ich mag ihn. wieso? keine ahnung, vielleicht weil er einer der armen figuren im leben ist, bei dem alles am ende doch so stimmt wie sie es sagen, man es aber eigentlich kaum glauben kann!
Wortvogel
25. April, 2008 23:14
Ich glaube ja auch nicht, dass er lügt – ich glaube nur, er überschätzt sich.
Christian H.
25. April, 2008 23:19
haha, finde ich großartig. Die Krönung ist das kleine Kreuz am Po des Wortvogels (Details!), auch wenn er Entenfüße hat 😉
Respekt – soviel Selbstironie hätte ich nach den z.T. doch eher gewöhnungsbedürftigen Postings gar nicht von ihm erwartet.
viewer
26. April, 2008 11:10
Lieber Wortvogel, der Kammermeier wird mir immer sympathischer. Ich finde sogar, dass er Euren "Kleinkrieg" wesentlich souveräner führt als Du…
Wortvogel
26. April, 2008 11:40
viewer, das steht dir frei. Ich habe auch nicht vor, am Ende dieser ganzen Debatte einen "Sieger" wählen zu lassen. "Wesentlich souveräner" finde ich aber jemanden, der in Kommentaren schreit, die Kommentare als Müll betituliert, die Kommentatoren der Verschwörung bezichtigt, Vorab-Garantien für Geschäftsbeziehungen eines Lektors verlangt, und sich über mangelndes Interesse an seiner Person empört, nicht gerade. To each his own.
Wortvogel
26. April, 2008 11:55
Anatomie ist nicht seine Stärke – das Arschloch ist viel zu weit unter dem Bürzel 🙂
Bernd Kammermeier
26. April, 2008 11:58
Ihm "Great Astro Saga War" habe ich mich für Entgleisungen bereits entschuldigt, die untypisch für mich sind und für die es Anläße gab, wenn auch keine Gründe (für Unhöflichkeit gibt es nie Gründe!!!). Man sollte immer freundlich bleiben, egal, was geschieht.
Mein Alphatierchen ist halt schon ein bißchen älter, als das von Torsten Dewi – gebt ihm noch ein bißchen Zeit.
Bernd Kammermeier
26. April, 2008 12:03
Das mit dem Verhältnis zwischen Arschloch und Bürzel stimmt, aber es wäre sonst so dominant geworden und dann wäre noch jemand auf die Idee gehalten, ich hielte den Wortvogel für einen Entenarsch…
Aber ich kann gerne ein korrigierte Fassung machen, wenn dies gewünscht wird. Ein Arschloch zu versetzen ist doch irgendwie geil!
Wortvogel
26. April, 2008 12:07
"Mein Alphatierchen ist halt schon ein bißchen älter, als das von Torsten Dewi – gebt ihm noch ein bißchen Zeit." – bitte keinen so gönnerhaften Tonfall. Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft.
Souveränität ist nicht die Fähigkeit, sich zu entschuldigen (auch wenn das sicher eine lobenswerte Eigenschaft ist) – es ist die Fähigkeit, auch in der Hitze des Gefechts nicht ausfallend zu werden, und sich daher nicht entschuldigen zu müssen.
Tornhill
26. April, 2008 12:24
Hui, Respekt für die Zeichnung, muss ich mal sagen!
Wirklich gut geworden (und es schmeichelt mir natürlich, dass "mein" Wortvogeldesign übernommen wurde).
– Bzw. sich daran angelehn. Das hier geht ja eher in Richtung Ente, während bei meiner Version wohl ein Huhn unter den Vorfahren war.
Wortvogel
26. April, 2008 12:26
Huhn? Ente? Ich sehe mich ja eher als Adler. Oder Falke. Oder wenigstens als Taube, die den Leuten auf den Kopf scheißt.
Bernd Kammermeier
26. April, 2008 12:26
Oh Gott, ich weiß gar nicht, wie ich noch formulieren soll, ohne ins Fettnäpfchen zu treten. Ich wollte doch nur sagen, daß ich halt ein bißchen älter bin, dafür kann ich nix, ist kein Verdienst.
Aber in einem Punkt muß ich doch eine andere Meinung äußern: Ich finde es schon souverän, wenn man sich entschuldigen kann!
Wortvogel
26. April, 2008 12:33
"Ich wollte doch nur sagen, daß ich halt ein bißchen älter bin, dafür kann ich nix, ist kein Verdienst." – bleiben wir mal kleinlich: Was sollte dann der Hinweis, man möge mir noch Zeit geben? Mangelt es mir an einer grundsätzlichen Erkenntnis oder Lebenserfahrung, weil ich ein paar Jahre (soviele werden es nicht sein) später geboren wurde als Sie?
Bernd Kammermeier
26. April, 2008 12:52
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß ich vor elf Jahren die Dinge anders gesehen habe. Mir mangelte es auch damals nicht an grundlegender Erkenntnis oder Lebenserfahrung, ich hab' auch nie behauptet, daß dem Wortvogel das abgeht, aber etwas gelassener bin ich heute schon – auch wenn ich mir längst nicht alles gefallen lasse. Aber das ist das gute Recht eines jeden, so wie es das gute Recht eines jeden ist, das zu kommentieren.
Noch was: Wenn ich jemanden klein machen wollte, würde ich ja gleichzeitig anerkennen, daß er groß ist. Ersteres tue ich nicht, das andere schon…
Wortvogel
26. April, 2008 13:13
"aber etwas gelassener bin ich heute schon" – ich denke, wenn Sie ETWAS in den letzten Tagen bewiesen haben, dann ist es ein Mangel an Gelassenheit.
WAS sollte ich Ihrer Meinung nach in ein paar Jahren denn anders sehen – wofür genau soll man mir noch "etwas Zeit geben"?
Nachdem ich das Kreuz gesehen habe, bekam ich sofort Lust auf Moorhühner zuschiessen…
Ach so. Sollte ich wirklich eine weitere Persönlichkeit des Wortvogels sein, so erklärt dies, warum auch ich immer gerne Gedankenstriche benutze.
Irgendwie erinnern mich diese ganzen Kommentare und Blogeinträge zum Fall "Vogel vs. Kammermeier" an eine Gerichtsshow.
Ich hoffe, dass der Fall jetzt abgeschlossen werden kann, denn die Beweisaufnahme und die Aussagen der Beteiligten scheinen keine neuen Erkenntnisse zu bringen und beginnen mich zu langweilen.
Außerdem mag ich keine Gerichtsshows. Ich schalte nur immer wieder hierher, weil ich hoffe, dass gleich eine Doku über den Wort-Vogel kommt.
"Ein Arschloch zu versetzen ist doch irgendwie geil!"
Passiert doch andauernd auf dieser Welt. Nennt sich "Beförderung".
Zu Herrn Kammermeier:
Nein. Ihre Entgleisungen sind nicht entschuldbar.
Genau wie die Entgleisungen anderer Ihnen gegenüber. Es gibt Momente im Leben, da sollte man schweigen. Wäre in diesem Fall wohl besser gewesen.
Grad das geschriebene Wort hat den Nachteil, ohne die Nuancen eines persönlichen Gespräches auskommen zu müssen. Daraus ergeben sich, wie in diesem Fall ja auch, Missverständnisse.
Nun mal zu Ihrem Drehbuch. Ihnen wurde vorgeworfen, es nicht herauszugeben. Nun ja! Das ist schließlich Ihr gutes Recht. Jeder darf NEIN sagen wenn er will. Davon haben sie Gebrauch gemacht.
Und so wie die Kommentare und Kritiken von Herrn Dewi (nich De…wie? 😉 ) manchmal nicht auf allgemeine Anerkennung stossen, wäre auch sein Urteil nicht das allumfassend Wahre. Egal wie es ausfällt.
Er nimmt sich heraus, eine Kritik abzugeben. Diese würde ich gern lesen. Auch wenn sie ohne fertigen Film die Relevanz anderer Kritiken, die er für unwichtig erachtet, hätte. Nämlich recht wenig.
Ich fand die, teilweise recht persönlichen, Angriffe gegen Ihre Person mehr als unschön. So wie auch Ihre Reaktion.
Also einfach mal ein Schnitzel in den Schritt packen und einen auf dicke Hose machen. Kommt besser und verlängert das Leben.
Ihr Beiden solltet Euch auf Unentschieden einigen und dann mal in Ruhe persönlich drüber reden.
Scheisse bin ich heute langsam. Der Wortvogel gegen die Schlange "Ka.".
Geiler Gag. Respekt und zwei Daumen von mir dafür.
Wortvogel
26. April, 2008 15:47
Für ein "Unentschieden" gibt es keinen Grund – ich bin nicht ausfallend geworden, habe nichts Falsches behauptet, und stehe ja auch nicht in der Bringschuld.
Ich finde (und habe das auch geschrieben), dass Kammermeier hier teilweise für Sachen angegriffen wurde, die man ihm nicht vorwerfen kann (er ist nicht verpflichtet, Belege zu bringen – es gilt die Unschuldsvermutung). Aber ich glaube auch nicht, mich für die Kommentare der Leser entschuldigen zu müssen – es war Kammermeiers Entscheidung, sich dem Forum zu stellen, und er hätte es jederzeit lassen können. Man kann nicht in den Regen gehen und sich beschweren, wenn man nass wird.
Ich halte den Streit als solchen aber für beigelegt, und würde mich freuen, in ein paar Tagen/Wochen verkünden zu können, dass Kammermeier in der Tat ein talentierter Schreiber mit dem Zeug zur SF-Hoffnung ist. Außerdem respektiere ich sein "Sitzfleisch".
Der Ärger ist hoffentlich gegessen, aber die Geschichte damit noch nicht zu Ende.
Das meinte ich mit dem geschriebenen Wort. 🙂 Hab nie gemeint Du sollst Dich entschuldigen.
Perry
26. April, 2008 16:20
"und stehe ja auch nicht in der Bringschuld."
In der steht hier niemand, auch nicht Kammermeier.
Wortvogel
26. April, 2008 16:58
Doch, steht er, wenn er von uns erwartet, den Lobgesängen auf die eigene Arbeit zu glauben. Wenn es ihm egal ist, was wir denken, dann nicht.
Nobby
26. April, 2008 17:52
"wenn Sie ETWAS in den letzten Tagen bewiesen haben, dann ist es ein Mangel an Gelassenheit." – Wenn hier in den letzten Tag jemand einen Mangel an Gelassenheit bewiesen hat, ist es der Wortvogel. So leid es mir tut, aber derartig kleinkarierte Humorlosigkeit kenne ich aus diesem Blog sonst nicht.
Wortvogel
26. April, 2008 18:49
Nobby, du gestattest mir eine andere Meinung, oder? Ich bin so lange humorvoll, bis mich jemand frontal angeht, wie es in dem Brief von Kammermeier passiert ist. Wer große Sprüche klopft, sollte auch gute Argumente haben. Wenn er sie wieder und wieder nicht liefert, lasse ich nicht locker. Wenn du meinst, ich würde mich da kleinlich verhalten, bitte. Ich halte es für legitim, Worte auf die Goldwaage zu legen, wenn sich die Gemüter so erhitzen.
Skrymir
26. April, 2008 18:58
Gestatten wir Leuten doch ein klein wenig Menschlichkeit, Emotionen sind nunmal nicht rational und im großen und ganzen finde ich auch nicht das jede Diskussion einen "Sieger" braucht. Richtig interessant finde ich ja das die eigentlichen 2 beteiligten das "Kriegsbeil" ansich nie wirklich ausgegraben haben und dem Thema trotzdem nicht das gestattet wird was es so langsam brauchen könnte, ein Ende mit dem alle Leben können.
Wortvogel
26. April, 2008 19:03
Ich sehe ein Ende der aktuellen Diskussion, denn so, wie ich Herrn Kammermeier verstanden habe, ist er nun doch bereit, das Drehbuch zu schicken. DANN geht es allerdings wieder los, wenn ich das Drehbuch gelesen habe. Ob positiv oder negativ, das wird wieder für Gesprächsstoff sorgen. Kammermeier kann sich auf jeden Fall über die Publicity freuen. Ich versuche auch gerade noch, mehr Hintergrund-Material aufzutreiben. Man kann ja nicht EWIG um den heißen Brei reden, und ich möchte irgendwann auch mal voran kommen.
Bernd Kammermeier
26. April, 2008 22:37
So, ich bin von einem längeren Dreh zurück und genieße gerade die regen Diskussionen. Der Tenor stimmt: Ich – und ich denke Herr Dewi auch – habe nicht das Kriegbeil ausgegraben. Das habe ich in Sachen Astro Saga bei ganz anderen Personen getan und die wären froh gewesen, ich wäre in meinen schlimmsten Entgleisungen so zahm gewesen. Da ging es um Sieg und da habe ich gewonnen.
In Sachen Dewi geht es allenfalls ums ein: möge die Qualität siegen, möge eine Realität siegen, in der Träume in Deutschland sinnvoll sind. Und nicht, wie weiland Helmut Schmidt anmerkte, nämlich daß der, der Visionen hat, zum Arzt soll. Ich stelle mich gerne dem Urteil des Wortvogels, soll er mit der Beharrlichkeit eines Falken über dem Drehbuch kreisen, mit Adleraugen in dessen Seiten blicken und mir danach als Taube auf den Kopf scheißen. Mir ist alles Recht, sofern es nicht von anderen Gedanken getragen ist, als denen eines Profis. Ich denke, er wird merken, wenn ihm das Genre nicht gefällt, die Art, wie ich die Geschichte erzähle, durch welche Augen wir sie miterleben dürfen.
Eines nur sei ihm mit auf die Lesereise gegeben: In allem steckt viel Nachdenken, viel Herzblut und viel Engagement. Ich habe bewußt nicht von Klasse, Talent, Genialität oder solchem geschrieben, weil solche Termini höchst subjektiv sind. Wie schon einmal gesagt, für die einen ist es Duplo …
Und natürlich – dies soll keine vorweggenommene Ablehnung seiner Kritik sein und auch keine Beeinflussung (aber ich halte den Wortvogel für eigensinnig genug) – wie auch immer die Kritik ausfällt, es wird für die Astro Saga ein Leben danach geben…
Wortvogel
26. April, 2008 22:53
Ich glaube eigentlich immer, Skripts (von Person und Genre unabhängig) professionell und unvoreingenommen zu lesen. Und mit über 500 lektorierten Drehbüchern in zehn Jahren kann ich auch genügend Erfahrung aufweisen. Weil es sich aber hier um einen besonderen Fall handelt, gebe ich es noch einmal schriftlich: Ich FREUE mich auf das Drehbuch, freue mich auf alles, was mir daran gefällt, und bin – wenn überhaupt – ZU enthusiastisch. Ich gebe gerne zu, seit den ersten Artikeln in den 80ern neugierig gewesen zu sein. Wäre das nicht so, hätte ich ja auch den Blog-Beitrag, der den Stein ins Rollen brachte, gar nicht geschrieben. Ich berücksichtige natürlich auch die Arbeit und das Herzblut, die Herr Kammermeier in das Projekt gesteckt hat. Als Autor weiß ich selbst, wie man sich manchmal quält. Also: von meiner Seite aus gibt es kein übles Ansinnen.
Übrigens würde ich "Strangers in the Night" auch gerne lesen – besonders weil das ja "im produzierbaren Rahmen" sein soll (und da habe ich genug Kontakte – so es denn wirklich taugt).
Ich befürchte, ich lasse mich da auf eine Sache ein, aus der ich schwer wieder rauskomme…
Bernd Kammermeier
27. April, 2008 12:03
Bei "Strangers in the Night" hätte es den Hick-hack mit Astro-Battle und so nicht gegeben, da hängt wesentlich weniger Herzblut dran. Es ist extrem skurril. Allerdings habe ich damit ein ganz anderes Problem: Ich habe damals eine ganze Reihe Versionen angefertigt (auch auf Anregung diverser "Produzenten" hin), mit alternativen Enden etc. Ich muß mir das selbst erst mal wieder durchlesen, um zu entscheiden, was ich heute noch gut finde. Aber dann … ab die Post…
Ich habe aber auch noch "E.L.G.Y." (eher Kinderfilm – süßer Außerirdischer rettet die Welt vor dem Teufel), "Space Spider" (eine SF-Verarsche vor (T)Traumschiff, die Michael Waldleitner produzieren wollte. Budget damals: 1 Mio. DM – nicht gepackt), "Just a little Drop" (schrille Mafiafilmparodie á la Nackte Kanone – Henry Silva wollte damals einen Mafiakillerspieler; keine Kohle – kein Film!) und und und …
Lauter Versuche, es billiger zu machen. Diese Drehbücher und meiner ernsthaften Versuche, sie an den Mann zu bringen (inkl. Besuche bei der AFM – nicht billig!) sind mein Ruhekissen dafür, mir nicht vorwerfen zu lassen, es immer nur mir der überzogen teuren Astro Saga zu versuchen. Es liegt also nicht (nur) am Budget…
Wortvogel
27. April, 2008 12:14
Ich meine das jetzt nicht herausfordernd, sondern besorgt – woran liegt es dann?! Man kann Ihnen nicht vorwerfen, unreichend zu "netzwerken", und mit der AFM haben Sie auch den relevantesten Markt für solche Produktionen besucht. Dort wird nun wirklich jede Menge Müll verkauft – warum hat man gerade Sie außen vor gelassen? Das verstehe ich langsam echt nicht.
Ach ja: das mit den "verschiedenen Fassungen" ist eine Krankheit der Branche. Ist immer so.
Sie hatten mir damals auch ein Skript namens "Space Cargo" gegeben, welches allerdings in den Untiefen von ProSieben verschwand, bevor ich es lesen konnte 🙁
Bernd Kammermeier
27. April, 2008 13:51
Stimmt, da dämmert was aus meinen tiefsten Hirnwindungen nach oben. Es war ein Konzept, das auf Wunsch eines damals noch bei rtl verweilenden, uns beiden bekannten Menschen, entwickelt wurde. Es hieß "Eurospace" und war ein TV-Serienkonzept für ein europäisches Transportunternehmen im interplanetaren Raum, also technisch ein bißchen weiter, als heute – so eine Art "Auf Achse" im Weltraum. Das Konzept hatte aus meiner Sicht den Charme, nicht auf immer wiederkehrende Handlungsmuster (Krimi, Love, Wissenschaft, Krieg etc.) zurückgreifen zu müssen, sondern sehr variabel zu sein. Ich hatte damals, glaube ich, so 13 Drehbücher für eine erste Staffel geschrieben in normaler Serienlänge. Ja, Euro Space gibt es auch noch auf meinem ewigen Parkplatz. Der uns bekannte Mensch ging dann zu Pro7 und war nach seinen eigenen Wort zwischen den Welten gefangen und deshalb in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt. Sprich, er konnte angeblich noch nichts bei Pro7 bewegen. Ich hatte zwar bereits ein Menge Designs entwickelt (oh Gott, wo sind die?), aber nach diesem unschönen Ende habe ich dann die Arbeiten an Euro Space beendet. Schade, war’n ein paar echte nette Typen im Script…
Wie sagte einer so treffend: Development Hell.
Zur Frage, warum ich nie etwas Nennenswertes verkaufen konnte: es gibt zu jedem Projekt eine individuelle Geschichte, warum es nicht gelang, aber stets begegneten mir Argumente, die für mich nicht einleuchtend sind. Ein Beispiel: Wir hatten für MT II (was übrigens nur sehr rudimentär mit dem ersten Moontrap zu tun haben sollte – eigentlicher Titel: "Into the Red Planet") mit Jürgen Prochnow Kontakt aufgenommen. Daraufhin haben wir ihn in ein provisorisches Cast aufgenommen und von einem namhaften, deutschen Verleiher den (wörtlich zitierten Satz) mit auf den Weg bekamen: "Der Prochnow macht auch keinen Sommer…!" Wieder nix. And so on and so on…
Sicher mache ich etwas grundlegend verkehrt, aber ich hatte hin und wieder Leute mit besseren Kontakten an meiner Seite, wie Michael Waldleitner (wir saßen wegen Space Spider sogar bei seinem Vater). Trotzdem immer wieder (aus meiner Sicht) fadenscheinige Ausreden, warum man nicht zu Potte kommen will.
Das hat natürlich zu einer gewissen Verbitterung bei mir geführt, und der (vielleicht falschen) Erkenntnis, daß es in dieser Branche ausschließlich mit Vitamin B oder Super-B geht.
Ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich damit falsch liegen würde. Ansonsten vervollkommne ich meine Erinnerungen, unzähligen Aufschriebe und Notizen und schreibe ein Buch über meine vergeblichen Versuche, etwas mit meinem Talent anzufangen. Zu jedem Projekt gibt es so unendlich viel zu erzählen und es würde eines dokumentieren: Ich habe mich stets bemüht, ich habe stets auf Anregungen und Kritik reagiert, ich habe mich problemlos kompetenteren Meinungen untergeordnet, ich habe viel gelernt und denke, heute die Mechanismen zu kennen. Nutzt nur irgendwie alles nix…
Das ich noch kein Depri-Denke draufhabe, ist ein reines Wunder und wird mir von anderen sogar vorgeworfen – mit anderen Worten: Jemand, der sowie seltsames erlebt hat und immer noch an den Erfolg glaubt, muß was an der Waffel haben.
Stimmt das? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht steigt eines Tages der Wortvogel auf in den unendlich blauen Himmel und wir treten gemeinsam eine Reise an, die ins Licht führt. Dann – aber erst dann – können den Zurückgebliebenen als Taube auf den Kopf scheißen…
Wortvogel
27. April, 2008 14:33
Aus den ganzen Geschichten würde ich ein Buch machen! Oder zumindest ein Blog auf Jahre hinaus bestücken. Tatsache ist: Es werden unendlich schlechtere Drehbücher, als Ihre auch nur theoretisch sein können, verfilmt. Muss ich an "Dracula 3000" erinnern? Über den hat mir der "Sumuru"-Kameramann Giulio ein paar nette Sachen erzählt. Jährlich wird der Markt zugemüllt mit Genre-Produktionen von Nu Image, UFO, RHI. und wie sie alle heißen. Nachdem Sie, Herr Kammermeier, ja etwas mitbringen, was diese Leute wollen (die Effekte und das Design aus einer Hand), KANN das doch gar nicht so schwer sein.
Ich glaube, ich muss mal wieder in meine indianische Schwitzhütte – zum nachdenken…
Wortvogel
27. April, 2008 14:42
Zu "Eurospace" muss ich allerdings noch hinzufügen: da haben Sie vielleicht auch was falsch gemacht. Man schreibt für die Sender nur nach konkretem Auftrag – gegen Geld. Und dann allenfalls bis zum Pilotbuch. Ab diesem Moment muss es ein (auch finanzielles) Commitment geben, damit zumindest die Bücher nicht für die Tonne sind. Gigantische Vorleistungen, wie Sie sie scheinbar erbringen, sind kontraproduktiv, denn sie erwecken den Anschein, Ihr Produkt sei beliebig und billig.
Leider gibt es haufenweise Produzenten und Redakteure, die nichts zu sagen oder zu leisten haben, die einem Honig um den Mund schmieren nach dem Motto: "Ich finde deine Sachen echt geil – da ziehen wir ein ganz großes Ding auf. Schreib mal ein paar Skripts, und ich bring das dann mit meinen Connections unter". Das meinte ich übrigens, als ich von der Wertlosigkeit von "Beziehungen" sprach – money talks. Wer Ihnen kein Geld gibt für Ihre Arbeit, ist auch kein guter Partner. Ich kenne Taxifahrer in LA, die von John Travolta als "John" reden – und jeder kennt den natürlich persönlich.
Ich habe nach all den Kommentaren das Gefühl, dass Sie zu begeistert auf Leute hören, die Ihnen erzählen, wie toll Ihre Arbeit ist, und was man damit alles machen kann. Die einzig angemessene Reaktion auf so ein Lob ist: "Prima, also hab ich meine Arbeit gut gemacht – und was bringen SIE mit an den Tisch?". Und dann darf man sich eben nicht "einen guten Namen" oder "exzellente Beziehungen" abspeisen lassen. Tatsache ist: Ich habe Sylvester Stallone, die Coen-Brüder, und John Travolta beim Versuch scheitern sehen, Projekte aufzuziehen. Selbst deren Namen garantieren kein Budget. Darum darf man sich auch nicht blenden lassen.
Und ja – das habe ich auch nur auf die GANZ harte Tour gelernt.
Bernd Kammermeier
27. April, 2008 15:06
Danke für die Tips! Ich habe damals auch nur meinen Piloten zu Euro Space herausgegeben, alles weitere – Folgendrehbücher und Design – wurde von mir nie weitergeleitet.
Ich Fall der Astro Saga habe ich mit dem Investor exakt nach Ihrem Ratschlag gehandelt: Ich habe kalkuliert, was es kostet, bis zu einem LOI zu kommen, inkl. sieben Wochen L.A. in pikfeinem Hotel (wegen der Adresse, wir haben wirklich an alles gedacht) und teurem Mietwagen. Die Reise habe ich angetreten, nachdem des Geld dafür auf meinem Konto war.
Danach kam Sidewater nach Deutschland und im Büro meines Investors ließ er sich von diesem in die Hand versprechen, daß er den Film vollständig finanzieren würde – Grundlage war die Kalkulation von M. Waldleitner, ca. 79 Mio. DM. Darauf versprach Fred mit seinen Kontakten zu einem belastbaren Vorvertrag zu kommen, als nächste Stufe. Der Investor war einverstanden und wir haben eine gemeinsam Firma gegründet, es gab eindeutige Verträge, daß ich kein Funny Money bekomme, sondern eine echte Finanzierung. Auf dieser Basis hat Fred den Vorvertrag mit MGM erwirkt und die Zusage zu 25 Mio. $ P&A bekommen.
Danach hat der Investor das Kapital für den Beginn der Dreharbeiten freigegeben.
Wir waren eigentlich auf einem guten Weg, denn – so unser Ziel – wir wollten einige Wochen vor Star Wars Episode I in die Kinos, um den neuen Hype auf SF mitzunehmen. Alles besprochen, besiegelt und "gegreenlighted". Immer nach dem Motto: Erst Kohle, dann Arbeit (in der Tat hatte ich genügend Vorleistung in Sachen Astro Saga auf eigenes Risiko erbracht).
Es hätte so schön werden können – wir waren an Denzel Washington dran, Joel McNeely wollte die Musik machen, Scheiße, waren wir weit.
Und dann tauchte Leicht auf! Wenige Sekunden, nachdem wir uns in die Augen geblickt hatten war uns beiden klar: KRIEG!!! Er ist ein genialer Taktiker und mein Investor war sein willfähriges Opfer.
Ein winzige, andere Weichenstellung in der Geschichte und wir hätten uns den ganzen Blog sparen können. Ich säße irgendwo in Hollywood und würde über Astro Saga VIII nachdenken. Nein, ich wäre hier geblieben, denn ich will in meiner Heimat etwas Positives bewirken.
UFO scheint aber auch langsam die Luft auszugehen, Torsten. Die haben seit "SS Doomtrooper" vor zwei Jahren nichts mehr produziert, und davor auch nur einen Film 2005. Jedoch ist bei denen "The Grudge 3" für Sony Home Entertainment in der Pre, vielleicht geht’s ja doch noch mal aufwärts.
Wortvogel
27. April, 2008 18:19
@ Onkel Filmi: Äääähhhh… hallo?! Ich weiß ja nicht, wo du nach UFO Filmen gesucht hast, aber…
# The Grudge 3 (2009) (V)
# Captain Drake (2008) (TV)
# Genesis Code (2008) (TV)
# Copperhead (2008) (TV)
# Rock Monster (2008) (TV)
# Bats: Human Harvest (2007) (TV)
# Lake Placid 2 (2007) (TV)
# Reign of the Gargoyles (2007) (TV)
# Grendel (2007) (TV)
# Basilisk: The Serpent King (2006) (TV)
# Dragon Dynasty (2006) (TV)
Davon sind aber nur wirklich "Reign…" und "Copperhead" von U.F.O., sowie "The Grudge 3". Die anderen sind zwar von Roth und Beach produziert, liefen aber scheinbar nicht mehr unter dem U.F.O. Banner. Ich bin ja so’n Masochist, der sich den Quark jedes Mal aufs neue gibt (wie auch alles von The Asylum, obwohl die jetzt wo Leigh und Justin ausgestiegen sind, nicht mehr so lustig sind), und hatte mich da schon gewundert, warum da plötzlich bei kaum einem neuen "SciFi-Channel Original Movie" noch das U.F.O. Banner auftauchte, sondern lauter andere Firmennamen (Silver Nitrate, RM Productions, Lake Placid 2 war zB ne Co-Op zwischen Sony Home Entertainment und Fox)…
Die HP habe ich auch schon seit längerem nicht erreichen können
Wortvogel
27. April, 2008 20:18
Gleiches Studio, gleiche Leute, gleiche Filme – ob die aus steuerlichen Gründen den Namen UFO nicht immer benutzen, ist da doch echt schnuppe. Es sind in jeder Beziehung typische UFO-Produktionen. Die sind ja auch nicht aus Begeisterung nach Bulgarien umgezogen (everything to make a buck). Ich bin sicher, die wollen mit den aktuellen Filmen wieder irgendein Steuerschlupfloch nutzen.
Hast du meine Emails bekommen?
Die Steuer spielt da sicherlich auch eine Rolle, denn ich hab mal ein wenig gewühlt und festgestellt, daß zwei Filme jetzt auch unter UFO (nix mehr mit Punkten oder Unified Film Organization) laufen. Naja, jeder versucht ja irgendwie ein paar Euro zu sparen (Tandem macht Lost City Raiders ja auch sicherlich nicht wegen der guten Küche in Süd Afrika 😉 ). Yuzna ist ja auch nur wegen steuerlicher Vorteile und teils staatlichem Funding nach Indonesien (was er aber soviel ich höre jetzt doch langsam bereut…)
Nachdem Du’s erwähnt hast, hab ich mal in meinem Spamordner nachgeschaut… Upsi 😉
Wortvogel
27. April, 2008 21:15
"Lost City Raiders" wurde weniger (aber auch) wegen des Budgets in Südafrika gedreht, sondern weil die Produktion Wettersicherheit und VIEL WASSER brauchte. Das passte ganz prima (anders als beim "Ring der Nibelungen", wo es eher um das Geld ging – SO SEHR sieht Südafrika ja doch nicht nach Worms aus).
Yuzna ist in Indonesien gelandet? Ich dachte, der wäre immer noch in Spanien! Schau an…
Harry Alan Towers hingegen (über den ich einen monströsen Beitrag vorbereitet habe) ist überall 🙂
Nee, nee, Brians Beziehungen zu Julio Fernandez/Fantastic Factory, und schlussendlich auch Filmax sind… naja, eher unschön zu Ende gegangen 😉 Aber bereits vor knapp 3 Jahren. Er hat sich dann erstmal eine Auszeit gegönnt, bevor er dann (Gott weiss wie) in Kontakt mit einigen Filmschaffenden aus Indonesien gekommen ist. Ihm wurde da anscheinend so einiges vom Himmel versprochen, und daß er helfen solle in Indonesien endlich eine gut funktionierende Filmwirtschaft aufzubauen. Er war da auch ziemlich guter Dinge (eine Laune, die er auch noch bei den Dreharbeiten zu der "Durch die Nacht mit…" Folge für Arte, in der er auf Pierre Woodman traf, hatte), aber bisher ist aus dem ganzen Unterfangen noch nichts geworden. Seine neue Firma, Halcyon Pictures International ( http://www.halcyonpix.com ) hat nur einen Haufen fremder Filme, und ein paar seiner eigenen Filme, von denen er die Rechte hält im Vertrieb.
Wortvogel
27. April, 2008 22:00
Dann war wohl der erstaunlich gute "Beyond Re-Animator" seine letzte spanische Produktion, oder? Die Story mit Indonesien erinnert mich an Albert Pyun, der Guam abgezockt hat.
Jau, als Filmproduzent kommt man rum, wie es scheint.
Nee, danach hat er ja noch "Rottweiler" und "Beneath still waters" in Madrid und Barcelona inszeniert, und "The Nun" produziert. Allerdings alles eher (unter)durchschnittliche Filme.
Ich glaub eher, daß es hier Brian ist, der abgezockt wird. Wird mit grossen Versprechungen angelockt, und muss dann feststellen, daß es da absolut keine geregelte Infrastruktur gibt, was Film angeht. Er wäre mal besser geblieben wo er war, oder in die Staaten zurückgegangen. Ich fragte mich eh, ob das so eine gute Idee ist, als katholischer Fillipino ins muslimische Indonesien zu gehen. Die hassen einander doch wie die Pest…
Hast Du eigentlich gewusst, daß es zu Pyuns Guam-Scam eine Fortsetzung gibt? "Max Havoc: Ring of Fire". Ohne Pyun diesmal, aber wieder mit Mickey Hardt…
Wortvogel
27. April, 2008 22:26
Was Yuzna angeht – der ist mit allen Wassern gewaschen. Ich habe mit diversen Leuten geredet, die mit ihm gearbeitet haben. So leicht lässt der sich nicht linken. Mag sein, dass in Indonesien schwer zu drehen ist. Aber dafür hat er bestimmt gut staatliche Förderung eingesackt.
Ja, von Max Havoc 2 wusste ich. Vor zwei Jahren habe ich mich mal mit Diego Wallraff unterhalten, der im ersten Teil dabei war. Interessanterweise wurde ein Großteil des Films in LA nachgedreht, und zwar von Isaac Florentine.
Oh, daß Brian ein Schlitzohr ist, streite ich ja auch nicht ab 😉 Ich meinte damit auch eher, daß bei dem ganzen Unternehmen anscheinend die negativen Sachen alle Vorteile überdecken. Selbst mit staatlichen Mitteln stelle ich es mir verdammt schwer vor, eine (halbwegs) nach westlicher Weise arbeitende Filmindustrie aus dem Boden zu stampfen.
Daß Florentine da seine Finger drin hatte, hatte ich schon gehört. Hat den Film aber auch nicht mehr retten können…
Perry
28. April, 2008 00:02
"Doch, steht er, wenn er von uns erwartet, den Lobgesängen auf die eigene Arbeit zu glauben. Wenn es ihm egal ist, was wir denken, dann nicht."
Ich vermute doch eher, dass es ihm egal ist. Das Gegenteil wäre doch bizarr. Gefühlte zehn Hansel im Kommentarbereich eines Blogs zu überzeugen, bringt doch unterm Strich nix.l
Perry
28. April, 2008 00:16
Wenn Yuzna jetzt in Indonesien rumhängt, wie sieht’s denn dann mit dem vierten RE-ANIMATOR Film aus?
ich mag ihn. wieso? keine ahnung, vielleicht weil er einer der armen figuren im leben ist, bei dem alles am ende doch so stimmt wie sie es sagen, man es aber eigentlich kaum glauben kann!
Ich glaube ja auch nicht, dass er lügt – ich glaube nur, er überschätzt sich.
haha, finde ich großartig. Die Krönung ist das kleine Kreuz am Po des Wortvogels (Details!), auch wenn er Entenfüße hat 😉
Er hält ihn für einen Entenarsch. 8)
Respekt – soviel Selbstironie hätte ich nach den z.T. doch eher gewöhnungsbedürftigen Postings gar nicht von ihm erwartet.
Lieber Wortvogel, der Kammermeier wird mir immer sympathischer. Ich finde sogar, dass er Euren "Kleinkrieg" wesentlich souveräner führt als Du…
viewer, das steht dir frei. Ich habe auch nicht vor, am Ende dieser ganzen Debatte einen "Sieger" wählen zu lassen. "Wesentlich souveräner" finde ich aber jemanden, der in Kommentaren schreit, die Kommentare als Müll betituliert, die Kommentatoren der Verschwörung bezichtigt, Vorab-Garantien für Geschäftsbeziehungen eines Lektors verlangt, und sich über mangelndes Interesse an seiner Person empört, nicht gerade. To each his own.
Anatomie ist nicht seine Stärke – das Arschloch ist viel zu weit unter dem Bürzel 🙂
Ihm "Great Astro Saga War" habe ich mich für Entgleisungen bereits entschuldigt, die untypisch für mich sind und für die es Anläße gab, wenn auch keine Gründe (für Unhöflichkeit gibt es nie Gründe!!!). Man sollte immer freundlich bleiben, egal, was geschieht.
Mein Alphatierchen ist halt schon ein bißchen älter, als das von Torsten Dewi – gebt ihm noch ein bißchen Zeit.
Das mit dem Verhältnis zwischen Arschloch und Bürzel stimmt, aber es wäre sonst so dominant geworden und dann wäre noch jemand auf die Idee gehalten, ich hielte den Wortvogel für einen Entenarsch…
Aber ich kann gerne ein korrigierte Fassung machen, wenn dies gewünscht wird. Ein Arschloch zu versetzen ist doch irgendwie geil!
"Mein Alphatierchen ist halt schon ein bißchen älter, als das von Torsten Dewi – gebt ihm noch ein bißchen Zeit." – bitte keinen so gönnerhaften Tonfall. Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft.
Souveränität ist nicht die Fähigkeit, sich zu entschuldigen (auch wenn das sicher eine lobenswerte Eigenschaft ist) – es ist die Fähigkeit, auch in der Hitze des Gefechts nicht ausfallend zu werden, und sich daher nicht entschuldigen zu müssen.
Hui, Respekt für die Zeichnung, muss ich mal sagen!
Wirklich gut geworden (und es schmeichelt mir natürlich, dass "mein" Wortvogeldesign übernommen wurde).
– Bzw. sich daran angelehn. Das hier geht ja eher in Richtung Ente, während bei meiner Version wohl ein Huhn unter den Vorfahren war.
Huhn? Ente? Ich sehe mich ja eher als Adler. Oder Falke. Oder wenigstens als Taube, die den Leuten auf den Kopf scheißt.
Oh Gott, ich weiß gar nicht, wie ich noch formulieren soll, ohne ins Fettnäpfchen zu treten. Ich wollte doch nur sagen, daß ich halt ein bißchen älter bin, dafür kann ich nix, ist kein Verdienst.
Aber in einem Punkt muß ich doch eine andere Meinung äußern: Ich finde es schon souverän, wenn man sich entschuldigen kann!
"Ich wollte doch nur sagen, daß ich halt ein bißchen älter bin, dafür kann ich nix, ist kein Verdienst." – bleiben wir mal kleinlich: Was sollte dann der Hinweis, man möge mir noch Zeit geben? Mangelt es mir an einer grundsätzlichen Erkenntnis oder Lebenserfahrung, weil ich ein paar Jahre (soviele werden es nicht sein) später geboren wurde als Sie?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß ich vor elf Jahren die Dinge anders gesehen habe. Mir mangelte es auch damals nicht an grundlegender Erkenntnis oder Lebenserfahrung, ich hab' auch nie behauptet, daß dem Wortvogel das abgeht, aber etwas gelassener bin ich heute schon – auch wenn ich mir längst nicht alles gefallen lasse. Aber das ist das gute Recht eines jeden, so wie es das gute Recht eines jeden ist, das zu kommentieren.
Noch was: Wenn ich jemanden klein machen wollte, würde ich ja gleichzeitig anerkennen, daß er groß ist. Ersteres tue ich nicht, das andere schon…
"aber etwas gelassener bin ich heute schon" – ich denke, wenn Sie ETWAS in den letzten Tagen bewiesen haben, dann ist es ein Mangel an Gelassenheit.
WAS sollte ich Ihrer Meinung nach in ein paar Jahren denn anders sehen – wofür genau soll man mir noch "etwas Zeit geben"?
Nachdem ich das Kreuz gesehen habe, bekam ich sofort Lust auf Moorhühner zuschiessen…
Ach so. Sollte ich wirklich eine weitere Persönlichkeit des Wortvogels sein, so erklärt dies, warum auch ich immer gerne Gedankenstriche benutze.
Irgendwie erinnern mich diese ganzen Kommentare und Blogeinträge zum Fall "Vogel vs. Kammermeier" an eine Gerichtsshow.
Ich hoffe, dass der Fall jetzt abgeschlossen werden kann, denn die Beweisaufnahme und die Aussagen der Beteiligten scheinen keine neuen Erkenntnisse zu bringen und beginnen mich zu langweilen.
Außerdem mag ich keine Gerichtsshows. Ich schalte nur immer wieder hierher, weil ich hoffe, dass gleich eine Doku über den Wort-Vogel kommt.
"Ein Arschloch zu versetzen ist doch irgendwie geil!"
Passiert doch andauernd auf dieser Welt. Nennt sich "Beförderung".
Zu Herrn Kammermeier:
Nein. Ihre Entgleisungen sind nicht entschuldbar.
Genau wie die Entgleisungen anderer Ihnen gegenüber. Es gibt Momente im Leben, da sollte man schweigen. Wäre in diesem Fall wohl besser gewesen.
Grad das geschriebene Wort hat den Nachteil, ohne die Nuancen eines persönlichen Gespräches auskommen zu müssen. Daraus ergeben sich, wie in diesem Fall ja auch, Missverständnisse.
Nun mal zu Ihrem Drehbuch. Ihnen wurde vorgeworfen, es nicht herauszugeben. Nun ja! Das ist schließlich Ihr gutes Recht. Jeder darf NEIN sagen wenn er will. Davon haben sie Gebrauch gemacht.
Und so wie die Kommentare und Kritiken von Herrn Dewi (nich De…wie? 😉 ) manchmal nicht auf allgemeine Anerkennung stossen, wäre auch sein Urteil nicht das allumfassend Wahre. Egal wie es ausfällt.
Er nimmt sich heraus, eine Kritik abzugeben. Diese würde ich gern lesen. Auch wenn sie ohne fertigen Film die Relevanz anderer Kritiken, die er für unwichtig erachtet, hätte. Nämlich recht wenig.
Ich fand die, teilweise recht persönlichen, Angriffe gegen Ihre Person mehr als unschön. So wie auch Ihre Reaktion.
Also einfach mal ein Schnitzel in den Schritt packen und einen auf dicke Hose machen. Kommt besser und verlängert das Leben.
Ihr Beiden solltet Euch auf Unentschieden einigen und dann mal in Ruhe persönlich drüber reden.
Scheisse bin ich heute langsam. Der Wortvogel gegen die Schlange "Ka.".
Geiler Gag. Respekt und zwei Daumen von mir dafür.
Für ein "Unentschieden" gibt es keinen Grund – ich bin nicht ausfallend geworden, habe nichts Falsches behauptet, und stehe ja auch nicht in der Bringschuld.
Ich finde (und habe das auch geschrieben), dass Kammermeier hier teilweise für Sachen angegriffen wurde, die man ihm nicht vorwerfen kann (er ist nicht verpflichtet, Belege zu bringen – es gilt die Unschuldsvermutung). Aber ich glaube auch nicht, mich für die Kommentare der Leser entschuldigen zu müssen – es war Kammermeiers Entscheidung, sich dem Forum zu stellen, und er hätte es jederzeit lassen können. Man kann nicht in den Regen gehen und sich beschweren, wenn man nass wird.
Ich halte den Streit als solchen aber für beigelegt, und würde mich freuen, in ein paar Tagen/Wochen verkünden zu können, dass Kammermeier in der Tat ein talentierter Schreiber mit dem Zeug zur SF-Hoffnung ist. Außerdem respektiere ich sein "Sitzfleisch".
Der Ärger ist hoffentlich gegessen, aber die Geschichte damit noch nicht zu Ende.
Das meinte ich mit dem geschriebenen Wort. 🙂 Hab nie gemeint Du sollst Dich entschuldigen.
"und stehe ja auch nicht in der Bringschuld."
In der steht hier niemand, auch nicht Kammermeier.
Doch, steht er, wenn er von uns erwartet, den Lobgesängen auf die eigene Arbeit zu glauben. Wenn es ihm egal ist, was wir denken, dann nicht.
"wenn Sie ETWAS in den letzten Tagen bewiesen haben, dann ist es ein Mangel an Gelassenheit." – Wenn hier in den letzten Tag jemand einen Mangel an Gelassenheit bewiesen hat, ist es der Wortvogel. So leid es mir tut, aber derartig kleinkarierte Humorlosigkeit kenne ich aus diesem Blog sonst nicht.
Nobby, du gestattest mir eine andere Meinung, oder? Ich bin so lange humorvoll, bis mich jemand frontal angeht, wie es in dem Brief von Kammermeier passiert ist. Wer große Sprüche klopft, sollte auch gute Argumente haben. Wenn er sie wieder und wieder nicht liefert, lasse ich nicht locker. Wenn du meinst, ich würde mich da kleinlich verhalten, bitte. Ich halte es für legitim, Worte auf die Goldwaage zu legen, wenn sich die Gemüter so erhitzen.
Gestatten wir Leuten doch ein klein wenig Menschlichkeit, Emotionen sind nunmal nicht rational und im großen und ganzen finde ich auch nicht das jede Diskussion einen "Sieger" braucht. Richtig interessant finde ich ja das die eigentlichen 2 beteiligten das "Kriegsbeil" ansich nie wirklich ausgegraben haben und dem Thema trotzdem nicht das gestattet wird was es so langsam brauchen könnte, ein Ende mit dem alle Leben können.
Ich sehe ein Ende der aktuellen Diskussion, denn so, wie ich Herrn Kammermeier verstanden habe, ist er nun doch bereit, das Drehbuch zu schicken. DANN geht es allerdings wieder los, wenn ich das Drehbuch gelesen habe. Ob positiv oder negativ, das wird wieder für Gesprächsstoff sorgen. Kammermeier kann sich auf jeden Fall über die Publicity freuen. Ich versuche auch gerade noch, mehr Hintergrund-Material aufzutreiben. Man kann ja nicht EWIG um den heißen Brei reden, und ich möchte irgendwann auch mal voran kommen.
So, ich bin von einem längeren Dreh zurück und genieße gerade die regen Diskussionen. Der Tenor stimmt: Ich – und ich denke Herr Dewi auch – habe nicht das Kriegbeil ausgegraben. Das habe ich in Sachen Astro Saga bei ganz anderen Personen getan und die wären froh gewesen, ich wäre in meinen schlimmsten Entgleisungen so zahm gewesen. Da ging es um Sieg und da habe ich gewonnen.
In Sachen Dewi geht es allenfalls ums ein: möge die Qualität siegen, möge eine Realität siegen, in der Träume in Deutschland sinnvoll sind. Und nicht, wie weiland Helmut Schmidt anmerkte, nämlich daß der, der Visionen hat, zum Arzt soll. Ich stelle mich gerne dem Urteil des Wortvogels, soll er mit der Beharrlichkeit eines Falken über dem Drehbuch kreisen, mit Adleraugen in dessen Seiten blicken und mir danach als Taube auf den Kopf scheißen. Mir ist alles Recht, sofern es nicht von anderen Gedanken getragen ist, als denen eines Profis. Ich denke, er wird merken, wenn ihm das Genre nicht gefällt, die Art, wie ich die Geschichte erzähle, durch welche Augen wir sie miterleben dürfen.
Eines nur sei ihm mit auf die Lesereise gegeben: In allem steckt viel Nachdenken, viel Herzblut und viel Engagement. Ich habe bewußt nicht von Klasse, Talent, Genialität oder solchem geschrieben, weil solche Termini höchst subjektiv sind. Wie schon einmal gesagt, für die einen ist es Duplo …
Und natürlich – dies soll keine vorweggenommene Ablehnung seiner Kritik sein und auch keine Beeinflussung (aber ich halte den Wortvogel für eigensinnig genug) – wie auch immer die Kritik ausfällt, es wird für die Astro Saga ein Leben danach geben…
Ich glaube eigentlich immer, Skripts (von Person und Genre unabhängig) professionell und unvoreingenommen zu lesen. Und mit über 500 lektorierten Drehbüchern in zehn Jahren kann ich auch genügend Erfahrung aufweisen. Weil es sich aber hier um einen besonderen Fall handelt, gebe ich es noch einmal schriftlich: Ich FREUE mich auf das Drehbuch, freue mich auf alles, was mir daran gefällt, und bin – wenn überhaupt – ZU enthusiastisch. Ich gebe gerne zu, seit den ersten Artikeln in den 80ern neugierig gewesen zu sein. Wäre das nicht so, hätte ich ja auch den Blog-Beitrag, der den Stein ins Rollen brachte, gar nicht geschrieben. Ich berücksichtige natürlich auch die Arbeit und das Herzblut, die Herr Kammermeier in das Projekt gesteckt hat. Als Autor weiß ich selbst, wie man sich manchmal quält. Also: von meiner Seite aus gibt es kein übles Ansinnen.
Übrigens würde ich "Strangers in the Night" auch gerne lesen – besonders weil das ja "im produzierbaren Rahmen" sein soll (und da habe ich genug Kontakte – so es denn wirklich taugt).
Ich befürchte, ich lasse mich da auf eine Sache ein, aus der ich schwer wieder rauskomme…
Bei "Strangers in the Night" hätte es den Hick-hack mit Astro-Battle und so nicht gegeben, da hängt wesentlich weniger Herzblut dran. Es ist extrem skurril. Allerdings habe ich damit ein ganz anderes Problem: Ich habe damals eine ganze Reihe Versionen angefertigt (auch auf Anregung diverser "Produzenten" hin), mit alternativen Enden etc. Ich muß mir das selbst erst mal wieder durchlesen, um zu entscheiden, was ich heute noch gut finde. Aber dann … ab die Post…
Ich habe aber auch noch "E.L.G.Y." (eher Kinderfilm – süßer Außerirdischer rettet die Welt vor dem Teufel), "Space Spider" (eine SF-Verarsche vor (T)Traumschiff, die Michael Waldleitner produzieren wollte. Budget damals: 1 Mio. DM – nicht gepackt), "Just a little Drop" (schrille Mafiafilmparodie á la Nackte Kanone – Henry Silva wollte damals einen Mafiakillerspieler; keine Kohle – kein Film!) und und und …
Lauter Versuche, es billiger zu machen. Diese Drehbücher und meiner ernsthaften Versuche, sie an den Mann zu bringen (inkl. Besuche bei der AFM – nicht billig!) sind mein Ruhekissen dafür, mir nicht vorwerfen zu lassen, es immer nur mir der überzogen teuren Astro Saga zu versuchen. Es liegt also nicht (nur) am Budget…
Ich meine das jetzt nicht herausfordernd, sondern besorgt – woran liegt es dann?! Man kann Ihnen nicht vorwerfen, unreichend zu "netzwerken", und mit der AFM haben Sie auch den relevantesten Markt für solche Produktionen besucht. Dort wird nun wirklich jede Menge Müll verkauft – warum hat man gerade Sie außen vor gelassen? Das verstehe ich langsam echt nicht.
Ach ja: das mit den "verschiedenen Fassungen" ist eine Krankheit der Branche. Ist immer so.
Sie hatten mir damals auch ein Skript namens "Space Cargo" gegeben, welches allerdings in den Untiefen von ProSieben verschwand, bevor ich es lesen konnte 🙁
Stimmt, da dämmert was aus meinen tiefsten Hirnwindungen nach oben. Es war ein Konzept, das auf Wunsch eines damals noch bei rtl verweilenden, uns beiden bekannten Menschen, entwickelt wurde. Es hieß "Eurospace" und war ein TV-Serienkonzept für ein europäisches Transportunternehmen im interplanetaren Raum, also technisch ein bißchen weiter, als heute – so eine Art "Auf Achse" im Weltraum. Das Konzept hatte aus meiner Sicht den Charme, nicht auf immer wiederkehrende Handlungsmuster (Krimi, Love, Wissenschaft, Krieg etc.) zurückgreifen zu müssen, sondern sehr variabel zu sein. Ich hatte damals, glaube ich, so 13 Drehbücher für eine erste Staffel geschrieben in normaler Serienlänge. Ja, Euro Space gibt es auch noch auf meinem ewigen Parkplatz. Der uns bekannte Mensch ging dann zu Pro7 und war nach seinen eigenen Wort zwischen den Welten gefangen und deshalb in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt. Sprich, er konnte angeblich noch nichts bei Pro7 bewegen. Ich hatte zwar bereits ein Menge Designs entwickelt (oh Gott, wo sind die?), aber nach diesem unschönen Ende habe ich dann die Arbeiten an Euro Space beendet. Schade, war’n ein paar echte nette Typen im Script…
Wie sagte einer so treffend: Development Hell.
Zur Frage, warum ich nie etwas Nennenswertes verkaufen konnte: es gibt zu jedem Projekt eine individuelle Geschichte, warum es nicht gelang, aber stets begegneten mir Argumente, die für mich nicht einleuchtend sind. Ein Beispiel: Wir hatten für MT II (was übrigens nur sehr rudimentär mit dem ersten Moontrap zu tun haben sollte – eigentlicher Titel: "Into the Red Planet") mit Jürgen Prochnow Kontakt aufgenommen. Daraufhin haben wir ihn in ein provisorisches Cast aufgenommen und von einem namhaften, deutschen Verleiher den (wörtlich zitierten Satz) mit auf den Weg bekamen: "Der Prochnow macht auch keinen Sommer…!" Wieder nix. And so on and so on…
Sicher mache ich etwas grundlegend verkehrt, aber ich hatte hin und wieder Leute mit besseren Kontakten an meiner Seite, wie Michael Waldleitner (wir saßen wegen Space Spider sogar bei seinem Vater). Trotzdem immer wieder (aus meiner Sicht) fadenscheinige Ausreden, warum man nicht zu Potte kommen will.
Das hat natürlich zu einer gewissen Verbitterung bei mir geführt, und der (vielleicht falschen) Erkenntnis, daß es in dieser Branche ausschließlich mit Vitamin B oder Super-B geht.
Ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich damit falsch liegen würde. Ansonsten vervollkommne ich meine Erinnerungen, unzähligen Aufschriebe und Notizen und schreibe ein Buch über meine vergeblichen Versuche, etwas mit meinem Talent anzufangen. Zu jedem Projekt gibt es so unendlich viel zu erzählen und es würde eines dokumentieren: Ich habe mich stets bemüht, ich habe stets auf Anregungen und Kritik reagiert, ich habe mich problemlos kompetenteren Meinungen untergeordnet, ich habe viel gelernt und denke, heute die Mechanismen zu kennen. Nutzt nur irgendwie alles nix…
Das ich noch kein Depri-Denke draufhabe, ist ein reines Wunder und wird mir von anderen sogar vorgeworfen – mit anderen Worten: Jemand, der sowie seltsames erlebt hat und immer noch an den Erfolg glaubt, muß was an der Waffel haben.
Stimmt das? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht steigt eines Tages der Wortvogel auf in den unendlich blauen Himmel und wir treten gemeinsam eine Reise an, die ins Licht führt. Dann – aber erst dann – können den Zurückgebliebenen als Taube auf den Kopf scheißen…
Aus den ganzen Geschichten würde ich ein Buch machen! Oder zumindest ein Blog auf Jahre hinaus bestücken. Tatsache ist: Es werden unendlich schlechtere Drehbücher, als Ihre auch nur theoretisch sein können, verfilmt. Muss ich an "Dracula 3000" erinnern? Über den hat mir der "Sumuru"-Kameramann Giulio ein paar nette Sachen erzählt. Jährlich wird der Markt zugemüllt mit Genre-Produktionen von Nu Image, UFO, RHI. und wie sie alle heißen. Nachdem Sie, Herr Kammermeier, ja etwas mitbringen, was diese Leute wollen (die Effekte und das Design aus einer Hand), KANN das doch gar nicht so schwer sein.
Ich glaube, ich muss mal wieder in meine indianische Schwitzhütte – zum nachdenken…
Zu "Eurospace" muss ich allerdings noch hinzufügen: da haben Sie vielleicht auch was falsch gemacht. Man schreibt für die Sender nur nach konkretem Auftrag – gegen Geld. Und dann allenfalls bis zum Pilotbuch. Ab diesem Moment muss es ein (auch finanzielles) Commitment geben, damit zumindest die Bücher nicht für die Tonne sind. Gigantische Vorleistungen, wie Sie sie scheinbar erbringen, sind kontraproduktiv, denn sie erwecken den Anschein, Ihr Produkt sei beliebig und billig.
Leider gibt es haufenweise Produzenten und Redakteure, die nichts zu sagen oder zu leisten haben, die einem Honig um den Mund schmieren nach dem Motto: "Ich finde deine Sachen echt geil – da ziehen wir ein ganz großes Ding auf. Schreib mal ein paar Skripts, und ich bring das dann mit meinen Connections unter". Das meinte ich übrigens, als ich von der Wertlosigkeit von "Beziehungen" sprach – money talks. Wer Ihnen kein Geld gibt für Ihre Arbeit, ist auch kein guter Partner. Ich kenne Taxifahrer in LA, die von John Travolta als "John" reden – und jeder kennt den natürlich persönlich.
Ich habe nach all den Kommentaren das Gefühl, dass Sie zu begeistert auf Leute hören, die Ihnen erzählen, wie toll Ihre Arbeit ist, und was man damit alles machen kann. Die einzig angemessene Reaktion auf so ein Lob ist: "Prima, also hab ich meine Arbeit gut gemacht – und was bringen SIE mit an den Tisch?". Und dann darf man sich eben nicht "einen guten Namen" oder "exzellente Beziehungen" abspeisen lassen. Tatsache ist: Ich habe Sylvester Stallone, die Coen-Brüder, und John Travolta beim Versuch scheitern sehen, Projekte aufzuziehen. Selbst deren Namen garantieren kein Budget. Darum darf man sich auch nicht blenden lassen.
Und ja – das habe ich auch nur auf die GANZ harte Tour gelernt.
Danke für die Tips! Ich habe damals auch nur meinen Piloten zu Euro Space herausgegeben, alles weitere – Folgendrehbücher und Design – wurde von mir nie weitergeleitet.
Ich Fall der Astro Saga habe ich mit dem Investor exakt nach Ihrem Ratschlag gehandelt: Ich habe kalkuliert, was es kostet, bis zu einem LOI zu kommen, inkl. sieben Wochen L.A. in pikfeinem Hotel (wegen der Adresse, wir haben wirklich an alles gedacht) und teurem Mietwagen. Die Reise habe ich angetreten, nachdem des Geld dafür auf meinem Konto war.
Danach kam Sidewater nach Deutschland und im Büro meines Investors ließ er sich von diesem in die Hand versprechen, daß er den Film vollständig finanzieren würde – Grundlage war die Kalkulation von M. Waldleitner, ca. 79 Mio. DM. Darauf versprach Fred mit seinen Kontakten zu einem belastbaren Vorvertrag zu kommen, als nächste Stufe. Der Investor war einverstanden und wir haben eine gemeinsam Firma gegründet, es gab eindeutige Verträge, daß ich kein Funny Money bekomme, sondern eine echte Finanzierung. Auf dieser Basis hat Fred den Vorvertrag mit MGM erwirkt und die Zusage zu 25 Mio. $ P&A bekommen.
Danach hat der Investor das Kapital für den Beginn der Dreharbeiten freigegeben.
Wir waren eigentlich auf einem guten Weg, denn – so unser Ziel – wir wollten einige Wochen vor Star Wars Episode I in die Kinos, um den neuen Hype auf SF mitzunehmen. Alles besprochen, besiegelt und "gegreenlighted". Immer nach dem Motto: Erst Kohle, dann Arbeit (in der Tat hatte ich genügend Vorleistung in Sachen Astro Saga auf eigenes Risiko erbracht).
Es hätte so schön werden können – wir waren an Denzel Washington dran, Joel McNeely wollte die Musik machen, Scheiße, waren wir weit.
Und dann tauchte Leicht auf! Wenige Sekunden, nachdem wir uns in die Augen geblickt hatten war uns beiden klar: KRIEG!!! Er ist ein genialer Taktiker und mein Investor war sein willfähriges Opfer.
Ein winzige, andere Weichenstellung in der Geschichte und wir hätten uns den ganzen Blog sparen können. Ich säße irgendwo in Hollywood und würde über Astro Saga VIII nachdenken. Nein, ich wäre hier geblieben, denn ich will in meiner Heimat etwas Positives bewirken.
Hätte, wäre, könnte – Scheiße Scheiße Scheiße!!!
UFO scheint aber auch langsam die Luft auszugehen, Torsten. Die haben seit "SS Doomtrooper" vor zwei Jahren nichts mehr produziert, und davor auch nur einen Film 2005. Jedoch ist bei denen "The Grudge 3" für Sony Home Entertainment in der Pre, vielleicht geht’s ja doch noch mal aufwärts.
@ Onkel Filmi: Äääähhhh… hallo?! Ich weiß ja nicht, wo du nach UFO Filmen gesucht hast, aber…
# The Grudge 3 (2009) (V)
# Captain Drake (2008) (TV)
# Genesis Code (2008) (TV)
# Copperhead (2008) (TV)
# Rock Monster (2008) (TV)
# Bats: Human Harvest (2007) (TV)
# Lake Placid 2 (2007) (TV)
# Reign of the Gargoyles (2007) (TV)
# Grendel (2007) (TV)
# Basilisk: The Serpent King (2006) (TV)
# Dragon Dynasty (2006) (TV)
Davon sind aber nur wirklich "Reign…" und "Copperhead" von U.F.O., sowie "The Grudge 3". Die anderen sind zwar von Roth und Beach produziert, liefen aber scheinbar nicht mehr unter dem U.F.O. Banner. Ich bin ja so’n Masochist, der sich den Quark jedes Mal aufs neue gibt (wie auch alles von The Asylum, obwohl die jetzt wo Leigh und Justin ausgestiegen sind, nicht mehr so lustig sind), und hatte mich da schon gewundert, warum da plötzlich bei kaum einem neuen "SciFi-Channel Original Movie" noch das U.F.O. Banner auftauchte, sondern lauter andere Firmennamen (Silver Nitrate, RM Productions, Lake Placid 2 war zB ne Co-Op zwischen Sony Home Entertainment und Fox)…
Die HP habe ich auch schon seit längerem nicht erreichen können
Gleiches Studio, gleiche Leute, gleiche Filme – ob die aus steuerlichen Gründen den Namen UFO nicht immer benutzen, ist da doch echt schnuppe. Es sind in jeder Beziehung typische UFO-Produktionen. Die sind ja auch nicht aus Begeisterung nach Bulgarien umgezogen (everything to make a buck). Ich bin sicher, die wollen mit den aktuellen Filmen wieder irgendein Steuerschlupfloch nutzen.
Hast du meine Emails bekommen?
Die Steuer spielt da sicherlich auch eine Rolle, denn ich hab mal ein wenig gewühlt und festgestellt, daß zwei Filme jetzt auch unter UFO (nix mehr mit Punkten oder Unified Film Organization) laufen. Naja, jeder versucht ja irgendwie ein paar Euro zu sparen (Tandem macht Lost City Raiders ja auch sicherlich nicht wegen der guten Küche in Süd Afrika 😉 ). Yuzna ist ja auch nur wegen steuerlicher Vorteile und teils staatlichem Funding nach Indonesien (was er aber soviel ich höre jetzt doch langsam bereut…)
Nachdem Du’s erwähnt hast, hab ich mal in meinem Spamordner nachgeschaut… Upsi 😉
"Lost City Raiders" wurde weniger (aber auch) wegen des Budgets in Südafrika gedreht, sondern weil die Produktion Wettersicherheit und VIEL WASSER brauchte. Das passte ganz prima (anders als beim "Ring der Nibelungen", wo es eher um das Geld ging – SO SEHR sieht Südafrika ja doch nicht nach Worms aus).
Yuzna ist in Indonesien gelandet? Ich dachte, der wäre immer noch in Spanien! Schau an…
Harry Alan Towers hingegen (über den ich einen monströsen Beitrag vorbereitet habe) ist überall 🙂
Nee, nee, Brians Beziehungen zu Julio Fernandez/Fantastic Factory, und schlussendlich auch Filmax sind… naja, eher unschön zu Ende gegangen 😉 Aber bereits vor knapp 3 Jahren. Er hat sich dann erstmal eine Auszeit gegönnt, bevor er dann (Gott weiss wie) in Kontakt mit einigen Filmschaffenden aus Indonesien gekommen ist. Ihm wurde da anscheinend so einiges vom Himmel versprochen, und daß er helfen solle in Indonesien endlich eine gut funktionierende Filmwirtschaft aufzubauen. Er war da auch ziemlich guter Dinge (eine Laune, die er auch noch bei den Dreharbeiten zu der "Durch die Nacht mit…" Folge für Arte, in der er auf Pierre Woodman traf, hatte), aber bisher ist aus dem ganzen Unterfangen noch nichts geworden. Seine neue Firma, Halcyon Pictures International ( http://www.halcyonpix.com ) hat nur einen Haufen fremder Filme, und ein paar seiner eigenen Filme, von denen er die Rechte hält im Vertrieb.
Dann war wohl der erstaunlich gute "Beyond Re-Animator" seine letzte spanische Produktion, oder? Die Story mit Indonesien erinnert mich an Albert Pyun, der Guam abgezockt hat.
Jau, als Filmproduzent kommt man rum, wie es scheint.
Nee, danach hat er ja noch "Rottweiler" und "Beneath still waters" in Madrid und Barcelona inszeniert, und "The Nun" produziert. Allerdings alles eher (unter)durchschnittliche Filme.
Ich glaub eher, daß es hier Brian ist, der abgezockt wird. Wird mit grossen Versprechungen angelockt, und muss dann feststellen, daß es da absolut keine geregelte Infrastruktur gibt, was Film angeht. Er wäre mal besser geblieben wo er war, oder in die Staaten zurückgegangen. Ich fragte mich eh, ob das so eine gute Idee ist, als katholischer Fillipino ins muslimische Indonesien zu gehen. Die hassen einander doch wie die Pest…
Hast Du eigentlich gewusst, daß es zu Pyuns Guam-Scam eine Fortsetzung gibt? "Max Havoc: Ring of Fire". Ohne Pyun diesmal, aber wieder mit Mickey Hardt…
Was Yuzna angeht – der ist mit allen Wassern gewaschen. Ich habe mit diversen Leuten geredet, die mit ihm gearbeitet haben. So leicht lässt der sich nicht linken. Mag sein, dass in Indonesien schwer zu drehen ist. Aber dafür hat er bestimmt gut staatliche Förderung eingesackt.
Ja, von Max Havoc 2 wusste ich. Vor zwei Jahren habe ich mich mal mit Diego Wallraff unterhalten, der im ersten Teil dabei war. Interessanterweise wurde ein Großteil des Films in LA nachgedreht, und zwar von Isaac Florentine.
Oh, daß Brian ein Schlitzohr ist, streite ich ja auch nicht ab 😉 Ich meinte damit auch eher, daß bei dem ganzen Unternehmen anscheinend die negativen Sachen alle Vorteile überdecken. Selbst mit staatlichen Mitteln stelle ich es mir verdammt schwer vor, eine (halbwegs) nach westlicher Weise arbeitende Filmindustrie aus dem Boden zu stampfen.
Daß Florentine da seine Finger drin hatte, hatte ich schon gehört. Hat den Film aber auch nicht mehr retten können…
"Doch, steht er, wenn er von uns erwartet, den Lobgesängen auf die eigene Arbeit zu glauben. Wenn es ihm egal ist, was wir denken, dann nicht."
Ich vermute doch eher, dass es ihm egal ist. Das Gegenteil wäre doch bizarr. Gefühlte zehn Hansel im Kommentarbereich eines Blogs zu überzeugen, bringt doch unterm Strich nix.l
Wenn Yuzna jetzt in Indonesien rumhängt, wie sieht’s denn dann mit dem vierten RE-ANIMATOR Film aus?
Guckst du hier:
http://www.beyondhollywood.com/stuart-gordon-house-of-re-animator-is-dead/
Zu dumm, dass Herbert West das Dingens nicht reanimieren kann 🙁