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Themen: Film, TV & Presse, Neues |Gene Siskel & Roger Ebert waren in den 80er und 90er Jahren die Kinokompetenz schlechthin – kaum ein Poster kam ohne ihre "Daumen hoch"-Wertungen auf den Markt. Die Sendung "At the Movies" setzte den Standard für kommerzielle, aber kritische Kritik, und ich habe mir oft gewünscht, es gäbe ein deutsches Gegenstück, das mit Dialog-Besprechungen arbeitet.
Als Gene Siskel verstarb, wurde er zuerst von Gast- Kommentatoren ersetzt, dann von Richard Roeper. Mittlerweile ist Ebert (Hauskritiker der "Chicago Sun Times") schwer erkrankt. Das Ende der Sendung ist abzusehen.
Nun hat sich Buena Vista entschlossen, die in Jahrzehnten angesammelten Kritiken von Ebert/Siskel/Roeper online zu stellen. Das allein wäre schon eine Meldung wert. Aber es wird noch besser – viel besser.
Es sind Video-Reviews.
Richtig gelesen: Tausende Ausschnitte aus den alten "At the Movies"-Sendungen, in denen E&S Clips zeigen, über Drehbücher und Darsteller plaudern, und am Schluss ihre gefürchtete Daumen-Wertung geben.
Man kann Stunden auf der Webseite verbringen.
Und die Jungs besprechen beileibe nicht nur Blockbuster – man findet auch Kritiken solcher Perlen wie "Kickboxer 2" und "From Beyond", die genau so ernsthaft unter die Lupe genommen werden wie die großen Studio-Filme.
Ganz, ganz innig ans Herz gelegt sei sie, diese Webseite…
NACHTRAG JULI 2012: Wie es aussieht, gibt es die Webseite nicht mehr.
Gut, wenn man sich über Mainstream-Filme informieren will, aber wenn’s um brauchbare Meinungen zu Genre-Ware geht… forget it.
Da fällt mir ein, mach' endlich weiter mit den FFF-Reviews, do! 8)
Das wird noch dauern – ich komme frühstens morgen wieder dazu, Kritiken zu schreiben. Man muss ja auch irgendwann mal Geld verdienen…
Danke, Torsten. 🙂
Wow, Spiegel du enttäuschst mich mal wieder! Die halbe internationale Filmwelt trauert um Roger Ebert, und sogar dem US-Präsidenten ist ein Filmkritiker! einen Nachruf wert.
Aber den deutschen Leitmedien ist das bis auf eine halbherzige Standardmeldung wohl nicht wo wichtig. Und auf Spiegel.de ist im Kulturressort darüber schon gar nichts mehr zu lesen.Die wichtigsten Metal-Alben des Monats waren wohl wichtiger. Der CvD bei denen sollte mal die Prios verschieben.
Wie der Wortvogel schon öfters angemerkt hast, was das Film- und Kulturressort anbelangt, hat vor allem der Spiegel noch einiges nachzuholen!
Der Spiegel hat vor ein paar Tagen einen Nachruf auf Jess Franco veröffentlicht. Also halt’s Maul.
Und die wichtigsten Metal-Alben SIND wichtiger…
Das ehrt den Spiegel, aber 3 kleine Absätze für Ebert sind trotzdem schäbig. Aber vielleicht kommt ja noch was, dann nehm ich alles zurück.
@ Exverlobter: Bei aller Verehrung Eberts – außer uns Nerds kennt den Mann hier in Deutschland kein Schwein. Völlig okay, das mit einem Standard-Nachruf abzufeiern. Und es herrscht ja wahrlich kein Mangel an Mitleidsbekundungen anderswo im Netz.
Francos Filme waren in Deutschland im Kino, wurden auch in der Blütezeit des Privatfernsehens gerne auf guten Sendeplätzen gezeigt. Das ist was anderes.
Agree mit Peroy bzgl. der Wichtigkeit der Metal-Alben …
Mich stört da eher die Überschrift als der Umfang des Artikels. Amerikas mächtigster Filmkritiker. Einflussreichster wär doch genug gewesen.