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Mai 2008

Kino-Kritik: “Postal” – Good luck, Mr. Boll!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Postal PosterStory: Dem “Postal Dude” geht sein beschissenes Leben noch mehr auf die Eier als Michael Douglas in “Falling Down”: seine fette Frau betrügt ihn, einen Job hat er nicht, und Leben im Wohnwagenpark kotzt ihn an. Gründe genug hätte er, um Amok zu laufen – aber erst als Nazis und Terroristen die Stadt überrennen, greift er zu den Waffen.

Kritik: Ich hatte ja nach dem “In the Name of the King”-Desaster prophezeit, dass kein Boll-Film in den USA mehr einen Kino-Start bekommt, aber so kann man sich irren: Immerhin 17 Kinos konnte das deutsche Wunderkind buchen, um “Indiana Jones” am Startwochenende die Zuschauer streitig zu machen. Gut, in New York muss man bis nach Brooklyn fahren, um “Postal” zu sehen, und das legendäre “Alama Draft House” in Austin zeigt den Streifen nur um Mitternacht – Geschichte wiederholt sich: Auch in Deutschland lief der Streifen praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Doch Häme ist unangebracht, denn (und jetzt mal ganz kurz tief durchatmen) “Postal” ist Uwe Bolls mit Abstand bester Film! Wobei gleich einschränkend gesagt werden muss: Ein guter Boll-Film ist noch lange kein guter Film. Aber wenn man sich vor Augen hält, welche cineastischen Verbrechen wir dem cholerischen Schläger mit den lustig mangelnden Englisch-Kenntnissen zu verdanken haben, dann muss man “Postal” für ein kleines Wunder halten.

http://www.youtube.com/watch?v=9ANNjhYMBl0

Klar: Der Streifen ist zu albern, um Satire zu sein. Boll möchte so gerne provozieren, endlich relevant sein, endlich Gehör finden – und produziert doch nur einen Schrotthaufen schriller Gags. Die erzählerische Anarchie ermüdet spätestens in der zweiten Hälfte. Die ständigen Witze auf Bolls Kosten entlarven sich schnell als Verzweiflung nach dem Motto: “Seht her – ich kann auch über mich selbst lachen!”

Dass die Amerikaner den Film nicht sehen wollen, hängt in meinen Augen weniger mit “political correctness” zusammen, als eher der Tatsache, dass Boll hier von der Hand gefüttert werden will, die er gerade gebissen hat. Für “Postal” einen US-Kinostart zu verlangen ist wie Einlass bei einer Party zu fordern mit den Worten: “Ich würde euch gerne auf den Teppich kotzen, die Katze vergewaltigen, und dann das Bett in Brand setzen.”

Und dennoch: Die erste Viertelstunde ist gut gebaut, Hauptdarstellerin Jackie Tohn auch (DAS wäre eine Bloodrayne nach meinem Geschmack!), Zack Ward ist sympathisch, und “Postal” bietet einfach genug Spektakel, um halbwegs unbeschadet über die Laufzeit zu kommen. Wenn man die eigenen Humor-Erwartungen weit genug runterschrauben kann (unter Zuhilfenahme bewußtseinsbeschränkender Drogen aus Bügelflaschen), lohnt sich der DVD Ausleih für maximal 1 Euro.

Reicht “Postal”, um Boll zu rehabilitieren? Nie im Leben. Boll ist nicht rehabilitierbar. Er ist der Charles Manson unter den Regisseuren. Aber der Film geht in die richtige Richtung – Low Budget-Trash sollte das Zuhause von Leuten wie Boll sein. Sein verzweifeltes Ringen um Respektabilität ist endgültig Geschichte, nun kann er sich Filmen widmen, denen seine Herangehens- weise förderlich ist. Kleine, schmutzige, schnelle Filme.

Willkommen zuhause, Mr. Boll.



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Ascalon
Ascalon
24. Mai, 2008 00:50

Am besten im Doppelpack mit “Beerfest”, und danach gibt es einen kollektiven Selbstmord der Geschmacksnerven…

Peroy
Peroy
24. Mai, 2008 01:15

Ein Kumpel hat den in der Sneak gesehen und sich hauptsächlich positiv über den Film geäußert mit den Wort “Der ist Jenseits von Gut und Böse”. Der war auch voll des Lobes über Zack Ward, der bislang eh zu gut für die Streifen war, in denen er aufgetreten ist. Ich hab’ die Ausschnitte auf Youtube gesehen und die waren so lustig, ich hätte mich fast bepisst vor Lachen. Ich mochte bislang fast jeden Boll-Film, mit ausnahme von “House of the Dead”… aber die Steigerung ist unübersehbar. “Dungeon Siege” war sogar schon ein vollkommen durchschnittlicher Fantasyfilm, den man locker weggucken konnte und der keinem weh tut. Ich denk’, morgen werd’ ich mir mal “Postal” besorgen und die DVD vergewaltigen… allein schon der Audiokommentar wird’s rechtfertigen… 8)

Ich persönlich halte Uwe Boll übrigens nicht für einen Choleriker… aber ich weiß auch nicht was er ist. Gott ? Ja, warum nicht, für mich ist er von nun an Gott…

Mark
Mark
24. Mai, 2008 10:44

Ach komm, Postal ist nicht nur Uwe Bolls bester Film (gut vielleicht auch der einzige welcher sich “Film” schimpfen läßt) sondern auch als Film nicht wirklich schlimm.
Spoiler^^
Wenn zum Schluss Osama “Samy” bin Laden und Bush Hand in Hand in die Atombombenexplosion laufen und dazu spielt “the Magic Sound” von Mark Polak finde ich das als Ende sogar richtig gelungen. Allgemein ist die Musikuntermalung wirklich Spitze da können sich verdammt
viele Filme eine Scheibe von abschneiden.

Die Anspielungen an das Spiel sind auch gut gemacht, nicht zu viel, nicht zu wenig.
Boll gibt Postal eine Handlung und behält die Gesellschaftskritik bei, so dass ich mir jetzt nur schwer eine bessere Verfilmung von Postal vorstellen kann.

Wortvogel
Wortvogel
24. Mai, 2008 10:57

Dass “Postal” als Fiilm “nicht schlimm” ist, habe ich ja oben ausgeführt. Gesellschaftskritik sehe ich da allerdings nirgendwo, dazu müsste der Film eine intellektuelle Tiefe besitzen, die außerhalb von Bolls Reichweite liegt. “Bush ist scheiße” schreien ist auch keine politische Aussage. Und vom Spiel ist m.E. fast nichts übrig, denn dort ging es ja (soweit ich das verstanden habe) um das sinnlose Metzeln – der Postal Dude hat im Film “Recht”, wenn er zur Waffe greift.

Skrymir
Skrymir
24. Mai, 2008 11:06

Naja ^^ im Spiel geht es eigentlich nicht ums sinnlose Metzeln, man kann es aber sehr gut tun, allerdings ist das in Gta ja auch nicht anders. Postal provoziert halt eher dazu *g*

Allerdings muss ich sagen das der Film mir persönlich nicht gefallen hat.. ich kann nichtmal irgendetwas über Szenen sagen die in der zweiten Hälfte spielen.. solang hab ich das nicht ertragen.

Paddy-O-
Paddy-O-
24. Mai, 2008 11:13

Hey, wer sagt hier was von sinnlosem Metzeln?!
Das Spiel konnte man ja auch.. mhh angeblich .. ohne Gewalt… öhm… irgendwie spielen ^^
Konkret: Man kann alles und jeden abmetzeln (was das Spiel ein bisschen schwieriger macht) aber man muss sich halt auch gegen penetrante (und bewaffnete!) VideoSpiele-Gegner, sonstige Demonstranten und natürlich auch Terroristen zur Wehr setzen.

Das Spiel ist abseits der extrem überzogenen Gewaltdarstellung wegen seinem unglaublichen Witz großartig – Die alltäglichen Aufgaben des Dudes (“Kaufe Milch”) und die darauf folgenden Eskalationen, sowie seine Kommentare und all die Kleinigkeiten in der Spielwelt sind einfach großartig…
Würd mich interessieren wie viel dieses original-Witz nach der Bollschen verwurstung noch übrig ist.

Aber naja, das Game ist in soweit abgebildet, als dass es verrückte Charaktere/Gegner/Handlungen gibt.
Kommt der Katzen-Schalldämpfer auf dem Poster eigentlich auch im Film vor?! ^^

Mark
Mark
24. Mai, 2008 11:14

Das Spiel sollte einen zum Amoklaufen bringen, indem man als Spieler immer wieder in Situationen geriet wo sich sinnloses Geballere lohnt (sehr selten) , meißtens musste man sich aber gegen alle möglichen skurillen Gegner zur Wehr setzen. Außerdem ließ das Spiel die Möglichkeit zum “Spaß” durch Amoklauf offen (Leute mit Benzin überschütten und anzünden etc.).
Wenn man aber Missionen spielte war man je nach vorgehensweise im Recht (Milch klauen oder kaufen, Warteschlange anstellen oder rumballern…).
Gesellschaftskritik waren im Spiel die Dauerbewaffnung der Bürger und vor allem die tagtägliche Doppelmoral.
Im Film hat man halt zwei religiös, fanatische Gruppen die entweder den Weltuntergang oder den Untergang der USA anstreben und am Schluss die Vollendung durch einen präventiven Verteidigungskrieg angezettelt von Bush.

Mark
Mark
24. Mai, 2008 11:17

@Paddy-O-
Katzenschalldämpfer findet einmal Verwendung und die Katze überlebt natürlich auch das eine Mal.

Perry
Perry
24. Mai, 2008 12:16

POSTAL ist Bolls bester Film und hat mich von der Art an Troma-Filme erinnert.

Peroy
Peroy
24. Mai, 2008 14:20

“Und vom Spiel ist m.E. fast nichts übrig, denn dort ging es ja (soweit ich das verstanden habe) um das sinnlose Metzeln – der Postal Dude hat im Film “Recht”, wenn er zur Waffe greift.”

Aber das hätte man doch nicht wirklich sehen wollen, oder… ?

Tornhill
Tornhill
24. Mai, 2008 14:40

Hm…einerseits sind misslungene Komödien ja noch viel schmerzhafter, als misslungene ernsthafte Filme…ausserdem leide ich immer ganz besonders, wenn jemand sich für satirisch hält, nur weil seine Sahnetorten nicht auf Clowns, sondern Politiker geworfen werden…andererseits…andererseits…
Na gut, ich gebe zu, mir fällt kein andererseits ein, aber irgendwie habe ich auch einen irrationalen Funken Hoffnung, dass er – wenn auch auf niedrigstem Niveau – ganz unterhaltsam sein könnte.
Sollte ihn auch leihen, da der AK bei Boll ja in der Tat meistens GOLD ist.

Atum4
Atum4
24. Mai, 2008 21:54

Ich möchte lieber nix zu postal sagen.
Aber bitte alle auffordern die Petition gegen Uwe Boll Filme zu unterschreiben. http://www.petitiononline.com/RRH53888/petition.html

Wortvogel
Wortvogel
24. Mai, 2008 22:29

Hab ich schon längst gemacht 🙂

Perry
Perry
24. Mai, 2008 23:37

Als ob Boll einen feuchten Kehricht auf eine Petition geben würde…

Wortvogel
Wortvogel
24. Mai, 2008 23:43

Na und? Es geht darum, den Filmfans eine Stimme zu geben. Studios und Finanziers bekommen sowas mit, und das ist sicher hilfreich. Eine Geste, mehr nicht, aber eine gute.

Peroy
Peroy
25. Mai, 2008 03:39

“Ich möchte lieber nix zu postal sagen.
Aber bitte alle auffordern die Petition gegen Uwe Boll Filme zu unterschreiben. http://www.petitiononline.com/RRH53888/petition.html

Wer da unterschreibt, ist schlimmer als Hitler. Eine Petition gegen David Lynch ? Klaro, die unterschreib’ ich ohne zu zögern. Eine gegen Shyamalan ? Sofort, der Arsch hat genug schlechte Filme gedreht. Aber eine gegen Uwe Boll, der mir mit seinen Filmen so viele Stunden voller Spaß und Freude geschenkt hat ? Niemals. Ich will nicht dass er aufhört, ich will, dass er bis in alle Ewigkeit weiter macht !

Ich hab’ die Pro Boll-Petition unterzeichnet.

Perry
Perry
25. Mai, 2008 11:37

“Na und? Es geht darum, den Filmfans eine Stimme zu geben. ”

Die Stimme haben die Filmfans an der Kinokasse, in der Videothek oder wo auch immer sie ihre DVDs kaufen.

“Studios und Finanziers bekommen sowas mit, und das ist sicher hilfreich. ”

So lange sich mit Bolls Werken Geld verdienen lässt, interessiert es einen Finanzier doch nicht im Mindesten, ob ein paar Internet-Geeks da nun maulen oder nicht. Es gibt keine schlechte Publicity – und all das bringt den Boll-Filmen nur mehr Aufmerksamkeit.

” Eine Geste, mehr nicht, aber eine gute.”

Lächerlich. Was die Internet-Freaks hier wollen, ist effektiv ein Berufsverbot. Willkommen in China!

Und warum? Weil ihnen jemandes Filme nicht gefallen? Es gibt eine einfache Lösung: einfach nicht anschauen.

Wortvogel
Wortvogel
25. Mai, 2008 12:17

Perry, das ist Unfug. Die Fans HABEN über die aktuellen Boll-Filme an der Kinokasse abgestimmt, darum sind die auch alle gefloppt. Damit ist kein Geld mehr zu verdienen. Bei der Petition geht es darum, Boll von KÜNFTIGEN Filmen abzuhalten, und das ist legitim. Mit Berufsverbot hat das gerade mal gar nix zu tun, weil Boll die Filmerei ja nicht verboten werden soll – er soll nur merken, dass er sich irrt, wenn er immer meint, nur eine Minderheit von Internet-Kritikern habe es auf ihn abgesehen. Und es gibt sehr wohl schlechte Publicity – wenn Spiele-Entwickler einen Regisseur für ihre Property suchen, wissen die mittlerweile, welchen Ruf Boll mitbringt (und welches Kassengift).

Tornhill
Tornhill
25. Mai, 2008 13:06

Ich unterzeichne auch nicht.

Gibt viel schlimmere, die noch dazu als Person wesentlich weniger unterhaltsam sind, als der gute Bolle.
Und SEI es nur wegen der Audiokommentare: “House of the Dead” stank wirklich zehn Meilen gegen den Wind, aber der AK mit Boll, seinen Hunden und jeder Menge Dreistigkeiten war die Leihgebühr mehr als wert.

Perry
Perry
25. Mai, 2008 14:05

“Perry, das ist Unfug. Die Fans HABEN über die aktuellen Boll-Filme an der Kinokasse abgestimmt, darum sind die auch alle gefloppt.”

In irgendeiner Weise muss Boll aber damit Geld generieren. Andernfalls hätte er schon vor Jahren keine Finanziers mehr gefunden, auch wenn es durch Fonds-Änderungen nun ungleich schwerer für ihn sein dürfte.

” Bei der Petition geht es darum, Boll von KÜNFTIGEN Filmen abzuhalten, und das ist legitim.”

Das ist überhaupt nicht legitim. Solange er Finanziers für seine Werke findet, kann er tun und lassen, was er will. Es steht jedem frei, es ihm nachzutun. Wie würde es Dir denn gefallen, wenn irgendwelche Hackfressen jetzt eine “Stoppt den Dewi”-Petition eröffnen würden? Wäre das dann auch noch legitim?

“Mit Berufsverbot hat das gerade mal gar nix zu tun, weil Boll die Filmerei ja nicht verboten werden soll – er soll nur merken, dass er sich irrt, wenn er immer meint, nur eine Minderheit von Internet-Kritikern habe es auf ihn abgesehen. ”

Mal kucken: We, the undersigned, respectfully ask that Uwe Boll give proper weight to the wishes of the video game community, the horror community, and the film going community in general and stop directing, producing, or taking any part in the creation of feature films. Klingt schon so, als ob die 280.000 Unterzeichner gerne ein Berufsverbot hätten. Im Übrigen ist es eine Minderheit, die zudem noch nicht mal objektiv seine Filme bewertet. Man muss ja nur mal bei der imdb schauen. Da häufen sich die 1-Punkt bewerten schon Monate bevor der Film irgendwo zu sehen gewesen ist. Boll-Bashing ist halt cool. Dabei gibt es da draußen Dutzende, ach was sag ich, Hunderte Autoren und Regisseure, die keinen Deut besser sind.

“Und es gibt sehr wohl schlechte Publicity – wenn Spiele-Entwickler einen Regisseur für ihre Property suchen, wissen die mittlerweile, welchen Ruf Boll mitbringt (und welches Kassengift).”

Wenn das einzige Angebot – und so scheint’s ja in der Regel zu sein, da Videospielverfilmungen ohnehin das Stigma des garantierten Flops tragen – von der Boll KG kommt, dann haben die Spieleentwickeler die Wahl zwischen Geld erwirtschaften mit Boll oder die Lizenz brachliegen lassen.

Dr. Acula
25. Mai, 2008 14:21

@Perry
Volle Zustimmung.
Bolls größtes Problem ist er selbst – würde er nicht mit seinem Größenwahn und “das Establishment ist gegen mich”-Sprüchen krakeelen, Kinoeinsätze einfordern etc., wären seine Filme ganz normale direct-to-DVD-Klopper, handwerklich einigermaßen sauber, mit respektablen Casts, doof, aber unterhaltsam und noch Lichtjahre über dem Krampf, den Genossen wie Dudelson & Co. abliefern. Boll-Bashing wird langsam langweilig.

Tornhill
Tornhill
25. Mai, 2008 14:48

Das Boll-Bashing nervt mich auch, wobei ich die Petition (die ich wie gesagt NIEMALS unterzeichnen würde) noch als ganz originell okay finde. Er selbst fährt ja ebenso einen Randale-Kurs, da passt es. Ich meine, er pöbelt Michael Bay & Co. öffentlich an, wieso soll man da ihn netter anfassen (was er ja nichtmal verlangt)?

Und ob die Unterzeichner gerne ein Berufsverbot HÄTTEN tut ja wenig zur Sache: Sie rufen ja keine Instanz auf, es zu verhängen. Um totalitär zu sein, braucht man entsprechende Macht.
Blindwertungen, ob zum Hype oder Bashing eines Films sind natürlich in jedem Fall absolut daneben, da stimme ich voll und ganz zu, aber die Petition ist, wie ich finde etwas anderes.

Wortvogel
Wortvogel
25. Mai, 2008 19:20

Ich finde es albern, bei einem Haufen Nerds, die eine Petition mit der Formulierung “ask respectfully” unterschreiben, von Berufsverbot zu reden. Da ist 1984 doch noch SEHR weit weg… wie Torni schon sagt: hätte das irgendeine Machtkomponente, wäre es etwas anderes.

Und natürlich gibt es haufenweise beschissenere Regisseure. Aber keiner von denen reißt so sehr das Maul auf wie Boll. Und wer permanent rumpöbelt, darf sich nicht wundern, wenn ihn keiner mag. Sieht man auch an mir 🙂

Achim
Achim
25. Mai, 2008 19:46

Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich auch Filme drehen, nach eigenen Konzepten, Drehbuchautoren und Produzenten lassen sich ja auch finden, die machen ihren Teil für Geld schon.

Perry
Perry
25. Mai, 2008 23:27

“Da ist 1984 doch noch SEHR weit weg… wie Torni schon sagt: hätte das irgendeine Machtkomponente, wäre es etwas anderes.”

Das ist schon klar, dass die Boll nicht zum Aufhören zwingen können. Nichtsdestotrotz finde ich, dass es ein Armutszeugnis dieser Internet-Freaks ist, überhaupt eine solche Petition zu starten.

Leben und leben lassen.

Wortvogel
Wortvogel
25. Mai, 2008 23:43

Seit wann ist es ein Armutszeugnis, wenn sich eine Gruppe von Menschen zusammenfindet, um einer gemeinsamen Hoffnung Ausdruck zu verleihen? Das ist Demokratie reinsten Wassers, Versammlungs- UND Meinungsfreiheit. Man kann sich über das Thema echauffieren, es banal finden, aber der Vorgang ist eher ein Beweis für funktionierende soziale Systeme.

Paralyta
Paralyta
26. Mai, 2008 00:48

Bolls Engagement und Geschäftbewusstsein in allen Ehren, aber er ist und bleibt der König Midas der Videospieleverfilmungen: Alles was er anfasst, verwandelt sich in Scheisse.

Ich habe mir in den letzten 2 Jahren fast alle seine Filme angetan und komme immer wieder zum Schluss, dass die Filme auch als Genrefilme kläglich scheitern. Wenn sinnfreie und langweilige Szenen, die weder die Story oder die Charakterentwicklung, noch sonst irgendetwas voranbringen auf dünne Storys und oft gelangweilte Schauspieler treffen, ist man immer froh, wenn der DVD-Player die Restlaufzeit anzeigen kann – wenigstens etwas Spannendes kann man während des Filmes machen.

Wie er nun darauf kommt, dass Postal der wichtigste der letzten Jahre und der lustigste Film seit Nackte Kanone ist, weiß ich nicht. Es muss wohl Größenwahnsinn sein. Hinweise darauf kann ich jedenfalls in der Interviewserie bei gametrailers erkennen:
http://www.gametrailers.com/bonusround_list.php
Wer nach einer Viertelstunde Bioshock nicht überzeugt davon ist, dass dieses Videospiel eine perfekte Filmvorlage bieten würde, muss wohl deutlich zu viele Filme produziert haben. Seine sonstigen paranoiden Wahnvorstellungen fallen bei mir eher als Marketinggewäsch unter den Tisch.

Es ist zwar löblich, dass Boll scheinbar etwas aussagen will mit diesem Film, aber ehrlich gesagt, wird das nur an 2 kurzen Stellen im Film überhaupt deutlich (Shootout und Endsequenz). Diese Sequenzen sind sehr gelungen, der Rest ist größtenteils eine Ansammlung von vermeintlichen Tabubrüchen, die größtenteils katastrophal lustlos gespielt und gefilmt wurden. Nur ganz wenige Gags sind okay bis gut – zu wenig um sich mit Zucker-Abraham-Zucker-Produktionen zu messen, eher mit Jason Friedberg und Aaron Seltzer.

Für eine Satire ist der Film einfach ziemlich belang- und witzlos. Die Schauspieler passen zwar gut in ihre Rollen, aber die Story und die Inszenierung gibt ihnen keine Möglichkeit sich zu entfalten. Kurz: es kommt bei mir nichts rüber, die Szenen dümpeln zu oft vor sich hin, die Charaktere sind einem irgendwann einfach alle scheißegal und der Ausgang der Story ebenso.

Fazit: Postal ist unwesentlich besser als frühere Boll-Werke (hach, endlich darf ich das auch schreiben), aber trotzdem ein weiterer unnützer Film, der zu viel falsch macht, als das man ihn überhaupt jemand empfehlen müsste.
Wertung: 2/10

Perry
Perry
26. Mai, 2008 01:13

“Seit wann ist es ein Armutszeugnis, wenn sich eine Gruppe von Menschen zusammenfindet, um einer gemeinsamen Hoffnung Ausdruck zu verleihen?”

Der Hoffnung, dass ein Mensch nicht mehr seiner Arbeit nachgeht? Ja, das ist arm. Da es niemanden tangieren muss, ob Boll Filme dreht oder Gärtner ist. Wer es nicht mag, muss es ja einfach nicht ansehen. Ich wundere mich manchmal schon, über welches Hasspotenzial viele dieser Boll-Basher verfügen. Auf die Idee, Filme, die von Leuten sind, die sie nicht mögen, einfach zu ignorieren, scheint noch keine von diesen Leuchten gekommen zu sein. Ist ja nicht so, dass die Boll-Gestapo die Leute zusammentreibt und sie zwingt, seine Ergüsse anzuschauen.

“Das ist Demokratie reinsten Wassers”

Das hat mit Demokratie rein gar nichts zu tun. Wenn es um einen Politiker ginge, der Scheiße baut … schön und gut. Aber hier geht es um Filme, die halt nicht gefallen.

“Versammlungs- UND Meinungsfreiheit. Man kann sich über das Thema echauffieren, es banal finden, aber der Vorgang ist eher ein Beweis für funktionierende soziale Systeme.”

Ja, es ist der Beweis, dass sich Menschen gerne zu Mobs zusammensammeln. Und dann fängt das Lynchen an.

Tornhill
Tornhill
26. Mai, 2008 08:17

Äh…Ich denke, wenn die gesammelten Menschen eine Petition verfassen, zeigt das, dass sie gerade NICHT lynchen, sondern gerade den zivilisierten Weg wählen.

Ich war nun nie bei einem Fall von Lynchjustiz dabei, aber ich bezweifle doch mal stark, dass der KKK erst eine “Der Nigger, der Billy-Bobs Schwester/Frau/Tante geschwängert hat, soll gehängt werden”-Petition, bevor sie gröhlend mit Fackeln losziehen, um es selbst zu erledigen.

Wie gesagt: einen echten Ansprechpartner, der anschließend Maßnahmen ergreifen kann/soll hat die Petition nicht, folglicherweise ist sie nicht mehr als ein Willensausdruck mehrerer Leute, ohne jegliche Gewaltkomponente. Es spielt doch auch nicht in der Mordversuchsliga, wenn man in der Kirche eine Kerze anzündet und dabei murmelt “Bitte lieber Gott, lass meine Nachbarin sterben.”

Tom
Tom
26. Mai, 2008 09:08

Wer wissen will, was Dr. Uwe zu seinem Film zu sagen hat, dem empfehle ich den (immer sehr empfehlenswerten) aktuellen Podcast des Magazins “Creative Screenwriting”:

http://creativescreenwritingmagazine.blogspot.com/

Teilweise wirklich interessant, weil man ein bisschen in Uwes schrägen Kopf reinlauschen kann und teilweise… schlimm, wenn er versucht politisch zu werden – oder von seinen “ambitionierten” zukünftigen Projekten erzählt.

Und nach dem Anhören des sehr unterhaltsamen Podcasts denkt man sich – mit Dr. Uwes englischem Lieblings-FachausdrucK: “Naja…” 🙂

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 10:17

“Ja, es ist der Beweis, dass sich Menschen gerne zu Mobs zusammensammeln. Und dann fängt das Lynchen an.” – ab hier wird es mir offiziell zu albern. Eine Online-Petition von Fans, die gemeinsam der Tatsache Ausdruck verleihen wollen, dass sie genug an den Filmen von Boll gelitten haben, als Vorstufe von Lynchjustiz (und weiter oben: Berufsverbot!) zu bezeichnen, geht schon ins Surreale. Das sind Themen für PI.

Perry
Perry
26. Mai, 2008 11:13

“Eine Online-Petition von Fans, die gemeinsam der Tatsache Ausdruck verleihen wollen, dass sie genug an den Filmen von Boll gelitten haben”

Müssen allesamt Masochisten sein, wenn sie a) wissen, dass sie Bollfilme hassen und b) sie immer wieder ansehen. Das ist wirklich albern.

Steffen65
Steffen65
26. Mai, 2008 11:17

Freunde der Nacht, jetzt muss ich mal Perry beispringen und eine Lanze für uns Uwe brechen. Leute, ich sehe jede Woche locker zwei Streifen, die schlechter sind als der schlechteste Streifen, den Boll jemals gemacht hat (und ich habe fast alle gesehen!). Es geht außerdem schlicht nicht an, dass man jemandem das Recht abspricht, sich künstlerisch zu verwirklichen. Das Argument, dies oder das sei eben Schrott, weswegen man sich nicht auf etwas wie “künstlerischen Ausdruck” berufen dürfe, ist, mit Verlaub, mehr als ignorant (um nicht das Wort zu verwenden, das mir da noch in den Sinn kommt). Was mit Boll derzeit abläuft ist eine moderne Form des Cyber-Mobbing und nichts anderes. Ich finde es besonders schlimm, dass sich daran auch noch Deutsche und auch noch deutsche Filmschaffende beteiligen. Denn Boll fordert die selbstgerechten Amis heraus, etwa mit seinem Finanzierungskonzept, aber auch inhaltlich und natürlich auch polemisch heraus – und das ist verdammt noch mal gut so! Damit ist relativ klar, warum in US-Foren auf in eingehackt wird. Und wir machen bereitwillig mit – ätzend. Bevor ich mich weiter in Rage schreibe – Cut! I love you all.

Steffen65
Steffen65
26. Mai, 2008 11:19

Wut essen Rechtschreibung auf – sorry dafür!

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 11:42

Ich freue mich ja, dass einige Leute mit gegenteiliger Meinung die Diskussion befeuern, aber im Bezug auf Boll und die Petition werdet ihr mich nicht überzeugen, zumal das Argument “Dann guck den Scheiß doch nicht!” nicht verfängt. Für jeden Film, den Boll macht, fehlt die Finanzierung eines anderen, potentiell besseren Films. Ich rege mich auch über “Big Brother” auf würde für die Absetzung der Sendung unterschreiben, um wieder mehr Sendeplätze für Serienformate zu bekommen. Kino-Leinwände, DVD-Releases, Film-Finanzen: Alles beschränkt (wie Boll ;-)). Boll soll die Ressourcen freigeben, um nicht mehr geht es da für mich.

Man darf auch durchaus mal die Diskussion führen, ob das Genre der Videospiel-Verfilmungen an sich nicht in einem deutlich besseren Zustand wäre, hätte Boll die Finger davon gelassen.

Wichtiger aber: Wie schon erwähnt (seufz), gibt es NATÜRLICH haufenweise schlechtere Regisseure als Boll. Und schlechtere Filme als Boll-Filme. Aber kein anderer schlechter Regisseur pöbelt derartig rum, verkündet seine Filme als Heilsbotschaft, und beleidigt die Zielgruppe als hirnamputiert, weil sie ihm nicht folgt. Bei KEINEM anderen Regisseur ist die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit so krass, und DAS fällt auf. Derzeit versucht es er ja mit der These, sein Untergang sei der Untergang des Independent Films.

Boll, und das macht ihn einzigartig, greift UNS an. Und es ist mehr als legitim, auch mal Widerstand zu leisten. Ist ja nicht so, dass die Petition verlangt, seine Hunde zu erschießen und sein Auto anzuzünden.

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 11:58

” Für jeden Film, den Boll macht, fehlt die Finanzierung eines anderen, potentiell besseren Films.”

Ja, und wenn sich der Mensch nicht aus den Affen entwickelt hätte, dann halt aus den Breitmaulfröschen, oder wie… ?

Also bitte…

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 12:00

Da spricht der Neid der Breitmaulfrösche…

Steffen65
Steffen65
26. Mai, 2008 12:11

Nö, also das mit dem “Untergang des Independent-Films”, das würd ich nun auch so nicht unterschreiben… Aus seiner Position hat Boll ja kaum eine andere Möglichkeit als sich auf das Prinzip Angriff ist die beste Verteidigung zu verlegen, oder? Zum Thema Ressourcen: Boll gibt doch vielen Filmschaffenden Lohn und Brot, er verjuxt die Kohle ja nicht, er macht sie selber bei Investoren locker, die sonst vielleicht in etwas ganz Filmfernes investieren würden. Das schafft er, weil er tatsächlich ein Charismatiker ist. Ich habe mit vielen Schauspielern gesprochen, die ihn kennen: Sie alle sind voll des Lobes über ihn. Ich sehe das Problem bei Boll auch nicht im Regisseur, sondern in den Drehbüchern. Denn handwerklcih hat er m.E. was drauf (bitte, belehre man mich gern eines Besseren) und macht mit wenig Budget eine ganze Menge. In diesem Sinne: Bieten Sie ihm doch mal ein Drehbuch an, Herr Dewi! Ich würde mir das Ergebnis jedenfalls ganz sicher anschauen.

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 12:14

Das IST ja gerade das Problem – Boll hält sich für einen guten Autor, und ist völlig beratungsresistent, was Skripts angeht. Ich empfehle zur Lektüre:
http://www.somethingawful.com/d/feature-articles/behind-scenes-uwe.php

steffen65
steffen65
26. Mai, 2008 12:31

DAS ist in der Tat ein Problem.

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 12:34

“Das IST ja gerade das Problem – Boll hält sich für einen guten Autor, und ist völlig beratungsresistent, was Skripts angeht. Ich empfehle zur Lektüre:
http://www.somethingawful.com/d/feature-articles/behind-scenes-uwe.php

Somethingawful, die nicht zu unterbietende Spacken-Seite schlechthin. Gut dass Boll dem einen Schreiber ordentlich aufs Maul gegeben hat…

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 12:43

“Oh yeah, and a ten-minute opening back story scroll read aloud to the illiterate audience”

Es sind anderthalb kleine Minütchen, weniger als die Hälfte des Texts am Anfang von “Star Wars”…

Ein bitteres, bitteres Pamphlet, dem man das diabolische Grinsen im Gesicht des Schreibers während des Verfassens anmerkt, der sich bestimmt mächtig gefreut hat, es dem Boll hinterher so richtig reinzudrücken… nicht ernstzunehmen.

Und wieder: Ich MOCHTE “Alone in the Dark”.

Paralyta
Paralyta
26. Mai, 2008 12:57

Er ist bei den jungen Leuten nicht nur wegen seines Großmauls so unbeliebt, sondern insbesondere weil er deren Lieblingsspiele ständig zu Hackfleisch verwurstet. Da diese Videospieler (im Alter zwischen 15 bis 35 Jahren) besonders häufig im Internet sind und ihre Meinung gern und oft laut verkünden, ist um ihn herum dieser Anti-Kult entstanden. Sicher gibt es schlechtere Filme als seine und schlechtere Regisseure als ihn, aber das macht seine Filme auch nicht besser.
Aber solche, oft ironisch gemeinten, Petitionen in die Nähe von Lynchjustiz und Mob zu bringen, ist vollkommen lächerlich. Sie sind überspitzte Formulierungen der Meinungsfreiheit und sind durch das Grundgesetz gedeckt.

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 13:02

“Und wieder: Ich MOCHTE “Alone in the Dark”.”

Und wieder: Du gehörst in eine geschlossene Anstalt.

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 13:03

“Er ist bei den jungen Leuten nicht nur wegen seines Großmauls so unbeliebt, sondern insbesondere weil er deren Lieblingsspiele ständig zu Hackfleisch verwurstet.”

Die sollen’s Maul halten und sich ein Leben zulegen…

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 13:05

““Und wieder: Ich MOCHTE “Alone in the Dark”.”

Und wieder: Du gehörst in eine geschlossene Anstalt.”

Zusammen mit den Spacken, die den Ultra-Shit “Ferryman” hochgejubelt haben… 8)

Perry
Perry
26. Mai, 2008 13:20

“Man darf auch durchaus mal die Diskussion führen, ob das Genre der Videospiel-Verfilmungen an sich nicht in einem deutlich besseren Zustand wäre, hätte Boll die Finger davon gelassen.”

Mortal Kombat 1+2, Double Dragon, Street Fighter, Super Mario Bros. Das war alles Schrott, lange bevor Boll kam. Und neueren Datums sind Doom und Hitman auch Rohrkrepierer.

Perry
Perry
26. Mai, 2008 13:23

\”Das IST ja gerade das Problem – Boll hält sich für einen guten Autor, und ist völlig beratungsresistent, was Skripts angeht. Ich empfehle zur Lektüre:
http://www.somethingawful.com/d/feature-articles/behind-scenes-uwe.php\”

Und das nimmst Du ernst? Hier hat jemand seine ganz eigene Agenda – und das schreit einem der Text richtig entgegen. Da muss man nicht mal mehr zwischen den Zeilen lesen.

Es gibt immer zwei Seiten von jeder Geschichte…

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 13:34

Ja, und wenn du dir Bolls Interviews durchliest, seine AKs hörst, und einfach mal auf die Drehbücher seiner Filme achtest, dann wird dir bestimmt auffallen, dass er ein super integrer Autorenfilmer ist, der mit außerordentlicher Sorgfalt Charaktere und Plots entwickelt. Die Emails von Boll in dem Artikel sind sicher auch gefälscht.

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 13:41

“Ja, und wenn du dir Bolls Interviews durchliest, seine AKs hörst, und einfach mal auf die Drehbücher seiner Filme achtest, dann wird dir bestimmt auffallen, dass er ein super integrer Autorenfilmer ist, der mit außerordentlicher Sorgfalt Charaktere und Plots entwickelt.”

Gott sei Dank nicht…

“Die Emails von Boll in dem Artikel sind sicher auch gefälscht.”

Wer weiß in welchem Kontext das geschrieben wurde… man müsste mal das ursprüngliche Script lesen…

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 13:45

Ich werde dieser Diskussion müde (kommt selten genug vor). Einige Leute meinen, man darf sich zusammen schließen, um Boll zum Aufhören aufzufordern, andere halten das für eine unakzeptable Aktion. Einige finden Boll (Mensch wie Filme) nicht so schlimm, andere schon. Bon. Niemand überzeugt niemanden. Klappe zu, Affe tot.

Paralyta
Paralyta
26. Mai, 2008 14:11

“Die sollen’s Maul halten und sich ein Leben zulegen…”
Und du solltest dein dummes halten und dir einen vernünftigen Filmgeschmack zulegen. Ist ja nicht auszuhalten dein pubertäres Geflenne: “Ich mochte Alone in the Dark.”
Ja, toll und zehntausende andere eben nicht.
Dein Filmgeschmack in allen Ehren, aber nicht jeder steht eben auf schlecht gemachte Trashfilme. Und das machen sie eben in den Internetforen der Welt kund. Das machst du nicht anders. Der Unterschied ist nur, über dich lachen eben mehr.

Perry
Perry
26. Mai, 2008 14:12

“Ja, und wenn du dir Bolls Interviews durchliest, seine AKs hörst, und einfach mal auf die Drehbücher seiner Filme achtest, dann wird dir bestimmt auffallen, dass er ein super integrer Autorenfilmer ist”

Die Polemik kannst dir sparen. DAS hab ich nie behauptet.

Dass die Behauptungen der Schreiberlinge dieses Skripts, die bis heute nichts gerissen haben – womit ihre Befähigung, ob sie überhaupt schreiben oder ein gutes Drehbuch erkennen können, angezweifelt werden darf – nicht einfach so geschluckt werden, sondern hinterfragt werden sollte, muss ich dir nicht extra erklären, oder? Normalerweise läufst du doch auch nicht mit Scheuklappen durch die Welt und hinterfragst Dinge.

“Die Emails von Boll in dem Artikel sind sicher auch gefälscht.”

Ich könnte auch aus deinen Blogbeiträgen einzelne Passagen rausfiltern, die dich in schlechtem Licht dastehen lassen. Kontext. Das ist hier das Zauberwort.

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 14:15

@ Paralyta: Ich sage es immer wieder jedem Neuling – nicht von Peroy provozieren lassen! Der spinnt. Bis zu einem gewissen Grad lasse ich ihn, weil er eine treue Seele ist, und solange er nicht konkret beleidigt. Aber man darf sich von dem nicht scharfmachen lassen.

@ Perry. Dann eben nicht.

steffen65
steffen65
26. Mai, 2008 14:26

Och Jungs, jetzt zankt euch doch nicht!
@Perry ICH mochte AitD auch (bis auf den völlig vergeigten Schluss)! Und “Heart of America”. Und “BloodRayne”. Und “Schwerter des Königs”.

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 14:38

Zanken ist hier angesagt. Nix wäre schlimmer als eine Horde von hirntoten Kommentatoren, deren Beiträge aus den verschiedensten Varianten von “finde ich auch!” bestehen.

Übrigens habe ich schon des öfteren bekundet, Boll nicht nur für nicht schlecht zu halten, sondern für durchaus mutig und experimentierfreudig. Er mag scheiß Filme drehen – aber es sind keine blassen scheiß Filme. “House of the Dead” ist wie türkische Cola mit Cappuccino-Aroma, “House of the Dead 2” hingegen (nicht von Boll) ist Wasser aus dem Hahn in einer osteuropäischen Großstadt.

Perry
Perry
26. Mai, 2008 14:59

“@Perry ICH mochte AitD auch ”

Ähem, ich mochte AitD nicht, Peroy mag ihn. Der war mir zu fad, die anderen Boll-Ergüsse hatten da mehr Unterhaltungswert.

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 15:06

Das war ein vollkommen passabler Horrorfilm wie zich andere auch, nichts worüber man sich irgendwie echaufieren müsste. Insbesondere das Ende hat mir gefallen, mir kam’s so vor, als hätte Boll kurz zuvor “Ein Zombie hing am Glockenseil” gesehen, der auch mit einem solchen rätselhaften Rausschmeißer endet. Insgesamt recht passend und stimmig, mit viel Dauer-Action-Für den Videoten, etwas wirre Storyline, aber nicht so verschwurbelt, dass man der Geschichte nicht mehr folgen könnte. Abgesehen davon fürs Budget von 20 mille verhältnismäßig edel und ohne grobe Schnitzer gefilmt (mal abgesehen vom Schlussdrittel, wo dem Titel alle Ehre gemacht wurde). Ich hab’ mich gut unterhalten, was soll’s, erkenne ich halt die Schlechtigkeit nicht. Gibt ja auch genügend beschissene Filme die von allen Seiten hochgejubelt werden, warum nicht mal andersrum…

steffen65
steffen65
26. Mai, 2008 15:26

@Wortvogel Finde ich auch! 😉 Ich hab sehr wohl germerkt, dass hier ein differnzierte Meinung am Start ist (äh… türkische Cola…?), umso unverständlicher dein Engagement in Sachen Petition
@Perry Sorry!
@Peroy ditoy… äh… dito

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 16:13

Die türkische Cola mit Cappuccino-Geschmack gibt es, sie war entsetzlich, aber ich habe die Dose eiskalt leer getrunken. Wer Spiderman-Süßmilch mit Kaugummi-Geschmack trinkt, und Fanta Berry Blue, die den Urin einfärbt, der ist nicht umzuwerfen.

STeffen65
STeffen65
26. Mai, 2008 16:30

Hauptsache, du lässt die Finger von Energy-Drinks. Die sind ja, wie gerade zu lesen war, unter Umständen recht tödlich. (Hab meinen Vorrat gleich weggeschüttet.) Dann lieber Schoka-Cola und Leitungswasser.

Perry
Perry
26. Mai, 2008 16:35

Gerade gesehen. Der Wortvogel ist knappe 8000 Dollar wert. 😉

http://www.websiteoutlook.com/www.wortvogel.de

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 16:46

Saugeil – kannte ich noch gar nicht! 8000 Dollar sind mir bei dem aktuellen Kurs wurscht, aber wie komme ich an die dort angesprochenen 10 Dollar Werbeeinnahmen pro Tag? 😉

Peroy
Peroy
26. Mai, 2008 17:01

“Saugeil – kannte ich noch gar nicht! 8000 Dollar sind mir bei dem aktuellen Kurs wurscht, aber wie komme ich an die dort angesprochenen 10 Dollar Werbeeinnahmen pro Tag?”

Mit Werbung… ?

Wortvogel
Wortvogel
26. Mai, 2008 17:38

Pfeifenkopf – wer zahlt mir die? Das ist auf der Webseite ja nur ein statistischer Schätzwert.

jo
jo
29. Mai, 2008 20:50

Danke für den Filmtipp. Höre gerade Bolls Audiokommentar. Wunderbare Unterhaltung, gerade weil der Mann einen an der Klatsche hat ,)

Uwe Boll
14. Juli, 2008 21:48

kleiner Spass. 😉

Exverlobter
Exverlobter
28. September, 2013 18:41

Da bettelt jemand um Geld 🙂

http://www.youtube.com/watch?v=TcsEQpBkbAw