27
Jun 2016

Welcome to the neighborhood!

Themen: Neues |

Es ist schön, wenn man seine Nachbarn kennenlernt. Nicht so schön, wenn das z.B. so abläuft.

Ich rollere in unsere Straße und stelle meinen Scooter 50 Meter neben unserem Haus ab, wo der Gehweg erheblich breiter ist und er im Winkel von Hauswand und Eckmauer keinen Platz weg nimmt.

Ich habe den Motor noch nicht aus, da tönt es aus dem vierten Stock: “Sie dürfen Ihren Roller da nicht hinstellen!”. Ich schaue hoch – eine verkniffen wirkende ältere Dame hat mich abgepasst.

Da ich keinen verkehrsrechtlichen Grund sehe, meinen Roller dort nicht abzustellen (und keine Alternative), frage ich freundlich nach: “Sagt wer?”

Ihr Kopf verschwindet für ein paar Sekunden, dann ist sie wieder da: “Es ist verboten, da zu parken!”

Das hilft mir nicht weiter, also nochmal: “Sagt wer?”

Sie stockt, ruft dann triumphal: “Wir haben schon die Polizei gerufen!”

Man hätte mir ruhig sagen können, dass es hier noch Blockwarte gibt…

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Lothar
Lothar
27. Juni, 2016 13:40

Ich kam mal an einem ähnlichen Fall vorbei. Der dortige Nachbar hat das für sich vorhandene Problem so gelöst, dass er gebrauchte Kaffeefilter auf den Roller geschmissen hat. Falls das bei dir in Zukunft mal passieren sollte, hast du ja schon mal einen Hauptverdächtigen und bei der Polizei gekannt sind sie dann auch.

Marcel
Marcel
27. Juni, 2016 13:44

Immer diese Jugendlichen mit ihren Rollern überall. Wo soll das noch hinführen?

HERDIR
HERDIR
27. Juni, 2016 13:51

Wie früher,oder? wenn wir als Stifte umhergezogen sind … kein Wunder, dass die Jugendlichen und Kinder immer öfter zu Hause bleiben und fernsehen bzw. am Computer Hausaufgaben machen …

Michael
27. Juni, 2016 14:14

Es geht doch wirklich nichts über nette Nachbarn. Immerhin kannst du dir sicher sein, dass du ein genaues Täterprofil bekommen würdest, wenn den Roller jemand klauen sollte!

Oh, wie mag ich solche Menschen. Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiß was …

sergej
sergej
27. Juni, 2016 16:07

In Baden-Baden gibt es Badische und Sympathische.

Andy
Andy
27. Juni, 2016 16:12

Hatte Jahrelang so einen Nachbar!
Der wusste wer welche Reifen auf dem Auto hat ,wann jemand daheim ist oder krank, wer wann wo welches Fenster auf hat, wer wo arbeitet,wer was darf oder nicht, nur Er durfte alles.
Erste Begrüßung wenn jemand neu eingezogen ist: Er wohnt hier schon 23 Jahre und neu Mieter hätten hier überhaupt keine Rechte!?
Nachdem ich Ihn einmal zusammengefaltet habe und denn Hausbesitzer informiert habe, war Er mir jedenfalls gegenüber handzahm! Aber die anderen Mieter im Haus hat Er immer wieder terrorisiert!! Erst als neue Mieter eingezogen sind und sich immer mehr widerstand gebildet hat und Er gemerkt hatte Er kommt hier nicht mehr zum Zug, hat Er aufgegeben und zieht nun aus! 🙂
Liegt auch mit daran das die Miete um 100-150 Euro erhöht werden soll!! Was Er vorher immer abtat mit den Worten: das sind doch Peanuts!? Nun zieht Er in einen Vorort wo die Mieten noch günstiger sind, natürlich alles streng Geheim damit ja niemand weiß wo Er hinzieht!

Peroy
Peroy
27. Juni, 2016 17:11

Deutschland.

earonn
earonn
28. Juni, 2016 10:38

@Peroy
Leider nicht nur. 🙁

Dietmar
Dietmar
28. Juni, 2016 21:46

@ earonn: Erzähl!

Nachbarschaftsgeschichten um Blogwarte 2.0? Also:

Meine Mutter wohnt immer noch in dem Haus im Wald auf dem Lande, wo ich groß geworden bin. Bekannt dürfte sein, dass ein Wald durch eine Ansammlung von Bäumen grob annähernd ganz gut beschrieben ist. Wenn dann jemand vor ca. 30 Jahren aus Berlin in ein altes Haus in der Nachbarschaft zieht, weil er aufs Land und in den Wald will, sollte der das wissen. Jetzt hat dieser Mann Streit mit meiner Mutter und meinem Bruder: Er hat sein Grundstück hinter dem Haus an eine Pferdebesitzerin verpachtet. Jetzt reiten deshalb an des Gnaddelkopps Haus immer wieder Leute vorbei! Auf Tieren!! Die klappern mit den Hufen!!! Nicht mal auf dem Land hat man seine Ruhe!

Und der Nachbar auf der anderen Straßenseite vor seinem Haus ist Eigentümer eines Waldstückes, das zu dem gehört, in das Gnaddelkopp vor 30 Jahren gezogen ist. Den stört jetzt der Schatten der Bäume. Also klagt er.

Und gewinnt vor dem örtlichen Amtsgericht!

Die Bäume mussten gefällt werden, damit der, der in diesen Wald gezogen ist, weil er im Wald wohnen wollte, durch ihren Schatten nicht gestört wird. o.O

(Na gut, unser Amtsgericht hat es auch fertig gebracht, den Fussballplatz für die Jugendabteilung unbenutzbar zu machen, weil jemand ein (wegen des Platzes) günstiges Grundstück erstand, sein Haus baute, einzog und dann beschloss gegen diesen Lärm zu klagen.)

Meine Prognose: Zieht sie vor Gericht, musst Du Deinen Roller, ich weiss auch nicht, vermutlich sprengen oder so.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
29. Juni, 2016 11:40

@Dietmar: Diese idiotischen Lärmklager gibt es doch leider immer häufiger und erschreckenderweise bekommen sie auch immer häufiger Recht. Ist halt schon doof, wenn ich in ein Kneipenviertel ziehe und mich dann wundere, dass auch noch in der Nacht Remidemi herrscht… Nur noch Idioten unterwegs :/

Earonn
Earonn
29. Juni, 2016 12:36

Ach, da war nur die Geschichte mit dem umgebungsverschandelnden Wäscheständer.

Wir sind nach unserem Umzug nach Schottland zuerst in einer Art Reihenhaussiedlung gelandet. Wie das so ist, die meisten Häuser gekauft, nicht gemietet (wer’s noch nicht wusste: das ist im UK die Regel).
Da unser Haus am Ende einer solchen Reihe lag, hatten wir nicht nur einen Flecken Garten hinter dem Haus, sondern auch daneben, in der Ecke zwischen Haus und dem als Parkplatz genutzten End-T-Stück der Sackgasse.
Weil aber das Gartenstück hinterm Haus durch Bäume und Hausschatten permanent im Schatten lag, und der schottische Sommer sich bekannterweise aus 80% Regen zusammensetzt, bin ich eines Tages auf die wahnwitzige Idee gekommen, den Wäscheständer, eins von diesen tischhohen Teilen mit Flügeln links und rechts, neben das Haus zu stellen, wo man das kleine bißchen Sonne abgreifen konnte.

Seitdem weiß ich, dass es eine Eigentümervereinigung dort gibt. Nicht, dass sich einer von denen je vorgestellt hätte, schon gar nicht, um nach unserem Einzug mal hallo zu sagen. Aber wir hatten einen so herrlich passiv-aggressiven Brief im Briefkasten, im Namen eben dieser Vereinigung, dass doch Wäsche bitte im Garten…der Anblick der Nachbarschaft…Wohnqualität – das reichte, um bei uns beiden einen gar garstigen German Backflash auszulösen.
Und natürlich ist das keine hübsche Nachbarschaft. Halbwegs sauber, ja, aber die Häuser sind nach Einheitsschema verputzt und von hirnerweichender Langeweile. “Hübsch” wohnen wir jetzt in Leith, in den alten Colonies von 1860, wo natürlich die Wäsche für jeden sichtbar im Vorgarten hängt, man laut kläffende Hunde “halt mal hört”, Kinder kreischen, Teenager Musik hören, jemand Klavier übt, sonntags die Garten- und Heimwerkermaschinen angeschmissen werden und Katzen in alle Gärten und bei Gelegenheit auch in die Häuser kommen. Und niemand stört sich dran.

Die Geschichte mit dem Wald ist schon krass.
Damals in meiner Heimatstadt Herford war das lokale Eishockeyteam ziemlich und unerwartet erfolgreich. Was natürlich zu entsprechenden Zuschauerzahlen (4000! WOW!!!111!!einself!!) führte. Woraufhin ein Anwalt, der auch erst nach Eröffnung der Eisbahn dorthin zog, gegen diesen unglaublichen Lärm einmal die Woche klagte – und Recht bekam. Die Zuschauerzahl wurde beschränkt, das Geld fehlte der Mannschaft, und der Rest ist die übliche unschöne Geschichte. 🙁