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Feb 2015

Reisen & Reportagen: Die Unentbehrlichen

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Meiner Masterliste zufolge habe ich im Jahr 2014 über 50 Reportagen für die “Liebes Land” gemacht. Ich verwende das unschöne Hilfsverb “machen”, weil “schreiben” es nicht trifft. Viele der Reportagen sind noch nicht geschrieben, sondern “auf Halde”. Es sind Vorproduktionen. Das ist wichtig, denn wenn ich mit meinem Fotografen z.B. im Schnee einen Hundeschlitten-Kurs besuche, ist es für das aktuelle Heft längst zu spät – wir arbeiten bereits an der Ausgabe, die dem Frühling huldigt. Liegen pralle Kürbisse auf dem Feld, ist die Oktober-Nummer schon in der Druckerei. Bei allen Themen, die an einen Monat oder eine Jahreszeit gebunden sind, wird also vorproduziert. Das ist auch kein Problem – solange niemand aus der Produktion zwischenzeitlich wegstirbt, die Ehen nicht zerbrechen oder der Betrieb pleite geht.

Milchbäuerin
(Copyright Liebes Land 2014. Fotos: Peter Raider)

Ich hatte vor ein paar Monaten den Fall, dass ich eine junge Frau fragte, ob die bezaubernde Vierjährige ihr einziges Kind sei. Strahlend antwortete sie “Noch!” und streichelte sich dabei über den Bauch. Sie hatte gerade in dieser Woche vom Arzt erfahren, dass Kind 2 unterwegs war. In der Reportage, die erst ein Jahr später ins Heft gelangte, schrieb ich dann natürlich von ihren zwei Kindern, auch wenn das nicht ganz korrekt ist.

Weil mein Fotograf gerne eine Wagenladung Ausrüstung mit dabei hat, habe ich es mir mittlerweile abgewöhnt, zu Reportagen zu fliegen. Wir nehmen einen Wagen – gerne vom Verlag, oft genug aber auch von Sixt oder Hertz. Das bedeutet mitunter sieben, acht Stunden Fahrt, teilweise von München nach Rügen und am nächsten Tag wieder zurück. Dabei muss man sich gut verstehen, muss Gesprächsthemen haben und ausreichend Sitzfleisch.

Kastanien
(Copyright Liebes Land 2014. Foto: Stephanie Schweigert)

Auf dem Weg ins Erzgebirge kamen wir neulich darauf zu sprechen, wie sich Reportagen verändert haben, seit ich dabei bin. Immerhin reise ich seit 25 Jahren für Verlage durch die Republik. Und ja – 1990 war das eine ganz andere Hausnummer als 2015.

Keine Frage: Eine aufwändige Reportage mit Bild, Text und Recherche ist heutzutage erheblich einfacher und schneller zu stemmen als damals. Die Gründe dafür sind technischer Natur und lassen sich in vier Worte fassen: Navi, Handy, Digitalkamera und Wikipedia.

Fangen wir mit dem Navi an. Es ist deshalb so unersetzlich, weil es naturgemäß in Gegenden geht, in denen wir nie zuvor gewesen sind (an dieser Stelle bitte das “Star Trek”-Titelthema summen). Es geht in die Provinz, aufs Land – und oft genug haben unsere Reportagepartner sich abseits der Gemeinschaft ihr eigenes Reich erschaffen. Da würden auch Straßenatlas oder schriftliche Wegbeschreibung nur mangelhaft weiterhelfen.

Das Navi erlaubt uns, die Ziele fast blind anzusteuern, manchmal mehrere Reportagen “in Reihe” zu produzieren, ohne den Stress der Reiseplanung. Das kommt uns besonders bei den “Meine Heimat”-Strecken zugute, bei denen wir manchmal acht Locations an einem Tag bedienen. Ohne ein Navi mit aktuellem Kartenmaterial wären wir da verloren.

Natürlich kommt es vor, dass wir trotzdem mal hängen bleiben – in Sebnitz z.B. war die Durchfahrt des Ortes wegen einer Großbaustelle gesperrt, der Zugang zum “Haus der Kunstblume” unbefahrbar. Da fragt man sich dann doch wieder durch und besticht ein paar Bauarbeiter, die Sperrung zu öffnen, weil sich das Equipment nur schwer über 500 Meter schleppen lässt.

Trotzdem macht das Navi die Reportagen geräuschloser und stressfreier. Hätte man mir davon 1990 erzählt – ich hätte drum gebettelt.

Das Handy ist dem Navi in seiner Notwendigkeit verwandt. Eine perfekt geplante Reportage ohne Zwischenfälle braucht eigentlich kein Handy. Aber es gibt keine perfekt geplante Reportage ohne Zwischenfälle. Irgendwas geht immer schief – jemand ist nicht zu Hause, wir stecken im Stau, schlechtes Wetter bedingt eine Planänderung. Flexibilität ist oberstes Gebot – und das Handy ihr Werkzeug.

Auch hier sind die “Meine Heimat”-Strecken der Goldstandard: An einem Tag müssen oft ein Dutzend Personen auf fünf Minuten genau an einem Dutzend Orte auf uns warten. Das kann man nicht verlangen, das muss man vorsichtig koordinieren. Und wenn bei der ersten Location schon überzogen wird, müssen ad hoc alle weiteren Mitspieler neu instruiert werden. Das ist auch der Grund, warum ich auf dem Handy immer meine Masterliste mit allen Adressen, Telefonnummern und Ansprechpartnern bereit halte.

Es gibt Situationen, da geht vor Ort gar nichts mehr, da ist die Location scheiße oder der Reportagepartner unleidig, da regnet es in Strömen, wenn wir auf der Wiese Torten fotografieren wollen. Das Handy ist dann die “lifeline” zur Chefredaktion, der ich Vorschläge machen kann, was nun zu tun ist – die aber die letzte Entscheidung selber treffen muss.

Larven
(Copyright Liebes Land 2014. Foto: Johannes Geyer)

Vor Ort schlägt die Stunde der Digitalkamera. Bis weit ins neue Jahrtausend haben Fotografen noch auf analogen Film gesetzt. Das bedeutete, dass man in der Menge der Fotos beschränkt war, wenig experimentieren konnte, mit Licht und Stimmung erheblich vorsichtiger arbeiten musste. Wo früher 100 bis 150 Bilder gemacht wurden, entstehen heute locker 400 bis 600 am Tag. Sind die notwendigerweise besser? Ich würde sagen ja, aber selbst wenn man diese Ansicht nicht teilt, hat man bei mehr Bildern einfach auch mehr Auswahl. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person auf dem Bild gerade beim Druck auf den Auslöser die Augen zu hatte, minimiert sich – auch weil man das Bild sofort auf dem Display prüfen kann. Trotz der höheren Ausbeute verringert sich die Menge des Ausschusses.

Digitalkameras erlauben mir als Redakteur vor Ort, genauer zu verstehen, was der Fotograf einfängt – und gegebenenfalls Wünsche und Kritik zu äußern. Thema und Umsetzung können einander besser angepasst werden. Es gibt durchaus Fälle, da sagt der Mann am Auslöser, dass sich ein Motiv in der von mir gewünschten Weise nicht ablichten lässt. Früher hätte ich das hinnehmen müssen. Heute kann ich insistieren “Mach’ bitte die Aufnahme – zu meiner Beruhigung”. Und manchmal geht es doch.

Krippen
(Copyright Liebes Land 2014. Foto: Johannes Geyer)

Auch die Kamera meines Handys kommt zum Einsatz: Mit ihr fotografiere ich Orts- und Hinweisschilder, Texttafeln, Prospekte und Inschriften. Alles, was ich inhaltlich brauchen kann, aber nicht im Bild verwenden werde. Die Kamera ist der Zeuge mit dem perfekten fotografischen Gedächtnis.

Der große Vorteil von Digitalaufnahmen liegt auch in der Postproduktion. Früher hatte ich keine Ahnung, ob die Bilder was geworden sind, bis ich drei oder vier Tage später per Kurier Negative oder Dia-Sätze auf den Schreibtisch bekam, die ich mir mühsam mit einer Lupe am Leuchttisch ansehen musste.

Heute sehe ich die Bilder das erste Mal auf dem Display während der Produktion (bei vielen Fotografen mittlerweile auch auf dem Tablet, das mit der Kamera per Wlan oder Bluetooth verbunden ist). Oft kann ich abends im Hotelzimmer, wenn wir mehrere Tage unterwegs sind, schon einen Blick auf die unbearbeitete Masse der Fotos werfen. Dann weiß ich, was Sache ist. Zwei Tage später liegen die Vorschauen (also eine sortierte, aber in der Bildgröße reduzierte Auswahl) in der Dropbox. Damit kann ich das Layout planen und vom Grafiker erstellen lassen. Im Hintergrund werden währenddessen die Feindaten auf den Server des Verlages geladen oder per DVD geschickt.

Während früher zwischen Reportage und Layout locker eine Woche lag, kann ich heutzutage einen Artikel auch mal in 48 Stunden von der Location bis zum Lektorat prügeln.

Diese Vorgehensweise bedeutet aber nicht nur, dass ich bessere Bilder in größerer Auswahl schneller in die Produktion der Strecke schieben kann – es bedeutet auch, dass ich völlig unabhängig arbeiten kann. Die Bilder lassen sich von der Wohnung in Speyer genau so gut sichten wie im Hotel in Berlin während des Fantasy Filmfest. Meine Arbeit ist immer da, wo ich bin (bzw. mein Macbook). Der Verzicht auf physische Varianten macht frei.

Einödhof
(Copyright Liebes Land 2014. Foto: Bodo Mertoglu)

Und schließlich Wikipedia. Da schreien einige gleich “Ha! Recherchefaulheit!”. Dem ist mitnichten so. Natürlich ist Wikipedia eine großartige Sammlung an Daten und Fakten, die man dringend braucht, wenn man heute über Kopfweiden, morgen über Schäferhunde und übermorgen über den Schinderhannes schreibt. Aber das ist gar nicht der primäre Vorteil. Früher hatten die Verlage ja auch Archive und irgendwo im Viertel gab es immer eine Stadtbücherei.

Die Wikipedia nimmt mir dort Arbeit ab, wo ich sie nicht mal benutze – unterwegs. Klingt komisch, ist aber so. Weil: Ich reise nicht mehr durch das Land, um Fakten und Daten zu sammeln. Ich brauche nur Menschen, ihre Lebensweise, ihre Eigenheiten, ihre Marotten und Zitate. Das ist der Fokus meiner Reportagen – den ganzen faktischen Rest kann ich in der Wikipedia nachschlagen. Das macht vor Ort den Kopf frei. Wann immer ein Reportagepartner zu einem “Gegründet wurde die Stadt…” ansetzt, winke ich freundlich ab und sage: “Schlage ich nach, kein Problem. Erzählen Sie mir doch lieber etwas von sich”. Aus dem hektischen Niederkritzeln von Details wird freundliche Plauderei, der Eindruck wird wichtiger als Jahreszahlen und Materialien.

Strohutmacher
(Copyright Liebes Land 2014. Foto: Johannes Geyer)

So sind Navi, Handy, Digitalkamera und Wikipedia im Laufe der letzten zehn Jahre schleichend zu unentbehrlichen Werkzeugen geworden, die in Kombination jede Reportage für Laien vielleicht unvorstellbar vereinfachen.

Natürlich hat die Sache eine Schattenseite. Alles hat eine Schattenseite. In diesem Fall lautet die Schattenseite: Früher konnte man an einem Tag keine aufwändige Reportage von acht Seiten inklusive An- und Abreise stemmen – und darum hat das auch niemand verlangt. Die Redaktion räumte für solche Touren mehr Zeit ein, vom Autor wurde nicht erwartet, dass er 30 bis 40 Seiten im Monat liefert, sondern nur acht oder zehn. Die Freiräume und zeitlichen Puffer, die durch die modernen Werkzeuge geschaffen werden, frisst der Redaktionsalltag auf. Man hat am Ende nicht mehr Zeit, sondern mehr Aufgaben. Die eingangs erwähnten 50 Reportagen in einem Jahr wären 1995 schlicht nicht möglich gewesen.

Auch am Ende der Produktionsstrecke geben sich Engel und Teufel der Modernisierung die Hand: Klar ist es geil, dass ich Layout-Vorschläge machen kann und dann eine InDesign-Datei bekomme, die ich wortgenau vollschreiben kann. Dadurch wird der Text EXAKT so, wie ich ihn haben will, nichts wird gekürzt, nichts wird eingeschoben. Ich sehe auf den ersten Blick, ob meine Reportage an den richtigen Stellen neben den richtigen Fotos steht, ich kann für die Korrektheit der Bildunterschriften bürgen und meine Autorenzeile prüfen. Das spart Aufwand und Arbeit – nur: früher was das ja auch nicht MEIN Aufwand und MEINE Arbeit. Das machte der Setzer. Der ist mittlerweile wegrationalisiert.

So hat alles seine guten und schlechten Facetten. Trotzdem möchte ich unter dem Strich nicht mehr nach der “alten Methode” arbeiten. Weil die moderne Technik eben doch nicht nur beschleunigt, sondern auch beruhigt. Sie gibt mir mehr Kontrolle, mehr Entscheidungshoheit – und die Zeit, vor Ort mit den Leuten noch ein Stück Kuchen zu essen, statt die Zutaten von Marmeladengläsern abschreiben zu müssen.



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comicfreak
comicfreak
12. Februar, 2015 13:04

..kommen deine Reportasgen mal als Buch raus?
So “LiebesLand: die 50 schönsten Reportagen”?
😀

Andreas
Andreas
12. Februar, 2015 14:27

Oh Jaa, ich erinnere mich an die Anekdote, die in meiner damaligen Lokalredaktion kursierte: Der große Trekkerumzug der Bauern ausm Wendland nach Berlin gegen den Castor. Und kam auch durch unsere ländliche Gegend, was für ein Bild. Also Kollegen rausgejagt – in einer Zeit ohne Handy und ohne Digitalkameras!

Kollege suchte die Bundesstraßen ab, fand die Kolonne. Bild(er) gemacht, glücklich wieder zurück. Soll ja aktuell mit. Und nach dem Entwickeln, das natürlich nochmal Zeit wegnahm die “Freude”: Er hatte n Schwarz-Weiß-Film genommen. Jubel… und er hetzte wieder los. Ohne Handy im Auto gesucht, wo die ca 50 Traktoren nun schon sein könnten. Alles abgefahren, er meinte mal, er wäre bis nach Berlin gedüst wenn es nötig gewesen wäre. Lokaljournalisten eben 😉

Heute wäre das keine Anekdote, sondern einfach fix zu machen. Ich jedenfalls war immer froh auf meine Cam und mein Handy – nur das mit dem Navy ist trügerisch, wenn man dann eben doch “bei Schulzens hinterm Kuhstall, da auf der Schweinewiese” hin soll … 😉

Jake
Jake
13. Februar, 2015 08:39

Der Junge auf dem ersten Bild muss ein wahrer Meisterkletterer sein! In der einen Hand ein Glas Milch, in der anderen ein Stück Kuchen haltend einen Baum zu erklimmen, stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Oder ist das Foto etwa gestellt? 😉

kdm
kdm
13. Februar, 2015 09:58

Seltsam, ich habe als Tourneeleiter (und oft auch Bus- oder Truck-Fahrer) in den siebziger und achtziger Jahren einige hunderte Konzerte (mit Solisten bis Big Bands) Konzert-Tourneen in ganz Europa begleitet, ohne all solch’ technisches Spielzeug. Wie haben wir wohl jedesmal und zudem pünktlich den Ort, die Halle und das Hotel gefunden?

Dietmar
Dietmar
13. Februar, 2015 10:25

Liest sich wie ein Traumberuf. Das spiegelt sich tatsächlich auch im Heft wider.

@Jake: Die Fotos werden nicht gestellt! Das ist alles life-action! Echt!

Wortvogel
Wortvogel
13. Februar, 2015 10:29

@ Jake: Jedes Bild ist inszeniert. Wir kommen ja nicht hin und fotografieren, was zufällig gerade passiert.

@ kdm: Du bist halt ein echter Held gewesen und wir sind Pussys.

Jake
Jake
13. Februar, 2015 14:37

@Wortvogel: Und ich dachte schon, im Pongau in Österreich gehören auf Bäumen sitzende, barfüßige Kinder in Lederhosen zum Landschaftsbild wie die Tauben zum Markusplatz in Venedig. Ich bin enttäuscht! 😉

Wortvogel
Wortvogel
13. Februar, 2015 14:43

@ Jake: Wir faken nicht – aber wir inszenieren. Weil das gar nicht anders geht. Manchmal muss eine Werkbank verschoben werden, weil die Bilder sonst keinen Hintergrund haben, manchmal muss der Handwerker einen anderen Pulli anziehen, weil schwarz im Bild ein Loch macht. Tja, und wenn der Junge Brot und Milch will, sieht das auf dem Baum allemal besser aus als am Esstisch in der Küche. Als wir dann sahen, dass der Hund der Familie immer begeistert nach dem Brot schnappte, habe ich den Jungen fix auf einen Baumstumpf bugsiert, was dann sogar ein Cover wurde:
http://goo.gl/d8Sl72

Jake
Jake
13. Februar, 2015 16:17

@Wortvogel: Ja, klar muss man in Szene setzen. Und das Ergebnis spricht für sich – beides sehr tolle Bilder, weil sie genau das richtige “Feeling” rüberbringen.

Steffen
Steffen
13. Februar, 2015 16:44

Immer wieder Danke für deine Hintergrundberichte, ich finde das durch die Bank weg spannend!

Trantor
Trantor
13. Februar, 2015 16:53

@kdm: ‘nen Keks gefällig?

Hansy
Hansy
15. Februar, 2015 16:14

Ein schöner Artikel der mir aus der Seele spricht. Aber ein wenig scheint Ihr immer noch in den 90´gern zu sein.

In unserer Redaktion gibt es keine Fotografen mit “Wagenladung” Material mehr… nur “Alleskönner” die ihr journalistisches Equipment, gepaart mit privaten Dingen und einem Kamerarucksack zusammen in “Handgepäck-geeigneter-Grösse” transportieren.

Heisst: Der (manchmal, ich kenne es nur zu gut) “arrogante und verwöhnte” Fotograf existiert nicht mehr, dafür muss man selbst die Nikon D90 etc bedienen. Fotos “sichten” und “sich Zeit lassen” gibt es nicht mehr. Bei uns macht “Jeder Alles”, “Besser als früher” und “Sofort”. Nach der journalistischen Arbeit sichtet man noch am gleichen Abend die Bilder, macht den/die Artikel und plant bereits den Auftrag für den kommenden Tag – anstatt im Hotel zu ruhen.

So gesehen liebe ich die nostalgische Ansicht des Artikels… muss aber anmerken das der Verfasser selbst (zum Glück) noch in einer sehr nostalgischen Welt lebt 😉 Journalisten (und selbst das Wort “Fotograf”) dieser Art sind heute selten… in unserer Redaktion gar nicht mehr vorhanden. Ein wenig beneide ich das. Für mich klingt das alles nach einem traumhaften Urlaub anstatt Arbeit. Wollen wir mal tauschen?

LG Hansy

Wortvogel
Wortvogel
15. Februar, 2015 16:38

@ Hansy: Du hast keine Ahnung, wie Landreportagen funktionieren und was sie brauchen – was deine Aussage “die ihr journalistisches Equipment, gepaart mit privaten Dingen und einem Kamerarucksack zusammen in “Handgepäck-geeigneter-Grösse” transportieren” bestens beweist.

“In unserer Redaktion gibt es keine Fotografen mit “Wagenladung” Material mehr… nur “Alleskönner” – vor allem wohl Schwätzer, scheint mir.

Howie Munson
Howie Munson
16. Februar, 2015 00:32

@Wortvogel: Du meinst selbst anzeigenfinanzierte Wochenblätter betreiben mehr Aufwand?

Wortvogel
Wortvogel
16. Februar, 2015 07:53

@ Howie: Ich lasse dich diese Aussage gerne erklären.

Dietmar
Dietmar
16. Februar, 2015 08:30

Der (manchmal, ich kenne es nur zu gut) “arrogante und verwöhnte” Fotograf existiert nicht mehr

Der Fotograf, den wir kennen lernen durften, war jedenfalls sehr nett und hat zügig gearbeitet.

Wortvogel
Wortvogel
16. Februar, 2015 08:55

@ Dietmar: Vergiss es – Hansy ist einer, der sich die Selbstausbeutung schön reden muss und keine Ahnung hat, dass “alles können, aber nix richtig” für echte Journalisten kein Arbeitsprinzip ist.

invincible warrior
invincible warrior
16. Februar, 2015 14:43

Wirklich faszinierend wie hier einige Äpfel mit Birnen vergleichen. Hansy meint also nur weil in seiner Redaktion kein Fotograf benötigt wird, sollte das gefälligst überall so sein… aja. Als ob ein Magazin, welches auch vor allem wegen seiner Bilder existiert, auf festangestellte Fotografen verzichten könnte. Natürlich sind Fotografen nicht mehr so gefragt wie früher, aber das ist eben der Lauf der Dinge, trotzdem werden sie doch immer noch gebraucht. Herrlich.
Genauso kdm, bei dem wohl die Senilität auch viele Verspätungen und ganz verpasste Termine vergessen hat lassen. Selbst bei optimalster Planung müsste bei ‘einigen hundert Konzerten’ statistisch einiges schief gehen bei der Anreise.

Wortvogel
Wortvogel
16. Februar, 2015 14:49

@ invincible warrior: Ne, das sind alles Weltmeister, die den Durchblick haben.

Frank Böhmert
19. Februar, 2015 13:22

Argh, Wortvogel, du schaffst es noch, dass ich mir ein Exemplar von “Liebes Land” kaufe, obwohl ich da gar nicht zur Zielgruppe gehöre!