17
Jul 2014

Lost in Time (3): 50 Serien, die ihr verpasst habt

Themen: Film, TV & Presse, Neues, TV-Losers |

Anthologieserien mit in sich abgeschlossenen Episoden gehören zu den Fundamenten der Fernsehgeschichte. Um ein verbindendes Element über die Folgen hinweg zu haben, wurde auf Erzähler und Autoren gesetzt, unter deren Schirmherrschaft die Produktionen Woche für Woche präsentiert wurden: Rod Serling bei der “Twilight Zone”, ein dicker Brite bei “Alfred Hitchcock presents”, aber auch Ellery Queen.

Dieses Genre des hochwertigen, episodischen Kurzdramas kam in den späten 60ern aus der Mode, erlebte aber in den 80ern eine Renaissance mit der neuen Version von “Alfred Hitchcock presents” und vor allem dem großartigen “Ray Bradbury Theatre”. Auch in Deutschland ließ man sich nicht lumpen und drehte über das ganze Jahrzehnt verteilt Adaptionen der Kurzgeschichten von Henry Slesar mit dem Titel “Die Krimistunde“.

Ein besonderer Erfolg war diesen meist anspruchsvollen, aber gerne unterfinanzierten Serien bei den Neuauflagen leider nicht vergönnt. Das änderte sich auch nicht, als mit “Quicksilver Highway” und “Body Bags” und “Nightmares & Dreamscapes” immerhin Clive Barker, John Carpenter und Stephen King sich an dem Genre versuchten.

Zu den unbekannteren Anthologieserien, die einen großen Namen tragen, gehört zweifelsfrei

Kurt Vonnegut’s Monkey House

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Es handelt sich hierbei um eine Umsetzung von Geschichten aus der lesenswerten Sammlung “Welcome to the Monkey House”, in Deutschland erschienen unter dem wenig reizvollen Titel “Geh zurück zu deiner lieben Frau und deinem Sohn”. die preiswert für das kanadische Fernsehen (teilweise in Neuseeland) gedreht wurden. Gerade mal sieben Episoden von knapp 30 Minuten verteilte der Sender über satte zwei Jahre. “More Stately Mansions” kann man sich – YouTube sei dank – auch heute noch zur Gänze anschauen:

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Klar ist das kein Actionfernsehen für hyperaktive Kids und auch keine Edelserie für die verwöhnten HBO-Zuschauer des neuen Jahrtausends – aber es hat Charme, die pfiffigen Geschichten sehr bescheiden uns hausbacken auf der Mattscheibe zu entdecken. Noch dazu, wenn es um einen der Titanen des Genres geht, dem wir “Schlachthaus 5” und “Harrison Bergeron” verdanken.

Und wo ich gerade bei Vonnegut und “Harrison Bergeron” bin – die sehr gute Adaption mit Sean Astin findet man ebenfalls bei YouTube. Ich rate dringlich zur Ansicht:

https://www.youtube.com/watch?v=XmEOI5zwFMM

Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: “Zu den Schwertern – für den König!”



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Jones
Jones
17. Juli, 2014 09:01

” Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: “Zu den Schwertern – für den König!” ”

“Dungeon Siege – Die Serie” von Dr. Uwe Boll?!? 😉

noyse
17. Juli, 2014 09:25

wird es eigentlich nur um serien aus dem kapitalistischen Ausland gehen?

Wortvogel
Wortvogel
17. Juli, 2014 09:32

@ noyse: Ja. Alles aus USA, nur eine aus England – gegen Ende.

noyse
17. Juli, 2014 10:00

schon ein wenig schade…aber kein problem 🙂

DMJ
DMJ
17. Juli, 2014 12:24

“Geh zurück zu deiner lieben Frau und deinem Sohn” – uh… ja! An jenen unverdient furchtbaren Titel erinnere ich mich auch nocht… müsste das Buch sogar noch irgendwo haben.

heino
heino
17. Juli, 2014 13:19

An “Die Krimistunde” kann ich mich auch noch erinnern, das fand ich damals toll.

Wortvogel
Wortvogel
17. Juli, 2014 13:26

@ Heino: Ich auch – ich erinnere an eine besonders brillant-blöde Story von einem, der Räuber wird, weil er schon in der Schule immer schnell laufen konnte. Damals wurde er bei einem Sportwettbewerb sogar Zweiter im Sprint. Bei seinem “großen Coup” wird er aber geschnappt – es stellt sich heraus, dass der Polizist der Schüler war, der seinerzeit den Sportwettbewerb gewonnen hatte.

G
G
17. Juli, 2014 16:42

“Zu den Schwertern – für den König”

Welches Hercules Rip-Off wird es denn? 😉

Mal so aus Neugier: Besprichst du “nur” Realserien oder auch animierte?

Wortvogel
Wortvogel
17. Juli, 2014 16:58

@ G: Nur Realserien (glaube ich aus dem Kopf) – und kein Hercules-Ripoff, denn dafür ist es noch zu früh (wir sind ja erst Anfang der 90er). Ich hatte drüber nachgedacht, “Roar” reinzunehmen, mich dann aber dagegen entschieden.

heino
heino
18. Juli, 2014 08:22

“Roar” hattest du in einem deiner TV-Guides in den Kurzkritiken abgehandelt. Wenn ich mich recht entsinne, hast du da kein gutes Haar dran gelassen.

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2014 08:42

@ heino: Stimmt. Heute wäre ich vermutlich versöhnlicher – damals war die Hoch-Zeit der “Hercules”-Ripoffs und es ärgerte mich, dass “Roar” so gar keine richtigen Fantasy-Elemente hatte.

heino
heino
18. Juli, 2014 13:05

Und einen Hauptdarsteller, dem du auch keine größere Karriere zugetraut hast:-)

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2014 13:26

@ heino: Das ist so – ich erinnere mich an Artikel in der US-Presse, dass Heath Ledger die Casting-Agenten mit seinem Charisma umgehauen hätte und dass selbst die Produzenten von “Roar” geahnt haben, dass hier ein künftiger Superstar vor der Kamera steht. Ich hab’s nicht gesehen.

heino
heino
18. Juli, 2014 15:05

Ich hab die Serie nicht gesehen, daher kann ich das nicht beurteilen. Aber scheinbar hatten die mit ihrer Einschätzung wohl recht, auch wenn die Serie das nicht hergeben mag

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2014 15:18

@ heino: Ich halte es für die wahrscheinlichste Variante, dass ich mich schlicht geirrt habe. Da war mein Instinkt falsch. Kommt vor.