08
Nov 2008

ExtremeTV – Sex and Violence!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

ACHTUNG: Dieser Beitrag enthält explizites Bildmaterial – wer auf “mehr” klickt, ist selber schuld.

Wenn man sich hierzulande über “Peng! Die Western-Show” oder “Anna und die Liebe” aufregt, dann wird gerne kolportiert, wieviel besser das Fernsehen in den USA sei, oder in England. Das ist einseitig, und in der Einseitigkeit auch komplett falsch.

Die Engländer müllen sich die Primetime mit einer unerträglichen Menge “lustiger” Panel-Shows zu (Never mind the buzzcocks, 8 out of 10 cats, QI, Mock the Week), und schrecken auch vor Gärtnersendungen und Antiquitäten-Shows zur Primetime nicht zurück. Den Amerikanern mangelt es an qualitativ hochwertigem Fernsehjournalismus, Spielfilme gibt es im FreeTV praktisch gar nicht, und die ewige Quotenhatz würde Serien wie “Pastewka” oder “Stromberg” drüben nach sechs Folgen den Garaus machen. Wenn man in Amerika brauchbares Fernsehen sucht, MUSS man sich Pay-TV ins Haus holen.

Was man da zu sehen bekommt, ist mitunter allerdings beinhart…

Dead SetTrotzdem bewundere ich die beiden Länder für ihre Bereitschaft, auch mal Experimente zu wagen, die sich nicht nur der Mehrheit der Zuschauer nicht anbiedern, sondern sich geradezu verweigern. Oder könnt ihr euch vorstellen, dass RTL2 eine beinharte Zombie-Minierie auf dem Set von “Big Brother” dreht, diese von Oliver Kalkofe schreiben läßt, und Moderatorin Miriam Pielhau gleich in der ersten Folge des Hals zerfetztl? Der digitale Kanal E4 hat es getan, und das Ergebnis ist Charlie Brookers fünteiliges “Dead Set“. Sicher kein Meisterwerk, denn die Miniserie wirkt wie ein illegitimer Ableger von “28 days later”, und zeigt deutliche Mängel in der Definition seiner Protagonisten. Aber mich beeindruckt die Chuzpe, sowas aufzuziehen. Ich hatte eine ähnliche Idee vor Jahren, wenn auch deutsch-banaler: Bei einer “Big Brother”-Show kommt es im Container zu einem Mord, und die Produzenten lassen einen Ermittler in die Sendung, der “live on air” den Fall lösen soll. Leider wollte das hierzulande niemand mit der Kneifzange anfassen. Schon der Grundgedanke, existente Sets aus Kostengründen zweitzuverwerten, würde jeden Produzenten in Rage versetzen.

californicationWeniger beeindruckt als schockiert hat mich hingegen in den letzten Wochen die sexuelle Verrohung im amerikanischen Kabelfernsehen. Klar – wenn die Leute drüben PayTV-Gebühren zahlen, wollen sie auch Titten sehen, darum krampft man in Piloten von Serien gerne unnötige Nackszenen rein (“Total Recall 2070”, “Californication”, “Poltergeist: The Series”). Aber da ging es noch um Erotik, um Anreiz, um Sinnlichkeit. Wie weit das gehen kann, hat man in der HBO-Serie “Tell me you love me” gesehen: explizite Sexszenen, TV-Ästethik mit pornografischer Direktheit angereichert. In der exzellenten Psychiater-Serie “In Treatment” geht es zumindest verbal unzensiert zur Sache.

In den letzten Monaten scheint es aber einen Trend zum “shock value” zu geben, zur sexuellen Provokation, besonders im Bereich Comedy. Und da frage ich mich mitunter schon, ob es noch Grenzen gibt, die für eine platte Pointe nicht überschritten werden sollten. Ist man ein Spießer, wenn man über Jason Biggs und den Apfelkuchen in “American Pie” noch lachen konnte, aber nicht mehr über Sean Williams Scott, der sich im Sequel ins Gesicht pissen läßt?

Einen Teil der Provokation haben die Amerikaner von den Briten übernommen – die grandiose Sketchshow “Little Britain” hat gerade den Sprung über den Teich geschafft. Zwar gibt es die inkontinente Frau nicht mehr, aber David Walliams und Matt Lucas haben neue Figuren erschaffen, deren Widerlichkeit bis hart an die (oder nur meine?) Grenzen geht. Dieses Bild dürfte aussagekräftig genug sein:

LB USAtestees1Es muss aber nicht immer das Genital in der Großaufnahme sein, das provoziert: In der neuen FX-Comedy “Testees” geht es um zwei Slacker, die ihren Lebensunterhalt mit Medikamententests für den Pharmagiganten “Testico” verdienen. Jeder Folge dreht sich um unerwünschte Nebenwirkungen. Das ist mitunter ganz lustig. Aber schon Episode 2 geht in die Vollen – Ron und Peter werden durch Bestrahlung zu Frauen (Bild rechts). In der Folge probieren beide aus, wie es ist, mit einer Vagina durch die Gegend zu laufen. Und Peter kann nicht umhin, den Klassiker auszuprobieren:

testees2

Ich bestreite nicht, dass das lustig war. Ich frage mich nur, ob man so extrem werden muss. Ob es hier um “Grenzen austesten” geht, oder doch nur um pubertären Humor, der den verklemmten Amis einen Lacher abringen soll? Auch die Frage, wie explizit man etwas darstellen muss, damit der Zuschauer es versteht, stellt sich. Nur weil man etwas frontal zeigen kann, heißt das doch nicht, dass man es auch zeigen muss.

manchildDrittes Beispiel: “Manchild” auf Showtime basiert auf einer exzellenten britischen Serie über Männer in der Midlife Crisis. Das amerikanische Remake ist deutlich flacher, und schon im Piloten gibt es jede Menge Möpse zu bestaunen (unter anderem die von Ex-Supermodel Lauren Hutton). Geärgert hat mich dann aber der Plot von Kevin Smith: Es geht die ganze Zeit nur darum, dass er ein wunderbares Date verbringt – und sich beim Warten auf den Wagen vor dem Restaurant leider in die Hose scheißt (Fachbegriff – er “sharted”). Verzweifelt versucht er, sich mit dreckigem Papier aus dem Mülleimer zu reinigen, wird aber ständig gestört. Schließlich kann er sein Date überreden, mit ihm in einen spät geöffneten Laden zu gehen, wo er zwar eine neue Hose kauft, aber mit der diskreten Entsorgung des stinkenden Alt-Textils Probleme bekommt.

Ich will das alles nicht überbewerten, es ist mir nur als überraschend geballte Ansammlung von Geschmacklosigkeiten aufgefallen. Ich mag nicht glauben, dass man etepetete ist, nur weil man denkt, Fernsehen sollte auch ohne solche Extreme auskommen. Und ich möchte mich auch nicht ärgern, weil es das in Deutschland so nicht gibt.



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Tinitus
8. November, 2008 19:40

Hmm. Da freut man sich doch über das Recht wegschalten zu können.
Was mich interessieren würde:

Mutiert das in den Staaten zum Standard oder sind das Ausreisser kleinerer Sender die Du da aufzählst?
Ich würde sowas nicht haben wollen. Es gibt nunmal Grenzen des guten Geschmacks. Die sind aber nunmal nicht bei jedem gleich. Normalerweise zum Glück wie ich meine. Die von Dir genannten Beispiele finde ich grenzwertig bis widerlich.
Hardcore Sex in einer Serie? Unnötig oder? Es sei denn, sie ist von Natur aus schlecht.
“Little Britain” ist größtenteils auch widerlich. Kann daran liegen, dass ich kein Brite bin. Aber bei diesem Humor will ich auch keiner sein. Und das es anders geht haben Monty Python bewiesen.

McDuck
McDuck
8. November, 2008 19:41

Mord im Big Brother Haus, vor laufender Kamera, mit parallelen Ermittlungen? Gibt’s schon. Lies mal Ben Elton: Tödlicher Ruhm. Eine herrliche Kriminal-Satire auf BB.

OnkelFilmi
8. November, 2008 20:59

Brooker und Co. haben allerdings bei “Dead Set” nicht auf die originalen BB-Sets zurückgreifen können (die waren ja auch belegt während der Dreharbeiten). Nur die “Eviction”-Szenen wurden am Original-Set gedreht.

Ich fand’s übrigens ganz hervorragend. Klar, die Charaktere waren eher flach, aber sind das nicht alle “Big Brother”-Kandidaten? 😉

Die “Zerlegung” vom Produzenten in der letzten Folge (wie überhaupt das ganze “Ende”) war etwas, da würden sich deutsche TV-Macher eher selbst die Eingweide rausreissen, als auch nur über so eine Szene nachzudenken. “Day of the Dead” war nichts dagegen.

Und wenn Du schon Sex im Pay-TV erwähnst: Wo ist “True Blood”? Klar, da gibt es zwar nicht soooviel Titten etc zu sehen (wobei da jedoch Lizzy Caplan aus “Cloverfield” ein paar mal komplett blank zieht), aber da hat doch unterschwellig irgendwie jede Szene mit Sex zu tun. Da tropfts ja schon von der Decke…

Und wenn Du schon nicht nur von Sax sondern auch Violins schreibst: “Sons of Anarchy”. Die Serie ist wirklich der perfekte Ersatz für jeden “The Shield”-Süchtigen (in Season 2 übernimmt SOA auch TS Sendeplatz). Ron Perlman, Charlie Hunnam, Katey Sagal (Peg Bundy!), Ryan Hurst usw usf… Die Serie hat eine Besetzung, nach der sich viele Kinofilme die Finger lecken würden. Sex, Gewalt und gute Laune. Schade, daß in 2 Wochen schon wieder Schicht im Schacht ist.

Peroy
Peroy
8. November, 2008 21:11

“Mutiert das in den Staaten zum Standard oder sind das Ausreisser kleinerer Sender die Du da aufzählst?
Ich würde sowas nicht haben wollen.”

Ich schon. Die aufgezählten Serien klingen überwiegend awesome (mal abgesehen von der Sex-Show, niemand braucht TV-Pornos). Wir müssen übrigens jetzt nicht wieder die Überheblichkeit raushängen lassen, auch hierzulande wurden schon TV-Filme gedreht, die durchaus in den Splatter-Bereich fallen (“Das Blut der Templer”, “Der Venusmörder”…).

Little Britain finde ich persönlich saulustig, da könnte ich vor lauter Lacherei immer ein bisschen Pipi in die Hose machen. Aber, über Humor kann man erstens nicht streiten (weswegen “Monty Python hat gezeigt, dass es auch anders geht” nicht zieht), und zweitens ist auch nicht alles, was aus England, Gold. “The League of Gentlemen” ist nämlich zum Kotzen unkomisch… imo…

DerTim
8. November, 2008 22:07

Also ich finde QI ziemlich gut, aber vielleicht liegt das auch nur am großartigen Stephen Fry, keine Ahnung.

Ansonsten stimmt es aber schon, das es mittlerweile den Anschein hat, als gebe es hier in UK ein Gesetz welches besagt das jeden Tag eine Show ähnlicher Machart nur zu verchiedenen Themen zu laufen habe.

Davon abgesehen sind aber die BBC-Dokumentationen noch immer einsame Spitze!

Baltic
Baltic
8. November, 2008 22:22

“die ewige Quotenhatz würde Serien wie “Pastewka” oder “Stromberg” drüben nach sechs Folgen den Garaus machen.”

Da bist du nicht komplett informiert. Sowohl “Stromberg” als auch das US-Pendent “The Office” basieren auf der britischen Comedyserie “The Office” von und mit Ricky Gervais, ProSieben hat die erste Season ohne Genehmigung übernommen (also abgekupfert), und es gab Ärger mit Gervais und der BBC. Dann flossen wohl einige Gelder, und von der zweiten Season an wurde Ricky Gervais im Nachspann erwähnt.

Vom Original gibt es nur 14 Episoden, von Stromberg zur Zeit geschätzte 20 Episoden, in den USA ist man zur Zeit bei Episode *irgendwas über 70*.

Ansonsten kann ich dein Posting unterschreiben; ich freue mich, daß es weitere Episoden von “In Treatment”geben wird, “Dead Set” und “Manchild” lassen mich kalt.

Ach ja, “Pastewka” ist auch nicht neu, schau dir mal “Curb Your Enthusiasm” an … “TVTotal” und “Switch” wurde aus Australien übernommen, “Big Brother” aus Holland, RTL-Sendungen 1,2, 3 und 4 ebenfalls aus Holland, DSDS …, Popstars, Versteckte Kamera, Nachrichten, Wetter … …

PabloD
PabloD
8. November, 2008 22:26

Ich fand ja Coupling schon nervend, da kann ich nur froh sein abseits des Mainstreams nicht viel mitzubekommen.

Mencken
Mencken
8. November, 2008 22:32

“Little Britain” ist super und “Tell me you love me” meines Wissens (das sich allerdings in überschaubarem Rahmen hält) auch nicht expliziter als die etwas freizügigeren Tatort-Folgen (“porn” ist eben nicht gleichbedeutend mit hardcore sex), der Rest erscheint mir auch nicht schlimmer als der übliche RTL II Kram, ist mir aber sympathischer, da wenigstens nicht vorgegeben wird, nicht an die niederen Instinkte zu appellieren.
Entscheidend ist doch, daß man in Amerika letztendlich die Wahl hat und nicht gezwungen wird, pauschal für ein Sendeangebot zu zahlen und das macht das Fernsehen letztendlich “besser” (die gute alte -und hier stets ungeliebte- Idee von Kreativität durch freie Marktwirtschaft) als bei uns – die tatsächliche Qualität einzelner Sendungen im internationalen Vergleich erscheint mir dabei aber unwichtig zu sein.

Wortvogel
Wortvogel
8. November, 2008 22:55

Okay, ich muss ein paar von euch korrigieren, sorry…

@ Mencken: Hallo? Jemals eine Folge “Tell me you love me” gesehen? Das ist teilweise hardcore (handjob mit Ejakulation – und es wird nicht weggeblendet). Ich weiß ja nicht, welche “Tatorte” du guckst…

@ Pablo: “Coupling” ist im Original eine der am besten konstruierten Sitcoms aller Zeiten, und über jede Kritik erhaben!

@ Baltic: Du hast meinen Text nicht richtig gelesen – ich kenne natürlich die Historie von “Office”, und auch “Curb your enthusiasm” (für was hältst du mich – tsk, tsk, tsk). Aber in England und Amerika waren die Office-Varianten eben auch Hits. Hätten die Quoten wie “Stromberg” gehabt, wären die (wie ich ja auch schrieb) nach sechs Folgen weg vom Fenster gewesen, weil Sender drüben nicht nach Image gehen, sondern nur nach Quote.

@ DerTim: QI ist in der Tat dank Fry die einzig erträgliche Panel-Show (vor allem, wenn er den armen Davis fertigmacht). Wenigstens gab es schon eine Parodie auf die Panel-Shows: “Rob Bryden’s Annually Retentive”.

@ Peroy: “Blut der Templer” war lächerlich und harmlos. Ich stimme allerdings sowohl bei “Little Britain” als auch bei “League of Gentlemen” zu.

@ Tinitus: Es ist sicher nicht Standard, aber es hat durchaus System, wenn die Kabelsender versuchen, mit besonders krassen Programmen auf sich aufmerksam zu machen, weil die Networks auf dem Gebiet wegen strikter Regulierung nicht mithalten können. Es würde mich halt freuen, wenn man die Freiheiten besser in die Serien integrieren würde, als einfach ein paar Titten reinzuschreiben. Meine Lieblingssitcom ist in der Beziehung immer noch “Rude Awakening” mit der vergötterungswürdigen Sherilyn Fenn – Sex, Drugs, and Rock’n’Roll!

@ McDuck: Danke für den Tipp!

Jeff Kelly
Jeff Kelly
8. November, 2008 23:01

Oh mein Gott, wie kannst du nur was gegen QI haben. Du Ketzer! Stephen Fry könnte das Telefonbuch vorlesen und würde zusehen 😉

Und gegen “Have I got News for you” kann das selige “7 Tage, 7 Köpfe” nunmal garnicht anstinken.

Übrigens ein Land in dem zur besten Sendezeit Volksmusik, Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen, noch mehr Volksmusik, deutsche Soaps und deutsche “Comedy”-Verfehlungen laufen sollte nicht so laut über das schlimme Niveau in anderen Ländern lästern.

Wortvogel
Wortvogel
8. November, 2008 23:12

@ Jeff: ich bin bekanntermaßen einer der großen Fahnenträger von Fry: https://wortvogel.de/?p=532

Aber das macht die Panel-Shows allgemein nicht besser.

Und wir können uns gerne jahrelang im Kreis drehen:

Ich: “Im Vergleich mit den Engländern und Amerikanern ist das deutsche Fernsehen gar nicht so schlecht”. Du: “Ich Vergleich mit dem deutschen Fernsehen sind die Engländer und Amerikaner gar nicht so schlecht”. Ich: “Im Vergleich mit den…” – ad infinitum, beide Seiten zitieren nur die schlechtesten Sendungen, um die eigene Sichtweise zu rechtfertigen. Der Punkt aber ist: ich habe nicht behauptet, dass deutsche Fernsehen sei besser. Es ging (wie konkret geschrieben) darum, dass eine EINSEITIGE Behauptung, irgendein Land hätte per se “besseres Fernsehen”, Unfug ist…

OnkelFilmi
8. November, 2008 23:19

“Rude Awakening” habe ich gestern erst noch geguckt. Zwar noch meine alten Aufzeichnungen von DF-1 Comedy, aber besser als nichts.

Jonathan Penner war übrigens später in einer “Survivor”-Staffel dabei…

Wortvogel
Wortvogel
8. November, 2008 23:24

@ Filmi: Witzig – “Rude Awakening” habe ich damals auch oft auf DF-1 geguckt und aufgezeichnet. Aber es kommt an das Original nicht ran, was die Dialoge angeht. Glücklicherweise habe ich immer noch eine komplette Sammlung, die mein Kumpel in Michigan für mich aufgenommen hat. Wo ist ein DVD Box Set, wenn man es mal braucht?

Jeff Kelly
Jeff Kelly
8. November, 2008 23:29

Nun mag sein, dass wir uns da im Kreis drehen. Qualität ist halt trotzdem eher subjektiv (5* Euro ins Phrasenschwein werf*) und mir wären Diskussionen über die Perlen im internationalen Fernsehen prinzipiell sowieso lieber. Es gibt nämlich leider viel weniger davon, als von dem ganzen o.g. Mist.

OnkelFilmi
8. November, 2008 23:31

Klar, das Original ist besser, aber da habe ich nur eine Handvoll Folgen aus dem holländischen TV, die deutsche Ausstrahlung wenigstens komplett.

Eine DVD-Auswertung wäre wirklich mal angebracht, aber ich glaube die kommt erst, wenn wir alte Männer sind. Wahrscheinlich ähnlich verspätet wie “Quark!”, also so um 2040…

Aber solange die Labels uns so “tolle” Sachen wie “Hey Dad!” geben… o.O

Aber man soll ja nicht nur unken, schliesslich haben wir “Robin of Sherwood”, “Catweazle”, “Flucht aus Atlantis” und “Das Geheimnis des siebten Weges” bekommen… Auf “Die Wächter” warte ich aber immer noch vergebens…

Wortvogel
Wortvogel
8. November, 2008 23:31

@ Jeff: Guckst du hier: https://wortvogel.de/?p=828

Wortvogel
Wortvogel
8. November, 2008 23:38

@ Filmi: Ich will endlich die restlichen drei Staffeln von “The Adventures of Superboy” auf DVD (habe ich zwar vollständig auf DVD-R, aber auch nur als Rips von DF-1). Die Zweiteiler der Serie gehören teilweise zum Besten, was es bisher an Comicverfilmungen gab.

Und “Hypernauts”! Her mit “Hypernauts” auf DVD!

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. November, 2008 00:28

Gibts eigentlich mittlerweile die “Tripods” auf DVD?

OnkelFilmi
9. November, 2008 00:36

Stimmt, die “Hypernauts” könnten auch mal auf DVD kommen. Genau wie “Captain Power”….

Die “Tripods” gibt’s in merry olde England schon lange auf DVD…

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 00:36

@ Jeff: Staffel 1 gab es mal als UK-DVD. Mehr weiß ich da auch nicht.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 00:42

@ Filmi: “Captain Power” habe ich damals in einer recht guten Fassung aus dem Netz gezogen. Zusammen mit “Hypernauts” und vielen Extras aller Beteiligten – DAFÜR würde ich richtig Geld auf den Tisch des Hauses legen.

“Captain Power” habe ich damals in den 80ern auf dem englischen “Super Channel” entdeckt. Ich konnte gar nicht fassen, wie cool das war. Übrigens wurde im Netz (und z.B. in der SFX) vor einiger Zeit über eine mögliche Neuauflage der Serie basiert, weil ein Flyer aufgetaucht ist, der das nahelegt. JMS hat alles abgestritten. Witzigerweise kam der Flyer von mir, ich hatte ihn aus Cannes mitgebracht und eingescannt. Man kann selbst in der SFX schön den Knick in der Mitte erkennen, weil ich das Ding falten mußte.

OnkelFilmi
9. November, 2008 00:55

Gibt sogar beide Staffeln als DVD in England. Irgendwie schade, daß das dritte Buch niemals verfilmt wurde. Das wäre ein Stoff, den ich sogar gerne remaked sehen würde.

“Captain Power” habe ich damals auch auf dem Super Channel gesehen, genau wie “Max Headroom” (noch so eine Serie, die perfekt für ein modernes Update wäre). Hatte schon was der Sender, genau wie das alte “Sky Plus”. Da gab es einige Jahre die “Deadly Ernest Picture Show”, eine typische Horror Host-Sendung, nicht unbedingt gut (also das Rahmenprogramm, nicht die Filme), aber füllte die Lücke die das Verschwinden der “wilden Hilde” in meinem jugendlichen Leben hinterliess 😉

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 01:01

@ Filmi: Die Wilde Hilde fand ich nicht so schlecht, es wirkte halt alles nur extrem aufgesetzt – und für das ganze sexy Getue hat sie sich eindeutig nicht genug ausgezogen 😉

Ich glaube sogar heute noch daran, dass kleinere Sender mit coolen Horror Hosts punkten könnten.

Auf dem Holländer habe ich damals Serien wie “Highwayman” und “Moonlighting” entdeckt – im Original, wie schön. Waren guten Zeiten, wenn man im Pott damals Kabel hatte…

OnkelFilmi
9. November, 2008 01:02

Oh, und da reden wir die ganze Zeit über Serien, die unbedingt auf DVD rauskommen müssen, und da vergesse ich doch tatsächlich meinen “heiligen Gral”, der auch noch, wie ich grade feststellen muss, grade in UK erschienen ist ! :

http://www.youtube.com/watch?v=6OgtS89Fgg8

Seit der Erstausstrahlung anno ’86 nicht mehr gesehen…. Good times! Als Kind wollte ich auch immer so einen Bart haben 😉

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 01:05

Es gab sogar einen SPIEGEL-Artikel über die Wilde Hilde:
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13682397&top=SPIEGEL

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 01:06

@ Filmi: Brian Blessed ist einfach eine mordscoole Sau…

OnkelFilmi
9. November, 2008 01:09

Och, Hilde war auch nicht soo schlecht, aber rückblickend sah sie doch ziemlich billig und nuttig aus. Die Filmauswahl damals war aber auf jeden Fall exzellent. “Geisterschiff…”, “Bloody Pom Poms”, “Nightmare…”, “Das Böse”… ungeschnitten im deutschen TV, und das werktags…. Aber daß sie damals versprochen hat, nach einer Pause mit vielen neuen Filmen wiederzukommen, nur um es dann nicht zu halten, habe ich der Dame nie verziehen 😉

Der einzige andere deutsche “Horrorhost” war danach ja “Boris Masurke”, der zweimal jährlich im HR uralte Gruselfilme (zB “White Zombie” oder “Die Stadt der Toten” mit Chris Lee) ankündigen durfte. Aber der konnte der guten Hilde beileibe nicht das Wasser reichen… und dann auch noch dieser ätzende singende Totenkopf den er immer dabei hatte… nääää…

Und wo Du Recht hast, hast Du Recht. Bei der ganzen Ramschware, die Sender wie Tele 5, Kabel 1 oder Das Vierte in der Hinterhand halten, wundert es mich auch, daß keiner auf die Idee gekommen ist, die immer in einen Zweierpack zu schnüren, und für ein paar Euro einen Host davor-, dazwischen- und danach zu packen.

OnkelFilmi
9. November, 2008 01:18

Zu Brian Blessed: Family Guy – The Road to Germany! 😉

HomiSite
9. November, 2008 01:34

“Californication” kommt mir oft auch etwas zu offensichtlich “offen” vor – möglichst vulgär reden und Titten immer zeigen. Ich will’s ja gut finden, aber ist mir dann oft zu platt – “Dexter” im Anschluss wischt damit so derb den Boden auf.

Was haltet ihr eigentlich von folgenden Serien, die ich mal irgendwo als “gut” empfohlen bekam:
– Garth Marenghi’s Darkplace
– The Mighty Boosh
– Red Dwarf [Klassiker, oder?]
– How not to live your Life
– Breaking Bad
– Big Bang Theory

OnkelFilmi
9. November, 2008 01:41

“Breaking Bad” war neben “Mad Men” eine der Entdeckungen des letzten Jahres für mich (naja, auch für die Kritiker). Da stimmt so ziemlich alles.

“Garth Marengi’s Darkplace” ist typisch britisch, dunkler, verquerer, manchmal vielleicht etwas zu sperriger Humor. Aber gut.

“The Mighty Boosh” ist einfach nur brilliant, genau wie Julien Barratt’s “Vorgängerserie” “Unnatural Acts”.

“Red Dwarf” – wie Du schon sagst: Klassiker. Angeblich soll’s nächstes Jahr eine neue Staffel geben!

“How not to live your Life” kenne ich bisher nicht.

“The Big Bang Theory” – für mich die zZt beste Comedyserie aus den Staaten (also, was traditionelle SitCom angeht). Einfach nur nerdtastic!

Peroy
Peroy
9. November, 2008 02:26

“@ Peroy: “Blut der Templer” war lächerlich und harmlos.”

SPLÄÄÄÄÄÄTTAAAAHHHHH !!!

Baumi
9. November, 2008 03:32

@Wortvogel: Ab und zu ist Image in den USA anscheinend schon was wert – siehe z.B. das erfreulich lange Festhalten an “Friday Night Lights” trotz mauer Quoten.

Und was Californication angeht: Wenn wirklich jeder Subplot immer wieder nur auf Paarungsszenen rauslaeuft, nervt’s irgendwann einfach.

(Sorry wegen der fehlenden Umalute, aber australische Tastaturen haben die nicht.)

Lari
Lari
9. November, 2008 04:12

“Unnötige Nacktszenen”

Oxymoron.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 10:48

@ Lari: Mitnichten – eine solide Nacktszene hat schon so manchen Schmodder erträglich gemacht (“Embrace of the Vampire”, anyone?)

@ Baumi: Ich denke, in den letzten 12 Monaten ging es bei vielen Serien weniger um Quote oder Qualität, sondern nur um den Versuch, halbwegs unbeschadet den Streik und seine Folgen zu überstehen (sonst hätten z.B. “Sarah Connor Chronicles” und “Chuck” kaum weitere Folgen zugestanden bekommen).

Nun zu Homisites Fragen:

– Garth Marenghi’s Darkplace – sicher eine der besten “Meta-Serien”. Ich fand’s hysterisch lustig. Aber dafür muss man natürlich ein extremer Geek sein.
– The Mighty Boosh – einmal gesehen. War mir viel zu schräg und unkomisch. Ich sehe aber ein, dass ich es vielleicht nochmal versuchen sollte.
– Red Dwarf [Klassiker, oder?] – habe alle DVD-Boxen. Heilig.
– How not to live your Life – Pilot gesehen. Für lustig befunden. Rest wird definitiv auch noch geguckt.
– Breaking Bad – nicht gesehen. Hat mich vom Plot her nicht interessiert. Drogen sind nicht mein Thema, Dramedys auch nicht. Bekommt aber tolle Kritiken anderswo.
– Big Bang Theory – fand ich am Anfang eher mau, hat sicher aber gut gemacht. Mittlerweile Pflichtprogramm (ich singe den Titelsong mit Begeisterung!). Beste traditionelle Sitcom bleibt für mich aber “How I met your mother”.

Tornhill
9. November, 2008 11:59

Verdammt! McDuck ist mir mit seinem Ben Elton-Hinweis zuvor gekommen!
Kann mich seiner Empfehlung aber anschließen (auch, wenn es manchmal etwas arg gegen das böse Showgeschäft moralisiert…insbesondere, wenn man Eltons “Popcorn” gelesen hat, welches sich ziemlich selbstgerecht über gewalttätige Filme ausließ).

Na ja…muss ich mich notgedrungen stattdessen also zum Thema äußern. 😉

In der Tat ist momentan ein Ruck in die Extreme zu beobachten, was Sex und Gewalt angeht. Ich schätze mal, das wird sich aber bald wieder einpendeln, wenn sich die Macher daran gewöhnt haben, jetzt – fast – alles zu dürfen. Und auf platte so-viel-Sex-wie-möglich-Nummern wie “Californication” kommen ja auch immer wieder Perlen wie “The Shield” oder der schon erwähnte “Dexter”, die das beste aus der neuen Freiheit machen.

Horror Hosts brauchen wir hier in Deutschland aber wirklich unbedingt welche – die Wilde Hilde habe ich ihrer Zeit leider nicht mitbekommen, was ewig an mir frisst. Da muss unbedingt eine Nachfolgerin her.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 12:02

@ Torni: Ich hatte mal zwei, drei Moderationen von der Wilden Hilde auf DVD-R gezogen, aber ich finde die nicht mehr. Hat irgendjemand sonst noch Clips, die vielleicht auf Youtube hochgeladen werden könnten? Filmi?

Lari
Lari
9. November, 2008 12:18

“@ Lari: Mitnichten – eine solide Nacktszene hat schon so manchen Schmodder erträglich gemacht”

Nix anderes hab ich doch gesagt! :mrgreen:

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 12:27

@ Lari – sorry, ich habe mal wieder Oxymoron und Tautologie verwechselt 🙂

Julian
Julian
9. November, 2008 14:46

Sorry, aber mit der US-Quotenhetze liegst du komplett falsch. “Stromberg”, übrigens eine britische Show, läuft über dem großen Teich als “The Office” bei NBC sehr gut und “Pastewka” ist ein Abklatsch von “Curb your Enthusiasm”.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 14:48

@ Julian: Ach Kinders, lest doch erstmal hier die Kommentare durch, bevor ihr den Kappes anderer Leute nochmal wiederholt. Nur weil ihr mich falsch verstanden habt, heißt das noch lange nicht, dass ich mich falsch ausgedrückt habe…

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. November, 2008 14:49

Nun Terminator wandert ab der Midseason auf den “Friday Night Death Slot” Freitag 20:00 Uhr gefolgt von Joss Wheadons “Dollhouse”, das dürfte sich also spätestens ab Ende der Saison für beide Serien eh erledigt haben.

Die Quoten von “Chuck” sind gut genug um eine weitere Staffel zu rechfertigen.

Momentan steht eher “Pushing Daisies” auf der Abschussliste.

Interessant ist dabei immer wieder diese Aufstellung:

http://2.bp.blogspot.com/_RrObyQ3XzcY/SQiWY-GkLVI/AAAAAAAAfa4/Bj_RTToLXxI/s1600-h/Clipboard03.jpg

(via http://tvbythenumbers.com)

OnkelFilmi
9. November, 2008 14:52

Sorry, Torsten, aber ich habe auch nichts mehr von Hilde. Leider… Aber ich habe dafür grade einen Trailer zu Hilde auf youtube entdeckt:

http://www.youtube.com/watch?v=zV_Rfg009hA

Waren das noch Zeiten!

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 14:54

@ Filmi: Ahhhh ja, sehr schön. Da können sich die jüngeren Leser mal einen Eindruck verschaffen. Wie ich vor ein paar Jahren hörte, hat die gute Dame mittlerweile massiv an Masse gewonnen…

OnkelFilmi
9. November, 2008 15:01

Naja, sie ist ja inzwischen auch schon fast 50 😉

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 15:06

Cassandra Peterson ist 57!

OnkelFilmi
9. November, 2008 15:08

@Jeff: Naja, so perfekt und aussagekräftig ist die Aufstellung auch nicht unbedingt.

“Til Death” ist schon im Hiatus (was bei Fox eigentlich bedeutet, daß man so in zwei, drei Monaten bekanntgibt, daß die Serie eingestellt wurde), “Crusoe” ist auf 13 Folgen ausgelegt, und hat auch die feste Zusage, daß die Serie komplett ausgestrahlt wird (übrigens ganz nett, zwar seichte Unterhaltung, aber in Zeiten von 10k procedurals im TV doch eine nette Abwechslung), “Life” wird auf den Mittwoch verschoben, gerade WEIL NBC die Serie behalten will (Blockbildung mit L&O), usw usf.

Einige Serien werden auch noch in absehbare Zukunft auf Life Support gehalten werden, wie zB “The Sarah Connor Chronicles”, da sich Fox vom Start von “Terminator: Salvation” nochmal einen Ratingsboost erhofft.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. November, 2008 15:10

Die aktuelleren Listen finden sich auf tvbythenumbers, wo deine Anmerkungen auch schon eingearbeitet sind

OnkelFilmi
9. November, 2008 15:11

Die möchtest Du auch garantiert nicht ohne 10 Pfund Makeup sehen. Ein Freund hatte mir vor ein paar Wochen ein neues Privatfoto von Cassandra geschickt (ich muss mal schauen wo ich das habe), da könnte sie durchaus als Stunt-Double für den Grand Canyon herhalten!

Brinke Stevens jedoch sieht mit 54 immer noch wunderbar aus…

TracyJ
TracyJ
9. November, 2008 15:33

Zum Thema “gute aktuelle Sitcoms” bitte nicht 30 Rock vergessen. Sie schaffen es sogar, die Gaststars so in die Serie einzubauen, dass es nicht gekünstelt wirkt (Bsp.: Oprah-Folge).

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. November, 2008 15:38

Ja, leider klappt das nicht überall so gut wie bei 30 Rock, siehe “How I met your mother” mit Britney Spears (Stunt Casting anyone?)

Die wollen übrigens in diesem Jahr sogar noch blödere Gaststars einladen nämlich Heidi Montag und Spencer Pratt von MTVs “The Hills” Autsch.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 15:44

Ich hatte keine Probleme bei Britney in HIMYM, zumal es ja den schwächelnden Quoten genutzt hat.

@ Tracy: Tja, aber “gute aktuelle Sitcoms” ist eben NICHT das Thema, und deshalb braucht “30 Rock” auch nicht vergessen werden.

TracyJ
TracyJ
9. November, 2008 15:47

In Sachen Quote scheint Stunt Casting leider zu funktionieren. Aber auch nur, weil vorher wochenlang angekündigt wird, wer auftritt. Ich werde gern überrascht, wie in der letzten Housewives-Folge, als die grandiose L.T. gastierte. Sie und ihre Schwester (in der Serie) waren doch beide Präsidenten-Sekretärinnen in einer gewissen anderen Serie?! Müsste ich auch mal wieder schauen. Höckchen, Stöckchen, …

Memcken
Memcken
9. November, 2008 15:49

@Wortvogel: Die mir bekannten Folgen von “Tell me you love me” waren alle eher softer, aber ich hatte ja erwähnt, daß ich auch nicht wirklich viele Folgen kenne (Die Serie interessiert mich auch nicht sonderlich). Gerade mal nachgesehen: Wenn man IMDB glauben will, war wohl tatsächlich nur die erste Folge explizit, der Rest nicht (und die Serie auch kein Erfolg, da ist jetzt wohl schon Schluß).

Peroy
Peroy
9. November, 2008 17:36

“How I met your Mother” ist so pervers schlecht und unkomisch… da denkt man wehmütig an die ersten paar Staffeln Al Bundy zurück… 😕

Bluescreen
Bluescreen
9. November, 2008 22:21

“Ich will das alles nicht überbewerten, es ist mir nur als überraschend geballte Ansammlung von Geschmacklosigkeiten aufgefallen. Ich mag nicht glauben, dass man etepetete ist, nur weil man denkt, Fernsehen sollte auch ohne solche Extreme auskommen. Und ich möchte mich auch nicht ärgern, weil es das in Deutschland so nicht gibt.”

Britisches und amerikanisches TV kenne ich nicht, ich bin auch doof in der Hinsicht, das gebe ich zu. Aber ich denke (vermute), unsere Fernsehsender schauen sich da eine ganze Menge ab.
Wenn es im US-TV klappt, peinlich produzierte “Was, du hast mit deiner Schwester gepimpert?”-Talkshows rauszubringen, dann geht das hier auch. “Talk Talk Talk” als Zusammenschnitt fällt mir da ein. Und Schande auf mein Haupt, ich sehe das gerne als eine Art von Selbstkritik…

Na, hab ich ein Talent, das Niveau runterzuziehen? 🙂

Etepetete muss man nicht sein. TV ist für die Masse und soll es auch sein. Im Gegensatz zum Kino, wo der Zuschauer per Altersdefinition bei unpassenden Filmen draussengehalten wird, MUSS MAN NICHT unbedingt zur Sendezeit der 12-jährigen (20:15 Uhr) Filme wie “Popp dich schlank!” zeigen.
Oder wie gestern (lachend und mit blöden Kommentaren mit meinem besten Freund genossen) die Möpse bei “Deutschlands Teenies unter 20”.
Circa 19-Jährige hatten Probleme mit ihren BH-Grössen… und wen juckts? Egal, hauptsache man kann deren Titten schön mit rumgrabbeln vom Doktor rumzeigen. Gut, die Mädels hatten kein Problem damit. Aber am Nachmittag die geschätzte Grösse “DD” in die Kamera zu halten… ein Bikini oder BH davor hätte gereicht.

Es soll auch nicht nach Prüderie klingen, Gott beware, Titten machen jeden Film besser. Nur nicht Dokus, die man angeblich ernst nehmen soll.

In der Hinsicht ist das deutsche Fernsehen schon erwachsen geworden. Oder hat sich dem Geldfluss angepasst, wie auch immer.

Wahrscheinlich wird es bald, innerhalb der nächsten drei Jahre, expliziten Horror (und Sex, Werbefernsehen wird auch immer mehr auf das Thema eingeschossen) bei uns geben. Was anderswo zieht, geht auch hier. Wir sind alle gleich.

Es MUSS aber NICHT SEIN, das denke ich auch.

Wortvogel
Wortvogel
9. November, 2008 22:24

@ Bluescreen: Ich finde “Talk Talk Talk lustig, und beschwere mich bei DEM Format gerne, dass die Moderatorin zu wenig… ähhh… Dinger zeigt 🙂

Das US-Vorbild “The Soup” ist allerdings noch ERHEBLICH lustiger…

Paddy-O-
Paddy-O-
10. November, 2008 08:20

Nur so am Rande:

Die dunkelhaarige, oben-ohne-Dame auf dem Californication-Shot (s.o.) ist das, was aus dem kleinen, unschuldigen Mädchen aus “Die Nanny” geworden ist 😉

http://www.imdb.com/name/nm0956526/

Vergleich:
http://en.wikipedia.org/wiki/Grace_Sheffield

Ist mir beim Vorführen der Folge durch einen Freund direkt aufgefallen…
(Denke jedenfalls, dass das die Szene ist, die ich gesehen hab)

Solche Entdeckungen finde ich dann immer irgendwie.. seltsam.
Was mich dann aber nicht daran hindert oben gezeigte Szenen zu genießen! ^^

Wortvogel
Wortvogel
10. November, 2008 14:28

@ Paddy: Ich weiß – hat mir auch gefallen 🙂

Peroy
Peroy
10. November, 2008 16:17

Hoi, Respekt, auf DEM Foto hätte ich die nicht erkannt…

Mencken
Mencken
11. November, 2008 18:29

Ein verspäteter Nachtrag, aber anscheinend waren wohl alle expliziten Sexszenen bei “Tell me you love me” gefaket (mittels Prothesen usw.), alles andere hätte mich auch überrascht, da ansonsten ein X-rating unausweichlich gewesen wäre (und als freund von schlechten Filmen erinnert mich das doch stark an Tinto Brass, der so ja auch gerne mal Zensurbestimmungen unterlaufen hat). Trotzdem mag der Inhalt über die Grenzen vergleichbarer deutscher Serien hinausgehen, aber dafür haben wir ja RTL Exklusiv usw., die im Vorabendprogramm meines Erachtens öfters mindestens genauso offensiv auftreten.