01
Jan 2015

2015: The Year of the Cat

Themen: Abby Sunday, Neues |

schnow Für unsere beiden Katzen ist der Winter schon eine aufregende Sache – kennen sie ja nicht, weil sie erst im späten Januar 2014 geboren wurden. Schnee, das ist super, haben sie schnell festgestellt. Kann man drin rumtappsen, dran riechen, danach schnappen, wenn er vom Dach rutscht. Und sind die Pfoten dann so richtig kalt und feucht, kann man ins Wohnzimmer schlendern und sie auf der Plauze vom Chef warm stampfen.

Silvester hingegen ist unseren Schnuckeln egal, weil die Einordnung der Welt in abstrakte Konzept wie Daten und Termine nicht ihrem Zeitverständnis entspricht. Silvester ist nicht Jahreswechsel, sondern nur “die Nacht, wo’s knallt”. Und auch das sollten sie nun ja erstmals erleben.

Ich erinnere mich gut an Katinka, unsere erste Hauskatze. Sie hat Silvester immer panisch zitternd hinter dem Klo im kleinen Badezimmer gesessen. Die Lichtblitze und das Geknalle waren für sie der reine Terror. Weil nicht auszuschließen war, dass auch Becky und Rufus unleidig bis hysterisch auf die Störung ihrer Nachruhe reagieren, sind wir heuer zum Jahreswechsel nicht weg gefahren und haben uns auch nichts vorgenommen. Stattdessen haben wir bei einem guten Essen Klassik-Radio gehört und danach “Eine Leiche zum Dessert” geschaut. Hinterher wurden Matratzen in mein Arbeitszimmer geholt, weil die Katzen nicht ins Schlafzimmer dürfen, wir aber zur Mitternacht bei ihnen sein wollten. Im Arbeitszimmer ist auch nur ein Fenster, das nicht durch Rolladen von der Straße abgeschirmt ist. Wir hofften, die Kleinen hier so lange beschnubbeln zu können, bis die schlimmste Böllerei vorbei ist.

Gegen 23.55 Uhr ging es – wenig überraschend – los: BÄNG! ZISCH! PFRUSCH! SIRRRRR! Der Himmel über Speyer färbte sich in Sekunden rot und grün. Man hörte Menschen grölen, Kirchturmglocken läuten, Tröten tröten. Britta bereitete sich darauf vor, Becky und Rufus unter ihre Decke zu holen.

Stattdessen schauten die beiden Stubentiger auf, als die Knallerei losging, sprangen mit einem Hops auf die Fensterbank und schauten hoch interessiert nach draußen. Es stellte sich heraus: Sie LIEBEN Feuerwerk.

Länger als eine Viertelstunde verfolgten sie jede Rakete mit großen Augen vom Brizzeln der Zündschnur am Boden bis zur Explosion am Himmel. Wie bei einem Tennisspiel pendelten ihre Köpfe synchron von rechts nach links – je nachdem, wo es gerade was zu sehen gab. Auch die lautesten Kracher machten ihnen dabei nichts aus. Feuerwerk, das war für sie die ganz große Schau.

Als die große Welle der Explosionen abklang, sprang zuerst Rufus, dann Becky wieder vom Fensterbrett. Er setzte sich unter den Schreibtisch, sie hüpfte auf meinen Sessel. Keine zehn Minuten später waren sie eingeschlafen. Becky weckte mich dann um sechs Uhr, weil ich ihr den Bauch rubbeln sollte, während sie schnurrend in die Heizung biss. Das braucht sie manchmal.

Wie es aussieht, können wir den nächsten 20 Jahren Silvester entspannt entgegen sehen. Vielleicht schaffen wir es sogar mal wieder nach London, wo es 2014 auf 2015 so aussah:

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Mic
Mic
1. Januar, 2015 15:39

Frohes neues Jahr allen menschlichen und nicht-menschlichen Bewohnern des Wortvogel-Heims!

Freut mich, dass die beiden keinen Stress mit dem Feuerwerk hatten. Mir tun bei aller Farbenpracht auch immer die Tiere leid, die eben gar nicht einschätzen können, was da gerade am Himmel abgeht. Da höre ich immer gerne, wenn solche Probleme ausbleiben.

Zeddi
Zeddi
1. Januar, 2015 16:42

Wir haben. wie jedes Jahr, zuhause u.a. bei leckeren Köstlichkeiten vom Holzkohle-Grill das Jahr ausklingen lassen.

Unsere Hunde fandens nicht so toll, vor allem unser ältester war die ganze Nacht lang wach und hat wie ein häufchen Elend dagessen, zumal hier auch die ganze Nacht lang leider geböllert wurde. Ich habe ja nichts dagegen wenn einzelne bis um 3 spaß haben möchten, ich war auch mal jung, aber durchgehend!!! bis 10 Uhr Morgens?

G
G
1. Januar, 2015 16:54

Frohes neues Jahr euch allen!!

Mieze
Mieze
1. Januar, 2015 18:17

“Hinterher wurden Matratzen in mein Arbeitszimmer geholt, weil die Katzen nicht ins Schlafzimmer dürfen, wir aber zur Mitternacht bei ihnen sein wollten.”
… es ist so schön, von so liebevollen Katzenhaltern zu lesen 🙂 Frohes Neues!

sergej
sergej
1. Januar, 2015 20:11

Wenn die Katze nicht zur Matratze kommen darf, kommt die Matratze zur Katze. Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.
Sagt einiges über die Machtverhältnisse beim Wortvögelchen aus.

Dietmar
Dietmar
1. Januar, 2015 22:53

Tiere haben einen Charakter.

Also Bewusstsein.

Und schmecken.

Frohes 2015 in die Runde!

DerStefan
DerStefan
3. Januar, 2015 20:08

Frohes Neues