27
Jul 2007

Fantasy Filmfest 2007: Deaths of Ian Stone

Themen: Fantasy Filmf. 07, Film, TV & Presse, Neues |

THE DEATHS OF IAN STONE (GB/US 2007, 85 min, OV)

REGIE: Dario Piana
DARSTELLER: Mike Vogel, Christina Cole, Jaime Murray, Manix Van den Broeke , Michael Feast
DREHBUCH: Brendan Hood

Deaths of Ian Stone

Story (ACHTUNG: MASSIVE SPOILER):
Ian Stone hat einen beschissenen Tag – jeden Tag. Denn jeder Tag endet für ihn damit, dass er stirbt, und in einem anderen Leben aufwacht. Er hat nur vage Erinnerungen an die vorherigen „Etappen“, und konstant ist immer nur die hübsche Jenny, die in jedem Paralleluniversum Teil seines Lebens ist. Es wird immer schlimmer – von Leben zu Leben geht es Ian dreckiger, er steigt vom Sportprofi zum Buchhalter, vom Junkie zum Gelähmten ab. Nur mit Hilfe eines seltsamen Tippgebers gelintgt es ihm herauszufinden, wieso seltsame schwarze Dämonen hinter ihm her sind – er ist selber ein „Harvester“, ein Dunkelwesen, das von der Lebensenergie der Menschen lebt. Doch warum kann er sich nicht daran erinnern? Warum wollen seine „Brüder“ ihn töten? Und was hat Jenny damit zu tun?

Kritik:
Endlich mal wieder ein Konzeptfilm, der nicht einfach eine Story erzählt, sondern mit einem dramaturgisch interessanten Konstrukt aufwartet. „The Deaths of Ian Stone“ ist sowas wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ für Horrorfilm-Fans. Es macht eine Weile lang richtig Spaß, Ian zu beobachten, wie er sich immer wieder in einem neuen Leben zurecht findet, bis die Uhren stoppen – und die Harvester kommen.

Tja, und dann bricht der Film irgendwann in sich zusammen. Ich kann nicht genau den Finger darauf legen, was es ist, aber die Erklärung für Ians Dilemma erscheint zunehmends alberner, und die von den Dämonen (in einer unerträglich geschwätzigen und drögen Krankenhaus-Sequenz) gelieferten Erklärungen wirken extrem konstruiert. Es ist wieder das alte Hitchcock-Problem: Die am Anfang gestellte Frage („Was geschieht mit Ian Stone?“) ist weitaus interessanter als die Antwort, die Brendan Hoods Drehbuch liefert. Hinzu kommt, dass die Dämonen digital „verwischt“ werden, was nicht nur relativ grob aussieht, sondern auch nach „das wollen wir ein paar schlechte Maskeneffekte verstecken“ riecht. Das ist umso verwunderlicher, da Stan Winston als Produzent eigentlich für Top-Qualität in dem Bereich bürgen sollte.

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An den am Dreh Beteiligten hat es jedenfalls nicht gelegen – die Darsteller geben sich Mühe, besonders Christina Cole als Jenny und Jaime Murray als sexy Medea spielen die Seiten gut/böse ziemlich überzeugend. Der Schnitt ist immer flott, und teilweise einfallsreich. Die Locations sind nicht mehr als okay, aber das ist zu erwarten, denn wie eigentlich jährlich ein paar FFF-Filme wurde „The Deaths of Ian Stone“ aus steuerlichen Gründen auf der Isle of Man gedreht, die halt nicht soviel zu bieten hat.

Auch wenn man die Auflösung des Films vielleicht nicht mag – auch im dritten Akt bleibt „The Deaths of Ian Stone“ flott inszeniert und ziemlich fetzig. So ist er vielleicht nicht hundertprozentig überzeugend – unterhaltsam ist er allemal. Und er beweist, dass man durch auch Filme machen kann, bei denen keine Gruppe von Teenagern in den Wald geht, und dort von ominösen Bösewichtern gefoltert und ermordet wird…

Dringlichkeit: Ein idealer Film für einen gemütlichen DVD-Abend – Kino braucht’s nicht, und im Fernsehen dürften die Werbepausen das Konzept ziemlich ruinieren

Positiv:
Darsteller, Konzept, Schnitt

Negativ:
Mäßige Auflösung, CGI-Schwächen, zuviel Exposition

3belas.jpgKeine externe Kritik auffindbar



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2 Kommentare
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Tornhill
Tornhill
27. Juli, 2007 18:16

Schade, auf den Film war ich recht begierig, seit ich erstmals davon las – aber wenn die Auflösung nicht überzeugt, schlägt das wohl zu tief rein…

Peroy
Peroy
27. Juli, 2007 18:48

Die Story erinnert arg an den (gelungenen) Independent-Streifen “Gruesome”, der hatte auch das Murmeltier abgerippt aber einen am Ende mit ‘nem guten Twist wieder versöhnt…