05
Dez 2014

Festival Fiktiv: Wortvogels Wunschtrash-Programm

Themen: Film, TV & Presse |

Es wird auch 2015 wieder ein “B-Movie Basterds”-Festival geben und wenn man mich nicht mit wilden Hunden am Betreten des Saales hindert, bin ich auch wieder dabei. Aber natürlich wird dort NICHT laufen, was ICH sehen will – ich hatte dem doofen Acula (seit der Eheschließung vielleicht lieber Ankenstein?) eine List von Trashperlen geschickt, die er mit dem lahmen Verweis auf mangelnde Lizenzrechte, mangelnde Verfügbarkeit und mangelnde Qualität abschmetterte.

Macht nix – euch zeige ich gerne, was MEINE 30 Favoriten für ein Trash-Festival wären:

3 Supermänner räumen auf

Sicher der unterhaltsamste Comic-Superheldenfilm aus dem südeuropäischen Raum der 60er.  Was ihn auszeichnet, sind der gewollte und funktionierende Humor, die liebevolle Inszenierung und die generelle “Hoppla jetzt komme ich!”-Attitüde. Gab’s auch viele (zunehmend schlechtere) Sequels zu:

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Sternenkrieg im Weltall

Der zu früh verstorbene Norbert Stresau hat mal behauptet, der Film sein eine verkannte Perle und Lucas habe sich bestimmte Details für “Die Rückkehr der Jedi-Ritter” hier abgeschaut. Beides ist Kappes, aber unter den asiatischen Star Wars-Ripoffs ist “Sternenkrieg im Weltall” der Beste – und der mit den meisten Nüssen:

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Mad Mission 3

Über die Frage, welcher Film der “Mad Mission”-Reihe der Beste ist, lässt sich trefflich streiten. Für das Festival wäre sicher Teil 3 wegen seiner diversen Anspielungen auf andere Action-Franchises (Bond, Mission Impossible) der größte Crowdpleaser. Wenn Jackie Chan in den 80ern die “The Fast & the Furious”-Franchise erfunden hätte, wäre vermutlich so etwas dabei herausgekommen:

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Bonditis

Ich finde es immer wieder toll, wenn man Kuriositäten ausgräbt – die deutsch-schweizerische (!) Bond-Parodie “Bonditis” (!!) von 1968 mit Gerd Baltus (!!!) ist so eine. Kam wohl 1983 mal von VPS auf Video raus, ist aber weitgehend verschollen. Will ich sehen!

Laser Mission

Ein deutsch-südafrikanische Ko-Produktion mit dem damals völlig unbekannten Brandon Lee, deren Cover James Bond-Action verspricht, die aber nur lahme Klamaukabenteuer in der südafrikanischen Pampa liefert und deren teuerstes Element – der Song “Mercenary Man” von David Knopfler – bis zum Erbrechen den Soundtrack zumüllt. Ernest Borgnine scheint sich in jeder Szene zu fragen, was der Unfug soll:

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Macho Man

Über den haben wir hier schon häufiger geredet – die Perle des Nürnberger Actionkinos der 80er Jahre:

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Roots of Evil

Auch diesen Klassiker des Schlager-Karatefilms haben wir schon gefeiert:

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Der Videopirat

Den habe ich selber nicht gesehen – in Düsseldorf hingen 1985 als Werbung trashige Aufkleber an Straßenlaternen. Ist wohl ein echter Kolportage-Reißer aus einer Zeit, da Video-Raubkopierer als Verbrecher mit Drogen- und Mädchenhändlern weitgehend gleichgestellt wurden. Man lese mal dieses SPIEGEL-Interview.

Der Formel Eins Film

Noch einer von 1985 nach dem Motto “Man muss wohl dabei gewesen sein”. Ingolf Lück gibt mittlerweile zu, dass er vertraglich verpflichtet war, den Film zu machen, ihn aber scheiße fand. Recht hatter:

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Murder in a blue World

Ein über weite Strecken banaler spanischer Sleaze/Crime-Streifen, der massiv gewinnt, weil er im ersten Akt so tut, als wäre er ein Ripoff von Kubricks “Uhrwerk Orange”, der hier sogar im Fernsehen läuft.

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Magic Sticks

Trommler George Kranz war so eine Art One Hit Wonder mit “Trommeltanz” anno 1987. Wie er es schaffte, daraus noch eine in Amerika gedrehte Musik-Komödie zu quetschen, erschließt sich mir nicht. Ein belangloses Trendprodukt seiner Zeit – und gerade deshalb interessant. Und ja – das bei 2:27 ist Samuel L. Jackson:

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Cross Club – Legend of the Living Dead

Der deutsche Genre-Film soll auch nicht zu kurz kommen – und womit könnte man ihn besser feiern als mit Oliver Krekels “Cross Club – Legend of the Living Dead”, in dem mit Zachi Noy und Sibylle Rauch zwei echte Altwracks der 80er noch mal die Gesichter in die Kamera halten dürfen?

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Star Crash 2

“Star Crash” ist ein anerkannter Kultklassiker, aber das für erheblich weniger Lire produzierte und dem Original nur locker verwandte Sequel bekommt einfach zu wenig Nerdlove. Das werde ich ändern – hier die Pracht in voller Länge:

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Robowar

Man kann nie genug Italiener auf dem Festival haben – dieser tranige RoboCop/Rambo/Predator-Ripoff mit Mister Big McLargehuge himself, Reb Brown, hat sich seine Kult-Meriten wahrlich verdient:

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Roboter der Sterne

Ab nach Asien – genau genommen habe ich diesen Trash-Klassiker so oft gesehen (inklusive auf dem inoffiziellen Vorläufer des B-Basterds-Festivals beim Doc daheim), dass ich ihn aus dieser Liste rauslassen könnte. Andererseits kann man den nicht oft genug sehen und es gibt auch immer wieder neue Gläubige zu rekrutieren:

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Zoning

Cooler Titel,”urban angst”, Musik von Tangerine Dream. Klingt wie ein stylisher New Wave-Thriller – ich kann mich allerdings nur daran erinnern, dass ich nach der Ausleihe in den 80ern kräftig gegähnt und mich verwirrt am Kopf gekratzt habe.

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The Manitou

Lasst euch nicht täuschen – trotz des professionellen Trailers und der Beteiligung von Toni Curtis ist “The Manitou” mitnichten ein Kollege von “The Exorcist” und “The Omen”. Es ist eine total durchgeknallte Achterbahn des Grauens mit hanebüchenen Actionsequenzen und Spezialeffekten. Wer da nicht begeistert mit Popcorn schmeißt, dem ist nicht zu helfen:

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Devil’s Express (aka Gang Wars)

Blaxploitation meets Bruceploitation meets Death Tunnel in einem Harlem-Heuler der 70er,  der uns den unsterblichen (seither allerdings nie mehr gesichteten) Warhawk Tanzania schenkte. Der Trailer vermeidet jeden Hinweis auf den Monsterplot, der eigentlich Haupt-Hingucker ist:

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Zinksärge für die Goldjungen

Deutscher Kolportage-Krimi mit Henry Silva, Horst Janson und Hongkong-Action – mehr Entertainment, als wir verdienen:

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Rapeman

Hier wird’s hakelig, aber man muss auch mal was Kontroverses zeigen, um die Midnight Crowd zu füttern. In Asien gibt es tatsächlich ein Superheldencomic namens “Rapeman”, dessen Held nach dem wenig sympathischen Motto lebt: “Righting wrongs through penetration”. Na ja, einer muss es ja tun. Dem Comic folgten diverse Filme, eine Ableger-Reihe in der Edo-Ära und sogar eine Zeichentrickversion:

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Mädchen mit Gewalt 

Wo wir gerade bei frauenverachtender Gewalt sind – im Bereich Sexcrime war der deutsche Reißer der späten 60er auch ganz groß. Ich bezweifle allerdings, dass der Allstar-Kracher “Mädchen mit Gewalt” seinem Trailer und seinem Titel gerecht werden kann:

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Road to Hell

Dieser Film ist ein Verbrechen, eine Vergewaltigung im deutlich direkteren Sinne als der “Rapeman” und “Mädchen mit Gewalt”. Aus Walter Hills grandiosem “Streets of Fire” ein No Budget-Sequel zu quetschen, das praktisch komplett vor Greenscreen mit miserabler CGI umgesetzt wurde, das gehört sich einfach nicht. Regisseur Pyun hat im letzten Jahr verkündet, dass Multiple Sklerose seine Karriere beenden wird. Ich will da keinen Zusammenhang konstruieren, aber…

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R.O.T.O.R.

RoboCop mit Pornoschnäuzer und ein kaffeetrinkendes Pferd, muskelbepackte Wissenschaftlerin und echte Flop-Motion – die texanische Independent-Produktion ist ein Füllhorn, dass sich in den 80ern in so manche deutsche Videothek ergoss. Auch ich gehörte zu den Dummlingen, die sich zur Ausleihe verführenn ließen. Dafür räche ich mich nun an euch:

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tiger Die jungen Tiger von Hongkong

Noch so ein Reißer, den ich leider bisher nicht gesehen habe. Das Setting, die Story und die Besetzung versprechen allerdings granatenstarkes Entertainment:

“Eine Gruppe von Söhnen und Töchtern reicher Eltern langweiligen sich und heizen sich gegenseitig zu immer neueren Mutproben hoch. Parallel dazu kommt ein Amerikaner nach Hongkong und sucht seine verschwundene Frau. Seine Spuren führen ihn in den Club der Jugendlichen, wo er nicht gerne gesehen wird. Aber unabhängig voneinander geraten beide Parteien in Konflikt mit einem Mädchenschieberring…”

Mit an Bord dieser sleazigen Zelluloid-Dschunke: Jochen Busse und Gänsehaut-Garant Werner Pochath.

Schulmaedchen '84 Schulmädchen ’84

Ein ganz hartes Stück Brot für anspruchsvolle Kinogänger. Ein paar Jahre nach dem offiziellen Ende der “Schulmädchen-Reports” wollte Nikolai Müllerschön das Konzept noch mal aufleben lassen, allerdings weniger für die Regenmantel-Fraktion, sondern für die Kids von BRAVO und Dr. Jochen Sommer (das Teenie-Blatt stieg denn auch voll auf die Promotion ein und verwertet jede Filmfoto mit nackten Tatsachen gleich mehrfach). Darüber hinaus ist der Film wenig bemerkenswert und frustrierend handzahm.

Einen Bonuspunkt verdient “Schulmädchen ’84” (auf Video dann aktualisiert als “Schulmädchen ’86” veröffentlicht) durch das Casting eines damals unbekannten, in München lebenden Musikers namens Terence Trent D’Arby…

Der Fan

Der Zeitgeist der Wave-Ära lebt und atmet! Ein echter “Skandalfilm”, in dem sich die 17jährige Desiree Nosbusch ausgiebig nackig machte (um sich hinterher empört davon zu distanzieren). Ein trashiger Streifen für die niedersten Instinkte, der uns beibrachte, dass sich elektrische Küchenmesser für improvisierten Kannibalismus eignen. Extrapunkt für die trendige Musik von Rheingold:

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Firecracker

Topless Kung Fu – nuff said:

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The Apple

Ein Früh-Machwerk von Cannon, gedreht in Berlin. Eine verfilmte Love Parade mit unfassbarer Musik, eingebettet in unfassbare Exzesse und biblischer Symbolik:

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Double Feature Ladies Nght:

Lady Dracula und Lady Terminator

Zwei Filme für den Preis von einem – und Trash für zehn!

Den Start machen die süße Evelyne Krafft, der Muskelmann Brad Harris und Comedy-Greis Theo Lingen in einer Vampirfarce mit gereimtem Trailer:

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Wer danach noch Sitzfleisch und Lebensmut hat, kann beides beim “Lady Terminator” abarbeiten, einer in Fankreisen viel gerühmten indonesischen Trashproduktion:

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In toto könnte man das Programm in sechs Tagen durchziehen – ich würde keines dieser Highlights auslassen. Und wer nun neugierig geworden ist: Den Großteil der Filme kann man mit einer einzigen Google-Suche auch in voller Länge genießen…



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Dr. Acula
5. Dezember, 2014 12:36

An einigen davon arbeite ich (vor allem den Formel Eins Film möchte icH SOOOO gerne zeigen). “Mädchen mit Gewalt” hatte ich, wenn ich mich recht entsinne, auch schon mit dem KommKino andiskutiert. Und “Firecracker” und “Roboter der Sterne” hatten wir beim Banksters, Lamer! 😀

heino
heino
5. Dezember, 2014 13:30

Steht schon ein Termin für das Festival? Dann könnte ich das in meiner Urlaubsplanung mal berücksichtigen.

Aus der Liste kenne ich nur Mad Mission 3 (wie auch den Rest der Reihe), den habe ich als sehr spassig in Erinnerung.

miete
miete
5. Dezember, 2014 14:16

Star Crash 2. Ohne Hasselhoff ohne mich.
Wenn dann nur das original. Der vernichtet dieses Plagiat mit einem vier dimensionalen Angriff.

Wortvogel
Wortvogel
5. Dezember, 2014 14:29

@ miete: Das ist eben der Unterschied – den ersten Teil kennt jeder Spacken und sich über ihn lustig zu machen, ist kinderleicht. Echte Trashfans brauchen härtere Ziele.

Exverlobter
Exverlobter
5. Dezember, 2014 18:09

Was, es gibt ein Sequel zu Starcrash?
Warum wusste ich das nicht? Das Original ist neben Battle Beyond the Stars einer der Kultfilme dieser ganzen Star Wars Rip-offs der B-Liga. Und wer könnte The Hoffs Filmdebut vergessen.

Dr. Acula
5. Dezember, 2014 18:58

Ich peile terminlich das Wochenende 8. bis 10. Mai an.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
8. Dezember, 2014 11:56

Und wo? Nachdem Frankfurt dieses Jahr ja wohl nicht so gut gelaufen ist, gibt es sicher nur noch einen Ableger, oder?