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Dez 2015

I’m dreaming of a White Nights Fantasy Filmfest Movie Marathon Christmas (1)

Themen: FF White Nights 2015, Film, TV & Presse |

Was braucht man zu einem guten Horrorfilm-Festival? Splatter, Pyrotechnik, Action, Spannung, Mystery. Hatte ich gestern auch prompt genug – beim Versuch, überhaupt zu den erstmals stattfindenden White Nights hinzukommen.

  • Splatter, als ich mir beim eiligen Frühstück daheim so fett in den Finger schnitt, dass ich vier Pflaster durchsuppte, bis die Blutung aufhörte.
  • Pyrotechnik, als in Höhe von Heilbronn Stau war – ein 1er-BMW brannte licherloh aus.
  • Action, als ich danach wie eine RTL-Serie aufs Gas trat, um wenigstens halbwegs noch was vom Eröffnungsfilm mitzubekommen.
  • Spannung, als ich vor dem Parkhaus eine halbe Stunde warten musste, um einen Stellplatz zu bekommen.
  • Mystery, als ich vor dem falschen Kino stand, denn heuer findet das Festival nicht in 4, sondern in 7 statt, was satte drei Minuten Fußmarsch bedeutet.

Ich hätte also direkt umdrehen können – mehr kann man nicht erwarten. Aber ich wollte dem Doc wenigstens die Hand geben und als ich verspätet in den Saal schlich, kam ich genau recht zum sechsten unverzichtbaren Faktor: Sex. Es wurde ordentlich was gepimpert.

Ab in den Festival-Spirit und los geht’s!

Mein Mantra, spoilerfrei ins Festival zu gehen, habe ich dieses Jahr übrigens auf die Spitze getrieben: Bis auf die Tatsache, dass mit “Bone Tomahawk” ein Western mit Kurt Russell läuft und einer der Filme wohl eine Anthologie ist, wusste ich wirklich gar nichts über das Programm. Nix, nada, niente. Und das war auch gut so.

Road Games

Road-Games-poster Den Einstieg machte der französisch-englische “Road Games“, in dem der britische Tourist Jack sich in die hübsche Veronique verliebt und beide im mondänen Landhaus einen mysteriösen Paares landen. Es ist kein gutes Zeichen, dass ich selbst ohne die erste halbe Stunde die Pointe nach drei Minuten habe kommen sehen – wer auch nur minimal Thriller-gebildet ist und bei den Dialogen hinhört, lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen.

In seinen leicht vergilbten Farben und seiner spätsommerlichen Atmosphäre erinnert “Road Games” an die Euro-Thriller der 60er und 70er, in denen die Figuren auch nie wirklich plausibel waren und immer genau das passierte, was der Plot brauchte, Logik be damned. Und so glaubt man sehr schnell nicht mehr, dass die Menschen in diesem Film sich in der riesigen Landschaft immer wieder begegnen, nur weil der Strippenzieher Drehbuchautor das so will. Man fragt sich, warum niemand die wirklich relevanten Fragen stellt, die das “Mystery” schnell platzen lassen würden. Und man ist schnell genervt von sehr redundanten Dialogen und erheblich zu vielen Continuity-Fehlern, die immer Details setzen und dann doch sofort wieder vergessen.

Die Darsteller sind okay, und natürlich freut man sich, dass Charles Band’s hauseigene Scream Queen Barbara Crampton mal wieder eine größere Rolle in einem Genrestreifen hat, aber gerade sie wirkt seltsam deplatziert und reißt als einzig bekanntes Gesicht die fiktionale Ebene ein wenig auf. Es hilft nicht, dass sie zwar ihrem Alter gemäß spielt, aber immer noch den Body und die Frisur von 1988 spazieren trägt. Die völlig unnötige Post Credits-Sequence scheint denn auch nur in der Absicht gedreht worden zu sein, ihr noch mal einen großen Drama-Moment zu erlauben (sie hat den Film auch koproduziert).

Interessant an “Road Games” ist weniger der Film selbst als die Erkenntnis, dass das B-Movie in den 25 Jahren, die ich das FFF besuche, erhebliche technische Fortschritte gemacht hat: Mögen die Dialoge, die darstellerischen Leistungen und die Plots auf gleichem Niveau hängen geblieben sein, stehen im Look & Feel Welten zwischen 1990 und 2015. Die Möglichkeit, mit preiswerten Digitalkameras zu drehen, Drohnen für Luftaufnahmen einzusetzen und das Material am Mac framegenau nachzubearbeiten, sorgt zumindest für den Anschein von Seriosität, von “echtem Kino”, wo letztlich doch nur Magermilch drin ist.

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Fazit: Insgesamt ein fader Versuch, das französische Hinterland als Todesfalle für naive Touristen darzustellen, zumal Abner Pastoll weder die Spannung noch das bisschen Action druckvoll zu inszenieren versteht. Bonuspunkt allerdings für die vermutlich letzte Trabbi-Actionszene, die wir jemals auf der großen Leinwand sehen werden, und für den geilsten Soundtrack bisher. 4/10.

Lavalantula

Lavalantula-600x776 Weiter ging’s dann mit der Trash-Granate “Lavalantula“, zu dem ich eigentlich nichts schreiben muss, weil ich alles Wichtige schon zu Mike Mendez’ Vorgänger “Big Ass Spider!” gesagt habe:

“Teilweise sehr halbgare CGI, bedenklich schlampige Farbkorrektur, viele Schnittfehler, hanebüchene Analphabeten-Story. Alles 100 mal gesehen, seit der Syfy-Channel seine Samstagabend-Unterhaltung selber produziert – aber noch nie so kickass und lustig.”

“Lavalantula” setzt noch ein paar Sahnehäubchen obendrauf , ist eine überschwängliche Liebeserklärung an die C-Film-Branche und das Kino der 80er und 90er. Mendez kann, was Asylum gar nicht erst versucht – er macht Trash ohne schlechtes Gewissen, aus Begeisterung und nicht aus Geldgeilheit. Bei ihm sind die schlechten Tricks und die augenzwinkernde Verbrüderung mit dem Zuschauer keine Rechtfertigung, nur Schrott abzuliefern. Hier regiert nicht Zynismus und Leck Mich, sondern Enthusiasmus und Schaut her. Vielleicht nicht großes Kino, aber allemal großes Entertainment.

Besondere Erwähnung verdient die Besetzung des Films mit der halben “Police Academy”. Steve Guttenberg, der in den 80ern so erfolgreich war wie Tom Hanks, spielt den herunter gekommenen Hollywood-Star exakt so, wie man ihn in so einer Farce spielen muss: total ernst. In einem gerechten Universum wäre “Lavalantula” der Start zu einer zweiten Karriere. Das Sequel ist bereits in Arbeit – und hat jetzt schon das Wortvogel-Approval.

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Fazit: Dumm, technisch indiskutabel, voll von halbgaren Ideen und mäßigen darstellerischen Leistungen, außerdem offensichtlich mit der heißen Nadel gestrickt – ein Film, den man mit seinen Lieben am Heiligabend schauen sollte. 8/10.

Evolution

Was kann nach einem crowdpleaser wie “Lavalantula” noch kommen, was funktioniert da nicht nur als Steigerung, sondern als Komplementär, als Regulativ gar? Die Antwort kann nur lauten: Kunst.

Und “Evolution” ist Kunst, keine Frage. So Kunst, dass ich nicht mal ein richtiges Poster dafür online finden konnte. So Kunst, dass die Regisseurin die Lebensgefährtin von Gaspar Noe ist, der ja auch nicht gerade Mainstream produziert. So Kunst, dass es keinen Soundtrack gibt, sondern nur dann und wann seltsame Brummtöne – die man aber sicher auch auf CD kaufen kann.

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Ich verhaspel mich schon wieder, ihr wisst ja noch nicht einmal, worum es geht. Der kleine Nicolas lebt in einem seltsam toten Dorf auf einer Vulkaninsel, die augenscheinlich nur von ebenso seltsam gleich aussehenden Frauen und ihren seltsam gleich aussehenden Söhnen im identischen Alter bewohnt wird. Erreichen die Jungs ein gewisses Alter, werden sie in eine nahe Klinik gebracht, wo Nicolas herausfindet, dass seine Mutter nicht seine Mutter ist – und er als Inkubator für “etwas” missbraucht werden soll wie alle seine Freunde. Seine einzige Chance auf Erkenntnis wie auf Flucht ist eine junge Krankenschwester, die sich ihm zugetan fühlt…

Klingt vom Plot her ein bisschen wie “The Island” von Michael Bay, ist aber in Wirklichkeit eine gelebte Fototapete, eine mäandernde Mär irgendwo zwischen kargem Evolutions-Essay und nur vage formuliertem Lovecraft-Bodyhorror, die in ihrer totalen Verweigerung von Geschwindigkeit, Rhythmus oder Beziehung zum Zuschauer nie das Potenzial ihrer teilweise hypnotischen Bilder ausschöpft. Es wirkt, als sei die Regisseurin nur an Blicken und Bildkompositionen interessiert, an statischen Elementen. Wenn Film Grammatik ist, setzt Hadžihalilovic nur Punkte, niemals Ausrufezeichen, die laut oder spannend sein könnten, nie Kommas, die den Übergang in die nächste Szene bilden. Eine Film aus Punkten, einzelnen Sätzen. Keine Dramaturgie.

Das ist schwer – und schwer langweilig. Im Gegensatz zu Totalausfällen wie “End of Animal” kann man sich allerdings an den schönen Bildern und dem immer unter der Oberfläche durchschimmernden Thema der Mutterschaft und der Fortentwicklung über die Laufzeit hangeln wie Tarzan an der Liane über dem gefährlich leise blubbernden Treibsand.

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Fazit: Kunst, aggressiv in der Verweigerung des Publikumsanspruchs, ansonsten völlig lethargisch. Ein Film für Festivals – aber nicht für dieses. Muss man gucken wollen. Für sich genommen 3/10 (siehe Nachtgedanken weiter unten).

Bone Tomahawk

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Ihr habt es schon gemerkt: Eine eklektische Mischung macht dieses Jahr das Kurzfestival aus. Da kommt ein düsterer Western gerade recht, also “Bone Tomahawk“, der laut Credits unter dem schöneren Titel “Twilight Riders” entwickelt wurde.

Die Story ist archetypisch und wurde von diversen anderen harten Spätwestern thematisiert: Die Hunting Party, in der sich ein paar Männer auf den Weg machen, von den Indianern entführte Bewohner eines Kuhkaffs zu retten und dabei alttestamentarische Rache an den Rothäuten zu nehmen. Aber schon der Ritt aus dem bieder-beschaulichen Ort ist ein Ritt ins Feindesland, sehr schnell wird klar, dass diese Männer der endlosen, trockenen Weite nichts entgegen zu setzen haben. Die Werkzeuge ihrer Zivilisation sind praktisch wertlos, die Strukturen, die sie dem Land aufgezwungen haben, greifen hier noch nicht. Die Indianer hingegen sind grausam und gnadenlos wie die Steppe, haben sich ihrer Welt nicht aufgedrängt, sondern angepasst. Darum gibt es auch kein “richtig” oder “falsch”: Beide Seiten haben die Grenzen und die moralischen Maßstäbe der jeweils anderen verletzt und werden bitter dafür bezahlen müssen…

Es ist kein Panorama-Western mit postkartigen Frontier-Ansichten, den Regisseur S. Craig Zahler hier präsentiert. Es ist ein “lawless land”, in dem jeder Schritt das Ende bedeuten kann und in dem die Schwächen der kleinen Gruppe (Beinbruch, Alter) schon sehr früh auf eine darwinistische Ausdünnung hinweisen. Und so ist die Reise eine Reise in den Schmerz, die Selbstaufgabe, und schließlich den Tod – für was?

Das ist bretthart, getragen von Charakterschauspielern und einer knarzig-effektiven Regie im Stile von Eastwood und John Ford. Patrick Wilson, der oft zu glatt und ausdruckslos wirkt, hat hier ebenso die richtige Rolle gefunden wie Pretty Boy Matthew Fox als Dandy-Arschloch mit Indianer-Abneigung. Getragen wird der Film allerdings von Kurt Russell, der seine Rolle als harter, aber empathischer Lawman so sehr bis in die letzte Nische füllt, dass man sich über Jeff Bridges ärgert, der ihm vermutlich alle guten Parts wegschnappt. Warum Russell kein Superstar mit mindestens zwei Blockbustern pro Jahr ist, bleibt nach “Bone Tomahawk” endgültig ein Rätsel.

Was “Bone Tomahawk” vom knochentrockenen Spätwestern zum echten Kultfilm erhebt, ist seine Auseinandersetzung mit den amerikanischen Frontier-Mythen. Auch wenn Patrick Wilsons Frau scheinbar nur eine Katalysator-Rolle besitzt, ist sie doch der moralische Mittelpunkt des Film. Sie ist es auch, die “ihre” Männer ganz klar darauf hinweist, dass der Kampf um den Westen nicht nur mit patriarchalischen Mitteln geführt, sondern auch von patriarchalischem Hoheitsdenken ausgelöst wurde. Genau genommen ist “Bone Tomahawk” unter all seiner Härte und seinen Grausamkeiten eine feministische Kritik an sich selbst.

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Fazit: Ein großer, nihilistischer und fast schon feministischer Off-Hollywood-Spätwestern mit grandiosen darstellerischen Leistungen und einer Extraportion Splatter, den das Programmheft mit “True Grit meets The Hills Have Eyes” sehr treffend zusammen gefasst hat. Für Westernfans 9/10, alle anderen sollten vielleicht zwei Punkte abziehen.

Tag

The_Chasing_World-Sion_Sono-p1 Was kann am Ende eines solchen Tages noch kommen? Ein Asia-Kracher, logo. Oberflächlich erfüllt alle “Tag” alle Ansprüche an durchgeknalltes japanisches Manga-Kino: Schulmädchen, Splatter, Action. Alles drin, alles dran. Haufenweise Panty Shots inklusive. Die Erwartungen werden bedient wie bei “Lavalantula” – und dann werden sie übertroffen wie bei “Bone Tomahawk”.

“Tag” ist nach einem extrem wilden Anfang weit weniger linear, als es zuerst den Anschein hat. Hauptfigur Mitsuko muss feststellen, dass sie sich in einem fluiden Universum befindet, dass ihr Aussehen, ihr Charakter und ihre Backstory sich ständig ändern, dass sie verfolgt wird von überdimensionalen Bösewichten. Es gibt keinen Ausweg, keine Atempause in diesem Multiversum, das nur zu existieren scheint, um sie zu peinigen. Einziger Anker ist ihre Freundin Aki, die immer präsent scheint und deren Ratschläge Mitsuko immer wieder das Leben retten. Aber warum gibt es in der Welt von Mitsuko eigentlich keine Männer?

Ich würde gerne noch mehr über “Tag” schreiben, weil er über seine schrillen Comic-Ambitionen nicht nur etwas zum Thema Geschlechterrollen in der Mainstream-Kultur zu sagen hat, sondern weil er damit auch als Diskussionsbeitrag zum Gamergate gelten könnte. Aber ich will den Film nicht zu sehr spoilern, weil er letztlich entdeckt werden will, weil seine Aussagen besser funktionieren, wenn man sie nicht einfach nachplappert.

https://www.youtube.com/watch?v=-08_h8LNYEI

Fazit: Comic-Action und Genderdiskussion, apokalyptische Hetzjagd und asiatischer Unterwäsche-Fetisch – die volle Packung. Vielleicht nicht ganz so poliert wie bei Miike, aber dafür gehaltvoller. Schwankt unkonkretisierbar zwischen 7/10 und 8/10.

Nach(t)gedanken

Mit seiner extrem eklektischen Mischung und dem Anspruch, nicht nur “direct to DVD”-Müll und billige Crowdpleaser zu präsentieren, zeigt das Fantasy Filmfest die gesamte Bandbreite des/der Genres. Und wie in vielen Jahren zuvor stellt sich dabei der Festival-Effekt ein – die Filme wirken nicht nur für sich, sie wirken auch aufeinander und untereinander. Klar ist “Evolution” dröge Kunstkacke – aber er ist EXAKT der Film, den man zwischen “Lavalantula” und “Bone Tomahawk” sehen sollte, er gleicht die Trashigkeit des Vorangegangenen und das schauspielerische Pathos des Nachfolgenden aus. In diesem Umfeld, als notwendige Balance, kämpft er sich dann doch auf die 5/10 hoch.

Mit kombinierten 32 von 50 möglichen Punkten rangiert das Programm dieses Tages im oberen Drittel und entspricht damit dem Standard des Fantasy Filmfest. Und doch ist es weit mehr.

Französischer Thriller, B-Monsteraction, Filmphilosophie, Westernhorror, asiatische Comicaction – das sind die Zutaten für einen perfekten Tag, sie ergeben zusammen das perfekte Programm. Equilibrium wird erreicht.

Zen.

Heute war der tollste Festival-Tag meines Lebens.



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Peroy
Peroy
13. Dezember, 2015 12:00

“Ich verhaspel mich schon wieder, ihr wisst ja noch nicht einmal, worum es geht.”

Ich weiß auch nicht, worum es in “Lavantulanturantulal” geht, aber das ist dir ja wurscht…

sergej
sergej
13. Dezember, 2015 12:11

Rechenaufgabe des Tages:
Mit wie vielen Punkten wurde Tag bewertet?
a: einer mehr als Bone Tomahawk (die eine Wertung)
b: einer weniger als Bone Tomahawk (die andere Wertung)
c: 八
d: mit der Quersumme des Erscheinungsjahres

Peroy
Peroy
13. Dezember, 2015 12:29

Schrödingers Festivaltag…

Marcus
Marcus
13. Dezember, 2015 13:14

Tja, dieses Mal war ich Torsten ja eine Woche voraus.

ROAD GAMES: ich hab mich ganz nett unterhalten gefühlt. Darsteller, Musik, Look, alles sehr nett. Aber es stimmt natürlich: die Story ist vorhersehbar in einem Ausmaß, dass ich selten erlebt habe. Daher eben am Ende doch nur guter Durchschnitt. 6/10.

LAVALANTULA: what he said. 8/10.

EVOLUTION: Es passiert nichts. Dann passiert nichts. Dann passiert noch etwas mehr nichts. Und einfach die Kamera starr auf ein malerisches Panorama richten, ist jetzt auch nicht mein Verständnis von guter Bildkomposition. Dass der wirklich wie im Programm angegeben nur 81 Minuten dauert, glaub ich heute noch nicht (oder wie mein Mitstreiter am nächsten Festivaltag sagte, als ich ihm die 81 Minuten nannte “Echt? Der war so langatmig, gefühlt läuft der immer noch.”). 1/10.

BONE TOMAHAWK: Yee-haw! 9/10, an guten Tagen Tendenz zur 10/10.

TAG: äh, nein. Wem das gefallen hat: more power to you. Ich fand es einfach nur ermüdend, wie der Film einen WTF-Moment auf den anderen schichtet, “without rhyme or reason”, wie der Engländer sagt. Irgendwann war mir alles egal, ich war überhaupt nicht emontional involviert, ich wollte nur noch, dass das penetrante “was sind wir craaaazy”-Gezappel aufhört und weggeht. 4/10.

rinella
rinella
13. Dezember, 2015 16:11

Der Wikipedia-Artikel zu Gamergate ist absoluter Müll, es gab einen riesigen Edit-War und am Ende wurde NPOV quasi außer Kraft gesetzt, sodass der Artikel kein umfassendes Bild was beide Seiten beleuchtet ergibt.
Für eine Eigendarstellung ist GamerGate in 60s ganz gut https://www.youtube.com/watch?v=ipcWm4B3EU4
Hier noch ein etwas aktuellerer Artikel http://observer.com/2015/10/blame-gamergates-bad-rep-on-smears-and-shoddy-journalism/
Wer lieber auf Deutsch was lesen will, nerdcore hat einen Artikel über Shitstorms im Internet allgemein, wo zumindest versucht wird auf beide Seiten einzugehen
http://www.nerdcore.de/2015/07/25/there-will-be-blood-wie-hate-speech-das-netz-veraendert/

Jake
Jake
14. Dezember, 2015 08:49

Auf “Bone Tomahawk” freue ich mich schon. Hoffentlich ist das mal wieder ein Western, der mich ordentlich an den Eiern packt. “Salvation” und “Slow West” hatten mich zuletzt eher enttäuscht (vor allem ersterer). Der mit Abstand beste Genre-Vertreter der letzten Jahre (noch vor “True Grit”) war für mich “Das finstere Tal”. Völlig ohne Ewartungen ins Kino gegangen und total geplättet worden.

Marcus
Marcus
14. Dezember, 2015 18:07

Jake: auch wenn ich nicht verstehe, was man gegen “The Salvation” haben kann (ich meine: Jeffrey Dean Morgan, Mads Mikkelsen UND Eva Green), so können sich deine Eier doch beruhigt zurücklehnen (oder so), das mit dem gepackt werden geht klar.

Und “Das finstere Tal” war in der Tat großartig.

Jake
Jake
14. Dezember, 2015 22:15

@Marcus: An “The Salvation” hat mich der für meinen Geschmack zu klischeehaft überzeichnete, fast schon comichafte Bösewicht und die auffallend blutleere Inszenierung gestört. Ich bin kein Gorebauer, aber wenn schon so viel gemordet wird wie in diesem Film, dann will ich auch mal “saftige” Resultate sehen. Da fehlte mir irgendwie der oben erwähnte zupackende Griff im Schrittbereich ;-). “Das finstere Tal” empfinde ich trotz FSK 12 als deutlich schonungsloser inszeniert.

Reini
18. Dezember, 2015 16:19

“Lavalantula” und “Tag” landen schon mal auf meiner Wunschliste 😀

TimeTourist
TimeTourist
19. Dezember, 2015 15:25

Selten so gelacht wie bei dem Trailer von Lavalantula! Bier und DVD sind schon mal gesetzt!