Umzug in die Freiheit – Erfahrungsbericht
Themen: Neues |Als ich aus Ibiza zurück kam, hatte ich die Arbeit an meinen neusten Drehbüchern fristgerecht erledigt. Außerdem war mir eine ausführliche, sechsteilige Serie für dieses Blog aus der Feder geflossen, die ich allerdings aus verschiedenen Gründen erst Mitte des Jahres online stellen kann. Als Ersatz habe ich auf der Insel ein paar andere Beiträge geschrieben, u.a. für die Kategorie “Off the record”.
Am letzten Tag machte ich noch eine Liste, was ich alles nach meiner Rückkehr angehen wollte – da standen simple Sachen drauf wie “Post erledigen”, aber auch aufwändigere Projekte wie “Steuererklärung vorbereiten”. Ebenfalls vermerkt: “Thunderbird installieren”.
Dazu muss man wissen: Ich arbeite seit zehn Jahren mit denselben Programmen – Microsoft Office, Outlook, Photoshop, ACDSee, Final Draft, Nero. Teilweise sind meine Versionen veraltet, weil ich mir die Updates nicht leisten kann/will (Office 2007 kann mich mal im Mondschein besuchen), und fast alle Programme leiden massiv unter Code-Wucher – mit jeder neuen Version wurden sie fetter und hungriger. Wer sich mal den Spass macht, ACDSee 2.44 mit der aktuellen Version 10 zu vergleichen, den dürfte fast der Schlag treffen. Es ist bezeichnend, wenn ein einstmals schneller Grafik-Viewer einen schnellen Grafikviewer als Zusatz mitbringt, weil das Hauptprogramm für schnelle Arbeiten mittlerweile längst zu träge ist.
Kurzum: Die großen und teuren Softwarepakete brauchten zuviel Platz auf Platte und im Speicher, ohne dass ich merklich davon profitierte. Und teuer waren sie auch noch.
Ein Umstieg auf Alternativen (open source wie kommerziell) war für mich lange Jahre kein Thema – ich bin extrem träge, und wenn ich mich mal an ein Programm gewöhnt habe, dann bleibe ich auch dabei. Immer mal wieder hatte ich Freeware ausprobiert, diese aber schnell als unausgereift, hässlich, und in der Funktionalität beschränkt wieder deinstalliert.
Ausnahme: Firefox. Der Open Source-Browser ist der Konkurrenz von Microsoft um Lichtjahre voraus, und zudem mit cleveren Plugins genau für meine Zwecke modifizierbar. Seit zwei Jahren begleitet mich deshalb der Fuchs ins Internet.
Open Source ist sowieso die Grundlage dieses Blogs – ich habe mir die verschiedenen Angebote genau angesehen, und WordPress hat sich schnell als die richtige Wahl herausgestellt. Es vereint alle Vorteile von offenem Quellcode: Breite Userbasis, daher guter Support, viele Plugins, und vergleichsweise stabile Funktionalität. Es gilt: Was immer man auch für ein Problem damit hat – irgendjemand hat es bestimmt schon vorher entdeckt. Die Lösung ist selten weiter weg als eine Google-Suche…
In den letzten Monaten verfolgte ich aufmerksam die Entwicklung auf dem Markt, und stieß immer wieder auf Webseiten, die das Hohelied des Open Source sangen, und versprachen, dass es keine nennenswerten Unterschiede zu kommerzieller Software mehr gäbe. Mehr noch: mehr Freiheit, mehr Möglichkeiten, weniger Ballast, besserer Support. Das klang alles schon verdammt verlockend, zumal sogar mein großes Idol Stephen Fry konvertiert ist.
Weil Firefox ein hoch gelobtes “Schwesterprogramm” für Email-Verkehr hat, reifte in mir also der Entschluss, mein über die Jahre gepflegtes Outlook in den Ruhestand zu versetzen. Allerdings war mir dabei sehr mulmig – immerhin umfaßt der Datenbestand derzeit über 15.000 Emails und an die 200 Adressen. Die sollten schon mit. Außerdem hatte ich mich sehr an Tools wie Lookout und Attachment Sniffer gewöhnt, um die Datenmenge überschaubar zu halten. Aber ein Blick auf die Mozilla-Seite beruhigte mich: genügend Plugins für alle Zwecke waren vorhanden. Ich hatte allerdings gehört, dass die Migration der Daten Probleme bereiten könnte.
An einem lauen Nachmittag der letzten Woche beschloss ich, den Umzu auf meinem Ersatzrechner zu versuchen. Das ging gleich gründlich schief, weil ich zuerst einmal Outlook deinstalliert hatte, welches zur Migration auf Thunderbird dringend notwendig war. Also machte ich mich unruhig daran, mein Arbeits-Notebook softwareseitig auseinander zu nehmen.
Und siehe da: Thunderbird brauchte zwar 10 Minuten, aber dann hatte es alle Emails und alle Adressen problemlos “gefressen”. Ich stellte aber fest, dass Thunderbird gar keine Kalender-Funktion mitbrachte. Scheiße. Kalender ist wichtig – wer erinnert mich sonst an die ganzen Pressetermine? Schnell ein weiterer Blick ins Netz: Aha, es gibt ein Kalender-Plugin namens “Lightning”. Fix installiert, und presto – fast schon alles wie bei Outlook. Noch den Attachment Extractor und ein paar andere Plugins installiert (Theme Noia Extreme, wie bei Firefox – soll ja alles wie “aus einem Guß” aussehen), und der Umzu konnte als gelungen betrachtet werden. Als Bonus kann ich nun die Kalender-Dateien von Kollege Reischl (.ics) verarbeiten.
Als unverzichtbar stellte sich schnell das Tool “MozBackup” heraus, mit dem man die Profile von Thunderbird und Firefox auf Knopdruck in eine Datei exportieren kann – so hat man alle Emails, Bookmarks, Plugins, und Kontakte blitzschnell reisebereit für den Ersatzrechner oder den USB-Stick. Hier zeigt die Open Source-Gemeinde ebenfalls, wo der Hammer hängt: Mein Email-Archiv ist gerade mal ein Zehntel so groß wie beim Outlook-Backup!
Natürlich ist Thunderbird nicht perfekt – eine bessere Suchfunktion wäre praktisch, und die tabellarische Auflistung der Emails nimmt sehr viel Platz weg (wie bei Outlook sollten die Betreffs nicht NEBEN, sondern UNTER den Absendern angezeigt werden). Dafür erleichtern mir einige Plugins das Leben, und sicher ist das Programm auch.
Erfolg und direkter Mehrwert des Umstiegs auf Thunderbird führten zu einem regelrechten Adrenalin-Schub, und ich machte mir Gedanken darüber, welche überteuerten und vollfetten Programme wohl noch durch elegantere Open Source-Alternativen ersetzbar seien. Ich war auf einmal besessen von der Idee, mich soweit wie möglich von der Knechtschaft der kommerziellen Software zu befreien (ohne gleich für drei Wochen meinen Arbeitsplatz lahmzulegen).
Bei meiner Orientierung in der fremden Welt der Community-Software halfen mir ein paar exzellente Webseiten:
Es folgten 48 Stunden, in denen ich viele Programme, Gewohnheiten und Vorurteile über Bord warf.
OpenOffice hatte ich vor ca. 5 Jahren zuletzt ausprobiert. Damals hatte mich das Programm nicht sehr beeindruckt: Außer der Textverarbeitung waren die Bestandteile des Pakets eher rudimentär, und alles war unter einer einzigen Oberfläche zusammengefaßt – für jemanden, der in 90 Prozent der Fälle nur die Textverarbeitung nutzt, ein absolutes Unding. Aber ich hatte mitbekommen, dass da mittlerweile Abhilfe geschaffen worden war, und mit 110 Megabyte gönnte ich mir den Download. Installation verlief wie immer problemlos, die exotischeren Programme ließ ich gleich weg. Dann noch ein paar Plugins und Add-ons – schon stand die Büro-Suite. Auch hier: Eingewöhnung einfach, im Look aber alles eher spartanisch. Schon Office 2003 sah schicker aus – von 2007 gar nicht zu reden. Aber OpenOffice macht, was es soll – flott, kompatibel, und kostenlos. Das ist kaum zu schlagen. Interessant finde ich die Möglichkeit, bestimmte Bestandteile von OpenOffice beim Systemstart vorzuladen, um die Programme dann schneller starten zu können.
Die Zwischenfrage sei aber erlaubt: Wenn es Hunderte von Programmierern gibt, die exzellenten Code für die Community schreiben – gibt es dann nicht wenigstens eine Handvoll Designer und Grafiker, die ein wenig auf “look & feel” der Open Source Software achten können? Es sieht ja nicht schlecht aus – nur eben arg “basic”.
Mit Outlook und Office war ich also zwei meiner größten Speicherfresser los. Aber ich war noch nicht zufrieden: Eine drei Jahre alte Version von Photoshop beherrschte ich zwar sehr gut, aber es handelte sich dabei wieder um ein aufgeblasenes Monstrum. Oft genug hatte ich in letzter Zeit für einfachere Arbeiten auf die Freeware paint.net zurückgegriffen, die kontinuierlich verbessert wird. Gut, aber noch nicht gut genug.
Im Open Source Bereich gilt “Gimp” als solider Ersatz für PS, aber viele Webseiten haben das eigenwillige Bedienungskonzept bemängelt. Wie gesagt: Groß umlernen wollte ich eigentlich nicht. Aber auch hier stellte sich die Community als guter Freund heraus: GimpShop setzt zwar auf Gimp auf, verleiht ihm aber halbwegs das Bedienkonzept von Photoshop. Coole Sache. Ich gebe aber zu, dass hier sicher die meiste Arbeit auf mich wartet, wenn es darum geht, die spezielleren Funktionen der Grafikbearbeitung einzusetzen.
Damit waren die großen Pakete auf meiner Festplatte erledigt, und ich konnte mich nun an die oft genutzten Speicherfresser machen, die Mitte der 90er mal als “kleine Helfer” angefangen hatten. ACDSee zu ersetzen war vergleichsweise leicht, denn mit IrfanView und XnView stehen gleich zwei exzellente Freeware-Programme bereit, die praktisch die gleichen Funktionen dienen. Ich entschied mich letztlich für XnView, weil es die Bedienung von ACDSee am besten kopiert. Hier sind wirklich nur die Details anders – ein leichterer Zugriff auf die Batch-Funktionen wäre nett, und im Vollbild-Modus ist die Bearbeitung auch etwas unkomfortabler. Ansonsten – alles roger in Kambodscha.
Danach regierte der Kleinkram. Den Adobe Reader hatte ich schon vor Wochen durch den PDF-X-Change Viewer ersetzt (FoxitReader geht auch), und nun musste Quicktime der schlankeren Lösung QuicktimeAlternative weichen. 7zip statt Winrar, VLC statt PowerDVD, ImgBurn statt Nero. Es gibt hervorragende Freeware, um grosse Menge von Dateien umzubenennen, MP3s zu taggen, oder komfortabel Notizen zu machen.
Doch es gab auch Rückschläge: CeltX ist eine hervorragende Software-Suite, mit der sich prima Filme planen und schreiben lassen – sogar mit Online-Team-Funktionen, die man beim Platzhirsch Final Draft vergeblich sucht. Doch leider zickt CeltX massiv, wenn man versucht, ein mit FD erstelltes Skript zu importieren (egal in welchem Format). Mir ist klar, dass hier die Schuld bei Final Draft liegt, das sein proprietäres Datenformat schützen möchte. Aber in der Branche braucht man mit CeltX-Dateien nicht aufzulaufen – was nicht Final Draft oder Movie Magic Screenwriter ist, kann man zu Hause lassen. Nun arbeite ich zwar mit CeltX, aber Final Draft bleibt trotzdem als “Konvertierungsengine” unverzichtbar. Ärgerlich.
Nun wäre es zwar spannend und praktisch, seine gesamte Software auf Open Source umzustellen – revolutionär wäre es jedoch nicht. Man hat ja nur Kostenersparnis, aber keinen direkten Mehrwert.
Denkste!
Alle von mir hier vorgestellten Programme gibt es auch in aktuellen Portable-Versionen. Will sagen: Weniger als ein halbes Gigabyte auf einem USB-Stick reicht aus, um die eigenen Programme samt und sonders mit sich rumzutragen. Wenn man OpenOffice Portable noch durch z.B. Abi-Word ersetzt, reichen sogar 256Mb. Somit kann man auch an Fremdrechnern und Zweitgeräten mit der gewohnten Umgebung arbeiten. Mir war vor der Umstellung gar nicht klar, wie praktisch sowas ist.
Wer noch seine Daten auf dem Stick rumtragen will, kann natürlich auch dafür Open Source nutzen – Toucan heißt das praktische Backup-Programm, das wenig Wünsche offen läßt. Die Eingewöhnung braucht ein wenig, zumal eine Vielfalt an Funktionen breite Möglichkeiten bietet, aber wie bei allen anderen Open Source-Programmen kann man sich im Zweifelsfall an die Community wenden, die mit Foren und FAQ’s zur Hilfe eilt.
Seit einer Woche lebe ich nun “open source” – und ich ärgere mich, dass ich den Sprung nicht schon früher gewagt habe. Die Software ist schlank, schnell, portabel, leicht zu updaten, bedienungsfreundlich, und man muss es immer wieder sagen: kostenlos. Gerade deshalb werde ich Ende des Monats den besten Programmen und ihren “Herrchen” durchaus was spenden. Wenn man schon jahrelang Microsoft und Adobe das Geld in den Rachen geworfen hat…
Ich habe diesen Bericht nicht nur geschrieben, um euch mit meinen Anekdötchen zu unterhalten. Ich will euch motivieren. Wenn ihr euch selbst mit dem Gedanken tragt, auf Open Source umzusteigen – nur zu! Wenn ich das konnte, könnt ihr das schon lange.
Ach ja – der dickste Brocken auf meiner Platte ist natürlich immer noch “evil”: Das Betriebssystem. Aber auch da habe ich schon ein Auge drauf:
Glückwunsch!
Thema Pinguin: Nimm Ubuntu (wegen leichter Installation, sinnvoller Grundeinrichtung, leichter Wartbarkeit und großer Userbasis), warte aber mit der endgültigen Installation noch bis die nächste Version 8.04 im April raus ist. Gerade auf dem Laptop hab ich mit 7.10 nicht so 100% Freude gehabt (ganz im Gegensatz zu den älteren Ubuntu-Versionen). Mit der Alphaversion von 8.04 bin ich sogar jetzt schon viel zufriedener, aber es ist halt noch eine Alpha mit kleinen Macken und unfertiger Übersetzung.
Und wenn Du auf einige Windows-Programm nicht verzichten kannst, dann installier Dir z.B. Virtualbox unter Linux (auch teilweise OpenSouce, aber auf jeden Fall kostenlos) und darin Windows, das ist wirklich *sehr* brauchbar!
Auf Ubuntu hatte ich auch schon ein Auge geworfen – Linux-Erfahrungen werde ich wohl erstmals mit dem eeePC machen. Danach wird man sehen.
Danke auf jeden Fall für die Tipps.
“Unt teuer waren sie auch noch.”
Aua aua aua…
DAs wollte ich dicuh auch schon fragen: Was hälst du vom EEE PC als portables Schreibgerät
@ Peroy: Suck my junowatt
@ Andreas: Frag mich, wenn ich den in Händen halte. Bisher sieht das nach einem ziemlich steilen Feger aus, vor allem, wenn man den gleich zu Anfang ein wenig aufrüstet:
http://www.chip.de/artikel/Asus-EeePC-aufruesten-So-geht-s_30022698.html
Sympathisch.
Da kann man nur sagen: Willkommen im Club.
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> zumal sogar mein großes Idol Stephen Fry konvertiert ist.
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Ähm, da muss ich mal klugscheißen: Stephen Fry ist nicht konvertiert. Er ist eingefleischter Mac-User und hat vor allem PCs mit Windows und Linux um die Entwicklung dort mitzuverfolgen.
Zitat:
“I bought the second Macintosh sold in Europe back in 1984 (Douglas Adams bought the first). I currently have about 10 on the go. But I also have more than one PC. I could not pursue my love of the digital without those, too. And it certainly would not be fair or right for me to expatiate on technology without a proper understanding of the operating system employed by more than 90% of all users. I run Windows XP and Vista. Linux, too, in different distributions”
Im Grunde erstaunt mich das am meisten am Wortvogel-Blog. Ich hätte dich von deiner Schreibe und Intelligenz als Mac-User eingeschätzt. *duckundweg* :-p
@ Tyler: Ich bezog mich speziell auf Frys Liebe für den eeePC.
Was Macs angeht: Das hat viele Gründe:
1) Ich war früher arm, Macs waren teuer
2) Meine ersten beiden Arbeitgeber brauchten alles auf PC-Basis
3) Ende der 90er hatte ich mich hoffnungslos an Windows gewöhnt
4) Ich habe in den 90ern gerne aktuelle Spiele gespielt
5) Apple-User sind Klugscheißer
Auch heute noch gibt es diverse kleinere Programme, die ich nicht missen möchte, und die es nicht für Macs gibt. Linux reizt mich mehr als Leopard, weil ich gerne gegen den Strom schwimme.
Aber ich möchte nicht verhehlen, dass das Macbook Air ziemlich sexy ist, und dass die Redaktion der TV-Zeitschriften, für die ich Kinoseiten schreibe, danbar wäre, wenn meine Layouts in Mac-Quark kämen, und nicht sehr unsauber von PC-Quark.
Da FinalDraft wohl kaum unter Linux laufen wird, wünsche ich dir schon jetzt viel Spass damit 😉
Generell ist freie Software je ganz nett, aber wenn man sowieso die kommerziellen Programme besitzt, macht wechseln imho wenig Sinn. Thunderbird soll z.B. durchaus Probleme mit großen Mailvolumina haben und bugfixes lassen Ewigkeiten auf sich warten, da die Community sich nicht einig ist. Klar, läuft bei mir auch, aber die MS Produkte sind nun mal in Betrieben weiter verbreitet (und ja OExpress ist ziemlicher mist, das vollwertige Outlook soll aber annehmbar sein). Einfache Dokumente lassen sich sicher problemlos zwischen OO und Word austauschen, aber wenn es komplizierter wird bekommt man nur seltenst den gleichen Output in beiden Programmen. Zu Gimp/PS kann ich wenig sagen, da ich beide Programme für “normale” Aufgaben zu kompliziert/ungeeignet halte, Adobe-Programme käuflich zu erwerben lohnt sich imho nur wenn man mit den Ergebnissen Geld verdient. Quicktime und Quicktime alt sind natürlich das gleiche, nur einmal ohne den nutzlosen Player (und heute irgendwie unnütz, ffdshow+haali splitter ist eindeutig die bessere Alternative). VLC mag zwar zum gelegentlichen abspielen von DVDs ok sein, ist aber generell verbugt und implementiert einige Features nur halbherzig und hat generell eine “eher” alte Codebasis. mplayer (+GUI) wenn man monolithische Player mag, ansonsten ffdshow sind die deutlich besseren Alternativen. Und die “Kaufware” hat zumindest einige Features, die nicht gerade trivial mit OS zu erreichen sind (z.B. PAL Speedup ausgleichen)
nur drei Worte: “get a mac” 🙂
Ok, noch ein paar Worte mehr:
Mein MacBook ist am Sonntag ein Jahr alt und ich war noch nie so glücklich mit Hard- und Software wie mit diesem Gerät. Zum Hintergrund: Vor einem Jahr (wie auch heute standen Klausuren an) fing mein Notebook an zu zicken. Lüfter wurde immer lauter und es hörte sich alles nach einem baldigen qualvollen Tod an, wenn ich weiter versuchen würde dort umfangreiche Programme zu kompilieren … kurz: Ne neue Kiste musste her.
Habe mich dann dazu durchgerungen, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und ein MacBook gekauft und was soll ich sagen? Ich bin richtig glücklich. Ich hab bisher alle Programme gefunden, die ich gebraucht habe (Mail und iCal sind schon alleine ein Grund zu wechseln) und es läuft unfassbar stabil, schnell und sieht auch noch gut aus.
Ich will jetzt kein anderes Betriebssystem verteufeln denn die haben alle ihre Vorteile und irgendwie gewöhnt man sich da ja an alles bzw vermisst nicht, was man nicht kennt aber Apple bietet nicht nur die schönsten Geräte sondern in meinen Augen die Besten. Aber bei mir war es ähnlich: Ich habe auch erst mit Linux “rumgemacht” bzw so eine OpenSource-Phase auf meinem Rechner gehat bevor ich gewechselt bin.
@ Mathias: Das Final Draft-Problem ist lösbar – ich kann CeltX-Skripts ja relativ gut zurück konvertieren. Ich brauche also im schlechtesten Fall nur jemanden, der FD noch benutzt.
Du hast natürlich Recht, dass viele Details bei den Open Source-Programmen im Argen liegen. Da mag es auch durchaus noch Probleme geben. Aber ich reize die Programme ja nicht aus, und für den Hausgebrauch sind sie mehr als ausreichend. Êtwaige kleinere Defizite machen sie locker durch Kostenersparnis, Plugins, geringeren Speicherhunger und guten Support wett. Das reicht.
Ich wollte auch einfach den ungesunden Mix aus veralteten Originalversionen, zweifelhaften Raubkopien und proprietären Formaten loswerden. Das ist gelungen.
“Was ist schon perfekt auf diesem miesen kleinen Planeten? Grad mal gar nix.” (Walter Moers)
==Thunderbird==
Ich glaube, ich muss es nun auch noch einmal versuchen, von Outlook Express auf Thunderbird zu wechseln. Bisher hatte ich noch keinen Weg gefunden, die Standard-Antworten (“On … wrote …”, “You wrote”, …) zu verändern. Wenn du allerdings sogar von diesem Klotz von einem Outlook auf TB wechseln kannst, sollte das mit OE doch echt kein Problem sein …
==OpenOffice.org==
Es mag ja auch jede Menge Designer für OpenOffice.org geben, aber das Problem liegt vermutlich woanders. Jede zum Projekt beigetragene Codezeile muss erst durch die Qualitätskontrolle von Sun, bevor sie im “offiziellen OOo” erscheint. Das geht ca. 1,5 – 2 Jahre … Aber vielleicht lässt sich ja über die neue Möglichkeit der Extensions was drehen, dass schneller umsetzbar ist.
==MP3s taggen==
Du hast leider nicht erwähnt, was du nutzt. Ich hoffe doch mal, es ist das Tool MP3Tag? Das ist nämlich klasse!
==Open Source allgemein==
Nicht hauen, aber ich muss da den Erbsenzähler machen: Nicht alle Programme, die du erwähnt hast, sind wirklich Open Source, d.h. mit offenem Quellcode verfügbar. XnView, Irfan View und MP3Tag beispielsweise sind lediglich Freeware. Die ersteren beiden sogar nur für den privaten Gebrauch …
@ Flominator: Lies nochmal genau – die Unterscheidung von Freeware und Open Source habe ich ziemlich genau eingehalten.
Natürlich benutze ich MP3tag – was sonst? 🙂
Ich bin ja auch noch nicht am Ende der Fahnenstange – täglich probiere ich neue Programme (heute wurde mein altes Soundforge durch Audacity ersetzt). Bei den Brennprogrammen bin ich noch nicht glücklich – die Funktionen sind alle da, aber die Handhabung ist meist wenig intuitiv, und die GUIs sind gerne häßlich.
Umstieg von OE auf TB sollte stressfrei sein – solange OE als Standard-Mailprogramm eingerichtet ist, kann TB die Daten sogar per Importfunktion auf Knopfdruck rüberziehen. Ich würde aber “Lightning” vorher installieren. Empfehlen kann ich grundsätzlich den Attachment Extractor, um das Postfach nicht unnötig aufzublähen. Und ein nettes Theme sollte man TB auch gönnen – da kann man sogar absichtlich den Look von OE wählen.
Ein interessantes Brennprogramm (Freeware): Burnaware, zu finden unter http://www.glorylogic.com/. Sieht gut aus und macht einfach das was es soll.
@ Roland: Hab’s gerade geladen und installiert – das könnte es sein. Danke für den Tipp!
Ja, feine Sache.
Mein Mobiltelephon (der Highend-Rechner, den ich immer in der Hosentasche trage und der mein komplettes Leben in sich trägt) zwingt mich leider zu Outlook. Es gibt keine vernünftige Möglichkeit, das P1i von SonyEricsson mit einer anderen Software zu synchronisieren.
Sollte jemand eine solche bekannt sein, kann er sich auf einen Kasten Münchner Bieres freuen.
@ Flominator:
Wie du in Thunderbird die Einleitung über den Zitaten ändern kannst, ist in einem c’t-Hotline-Tipp beschrieben: Thunderbird-Antworten mit Datum
Open source hat neben den fehlenden Anschaffungskosten noch vorteile, die vielleicht nicht so offensichtlich, aber im Zweifelsfall doch sehr praktisch sind:
Einerseits entgehst du nervigen Lizenzverstrickungen (die bei diverser Sorftware schon dann eintreten, wenn du nur versuchst deine alte Software auf einem neuen Rechner zu installieren)
Zum anderen kannst du (oder dein Arbeitgeber) Fehler in der Software selbst beheben bzw. neue “features” nach deinen wünschen implementieren (oder einen programmierer engagieren). Das mag erstmal sehr theopretisch klingen, aber oft genug ist es nur ein kleiner Typo im quellcode, den man in 10 minuten beheben kann, wärend man bei proprietärer software teilweise wochen auf den patch wartet.
Wegen Linux: Meiner Erfahrung nach muss man sich trotz aller versprochenen Nutzerfreundlichkeit tief in die Materie einarbeiten, der Aufwand wird allerdings belohnt, da man mit Unix-befehlen sehr viel effizienter arbeiten kann als mit dem windowstypischen Mausgeruder.
Ich selbst bin nach einigen frustrierenden Versuchen mit diversen Linux-distributionen auf FreeBSD gekommen
Das gibt es einmal in “pur” (www.freebsd.org)
und den Geschmacksrichtungen DesktopBSD (http://www.desktopbsd.net/ )
und PCBSD (http://www.pcbsd.org/)
In Wahrheit ist es aber immer (im Gegensatz zu Linux) das gleiche (und vollständige) System, nur jeweils mit hübschen add-ons zum einfacheren bedienen und mitgelieferten Programmpacketen.
P.S. In meinen Augen ist “Apple” eine Religion getarnt als Firma. Die Sünde heißt “PC”, “Mac” ist ihr Ablass und man sieht überall missionierende Gläubige 😉
Tja, da merke ich auch wieder, wie sehr ich mich schon von Open Source habe beeinflussen lassen.
Auf 7zip, VLC, Firefox, Thunderbird und Filezilla habe ich schon seit einer Weile im Einsatz.
Media Monkey (kein Open Source, aber Freeware) setzte ich als Musikabspielprogramm ein.
Und nun noch mein Senf zu den Programmen:
Was Deine Kritik an Thunderbird angeht, so kannst Du statt der Darstellung Betreff und Absender untereinander dafür deine Emails nach Thema gruppieren (wie es auch Googlemail macht). Das finde ich auch sehr Platz sparend, da alle Emails mit dem gleichen Betreff (auch Re etc) zusammengefasst in einer Zeile dargestellt werden, da nur die erste angezeigt wird, der Rest ausgeblendet wird.
Das geht hier einzustellen: Ansicht > Sortieren nach > Gruppiert nach Themen
Und zu Open Office: Ja, das ist schon was tolles. Aber versuche mal IBM Symphony (http://symphony.lotus.com/software/lotus/symphony/home.jspa) Das basiert auch auf der Open Office Suite, aber hat ein besseres Layout von IBM bekommen.
Sicher hast Du schon von Kompatibilitätsproblemen zwischen den Microsoft Office Formaten und Open Office (oder auch Synphony) gehört. Das ist alle wahr!
Gimp Shop: Hatte ich auch vor zwei Monaten getestet, bin aber schnell wieder von weg. Ist noch zu unhandlich, verglichen mit dem Original. Zudem kam es mit komplexen Photoshop Designs nicht wirklich klar.
VLC als DVD Abspieler? An sich halte ich sehr viel von dem Programm, da es alles mögliche an Dateiformaten kann, aber als DVD Abspieler möchte ich es nicht einsetzen. Zu unkomfortabel.
@Robert:
’93 stieg ich bei Linux mit 10 Disketten für das Basissystem und 30 Disketten für X ein. Dann kam die erste CD in Form der Dirk Haagas DLD drauf, weiter ging es mit RedHat, SuSe etc. pp.
Ich entschied mich irgendwann gegen Linux, weil sich die Distro nicht mehr antsandslos auf einem zwar älteren aber noch guten PC installieren ließ. Nachdem alle Linux-Partitionen gelöscht waren. verrichtet nun FreeBSD (FBSD) ab der Version 5.4 seinen Dienst auf den Produktions-Servern und den privaten Desktops.
Gerade für meine Anwendungsgebiete im Serverbetrieb hat es sich als richtige Wahl herausgestellt und im Gegensatz zu Linux schätze ich, dass es genaue eine Distro gibt von genau einem Entwicklerteam verantwortlich für Kernel und
Userland und beide Komponenten auch wirklich aufeinander abgestimmt sind. Merkmale sind dann, dass die BSDs (im Prinzip gibt es derer drei, FreeBSD, OpenBSD und NetBSD, die historisch die selbe Entsprechung haben, aber andere Ziele verfolgen und somit die Grundkomponenten teilw. erheblich divergieren; man schaue sich nur mal die Performancevergleiche bzgl. AMP Anwendungen an) extrem sauber aufgebaut sind (HIER(7)) und man alles
dort findet wo man es auch vermutet, eine elegante Boot-Engine (Bootmanager mit boot0, boostrap mit boot1/boot2) hat, Runlevels erst gar nicht existieren (mit Ausnahme vom Single-User-Mode) und das System recht einfach mit wenigen zentralen Dateien (loader.conf, rc.conf, sysctl.conf) konfiguriert werden. Nie wieder muss etwas wie eine initiale Ramdisk gebaut werden, wenn man z.B. auf Linux per Softraid mit md(4) die Festplatten spiegeln und ALLE Filesysteme (auch root) mit lvm(8) organisieren wollte!!! Dann ist der BSD eigene Installations/Update-Framework hervorzuheben, der auf nichts anderem als make und cvs hinau läuft und intergraler Bestandteil seit FBSD-R1 ist. Damit werden einmal Kernel- und Userland Patches eingespielt, Kernel und Userland auf eine neue Version gehoben bzw. auf die 17000 Ports zurückgegriffen, damit dann auch wirklich real life Dienste dem Kunden angeboten werden können! Und das alles funktioniert sehr sauber (wenn man sich mit der Materie auseinander setzt und Zeit mit bringt). Weiterhin schätze ich die Affinität zu Solaris, welches Teile von FBSD übernahm (ja, BSD war vor Solaris, Solaris war vor HP-UX, HP-UX war vor AIX und AIX war vor Linux). Im Gegenzug erbt FBSD dann wieder Teile von Solaris wie derzeit openBSM und ZFS ist ja in aller Munde und wird evtl. bei mir seinen Einsatz ab FBSD7.1 in der Produktion finden. Selbst im OS-X sind noch Teile vom FBSD zu finden, bzw. ZFS soll auch dort als Filesystem aufgenommen werden.
Kurzum, die BSDs sind eine Offenbarung für den Admin, der nach einem sauberen Konzept, der reinen Lehre sucht bei der Administration von Unix ähnlichen Betriebssystemen im Serverbereich.
Ich hoffe, ich habe jetzt denjenigen genug Angst gemacht, die noch vor dem Artikel auf die Idee kamen, auch ein
FBSD auf ihrem Home-PC, Laptop zu installieren. Wenn man Ottonormalverbraucher ist, nie ein Unix in denHänden hatte, dann steht bzgl. dem erfolgreichen Einsatz von FBSD eine doch deutlich steile Lernkurve bevor (auch wenn behauptet wird, ein Umstieg auf BSD sei einfacher, wenn man Linux nicht kennen würde). Man muss natürlich nicht wie ich dem Weg der reinen Lehre folgen und kann auch statt dessen PC-BSD einsetzen (basiert auf FBSD, ist aber benutzerfreundlicher und gedacht für den “normalen”
Endanwender). Ich habe es nocht nicht eingesetzt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei der Installation / Konfiguration mittlerweile durchaus vergleichbar komfortabel wie SuSe, Ubuntu, etc. ist. Sprich, der Endanwender legt die Installations-CD ein, dann wird wie von Geisterhand durch einen grafischen Installationsassistenten das System sinnvoll aufgesetzt, alle Treiber installiert, nach der Basisinstallation loggt sich der User dann das erste Mal ein und bestimmt nachträglich, welche Komponenten noch drauf müssen und legt dann mit dem täglichen Geschäft los.
Dennoch warne ich erst einmal vor der Installation von FBSD/PC-BSD. Grund ist, es ist nach wie vor erst mal ein Server-BS und noch kein optimales Desktop-BS. Das geht dann schnell los bei Problemen mit der Hardware, weil wir nun ein Multimediaendgerät (und eben keine auf das Wesentliche optimerierte Server-Hardware) vor uns haben mit Soundkarte, Grafikkarte und den hohen Anforderungen an Multimediaanwendungen, auch wenn im Prinzip die selben ATI/Nvidia Treiber wie unter Linux für die GraKa installiert werden. Gerade im Multimediabereich kann es zu Performance-Problemen kommen. Das System kann generell träge werden, wenn Filme von DVDs oder ganz normale mp3s abgespielt werden. Noch schlechter kann das Verhalten werden, wenn gleichzeitig das Filesystem von anderen Applikationen (wenn z.B. das System neu kompiliert wird) benutzt wird. Ein Laptop hat man sich zugelegt, weil man ja auch gerne mal längere Zeit drahtlos ohne Stromanschluss schaffen will. Und auch da hinkt das FBSD bzgl. der Stromsparfunktion, dem ACPI, hinterher, bzw. der Einsatz von powerd(8) als Stromwächter hat sich kaum bemerkbar gemacht und gerade bei neuer Hardware wird man da weiter der Spezifikation hinterher hinken. Auf einem Windows/Linux hingegen funktionieren die Stromsparfunktion ordentlich.
Der nächste Haken ist dann, wie Multimediaeigenschaften in den Applikationen unterstützt werden. Flash funktioniert bei FBSD nicht out-of-the-Box im Browser. Der Flash-Support wird besser, muss aber nach Backrezept rel. umständlich von Hand eingerichtet werden. Wenn dann Flash aktiviert wird, dann läuft aber nicht die aktuelle Version, sondern eine wesentlich ältere. Wo ich beim Thema Browser-Plugins bin, Java läuft generell nicht so gut wie bei den Konkurrenten. Java läuft auf der BSD Plattform sogar am schlechtesten. Bis jetzt habe ich so manche Applets nicht zum Laufen bekommen. Normale, nicht in den Browser integrierte Java-Applikationen wie der “TV-Browser” laufen zwar kurze Zeit, stürzen dann aber bald ab und sind somit nicht stabil. Was bis jetzt stabil läuft ist z.B. der JAP-Client.
Wo kann ich noch die Euphorie bremsen? Ja, es ist erst mal ein Graus, OOo zu installieren. Selbstverständlich weigere ich mich gegen das Einspielen von fertig gebauten, binären Paketen im OpenSource-Bereich und schätze es, jedes, aber auch wirklich jedes Programm maßgeschneidert und optimiert auf die Zielplattform selbst zu kompilieren. Bei OOo ist es aber nicht so simpel, da es ein sehr großes Paket mit vielen Komponenten ist, die man sich erst
mal vernünftig für die eigenen Erfordernisse zusammenstellen, dann kompilieren muss und funktionieren soll das am Ende auch noch. (Öhm, ich habe grad mal nen Portsnapshot laufen lassen, derzeit ist unter FBSD ‘OpenOffice.org’ in den Versionen 1.0, 1.1 und 2.0 vorhanden und ich habe noch eine Partition frei, die ich für den Bau benutzen kann – 11GB freier Diskspace werden für die Kompilation des Ports benötigt und einige Kannen Kaffee, bis das Paket auch tut was es verspricht). In dem Fall würde ich dann doch das Einspielen des fertigen Binaries (nur noch runterladen und
installieren, fertig) mit “pkg_add -r ooo-x.y” bevorzugen. Leider gibt es aber nicht so ein fertiges Paket. Gut, ein Paar findige User der BSD-Community (keine Entwickler, keine Maintainer, just Geeks, die also nichts mit der Entwicklung zu tun haben) machen sich dann ans Werk und schnüren so etwas für den “normalen” Endanwender. Andere Mulimedia-Applikationem wie z.B. Gimp, der DVD-Player Xine, die mp3-Player Amarok (iPod Support) oder XMMS lassen sich problemlos und schnell kompilieren, weil da relativ wenig Komplexität dahinter steckt.
Wie auch immer, FBSD und die anderen BSDs sind feine Betriebssysteme für den entsprechenden Anwenderkreis. PC-BSD kann sicher mehr bzgl. Userfreundlichkeit, dem stehen aber bis jetzt die grundsätzlichen Fallstricke aufgrund der Abstammung von FBSD Hardwareprobleme und nicht optimale Multimedifähigkeiten auf dem Desktop gegenüber. Die oben genannten Performanceprobleme sind in der Zahl sehr viel häufiger als auf Linux.
Als Schlussfolgerung bleibt mir somit zu sagen, jedes Linux auf dem Home/Office/sonstwo-Mulitmedia-PC funktioniert out-of-the-Box besser als eines der BSDs! Das geht zum Teil aus eigenen Erfahrungen hervor und erhärtet sich dann durch Berichte aus den einschlägigen Foren der BSD-Community. Da schreiben zum Teil sehr fähige Anwender, die sich von äh Wohnstuben-Admins absetzen und den Focus auf den professionellen Einsatz richten.
@ spaulding
HÄ?!
Nun, was du sagst, mag stimmen, spaulding, aber ich selbst fahre problemlos mehrere FreeBSD-desktop Rechner (mit sehr unterschiedlicher hardware), und habe bisher – selbst bei Multimedia-anwendungen – keine Performance- oder sonstigen Probleme erlebt (im gegenteil, FreeBSD scheint oft besser zu laufen als das Linux diverser bekannter). Übrigens hatte ich vor FreeBSD – abgesehen von ungefähr 2 Stunden Linux – keinerlei Unix erfahrung und bin trotzdem besser durchgestiegen als mit (damals noch) SuSE Linux und (jetzt wieder) debian. Ja, die Hardwareunterstützung ist gerade bei sehr exotischen Herstellern (Und ATI- Grafikkarten, dort geht momentan bei den karten nach der radeon 9200 der 3D-modus nicht) etwas eingeschränkt, aber dass FreeBSD vornehmlich ein Server-OS sein soll, halte ich für ein Gerücht. Wichtig ist außerdem ja nur, dass es gerade auf der Hardware läuft, die du zur Verfügung hast.
Der für mich überzeugende Vorteil von BSD ist allerdings der, dass es ein integeres System ist, und nicht ein Kernel + 50 trillionen größtenteils nichtssagende Packete. Die klare Trennung zwischen Betriebssystem und Anwednungssoftware kann manchmal ziemlichen Ärger sparen.
Meiner Meinung nach ist das einzigt sinvolle Vorgehen so wie so, auszuprobieren, was die eigenen Bedürfnisse am besten erfüllt, und da ist eine zusätzliche Alternative nie schlecht.
P.S.: Wer open office unbedingt selbst compilieren will ist selbst schuld. Das macht man unter windows auch nicht – nichteinmal unter Linux, es sei denn, man hat viel zu viel Freizeit.
@ Robert und Spaulding: NERDFIGHT!!! 🙂
Ich bin schon seit vier Tagen draußen…
@Robert:
Dem dritten Absatz stimme ich zu. Ja, es ist ein “integriertes” System. So ist in dem Fall auch das Gespann “UFS2” mit Snapshots und “dump” zu erwähnen, die Hand in Hand arbeiten, damit konsistente Backups erstellt werden können – so mach ich das bei mir auf den Produktionsservern.
Wer für seine Zielplattform kompiliert ist nicht selbst dran schuld, denn das ist der Sinn der Sache gerade im OpenSource Betrieb, Software für sein System mit gewünschten Einstellungen zu übersetzen, damit alles aus einem Guss ist beginnend bei Kernel, über das Userland bis hin zu den Ports. Bei einem passablen Rechner ist das Userland in einer Stunde übersetzt, der Kernel in 10 Minuten. Ports müsssen in der Regel nur einmal bzw. bei einem Update übersetzt werden (wenn auf eine Hauptversion aktualisert wird, dann müssen evtl. auch wieder alle installierten Ports durch den Compiler laufen). Ein Build von Monsterpaketen wie OOo liegt zwischen 3 und 36 Stunden. Ja, das nervt in dem Fall.
Bzgl. der Multimediafähigkeiten hat Linux da weiter die Nase vorne. Flash 9.x gibt es bei Linux schon bzw. sind aktuelle Versionen in Vorbereitungen, weil Linux dafür autorisiert war und ist. Bei den BSDs war das anders. Vor ca. anderthalb Jahren wurde Flash aus dem Port-Tree gelöscht weil die BSDs nicht autorisierte Platform von Macromedia war. Die Zeiten haben sich geändert, Adobe hat längst Macromedia übernommen und um den Flash-Support für BSD ist es besser bestellt als je zuvor.
Als Desktopsystem schneidet BSD nicht so gut ab wie Linux. Der aktuelle OOo Port für BSD ist derzeit nicht zu gebrauchen. Wenn ein eingegebenes Dokument abgespeichert wird, bleibt OOo hängen, die CPU ist jetzt total ausgelastet und das Programm muss gekillt werden. Wird OOo wieder gestartet und veranlasst man es zum Reparieren der zuvor bearbeiteten Dokuments, dann tritt wieder das selbe Poblem auf. Ähnliche Probleme gibt es mit ‘Base’, dem Datenbank-Modul von OOo. Schau dir die Problemreports bei http://Portsmon.freebsd.org an, die sind sehr aktuell und das dort zur Verfügung gestellte OOo Binary ist genau auf dem Stand des Portsnapshots und taugt somit nicht für den Endanwender. Aus diesem Grund sind auf OOo angewiesene User wieder auf Linux umgestiegen – dort gibt es die Probleme nicht.
Ich hoffe, dass das PC-BSD und Desktop-BSD (selbe Philosophie wie PC-BSD, hat auch FBSD als Basis und soll in der Handhabung einfacher sein) besser gepatchte Binaries vorhalten!
@eeePC:
eeePC wird mit Xantros-Linux von Asus ausgeliefert, da funktioniert alles. Ein Glück unterliegt Linux der GPL, also alles basierend auf Linux-Code muss weiter öffentlich einsehbar bleiben. Asus mit Xantros hatte ursprünglich gegen die GPL verstoßen, weil Linux-Treiber modifiziert wurden und die Änderungen nicht einsehbar waren. Nachdem das festgestellt wurde, stellte Asus die Sourcen zum Download bereit. (Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/99663)
Weil z.B. eeePC auf Xantros-Linux funktioniert und der Treiber-Code somit für jederman einsehbar ist, ist es aber nun kein Garant dafür, dass es nun auch auf den BSDs tut. Vielmehr sind die BSDs dafür bekannt, dass dort nicht alles von Linux übernommen wird. Es ist sogar so, dass noch nicht mal jede GNU Software (ja, Linux ist nicht Linux sondern GNU/Linux) genommen wird sondern neu geschrieben und unter die flexiblere BSD-Lizenz gestellt wird (deGNUen ist das Stichwort).
Beim eeePC unter FSBD funktioniert drahtgebundenes Netzwerk generell nicht. WLAN sollte funktionieren nachdem ein Patch eingespielt wurde weil der HAL Layer bzgl. des PCIe Express Bus’ des eeePCs angepasst werden muss. (Die Compilierung dauert da 2 Stunden, ja in der BSD-Gemeinde wird man definitv zum Kaffeetrinker. ) (Quelle: http://nighthack.org/wiki/EeeBSD)
Ein Entwickler von NetBSD hat Probleme, den Treiber für die drahtgebundene Netzwerkkarte zu stabilisieren, unter bestimmten Umständen friert der eeePC ein. Unterstützung für WLAN steht noch in den Sternen.
Ich hoffe auch da, dass PC-BSD ein sauber gepatchtes ISO-Image für den USB-Stick zur Installation auf dem eeePC vorhält.
Schlussendlich ist es Fakt, dass für Linux kommerziell entwickelt wird und da die Unterstützung out-of-the-Box besser ist als bei den BSDs.
Ich sag es noch mal, FBSD ist mein Haus- und Hofbetriebssystem, aber dort gibt es mehr Probleme bei bestimmten Hardware- / Softwarekonstellationen. Mein FBSD Hardware läuft fein, ob es die Server, mein Laptop oder der PC ist. Es gibt aber genug Leute, die damit Probleme haben bzw. im kommerziellen Umfeld in Sachen Desktop-Rechner wieder zurück nach Linux migriert wurde.
Robert, wie du es sagst, wenn man Zeit und Lust hat, dann macht man sich am besten selbst ein Bild von den verschiedenen Betriebsystemen und der Tauglichkeit für den tägichen Einsatz. Insofern werde ich als BSDler ganz klar auch PC-BSD und Desktop-BSD antesten.
Oh Mann, da hab ich ja was angerichtet, ich wollte hier sicher keinen OS-fight starten (davon gibt es bei weitem genug).
Ich werd auch nicht gegen dich argumentieren spaulding, ich glaub ich würde dir nix neues erzählen und nur den Rest der leserschaft vom lieben Wortvogel nur weiter verschrecken. Vielleicht zusammengefasst nur so viel:
– FreeBSD ist ein Unix(-artiges Betriebssystem), also ähnlich Linux
– FreeBSD ist in sachen Anwendersoftware Linux ein kleines bißchen hinterher (aber wirklich nicht viel)
– Dafür hat man ein integeres, leicht zu pflegendes und dank ports/packages auch leicht zu benutzendes System
– Linux ist eher mainstream, d.h. man bekommt leichter support, dafür ist es in diverse Lager zerspalten.
– Meine Oma(82) (sic!) benutzt FreeBSD und kommt damit zurecht.
– also durchaus einen Blick wert, wenn man sich so wie so nach was neuem umschaut.
Ich hoffe, ich hab der (in diesem Board vermutlich überflüssigen) Diskussion einen einigermaßen sinvollen Abschluss gegeben.
Kinders, ihr könnt hier über BSD diskutieren, so lange ihr wollt – kost ja nix. Ich glaube aber nicht, dass irgendwer irgendwen wird überzeugen können…
Mahlzeit, dat ist doch auch kein OS Fight sondern mehr eine Gegenüberstellung. Und ich werde mich hüten, Linux als unbedingt “besseres” OS hinzustellen. Wie das so ist, jedes Ding hat seine Vor- und Nachteile.
@Robert:
Deine Oma kann auch an einem sauber eingestellten Linux schaffen. Mein Vater kann an gar nix schaffen, weil ihn der Computerkram einfach nicht interessiert. Er braucht das Zeug nicht und will es auch nicht. Mh, aber der eeePC wäre DIE Lösung, um ihn vielleicht doch noch zu ködern.
Wie auch immer, es lebe Beasty!
So ein kleiner OS-Fight fehlt aber noch. Es gibt doch so schöne Links, auf dieman als BSDler die Jünger des Pinguins stoßen kann.
Oder Sprüche wie:
Linux ist fuer MS-Hasser.
BSD ist fuer jene, die Unix lieben.
oder:
BSD is what you get when a bunch of Unix hackers sit down to try to port a Unix system to the PC. Linux is what you get when a bunch of PC hackers sit down and try to write a Unix system for the PC.
Last words:
Ja, man mag Unix, dennoch steht man dem auch kritisch gegenüber.
Read it: http://www.simson.net/ref/ugh.pdf
@Hilti:
Das Teufelchen ist zuckersüß und ich hatte das eine Zeit lang auf meinem Desktop gehabt. 😉
Naja, kritisch wäre für mich ein zu hartes Wort. Man sollte sich halt der Schwächen eines OS im Vergleich zu den anderen bewusst sein. Da sind beispielsweise die BSDs im Bereich Multimedia nicht so gut wie Linux, was wiederum Windows in dem Punkt unterlegen ist, wie du ja weiter oben schon erwähnt hast.
Das macht FreeBSD nicht ungeeignet für den Desktop, wohl aber unbequemer zu benutzen.
Das Unixhaters Handbook ist zwar immer wieder mal amüsant zu lesen, aber zu mehr ist es auch nicht zu gebrauchen.
Und Teufelchen hat sogar einen Eintrag in der allwissenden Müllhalde.
@Simon: Danke für den Tipp. Das habe ich inzwischen auch gefunden. Leider scheint es noch keine Möglichkeit zu geben, den Header im Programm zu wechseln 🙁
Wir sind wohl alle einer Meinung, dass ein Betriebssystem auf UNIX-Basis die richtige Wahl ist, aber wir sind nicht alle einer Meinung, ob es eine Linux-Distribution oder eine BSD-Distribution sein soll. So what?
freddiecarlton
Ich suche nach einem Drehbuchprogramm. Bei Final Draft blick ich aber irgendwie nicht durch. Man kauft die Version 8 und muss dann aber ein Upgrade für die International (also deutsche) Version hinzukaufen? ist es überhaupt wichtig, eine deutsche Version zu haben oder tuts auch die englische? sorry für die Fragen, aber mir scheint, hier kann man mal einen echten Profi um Rat anhauen.
Und dieses Movie Magic Screenwriter … gibt es das nur englischsprachig oder auch in einer deutschen Variante?
@ Sucher: Soweit ich das verstanden habe, ist das Upgrade auf die internationale Version kostenlos. Aber das ist für meine Zwecke eh wurscht: FD ist einfacher zu bedienen als Notepad, und die deutsche Rechtschreibprüfung ist nachträglich installierbar. Ich habe mir deshalb über verschiedene Versionen nie Gedanken gemacht – ich habe meine aus Amerika. Sorry, dass ich da nicht konkreter helfen kann.
Generell sollte man es vielleicht doch künftig auch mit CeltX zu versuchen. Da FD 8 XML ausgibt, müsste es eigentlich gut mit CeltX-Dateien umgehen können. Ergo: Interoperabilität ist gegeben. Ich empfehle hierzu die Lektüre meines Beitrages “Ich bin ein Verbrecher”.
Danke für die nette Information. Was ich aber nicht verstehe. Wenn du die amerikanische Version nimmst, sind dann nicht alle Angaben wie “innen” und “außen” falsch oder kann man das in FD leicht umwandeln?
@ Sucher: Ja, das ist alles leicht einzustellen. Und deutsche Produzenten haben keine Probleme mit “ext.” und “int.”, wenn man es nicht tut.
dankeschön.
Super-Seite!!!
Habe selber so eine ähnliche Seite:
http://www.internet-gestaltung.com/Freeware.html
Jetzt nur noch LibreOffice anstatt OpenOffice oder beides, dann wäre dies super !!