06
Jul 2008
Meine Mama liebe ich auch
Themen: Neues |Meine Mutter ist intelligent, sozialverträglich, anständig, und hat im Rentenalter sogar noch gelernt, selber Kreuzfahrten im Internet zu buchen. Ich mag meine Mama. Die kratzt mir auch immer noch prima den Rücken.
Meine Mama kann auch Email. Nur leider nicht so gut. Ich glaube, ihr Problem ist eine gewisse Scheu, schriftlich so locker zu kommunizieren wie in Person. Es liegt ihr nicht. Beispiel: Vor ein paar Tagen erzählte ich ihr von meiner London-Reise, und wies sie auf den entsprechenden Blog-Eintrag hin, damit sie sich selber ein Bild machen könne.
Heute kam ihre Reaktion. Ein einziger Satz per Email: "Du bist ein toller Bursche, weil Dein Bericht über London toll informativ war."
Och, Mama…
Na das is doch mal was.
Hm, weißt du sie auch auf diesen Blogeintrag hin? 😉
Mit Sicherheit – ist ja nicht böse gemeint.
Klar macht er das – er ist halt ein toller Bursche 😉
Das Ganze erinnert mich entfernt an die SMS, die ich ab und zu von meinem Vater bekomme ^^
..hey, im Gegensatz zu den Unterhaltungen mit MEINER Mutter war das fantastisch, denn
a) unter 30 Minuten
b) es bestand ein Zusammenhang
c) du weißt, was sie dir mitteilen wollte
😉
So ist meine Mama Gottseidank nicht. Eine angenehm unaufgeregte, und nicht zum plappern neigende Frau.
Typisches Gespräch mit meiner Mutter:
M: "Deine Kindergärtberin hat mich damals extra zum Gespräch gebeten, um mir zu sagen, auf welche Art du Dinge wahrnimmst und verarbeitest, also, wie du lernst."
C: *angenehm_überrascht* "Ach, was hat sie denn gesagt?"
M: "Ich hab´s nicht verstanden und mittlerweile vergessen."
Warum sagt diese Frau sowas??
Ehrlich, irgendwan erwürge ich sie, und sie wird nicht verstehen, weshalb.
Sowas ist doch großartig! Vermutlich allerdings nur für einen Außenstehenden 😉
Was meine Mutter meisterlich beherrscht – im Streitfall einfach bestreiten, was sie zehn Sekunden vorher gesagt hat. Wie oft habe ich mir gewünscht, ein Diktiergerät zu haben, um es ihr beweisen zu können.
Mama: Du hast noch nie auf deine Sachen aufpassen können!
Ich: Das stimmt doch gar nicht! Ich passe sehr gut auf meine Sachen auf. Wieso sagst du so etwas?
Mama: Ich sage ja auch gar nicht, dass du auf deine Sachen nicht aufpasst!
Außerdem glaubt meine Mama alles, wenn ich es nur ernst genug sage. Ich habe mal behauptet: "Bundeskanzler Kohl hat verlangt, dass man im Lexikon den Begriff 'Birne' durch 'bedeutender deutscher Staatsmann' ersetzt". Sie hat mich verblüfft angeschaut: "Echt?"
Schlimmer ist aber meine Putzfrau, weil die wirklich ALLES glaubt, was irgendwo geschrieben steht, und es mir dann immer als Fakt andrehen will. Meistens schaue ich sie dann an, und frage: "Wo haben Sie das her?". Dann sagt sie trotzig: "Das stand in der Zeitung". Mein Tonfall wird leicht tadelnd: "Und was haben wir gelernt?". Dann verdreht sie immer die Augen, als falle es ihr gerade jetzt erst ein: "Nur weil es in der Zeitung steht, muss es nicht stimmen".
*Machomode ON*
Wow, der Wortvogel hat eine Freundinn UND eine Putzfrau, das nenn ich Luxus!;-)
*Machomode OFF*
..du bist gerne eingeladen, mal eine Familienfeier mit zu erleben..
*muahaha*
Dann sind nämlich noch die gute und die andere Schwester dabei, und meine Mutter hat damals Namen gewählt, die sie sich UNMÖGLICH merken kann
😉
Ach ja: ich habe ein Diktiergerät *gg*
Meine Putze schwört auch auf die Weisheiten, die ihr Mann der Bildzeitung entnommen hat, erweitert durch die hippen News von RPR1, und seit neuestem will sie bei der Arbeit Mark Medlock oder Wenke Myrrhe hören.
:headdesk:
Meine Verwandtschaft ist zum Glück genauso blöd wie ich. Da gibts keine Probleme. Ausser Tini hatte ein Bier und allen anderen klingeln schon die Ohren.
Im beruflichen Alttag läuft das allerdings meist so ab:
Kommt Kunde in einen Mobilcom Shop:
Kunde: Guten Tag ich hätte gerne eine Xtra Karte….
Ich: Gut, habe ich da, mit einer neuen NR oder nur das Guthaben?
kunde: Ne ne, die Karte habe ich ja schon, nur so zum aufladen….
Ich: gut dann brauch ich Ihre Telefonnr.
Kunde: weiß ich nicht!
Ich: Dann schaue ich mal im Handy für Sie nach….
Das ist doch kein D1! Sie haben D2! können wir aber auch aufladen…
Kunde: aber ich brauche Xtra!
Ich: Sie haben aber D!
Kunde: Ja Sie wollten mir damals nicht helfen?
Ich: Ich?
Kunde: Ja ich wollt nur einen Festnetzanschluss….
Ich: Ja und Sie haben Jetzt Vodafone!
Kunde: Ja habe ich bei Vodafon bekommen und das Handy auch kostenlos…
Ich: Gut dann haben Sie einen Vertrag bei Vodafone….dann brauchen Sie
nicht mehr aufladen….
Kunde: Doch! das habe ich immergemacht und Sie sind auch Vodafone und ich Ihr
Kunde weil ich mal meine Karte hier aufgeladen habe.
Ich: Nein Sie sind Kunde bei Vodafone und wir sind Mobilcom….das steht hier
auch überall….
Kunde: Ja da vodafone….
Ich: Nein Mobilcom-Vodafone, das ist was anderes!!!!
Kunde: Da auch….Vodafone und sie sind ROT!!!
Dieses Spiel ging noch weitere 15 min….
Gut das dann seine Frau auch kam und ihn aufklärte…
Frau: Junger Mann verzweifeln Sie nicht…wir gehen jetzt!
@Tinitus
Ja solche Sachen kenne ich auch noch aus meiner Zeit als Elektro Verkäufer:
Eine Dame lässt sich von mir über einen Geschirrspüler beraten. 15 Minuten lang erkläre ich die Vorzüge
Ich: Schön das sie sich für das Gerät entschieden haben! Es wird dann am Montag geliefert.
Kundin:Ah, danke ich freue mich schon. Endlich kann ich wieder Fisch einfrieren…….
WTF?
Kein Witz, ist mir damals genauso passiert!
@ Reptile: Und trotzdem bin ich der, der spült, die Wäsche wäscht, und einkaufen geht. Irgendwas läuft hier mächtig falsch…
Meine grandioseste Erinnerung an Kundenkontakt stammt aus den zwei Monaten, die ich ca. 1990 im Kaufhof an der Kö in Düsseldorf gearbeitet habe (klassische Karriere: Müllpresse im Keller, dann Chinavasen putzen, schließlich Aufstieg in die Computerabteilung). Mein Chef (Bessert, glaube ich) kam mit einer netten alten Dame und einer Reiseschreibmaschine zu mir. Er drückte mir die Maschine in die Hand und sagte: "Gehen Sie mit der Kundin in die Gemüseabteilung, und wiegen Sie dort die Schreibmaschine". Sein Blick sagte: "Keine blöden Fragen jetzt." Auf der Rolltreppe erklärte mir die Dame, dass ihr Arzt gesagt hätte, sie dürfe nicht mehr als 3 Kilo heben.
Die Reiseschreibmaschine wog 3 Kilo und 20 Gramm. Sie hat sie nicht gekauft.
>@ Reptile: Und trotzdem bin ich der, der spült, die >Wäsche wäscht, und einkaufen geht. Irgendwas läuft hier >mächtig falsch…
@Wortvogel
Da läuft wirklich etwas falsch – die einzig legitime Hausarbeit für Männer ist Kochen. Und Bügeln, weil das die Frauen sowieso nicht richtig hinkriegen.
Wenn ich groß bin will ich auch ne Putzfrau haben 🙂
oder ich lade meine Mama ein, die kann es nicht lassen. Auch wenns wirklich sauber ist, sie muss mit nem Lappen drüber gehen 🙂
Halten wir doch auch mal die mails von Herrn Dewi fest.
"Geht nicht!"
Och Torsten
"Meine grandioseste Erinnerung an Kundenkontakt stammt aus den zwei Monaten, die ich ca. 1990 im Kaufhof an der Kö in Düsseldorf gearbeitet habe (klassische Karriere: Müllpresse im Keller, dann Chinavasen putzen, schließlich Aufstieg in die Computerabteilung). Mein Chef (Bessert, glaube ich) kam mit einer netten alten Dame und einer Reiseschreibmaschine zu mir. Er drückte mir die Maschine in die Hand und sagte: “Gehen Sie mit der Kundin in die Gemüseabteilung, und wiegen Sie dort die Schreibmaschine”. Sein Blick sagte: “Keine blöden Fragen jetzt.” Auf der Rolltreppe erklärte mir die Dame, dass ihr Arzt gesagt hätte, sie dürfe nicht mehr als 3 Kilo heben.
Die Reiseschreibmaschine wog 3 Kilo und 20 Gramm. Sie hat sie nicht gekauft."
Jau… Anfang der 90er als der Computerwahn in Schwung kam und jeder Kunde, aber auch wirklich JEDER, richtig rumgeholzt hatte.
"Ich möchte eine Soundkarte kaufen, aber die muss kompitabel (!) sein".
"Soundblaster-Kompatibel"?
"Egal, hauptsache kompitabel…"
Es gab keine Klägen danach, wird schon gepasst haben.
Oder: "Ich will mehr Speicher. Was können sie mir empfehlen"?
"Welches Modell haben sie denn"?
"Einen ´Intel-Inside´".
*TILT*
1,5 Jahre bei Vobis, und zum Glück nie wieder… aber ehrlich gesagt stellen sich Grosskunden auch nicht viel besser an.
Da muss man aber auch fair sein: PCs waren damals die Pest. Mehrere Boot-Optionen, um XMS und Extended Memory für verschiedene Anwendungen freizuschaufeln, bei jedem pissigen Programm von Hand die Soundblaster-Daten eintippen, Treiber manuell installieren (immer mit viel beten verbunden), und mehrere Sachen gleichzeitig machen ging praktisch gar nicht. Texte auf Disketten speichern, die gerne mal kaputt gehen, und alles in riesigen grauen Kästen, die gerne mal 4000 Mark kosten. Ich weiß noch, dass mein erster PC so wenig Festplatte hatte, dass ich Microsoft Office ODER Wing Commander installieren konnte. Will sagen: Für eine gepflegte Runde Weltraum-Action musste ich mein Office-Paket deinstallieren.
Das war damals einfach zu kompliziert für Otto Normalkunde. Meine These: Wäre das Internet nicht gekommen, hätten die Leute Mitte der 90er die Lust am PC verloren. Seither ist die Handhabung schon deutlich besser geworden, grafische Oberflächen mit schön großen Knöpfen tun ihr übriges. Und die Leistung von den Teilen ist meistens so anständig, dass man nicht mehr alle sechs Monate was nachrüsten muss, es sei denn, man will unbedingt "Crysis" mit 60 FPS spielen.
@Wortvogel:
"PCs waren damals die Pest."
Echt? Die untereinander unkompatiblen Heimcomputer davor waren auch eine Seuche. Trotzdem hat man das Wissen wie etwas funktioniert von einer Maschine zur Anderen übernehmen können.
Es geht mir auch nicht darum, ob PCs damals die Pest waren… in gewisser Hinsicht waren sie das. Ich hab zu der Zeit "3D-Studio" per INI-Dateien von Hand an verschiedene Rechner anpassen müssen, SET-Variablen in den Systemdateien für die SB-Karten anpassen müssen (aber danach lief das. Einmal machen und fertig).
Der fehlende Speicherplatz damals hat aber nichts mit dem Komfort oder der teilweise kryptischen Bedienung zu tun. Das ist kein grosses Argument. Selbst heute sind 500GB-Platten teilweise noch zu klein…
Für den Otto Normalkunden sind auch heutige Betriebssysteme manchmal noch zu… umfangreich und verwirrend. Ich habe schon Doktoren am Hörer gehat, die haben gefragt, wo man unter Win98 einstellt wie man verhindern kann, dass sich der Monitor nach 10 Minuten von selbst ausschaltet.
"Meine These: Wäre das Internet nicht gekommen, hätten die Leute Mitte der 90er die Lust am PC verloren. Seither ist die Handhabung schon deutlich besser geworden, grafische Oberflächen mit schön großen Knöpfen tun ihr übriges. Und die Leistung von den Teilen ist meistens so anständig, dass man nicht mehr alle sechs Monate was nachrüsten muss, es sei denn, man will unbedingt “Crysis” mit 60 FPS spielen."
Das betrifft dann auch nur das Internet, oder? Solche Dinge wie Spiele, Heim-Multimedia-PC zum Musikhören oder Filme gucken, fallen dann raus?
Kann man sehen wie man will, aber es gibt auch genug Webseiten, die durch Flash-Klamotten und solche Dinge genau das Gegenteil bewirken. Um an die schönen grossen Buttons zu kommen muss man dann Macromedia-Zeugs installieren und sich Vorspänne aufs Auge drücken lassen.
Geh mal zu "www.asus.de". Die pissen einen gleich damit an und haben sich über die Jahre hinweg zu echten Nervern entwickelt. Trotz der Steigerung der Bandbreite ist das lahmarschig ohne Ende. Und das war nur ein Beispiel.
PCs haben sich durchgesetzt weil sich sicherlich die Bedienung verbessert haben. Wohl aber weil es das damals "offeneste" System war. Mit den besten Vorraussetzungen. Das Zusammenspiel von Software und Hardware hats gebracht.
Zur Leistung kann ich nur mein persönliches Statement abgeben. Alle 5 Jahre gibts nen neuen Rechner.
Du verwechselst meinen Situationsbericht von damals mit einer Meinung. Ich habe nur bemerkt, dass PC früher erheblich aufwändiger händisch bedient werden mussten, um überhaupt Basis-Aufgaben zu erledigen. Ich habe das Gefühl, du bist zu sehr Experte gewesen, um das Leid des Normalusers nachempfinden zu können.
Und ich beziehe mich mitnichten nur auf das Internet: Heute kaufst du einen PC (oder wahrscheinlicher: ein Notebook) bei ALDI, fährst das Teil hoch, und hast eine bunte Oberfläche mit mittlerweile weitgehend bekannten Programmen. Du kannst loslegen. Das war früher nicht so.
Besonders der Trend zu Notebooks hat viel gerettet, weil die eben nicht nur kleiner sind, sondern auch keinerlei Verkabelung mehr brauchen, und durch ihren Platzmangel vom ständigen Umbau abhalten. Die sind relativ "in sich geschlossen".
Natürlich hat die moderne PC-Welt einen eigenen Satz an Ärgernissen, besonders die völlig überladenen Betriebssysteme (ich denke aber, auch das wird sich ändern, denn die Netbooks zeigen hier den Weg zu leichten, oft webbasierten Standards). Aber insgesamt ist die Bedienung "out of the box" heute nicht mehr mit der Bedienung vor 15 Jahren vergleichbar.
Und was die Heimcomputer angeht: stimmt, die waren nicht kompatibel. ABER: Mein C64 war zehn Jahre lang ein stabiles System mit verlässlicher Hardware und ohne jegliche Upgrade-Probleme, einfach weil es keine Upgrades gab. Der kuriose Effekt: Auch beim C64 wurden die Programme immer besser, aber nicht, weil man aufrüstete, sondern weil die Programmierer sich immer besser in das System einarbeiteten. Das fehlt mir heute (gerade im Bereich der Spiele) oft: Die Programmierer mühen sich nicht, ressourcenschonende Routinen zu schreiben, sondern erwarten einfach vom User, er möge sich im Zweifelsfall gefälligst eine neue Grafikkarte für 400 Euro zulegen. Das ist Nepp.
"Du verwechselst meinen Situationsbericht von damals mit einer Meinung. Ich habe nur bemerkt, dass PC früher erheblich aufwändiger händisch bedient werden mussten, um überhaupt Basis-Aufgaben zu erledigen. Ich habe das Gefühl, du bist zu sehr Experte gewesen, um das Leid des Normalusers nachempfinden zu können."
Stimmt. Wahrscheinlich sollte ich das nicht verallgemeinern. Aber ich habe damals auch klein angefangen und zwischen "Basic 2.0" und "DOS" ist kein soooo grosser Unterschied. Von der Bedienung ganz zu schweigen.
"Und ich beziehe mich mitnichten nur auf das Internet: Heute kaufst du einen PC (oder wahrscheinlicher: ein Notebook) bei ALDI, fährst das Teil hoch, und hast eine bunte Oberfläche mit mittlerweile weitgehend bekannten Programmen. Du kannst loslegen. Das war früher nicht so."
Nuja, bunte Schaltflächen und manchmal kryptische Aussagen in Infoboxen sind für einen Anfänger sicher auch nicht das Gelbe vom Ei. Und davon, denke ich, gehen wir aus. Von einem Anfänger. Du und Ich haben genug Ahnung von der Materie. Guck mal in deinem Bekanntenkreis rum… wie viele augenscheinlich dumme Fragen tauchen da auf? Und in zehn Jahren, mit dreidimensionalen Buttons und Sprachein- und ausgabe wird es immer noch die gleichen dummen Fragen geben. Überspitzt gesagt.
Möglicherweise lieg ich da falsch, aber nach ca. 20 Jahren Entwicklung im Bereich Computer haben sich die User teilweise nicht weiterentwickelt. Der Rechner ist nach der jungfräulichen Pre-Installation zwar halbwegs fertig vorbereitet, aber nicht komplett eingerichtet und da verlässt es den User auch schon.
"Natürlich hat die moderne PC-Welt einen eigenen Satz an Ärgernissen, besonders die völlig überladenen Betriebssysteme (ich denke aber, auch das wird sich ändern, denn die Netbooks zeigen hier den Weg zu leichten, oft webbasierten Standards). Aber insgesamt ist die Bedienung “out of the box” heute nicht mehr mit der Bedienung vor 15 Jahren vergleichbar."
Die Fallen liegen dann in den Kleinigkeiten. Vor 15 Jahren brauchte man noch nicht solche Dinge wie Antivirenscanner, Backupprogramme, Direct-X-Gelumpse damit die DVDs abgespielt werden können, etc. pp.
Was am Betriebssystem vereinfacht wurde um ins Internet zu kommen (ist ja unter XP sehr einfach und komfortabel, fein), wird dann im Drumherum trickreich gemacht und das hat halt nicht jeder Neueinsteiger drauf.
Mir gehts eben darum: heute muss der Neueinsteiger immer noch vorrausdenken und kann sich einfach nicht darauf verlassen dass alles ohne Probleme läuft. Computer sind eine Sache mit der man sich beschäftigen muss. Damit es reibungslos klappt, auch dauerhaft. Man kann sich da nicht nur auf das "Einschalten, Personalisieren und Fertig" verlassen.
"ABER: Mein C64 war zehn Jahre lang ein stabiles System mit verlässlicher Hardware und ohne jegliche Upgrade-Probleme, einfach weil es keine Upgrades gab. Der kuriose Effekte: Auch beim C64 wurden die Programme immer besser, aber nicht, weil man aufrüstete, sondern weil die Programmierer sich immer besser in das System einarbeiteten. Das fehlt mir heute (gerade im Bereich der Spiele) oft: Die Programmierer mühen sich nicht, ressourcenschonende Routinen zu schreiben, sondern erwarten einfach vom User, er möge sich im Zweifelsfall gefälligst eine neue Grafikkarte für 400 Euro zulegen."
Ich denke, darüber müssen wir keine Diskussion führen. Zum Teil ist das ein Grund, warum mich moderne Spiele nicht mehr jucken… aber damit kann ich gut leben. Ob der Aufrüstwahnsinn gut oder schlecht ist, damit muss jeder für sich selbst leben. Alle 5 Jahre einen neuen Rechner, mehr sag ich nicht dazu.
Vielleicht hab ich wirklich ein gespaltenes Verhältnis zu der Materie. Aber weisst du, ich finde das nicht so verkehrt. Nach 25 Jahren Computergedöns bin ich mir selbst der beste Kunde dem man mal eine Lösung vorsetzen könnte, die wirklich einfach ist. Das habe ich aber noch nicht gefunden. Andererseits kann ich auch den Spagat der Hersteller verstehen, die fast monatlich etwas Neues rausbringen, von denen die Verbraucher keine Ahnung haben können.
Eine Lösung habe ich auch nicht. Vielleicht: User, erwartet nicht zu viel und lest ein paar Handbücher?
Ich denke, wir sind uns grundsätzlich einig, nur in der subjektiven Sicht unterscheiden wir uns ein wenig. Ich denke in der Tat, dass die Benutzung heute VIEL einfacher ist. Natürlich gibt es immer noch (und auch neue) Stolperfallen, aber die Einstiegshürden sind nicht mehr zu vergleichen.
Nicht gelten lassen würde ich das Argument mit Antiviren-Scannern, DirectX, etc. – denn dafür KANN der PC ja heute auch tausend Sachen mehr als vor 15 Jahren.
In meinen Augen wird die schon sichtbare Spaltung in den kommenden Jahren deutlich zunehmen: Es wird Simpel-Betriebssysteme geben, und dank Weborientierung systemübergreifende Standardprogramme mit vereinfachter Bedienung für die Normaluser. Schon die Möglichkeit, Asus-Boards mit "instant on"-Minisystemen zu starten, zeigt den Weg. Das wird am Ende für 95 Prozent der Leute reichen, und einfach sein. Und der Rest (wir wahrscheinlich) wird immer mal wieder frickeln.
Das liegt ja im Interesse der Branche: je einfacher der Zugang, desto größer die Zielgruppe.
"Möglicherweise lieg ich da falsch, aber nach ca. 20 Jahren Entwicklung im Bereich Computer haben sich die User teilweise nicht weiterentwickelt." – hier musste ich freundlich lachen. Die User an sich haben sich schon weiterentwickelt – blöderweise wachsen aber immer wieder Noobies nach! Das liegt in der Natur des Menschen. Es müssen immer neue Generationen ausgebildet werden.
Ich denke, an der Usability muss noch viel gemacht werden (ich habe das ja neulich in meinem Artikel zu meinem MP3-Player mal angesprochen). Aber im Gegensatz zu dir sehe ich eindeutige Fortschritte. Das gilt auch für das Internet: Weißt du noch, wie schwierig die Einrichtung eines Internet-Anschlusses vor zehn Jahren war?!
Ein weiterer wichtiger Punkt: Es passiert, was kaum jemand vor zehn Jahren für möglich gehalten hätte – die Notwendigkeit für kommerzielle Software nimmt langsam, aber stetig ab. Man kann mittlerweile einen PC inklusive Betriebssystem und aller Standardsoftware auf Open Source und Freeware-Basis betreiben, ohne nennenswerte Abstriche machen zu müssen (auch darüber habe ich ja schon geschrieben). Wenn die Hardware immer billiger wird, und die Software praktisch umsonst ist – dann muss die Bedienung, das Design und das Image als Kaufgrund herhalten. Ich sehe das positiv. Den Kampf tragen ja nicht die User, sondern die Hersteller aus.
"Ich denke, wir sind uns grundsätzlich einig, nur in der subjektiven Sicht unterscheiden wir uns ein wenig."
Grins… 😉
Ich weiss… man verzeihe mir meine Einstellung, ich hab nur zu oft mit Kunden zu tun, die offen zugeben: "Ja, wir haben da was verstellt, und nun ein Problem und sehen nix am Monitor". Und dann geht man hin und steckt ein Kabel um… und die Leute bezahlen das dann nicht.
Gut, mich solls nicht jucken. Ich bekomme mein Gehalt am Monatsende, aber Jessass… zum Thema User kommt der Gedanke rüber, ne? Das betrifft auch Softwareprobleme.
"Nicht gelten lassen würde ich das Argument mit Antiviren-Scannern, DirectX, etc. – denn dafür KANN der PC ja heute auch tausend Sachen mehr als vor 15 Jahren."
Was aber nicht den User aus der Pflicht rausnimmt sich weiterzubilden und seine Karre Up-To-Date zu halten. Tut er es nicht und es gibt Zores… seine Schuld. Computer denken auch heute nicht selbstständig (obwohl sie es durch Autoupdates versuchen, aber nicht jeder lässt sich darauf ein). Was ein Rechner heutzutage KANN ist auch nicht der Punkt, denn es geht soweit ich das verstanden habe um die Handhabe durch den User. Technische Möglichkeiten und menschliches Nutzungsgehabe sind zwei paar Schuhe.
"In meinen Augen wird die schon sichtbare Spaltung in den kommenden Jahren deutlich zunehmen: Es wird Simpel-Betriebssysteme geben, und dank Weborientierung systemübergreifende Standardprogramme mit vereinfachter Bedienung für die Normaluser. Schon die Möglichkeit, Asus-Boards mit “instant on”-Minisystemen zu starten, zeigt den Weg. Das wird am Ende für 95 Prozent der Leute reichen, und einfach sein. Und der Rest (wir wahrscheinlich) wird immer mal wieder frickeln."
Siehe Asus Eee-PC. Das Teil wär für mich perfekt. Billig, klein, leicht, Internetanbindung für unterwegs und ein Filmchen oder etwas spielen. Mir doch wurscht ob unter Windows oder Linux. 🙂
"Aber im Gegensatz zu dir sehe ich eindeutige Fortschritte. Das gilt auch für das Internet: Weißt du noch, wie schwierig die Einrichtung eines Internet-Anschlusses vor zehn Jahren war?!"
Jau… weiss ich. Die üblichen drei T-Online-Kennnummern eintragen und schon war ich bei Compuserve drin. Und ein paar Jahre zuvor hab ich nur eine Telefonnummer und mein Passwort eingetragen und ich war in meiner Lieblingsmailbox. Genau wie heute oder sogar noch simpler. Schlechtes Beispiel.
Ich verweise da nochmal auf die Asus-Webpage oder auf andere, wo es einfach nervt, wenn man nur in einem Browser zigmal bestätigen muss um an Content zu kommen.
Absoluter Brüller war damals (1998), als man für die Installation eines Treibers für Hewlett-Packard-Geräte extra den Internet Explorer installietren musste. Ohne den ging nix und danach hatte der Browser auch keine weitere Funktion mehr bei einem Fileserver. Ähnlichkeiten mit Webseiten für die man zusätzliche Plug-Ins installieren muss sind rein zufällig…
"Ein weiterer wichtiger Punkt: Es passiert, was kaum jemand vor zehn Jahren für möglich gehalten hätte – die Notwendigkeit für kommerzielle Software nimmt langsam, aber stetig ab."
Und da könnten wir wieder am Punkt sein, wo Frickelfreaks gefragt sind. Der Verzicht auf eine XP/VISTA-Lizenz spart mitunter über hundert Euro (oder mehr, Verkaufspreise sind mir egal) aber es ist nicht jedermanns Ding. Also weg vom vorkonfigurierten System und wieder in die Befehlszeilenebene herablassen? Oder rumstricken bis es passt? Auch hier wieder nur der Blick auf den unerfahrenen User… wobei, je weniger Ahnung der hat, desto aufnahmefähiger und lernbereiter kann er sein.
Also vor 15 Jahren liefen Macs auch schon wunderbar out of the box