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Mrz 2009

Ruhe da vorne! Movie-Mania 2009 (54) Heute: Crank 2: High Voltage

Themen: Film, TV & Presse, Movie-Mania 2009, Neues |

Warnung: Gossensprache voraus… enter at your own risk!

crank1USA 2009. Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor. Darsteller: Jason Statham, Amy Smart, Dwight Yoakam, David Carradine, Bai Ling, Clifton Collins jr.

FUCK! Das verfickte Dreckschwein Chev Chelios! Hat doch tatsächlich den Sturz aus dem Helikopter überlebt! 8 Bit. Ich fasse es nicht! Lässt sich der Wichser von ein paar Schlitzaugen vom Asphalt kratzen, nur damit die ihm die Pumpe aus dem Brustkorb schnibbeln können. Ginge ja noch, aber dann wollen die auch seinen Dödel an den reichsten Abnehmer verhökern. Nicht mit Chev, Mann, nicht mit Chev: der tritt Eier, bricht Nasen, und besorgt sich erstmal genug Knarren, um die Bestatter der Gegend ein Jahr lang in Lohn und Brot zu halten. Schrotflinte im Arsch? Lass stecken. Zu blöd, dass das künstliche Herz, mit dem ihn die Chinesen lange genug am Leben halten wollten, um ihn auszuweiden, alle paar Minuten schlapp macht. SHIT!

Unser liebster Witwenmacher muss also immer wieder seine schmutzigen Griffel nach Plus- und Minus-Polen ausstrecken, um sich aufzuladen: 110 Volt FTW! Klaro, Chev will das Original wiederhaben! Hat aber der Flachwichser Johnny Vang mitgehen lassen. Müssen eben noch ein paar üble Typen dran glauben. Eine klapperdürre chinesische Schlampe hängt sich an Chev. Was will die denn?

Dann: ein Strip-Club. Titten. Und zwar die von Eve, Chevs alter Flamme. Irgendwie muss sie ja Geld verdienen. Ein Massaker später ist das zweifelhafte Etablissement stillgelegt, und ein einsames Brust-Implantat sabbert Silikon. Eve gehört zu Chev, und wer was anderes sagt, hat eine Lebenserwartung unter 10 Sekunden.

crank2

Weiter, Mann, weiter! Pferderennen, Johnny Vang, Organbox. Endlich ficken. Auf der Rennbahn. Während des Rennens. Eve bewundert die Schwänze der Gäule von unten. Multiple Orgasmen garantiert. Nicht für Chev, der muss weiter.

Wer hat nun sein Herz? Kann Doc Miles helfen, oder muss er mal wieder eine Schlampe erwürgen? Mehr Strom – ZAPP!!! Mehr Tote – PÄNG!!! Laufen, laufen, immer laufen. Das Herz wurde bereits verpflanzt. KACKE! Egal, kann man rückgängig machen. Wenn Chev nur nicht so vielen Hurensöhnen auf die Füße getreten hätte. Chinesen, Latinos, Nigger. Die müssen alle dran glauben, keine Zeit für eine Auswahl.

Wo ist das Frettchen? Wer ist das Frettchen? Was will er von Chev? Fick dich selbst, andere Sachen sind wichtiger. Porno-Schauspieler streiken. Ron Jeremy. Jenna Haze. Brustwarzen abschneiden. Köpfe rollen. Q. Nice Jugs. Weißer Marmor. Godzilla. Feuer. Game Over.

Game Over?

Es ist praktisch unmöglich, in träger Schrift zum Ausdruck zu bringen, welches Tempo, welche Gewalt, und welchen Antrieb “Crank 2” mitbringt. Koks für die Augen, Speed für die Ohren, und zweieinhalb Liter Adrenalin für die Blutbahn. Eine filmische Körperverletzung, mit satten Dosen sexueller Belästigung. Wenn Takashi Miike “Grand Theft Auto” verfilmen würde, käme vielleicht sowas dabei raus. Oder nicht. Eher nicht.

Die Hälfte der Presseleute verließ während der Vorstellung das Kino, es wurde immer wieder empört geschnaubt. Kein Wunder: “draufhalten” ist die Devise. Die Ausrede “es ist eine widerliche Welt” gilt nicht – “Crank 2” stellt nicht nur dar, er ist selber: gelebter Sexismus, brachialer Chauvinismus, hirnlose Gewalt, verdammenswerter Nihilismus. Frauen sind billige Fotzen, außer Eve natürlich, und sowas wie normale Menschen gibt es schon lange nicht mehr. Der deutsche Jugendschutz wird hyperventilieren. Wäre “Crank 2” vor Winnenden rausgekommen – was für ein Fest für die BILD wäre das gewesen!

Walter Moers wußte es vor allen anderen: Schweinewelt.

“Crank 2” ist in jeder Beziehung verachtenswertes Gewaltkino, Actionpornographie ohne jegliche soziale Verantwortung oder Message, Dramaturgie für Xbox-Spieler, Gift für Gehirne.

“Crank 2” ist jetzt schon mein Film des Jahres.

Ich komme mir vor wie der biedere Pastor, der seinen Schäfchen von der Kanzel aus predigt, immer brav auf die christlichen Werte zu achten, nur um plötzlich selber mit einer minderjährigen Junkie-Nutte und der Kollekte nach Kalkutta durchzubrennen. Ich verstehe, dass dieser Film so ziemlich allen Maßstäben ins Gesicht pisst, die ich normalerweise anlege.

Aber es ist egal. Denn “Crank 2” funktioniert als reines Kino. Bilder, Bewegung, Ton. Ein Mann jagt seinem Herz hinterher, bedingungslos. Keine Fragen, keine Antworten, keine Botschaft. Mehr Schnitte als “Quantum of Solace” und “Transformers” zusammengenommen, und trotzdem: immer die Übersicht behaltend, immer im Rhythmus bleibend. Die schnellste Choreographie, die jemals unter Kontrolle blieb. Fights wie aus Trailern, und doch mit vollem Impact. Statham konzentriert, Statham-Konzentrat. Amy Smart voll geil, ganz Katzenaugen und Klebeband auf den Nippeln. Ein Cast, der nur besoffen besetzt worden sein kann: Geri Halliwell, Bai Ling, Corey Haim (!).

Chev Chelios ist der “6 Millionen Dollar-Mann” als Road Runner-Cartoon. Unstoppable. “Crank 2” ist der Beweis, dass das Ende der Fahnenstange im Actionkino noch lange nicht erreicht ist.

Oder vielleicht – jetzt doch?

http://www.youtube.com/watch?v=UrCGpUKhadU



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Peroy
Peroy
23. März, 2009 00:57

“Der Film, den die Welt nicht gebraucht hat – Teil 2″… nun ja…

Die gezwungene Gossensprache steht dir nicht…

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 01:04

Oh, da musste ich mich nicht zwingen, das bot sich an, und lief ganz flüssig. Es macht auch mal Spass, einen Review-Stil an den Stil des Films anzupassen.

Dass dir “Crank 2” nichts gibt, war vorauszusetzen.

Peroy
Peroy
23. März, 2009 01:12

Mir hat schon gereicht, wie sie beim ersten die tolle Grund-Idee so unglaublich peinlich gegen die Wand gefahren haben… und am Ende zwinkert er…

Werd’ mir die Fortsetzung erst gar nicht ansehen…

Gebrochen hat er sich bei dem 5 Kilometer Fall also nix und das Herz is’ eh weg, okay, aber was ist mit dem Gift oder was es war… ? Hat er das ausgeschwitzt, oder wie ?

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 01:21

Ich erzähl dir doch nicht den ganzen Film – wenn du es unbedingt wissen willst, geh halt rein.

Peroy
Peroy
23. März, 2009 01:26

Wenn Nicholas Cage mitspielen würde, würdest du sogar das Ende verraten… jeden Tag 20 neue Kommentare zu “Knowing”, die mich angrinsen, scheisse…

Julian
23. März, 2009 01:31

Kann man so lassen, ja. Mein Film des Jahres wird er nicht, aber Speed für die Augen ist er definitiv. Er braucht keine Handlung (wie ein Porno im Grunde genommen), er ist einfach ein irres Pwned-Mashup mit Profi-Budget und Kinolänge, sicherlich ein Traum auch für die verspielten Macher. Wie geil ist das denn?

Genau, der Film ist ein purer Adrenalin-Porno, Handlung weitgehend optional.

(bin todmüde, verzupf’ mich nun ins Bett, gänzlich Adrenalin-frei)

Läscher
23. März, 2009 01:47

Zustimmung!
“Koks für die Augen” trifft es auf den Punkt.
War allerdings auch bei unserer PV mit meiner positiven Meinung in der Unterzahl. Aber ich denke, auch ganz objektiv muss man der handwerklichen Perfektion Tribut zollen. Das kriegt der Bay im Leben nicht hin.

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 01:50

@ Läscher: Das trifft besonders auf die Action-Choreographie zu: trotz ultraschneller Schnitte und Editing-Mätzchen verliert man nie den Überblick.

HomiSite
23. März, 2009 01:53

Crank 1 war ja szenenweise für (mehr oder weniger) Mainstream schon far out, aber nach den Schilderungen hier und dem Trailer heute vor Watchmen (super!) war das ja wohl nur der Anfang. Besonders schön: “Die schnellste Choreographie, die jemals unter Kontrolle blieb.”

Wird der Film ungeschnitten bei uns ins Kino kommen?

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 01:56

@ Homisite: Wenn ich das mal wüsste. Die PV war Gottseidank ungeschnitten. Allerdings waren ein paar Shots noch nicht fertig bearbeitet.

Tinitus
23. März, 2009 03:32

Klingt ja nach ner spielfilmlangen Actionszene. Geil. 8)

Gibt es auch Hundetreten und Flammenschwerter?

Marko
23. März, 2009 08:36

Geil, ich freu mich drauf. Der erste war stellenweise schon Augen-Tinnitus, kann ja nur besser (heisst: heftiger) werden. 😀

Btw, Corey “Lost Boys” Haim lebt noch? Mal sehen, wie der sich gehalten hat (und ob ich ihn überhaupt noch wieder erkenne …).

Gruß,
Marko

General Failure
General Failure
23. März, 2009 08:59

Geniale Beschreibung 😀 Was für ein Wochenanfang.
Ich werd ihn mir sicherlich anschauen. Allein schon wegen deiner Beschreibung xD

Reptile
Reptile
23. März, 2009 09:38

Das ist doch genau der Film den ein Actionfilm Nerd drehen würde wenn man ihm die Mittel gibt.
Hier hat es schon zweimal geklappt das so ein Film produziert wurde.
Crank 1 war einfach fantastisch, hoffe ich mal auf Teil 2. Jetzt habe ich aber richtig Lust!

Shah
Shah
23. März, 2009 11:09

Waaah, noch so lange warten. Das wird toll. Toll toll toll. Ach, was ich mich freue!

Asmodeus
Asmodeus
23. März, 2009 11:25

Ich gebe zu, beim ersten Teil musste ich mich erst an die Geschwindigkeit des Films gewöhnen.
Aber wenn man sich einmal drauf einläßt….Wahnsinn.

Ich freu mich auf den zweiten Teil 🙂

Lutz
Lutz
23. März, 2009 12:19

Ich könnte schon wieder schreien.. Meine Internetverbindung zickt seit Tagen wieder rum. Aber gut, versuchen wir es mal:

Ich habe ein zwiegespaltenes Verhältnis zum ersten “Crank”. Einerseits finde ich ihn visuell und vom Spannungsbogen her wirklich toll. Aber andererseits ist mir die Parodie von Actionfilmen, die da drin steckt, ein wenig zu subtil. Ich hab irgendwie ein blödes Gefuhl beim Schauen gehabt, dass ein großer Teil der Zielgruppe nicht mitbekommt, dass dieser Film sich auch über die typischen Klischees lustig macht. Und wenn ich mir vorstelle, wie viele den Film einfach nur platt für “Boah geil” nehmen werden und die Darstellung der Frau, der Bösewichter etc für bare Münze nehmen, wird mir dabei irgendwie schlecht. Im Kino könnte ich “Crank 2” daher vermutlich nicht sehen. Werde also warten, bis er auf DVD rauskommt.

Eine Sache noch: Ich finde es ziemlich daneben, wenn Filmkritiker vorzeitig einen Film verlassen. Die Männer werden schließlich dafür bezahlt, dass sie über die Filme schreiben. Da kann man zumindest erwarten, dass sie auch den ganzen Film gesehen haben.

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 12:26

@ Lutz: Ich halte “Crank” nicht für eine Parodie. Wirklich nicht.

Was meine Kollegen angeht: Der Fairness halber muss man sagen, dass einige davon ausgingen, es würde der dritte Akt fehlen (so deutete es die Dame vom Verleih an), und ihre Zeit deshalb nicht an einen unfertigen (und in ihren Augen miesen) Film verschwenden wollten. Grundsätzlich hast du natürlich Recht. In bin in fast 20 Jahren noch aus keiner Presse vorzeitig rausgegangen.

Lutz
Lutz
23. März, 2009 13:08

Siehst Du, so subtil ist die Parodie da drin 😀

Vielleicht mag das auch Wunschdenken meinerseits gewesen sein, aber ich konnte ihn von der Moral her nur so ertragen, indem ich das als Verarsche von diesen Klischees betrachte.

Ich erwarte bei Filmen in der Regel nicht viel Moral. Aber bei Actionfilmen bin ich da anders. Diese typischen Harte-Kerl Klischees und diese teilweise sehr frauenverachtende Darstellung regt mich darin auf. Gar nicht mal der Filme selbst wegen, sondern, weil ich eben weiß, dass es genug Leute gibt, die sich dadurch in ihrer Weltanschauung total bestätigt sehen.

Dieter
Dieter
23. März, 2009 13:33

@Lutz: 🙂

Asmodeus
Asmodeus
23. März, 2009 13:42

“Diese typischen Harte-Kerl Klischees und diese teilweise sehr frauenverachtende Darstellung regt mich darin auf.”

Geile Sache, nich? 😀

Ich steh auf so Filme, aber….es ist eben doch nur ein Film und so sollte man es auch aufnehmen.

manhunter
23. März, 2009 14:57

Uffza, die Inhaltszusammenfassung find ich stilistisch auch eher… gewöhnungsbedürftig. (Kennt einer diese in Jugendsprache nacherzählten Märchen?)
Der Film selbst klingt erfrischend menschenverachtend, wie es ja schon der erste Teil war – den fand ich allerdings auch schmerzhaft möchtegern-cool und nervig albern. Zwiespältig.

dermax
dermax
23. März, 2009 15:50

@Peroy: “Gebrochen hat er sich bei dem 5 Kilometer Fall also nix und das Herz is’ eh weg, okay, aber was ist mit dem Gift oder was es war… ? Hat er das ausgeschwitzt, oder wie ?”

Der Fall wurde bekanntlich durch ein Autodach gebremst, da sind auch schon andere Actionhelden (mir fällt spontan “Eraser” Arnie ein) verletzungsfrei rausgekommen.

Mal abgesehen davon, daß man mit der “das geht doch gar nicht”-Attitüde so ziemlich jeden Actionstreifen knicken kann.

Peroy
Peroy
23. März, 2009 15:56

“Der Fall wurde bekanntlich durch ein Autodach gebremst, da sind auch schon andere Actionhelden (mir fällt spontan “Eraser” Arnie ein) verletzungsfrei rausgekommen.”

Aha… … … … …

… … aha.

Heino
Heino
23. März, 2009 16:04

Ich fand den ersten Crank schon nicht besonders dolle, der war so gezwungen auf hip und cool gebürstet, dass es schon widerlich wurde. Wird wohl bei den hier noch schlimmer sein, also werde ich ihn mir höchstens auf DVd ansehen.

@Wortvogel:54 Filme in 3 Monaten? Respekt, die 250 dürftest du bei dem Tempo im August erreicht haben:-))

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 16:08

@ Heini: Ich versuche, mir ein Polster zu schaffen, weil etwaige Drehbuch- und Romanaufträge (plus Urlaub) mich auch immer mal wieder zurückwerfen können. 250 bleibt das Ziel. Nächstes Jahr folgt eventuell “Book-Mania”: 100 Bücher in einem Jahr. Aber das ist dann für eine noch kleinere Zielgruppe. Das mache ich hauptsächlich für mich selbst.

tumulder
23. März, 2009 16:32

Ich kann den Film kaum erwarten, schon der Trailer zeugt von nichts anderem als ausgelassenem, unbekümmerten Actionspaß ohne Energiesparsiegel.:D

Heino
Heino
23. März, 2009 16:42

@Wortvogel:”Book-Mania” wäre sicher auch eine gute Idee, wobei ich bei mir selbst festgestellt habe, dass zuviel lesen eher ein schlechtes Ergebnis zutage fördert. Ich konnte mich hinterher nach kürzester Zeit überhaupt nicht mehr an die Bücher erinnern und das Lesen hat auch keinen Spass mehr gemacht.

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 16:45

@ Heino: mein Problem ist eher, dass ich neben Filmen, TV, Zeitschriften, Internet, und Sachbüchern überhaupt keine Romane mehr lese. Und das ist einfach nicht gesund für jemanden, der selber welche schreibt.

Mir ist allerdings klar, dass nicht viele Leser mitziehen werden – sich auf Empfehlung einen 90minüter reinzuziehen ist halt doch was anderes als ein 500 Seiten-Schinken…

Peroy
Peroy
23. März, 2009 16:50

@Wortvogel:

Nimmst du Wünsche entgegen ? Gibt da ein paar Bücher, zu denen ich deine Meinung gerne hören möchte…

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 16:54

@ Peroy: sorry, aber nein. Das Risiko ist mir zu groß. Angesichts des zeitlichen Aufwands muss ich noch mehr darauf achten, Sachen zu lesen, die mich interessieren. Aber vielleicht gibt es ja zufällige Überschneidungen – an was dachtest du denn?

Peroy
Peroy
23. März, 2009 17:05

Triviale Unterhaltungsliteratur ‘türlich… nix hochgeistiges. Halt ein paar miese Kackbücher, die ich letztens gelesen hab’…

Jack Ketchum – Evil (Crap…)
Shaun Hutson – Scharfe Klauen (Crap²…)
Sebastian Fitzek – Amok Spiel (an dem kau’ ich seit ‘nem Jahr rum, aber das ist so schlecht geschrieben, dass ich da gar keine Lust mehr habe, das zuende zu lesen…)

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 17:16

@ Peroy: Sachen, die du sowieso als “crap” ankündigst, will ich gar nicht erst lesen. Das mit dem Fitzek ist interessant, weil der ja mit viel Lob überschüttet wird. Von dem werde ich sicher mal was lesen.

Ich habe im letzten Urlaub in ein paar Bücher reingelesen, die meine Freundin mitgenommen hat, und war ehrlich schockiert, wie oberflächlich und miserabel selbst Bestsellerautoren vom Schlage Sidney Sheldon schreiben. Und “Der Vollidiot” von Tommy Jaud fand ich auch bestenfalls amüsant…

Peroy
Peroy
23. März, 2009 17:20

Ja, der Fitzek liest sich halt, als würde er für die Verfilmung seiner Stoffe schreiben, aber vergisst darüber irgendwie, dass da vorher noch das Buch kommen muss…

Also, als Film funktioniert “Amok Spiel” sicher super… als Buch isses aber blärgh…

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 17:26

@ Peroy: Das ist aber auch Fitzeks Masche – der hat immer ganz fix die Filmrechte verhökert. Schon von Anfang an.

Peroy
Peroy
23. März, 2009 17:32

Ja, gut, dann warte ich auf den Film und les’ den Stuss nicht zuende… 😛

Heino
Heino
23. März, 2009 18:58

Also, mich würde ja Sekundärliteratur aus dem Flmbereich reizen. Da gibt es Unmengen, an die ich mich aufgrund der recht hohen Preise nicht rantraue.

Und “Vollidiot” fand ich super. Der Film hat immerhin den besten Plakatspruch aller Zeiten. “Oliver Pocher – Vollidiot”. Ungewollt, aber sooooooooooo treffend:-))

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 19:01

@ Heino: Sekundärliteratur aus dem Filmbereich habe ich ja bis zum erbrechen – und auch oft genug gelesen. Aber ich mache gerne mal einen eigenen Beitrag über die paar Bücher, die ich für unverzichtbar halte.

Lutz
Lutz
23. März, 2009 19:06

Mir geht echt diese Bereitschaft zum Masochismus ab, die Peroy an den Tag legt. Während ich bei Filmen gerne noch bereit bin, ein Auge zuzudrücken, wenn sie mich langweilen, weil es ja noch besser werden könnte, passiert mir das bei Büchern gar nicht mehr. Wenn ich ein Buch lese, dass mich langweilt oder einfach ärgert, weil es mies geschrieben ist, kommt es in die Ecke und wird nicht mehr angefasst.

Bei “Vollidiot” kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, warum das so ein Renner geworden ist. In gedruckter Form war das für mich nix. Die Hörbuchfassung von C. M. Herbst gelesen, hat mir jedoch einmal eine lange Zugfahrt etwas angenehmer gestaltet.

Heino
Heino
23. März, 2009 19:12

@Lutz:volle Zustimmung. Früher habe ich auch jeden Dreck bis zum bitteren Ende angeschaut oder gelesen, aber inzwischen ist mir meine Zeit dafür zu schade.
“Vollidiot” finde ich persönlich extrem witzig, aber das ist ja eh Ansichtssache. Seit ich im vorletzten Jahr zum ersten Mal im Leben einen Ikea-laden betrat, kann ich mich jedenfalls über die ersten 5 Seiten des Romans abrollen vor Lachen.

@Wortvogel:klingt gut, das fände ich extrem interessant. Irgendeine Chance, dass du auch mal wieder deine Meinung zu diversen TV-Serien ausführlicher kundtust? Deine Serien-Guides fand ich absolut grandios und wenn ich die Meldung im Twitter richtig interpretiere, hältst du zumindest von Fringe, Life und Torchwood nicht sehr viel (geht mir bisher sehr ähnlich)

Peroy
Peroy
23. März, 2009 19:18

“Mir geht echt diese Bereitschaft zum Masochismus ab, die Peroy an den Tag legt.”

Einen schlechten Film gucken kann jeder. Um ein schlechtes Buch zu lesen, muss man Hardcore sein…

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 19:21

@ Peroy: Und vor allem DU bist hardcore, gelle?

Peroy
Peroy
23. März, 2009 19:24

Ich hab’ übrigens nicht behauptet, die von mir genannten Bücher wären langweilig… nein nein. “Evil” und “Scharfe Klauen” hab’ ich jeweils an einem Tag durchbekommen (beide so etwa 350 Seiten dick)…

Das Problem mit denen war, “Evil” wurde dem eigenen Hype nicht gerecht, und “Scharfe Klauen” hat eine himmelschreiend blöde Prämisse und ist merkwürdig konstruiert…

Peroy
Peroy
23. März, 2009 19:25

“@ Peroy: Und vor allem DU bist hardcore, gelle?”

Einer muss es ja sein…

Lutz
Lutz
23. März, 2009 19:26

@ Peroy:

Es reicht auch einfach, schön doof zu sein 😀

Peroy
Peroy
23. März, 2009 19:32

Ist auch ‘ne Prinzipienfrage. Was man anfängt, sollte man auch zuende bringen…

Ich meine, ich hab’ Geld für die Schwarten ausgegeben, also lese ich sie auch.

Ich geh’ ja auch nicht vorzeitig aus dem Kino, wenn der Film scheisse ist…

Peroy
Peroy
23. März, 2009 19:33

Wird das hier jetzt wieder eine generelle Diskussion darüber, was für ein Vollidiot ich bin? Weil ich Bücher zu Ende lese?

Und ICH bin doof… ?

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 19:36

Grundsätzlich: ich bin auch eher der Typ, der Bücher ganz liest. Aber: du bist nicht hardcore. Ein Vollidiot vielleicht. Aber nicht hardcore.

Heino
Heino
23. März, 2009 19:38

@Peroy:ich kann verstehen, dass du für dein Geld auch einen entsprechenden Gegenwert haben willst. Aber mir ist inzwischen echt meine Zeit zu schade, um sie an schlechte Bücher oder Filme zu vergeuden. Lieber nehme ich den Verlust von ein paar Euro in Kauf, als Stunden oder gar Wochen zu verschwenden.

Wortvogel
Wortvogel
23. März, 2009 19:42

@ Heino: Ich glaube, das ist eine Grundsatzfrage – wenn man ein Buch nicht zu Ende liest, war der ganze Aufwand wertlos. Liest man es ganz, kann man zumindest darüber diskutieren, andere Leute warnen, und das Geld war nicht ganz umsonst ausgegeben. Allerdings nimmt die Motivation, ein Buch bis zum bitteren Ende zu lesen, mit steigendem Umfang ab. Wer z.B. mit meinem Schreibstil nichts anfangen kann, dem erlaube ich hochoffiziell, meinen 1000seitigen Nibelungen-Doppelband nach 10 Seiten wegzulegen.

Heino
Heino
23. März, 2009 22:00

Stimmt, das hab ich bei Stephen King, Clive Barker und Peter Starub festgestellt. Je dicker, desto öder….

Asmodeus
Asmodeus
24. März, 2009 09:05

Ich lege auch Bücher weg wenn sie, meines Erachtens nach (den Fettnapf nehm ich nicht nochmal mit) nicht gut sind.
Die Buchhändlerin meines Vertrauens hat mir “Eragon” empfohlen, sonst haben wir den gleichen Geschmack (Terry Pratchett, Walter Moers, A. Lee Martinez) aber “Eragon” war echt ein Griff ins Klo.
Nach 20 Seiten weggelegt -.-……schade ums Geld.

Marko
24. März, 2009 09:24

Mein letztes Wegleg-Erlebnis war der “Drachenbeinthron”-Zyklus von Tad Williams. Das sind vier dicke Fantasy-Schinken, die einfach nicht in die Gänge kommen. Den ersten habe ich nur knapp mit “Das wird bald spannend!”-Versprechungen eines Freundes durchgehalten (und, zugegeben, gegen Ende wurde es dann auch besser, aber, meine Herren, der Weg dahin war laaaaang …), aber als der zweite Band dann wieder genauso ausschweifend los ging, ist mir der Geduldsfaden gerissen. Ich kenne keine anderen Werke von dem guten Williams, aber der “Drachenbeinthron” ist einfach viel zu dick aufgeblasen, das hätte mindestens zweimal noch runtergekürzt werden müssen.

Naja, andere stehen drauf und nennen es “epische Erzählstruktur” …

Gruß,
Marko

HomiSite
24. März, 2009 15:38

Bücher: “Eragon” ist ja ganz großer Mist. Dezent masochistisch habe ich mir die Hörbücher angetan (cooler Vorleser), aber beim dritten Buch war die Schmerzgrenze erreicht :-). Der Film ist nochmals mieser.

Drachenbeinthron fand ich damals, so vor 9 Jahren, ganz gut, aber hab ich auch während der Bundizeit gelesen, um geistig halbwegs fit zu bleiben.

Brilliant finde ich das Lied von Eis und Feuer, wobei dort “epische Erzählstruktur” auf ein ganz neues Level gehoben wird. Trotzdem toll, atmosphärisch und glaubwürdig. Die Hörbücher sind sehr empfehlenswert (leider Audible).

Sandra
Sandra
16. April, 2009 10:22

Es war GEIL und es war GUT. Jeder der was anderes behauptet hat einfach KEINE AHNUNG. 🙂

ES LEBE CRANK! WOoOOooHooOOo!

GEILER Artikel. 😉

Asmodeus
Asmodeus
16. April, 2009 14:38

“Wo ist das Frettchen? Wer ist das Frettchen?”
Es sollte “Wiesel” lauten 😀

Sehr starker Film, ich bin absolut begeistert.
Keine Story, keine Botschaft…einfach nur Film.

Wortvogel
Wortvogel
16. April, 2009 14:41

@ Asmodeus: Im Original heißt er aber nun mal “ferret”…

Asmodeus
Asmodeus
16. April, 2009 14:44

Ah, Ok.
Dachte schon dass da was durch die Übersetzung anders lautet.
Außerdem passt es besser.
Frettchen auf Spanisch = hurón

Das hätten die im deutschen ruhig beibehalten sollen.
Gibt es noch mehr was durch die Übersetzung verloren ging?

Shah
Shah
20. April, 2009 20:01

BÄM. DER Film. Punkt. Verbeugung vor Statham.

Will Tippin
Will Tippin
20. April, 2009 20:34

Nee, also… ich saß beim Abspann leicht schockiert im Kinosessel. WTF? Obwohl: Wäre ich 15 und auf nem DVD-Abend legt jemand diesen Film ein – WOOOOOOOOOHOOOOOO!!!! Da der Film sich wohltuend offensichtlich selbst überhaupt nicht ernst nimmt, kann ich ihm auch nicht böse sein.

Dietmar
Dietmar
16. August, 2009 12:49

Ha! Heute gelesen: In England überlebte ein Fallschirmspringer einen Absturz aus 3.000 Metern Höhe ohne Knochenbrüche! Er fiel auf ein Hangar-Dach, das seinen Sturz abfederte.

Nehmt dies, ihr Zweifler! ,,Crank” ist Realismus pur!

(Quelle: t-online. Der Mann heisst Paul Lewis und es geschah in Whitchurch.)

Nobbes
Nobbes
16. August, 2009 14:28

Das metrische System scheint den Briten immer noch suspekt zu sein. Kleiner Ausszug aus der “Daily Telegraph”-Meldung:

>>A spokesman for the West Midlands Ambulance Service, said: “The man is reported to have fallen approximately 1,000 feet (3,000 metres), spiralling to the ground following a 10,000-foot skydive.” <<

Im übrigen war der Mann nicht im freien Fall unterwegs, wie der Artikel suggeriert, sondern an einem partiell geöffneten Reserveschirm. Wie man bei der Daily Mail lesen kann, wird vermutet, daß er mit etwa 10 m/s (36 km/h) Fallgeschwindigkeit gelandet ist. Das ist gerade mal doppelt so schnell wie bei einer regulären Fallschirmlandung.
Daß das überlebbar ist, dürfte wohl niemanden verwundern. Wäre er tatsächlich im freien Fall unterwegs gewesen, wäre er mit etwa 190 km/h aufgeschlagen. Das hätte er nicht überlebt, Hangardach hin oder her.

Übrigens auch sehr interessant, daß der Mann laut Meldung nur die letzten 1.000 Fuß seines Sprungs aus 10.000 Fuß Höhe gefallen ist. Wie hat er wohl die restlichen 9.000 Fuß zurückgelegt?

Dietmar
Dietmar
16. August, 2009 21:31

@Nobbes: Jetzt komme hier bloß nicht mit Fakten, ja? Reserveschirm? Ok. Statham hatte Kleidung an, die flatterte und den Fall bremste! Na? Und nu? Jaha, da guckst Du!

Nobbes
Nobbes
16. August, 2009 22:01

Ach quatsch, flatternde Kleidung. Das ist doch was für Schattenparker. Statham ist ne coole Sau, der hat es überhaupt nicht nötig seinen Fall zu bremsen.

Dietmar
Dietmar
16. August, 2009 22:34

So nämlich! Genau.

Peroy
Peroy
16. August, 2009 22:50

Und Gift wandelt er um in Nährstoffe… ja ja…