06
Jan 2014

25 Frauen: Als Geschichte noch einen Händedruck hatte (1)

Themen: Neues |

Dieser Beitrag kommt zu spät, in vielerlei Hinsicht. Ich hätte ihn vielleicht 1990 schreiben sollen, da war alles noch frisch in meinem Kopf. Oder im Juli 2011, als mit der allgemeinen Wehrpflicht auch der Zivildienst abgeschafft wurde.

Es ist allerdings nicht schwer zu verstehen, warum ich ihn heute schreibe. Über die Weihnachtstage musste ich viel an meine Nachbarin Frau C. denken, die mit 106 Jahren verstorben ist und deren Wohnung gerade mit Schleifmaschinen und Brecheisen renoviert wird, als müsse man das Leben dieser Frau gewaltsam aus den Mauern stemmen.

In meinem Nachruf auf Frau C. schrieb ich: „Wie kann so viel Leben, so viel Geschichte in einen einzigen Menschen passen?“ Das erinnerte mich daran, dass ich dieses Phänomen des prallen Lebens, der Einzigartigkeit ge- und erlebter Geschichte, selber kennengelernt hatte, als ich in den Jahren 1989 und 1990 20 Monate im sozialen Brennpunkt von Düsseldorf für häusliche Betreuung zuständig war.

Und darum schreibe ich heute über meine Zeit beim Zivildienst und über 25 Frauen, die mich geprägt haben. Es sind mühsame Erinnerungen an sie, weil es keine Erinnerungen mehr von ihnen geben kann.

Wen es interessiert – chronologisch schließt diese Erzählung relativ nahtlos an das Epos „20 Jahre Wortvogel in München“ an, ist quasi dessen Prequel.

Zivildienst also. Ausgangspunkt dafür war – wie so oft – meine ausgeprägte Faulheit. Ich wollte nach dem Abi nicht zum Bund, weil ich absolut kein Interesse hatte, in einem Mehrbettzimmer zu schlafen und weil mir als ausgewiesenem Kind der 80er „der Soldat“ nicht nur als Mörder, sondern auch als pathologisches Arschloch mit hohem Alkoholpegel und niedrigen sexuellen Standards vermittelt worden war. Die wollte ich nicht kennenlernen, geschweige denn einer von ihnen werden.

10 Jahre THW als Ausweichmanöver schien mir zu langfristig – damals war jeder Sommer noch eine Ewigkeit und in zehn Jahren, so war ich überzeugt, würde ich als stinkreicher Bestsellerautor in meiner Villa hocken. Unmöglich, dann noch zu Kriseneinsätzen auszurücken!

Auf untauglich machen? Ich las semi-legale Pamphlete, wie man relativ leicht durch die Eignungsprüfung fallen konnte. Dagegen sprach aber meine Eitelkeit – ich WOLLTE nicht untauglich sein! Ich wollte tauglich sein, stark, ein Mann. Ich wollte mich um den Einsatz nicht drücken, ich wollte ihn stolz verweigern!

Wehrdienstverweigerung also. Stick it to the man. Make love not war.

Zivildienst.

Ich hatte von diesem Zwangsdienst am Volkskörper keine nennenswert bessere Vorstellung als von der Bundeswehr: alten Leuten den Hintern abwischen, Schichtdienst im Pflegeheim, totaler psychischer Stress bei totaler intellektueller Unterforderung. Einziger Vorteil: Man konnte zu Hause bleiben, statt sich in der Kaserne anbrüllen zu lassen und die Wochenenden im Zug zu verbringen.

Nun war Wehr- oder Zivildienst keine Frage der freien Wahl. Man musste in den 80ern den Wehrdienst noch plausibel verweigern, um dann in den Zivildienst abgeschoben zu werden. Nachdem die Prüfung meiner Wehrtüchtigkeit tatsächlich eine solide B-Note brachte, musste ich mir demnach überlegen, mit welchen Argumenten ich den Dienst an der Waffe ablehnen wollte. Ich suchte mir den Abschuss eines koreanischen Jumbo-Jets durch das sowjetische Militär 1983 als Basis meiner pazifistischen Einstellung aus, die es mir unmöglich machen würde, das Vaterland mit dem Karabiner in der Hand gegen die hunnischen Horden zu verteidigen.

Abgelehnt.

Begründung: Meine schriftliche Erklärung sei zu vage und nicht persönlich genug. Tragische Ereignisse der Weltgeschichte reichten nicht aus, den Wehrdienst zu verweigern.

Also noch mal: Ich schrieb auf zwei Blatt, dass ich Kätzchen liebe und kleine Hunde, dass Gott bestimmt total dagegen sei, auf Leute zu schießen, und dass ich sowieso schon schlecht schlafen würde. Weitere moralische Rechtfertigungen klaubte ich mir aus Stings „Russians“ und „War!“ von Edwin Starr zusammen.

Angenommen.

Ehrlich gesagt: 1988 war Nordrhein-Westfalen noch strikt sozialdemokratisch und suchte händeringender nach fleißigen Pflegekräften als nach Kasernenasseln. Ich vermute mal, dass man mich auch durchgewunken hätte, wenn ich ein paar „My little Pony“-Aufkleber mit etwas Glitter auf das Papier gepappt hätte.

Nun gut, damit stand meiner Karriere als Zivi nichts im Wege – satte 20 Monate. Aber was tun? Am begehrtesten waren die Posten bei „Essen auf Rädern“. Kein Wunder: Mit gerade mal 18 Jahren den ganzen Tag Auto fahren und gönnerhaft Mahlzeiten verteilen – das hatte was pimpiges, bei dem man sich nicht die Hände schmutzig machte und mit dem man auf Feten prima Mädels beeindrucken konnte. In meinem Fall sprach allerdings der Mangel an Führerschein dagegen.

Man konnte sich vom Staat auch eine Zivi-Stelle zuweisen lassen, aber im Bekanntenkreis war mir früh gesteckt worden, dass das die schlechteste aller Varianten sei. Zugewiesen würden primär die Stellen, die keiner freiwillig machen wolle (siehe oben, Stichwort „Hintern abwischen“). Das war mir erheblich zu willkürlich. Meine Mutter brachte von einer Kollegin aus dem Geschäft den Hinweis mit, es doch mal beim Sozialdienst der Stadt Düsseldorf zu versuchen. Die saßen in Oberbilk eigentlich recht zentral, waren von zu Hause aus mit dem Fahrrad in 15 Minuten erreichbar – und hatten keinen Schichtdienst, soweit ich das überblicken konnte.

Ich bewarb mich recht formlos, wurde von der Amtsleiterin zum Gespräch geladen, erwähnte gemeinsame Bekannte – und bekam die Stelle. 20 Monate bei einer festgelegten Klientel von älteren Damen Treppe putzen, einkaufen, staubsaugen, etc. Sinn und Zweck der Aktion: verhindern, dass die etwas tatterigen Damen wegen der Überforderung durch einfache häusliche Arbeiten in ein Heim mussten. Das konnte ich nachvollziehen, das schien mir auch menschlich wertvoll.

Zwischen Abitur und Zivildienstbeginn lagen mehr als drei oder vier Monate, in denen ich Geld zuerst in einem Neusser Einkaufszentrum, dann im Kaufhof an der Kö verdiente. Dort machte ich es nicht anders als beim Zivildienst: Statt auf die Zuweisung eines Aushilfsjobs durch das Arbeitsamt zu warten, marschierte ich einfach in größere Betriebe und fragte beim Personalbüro nach, ob es was zu verdienen gäbe. Gab es eigentlich immer. Aber das ist eine eigene Geschichte wert, ein andermal.

Nun kommen wir zu dem Teil, auf den ich nicht so stolz bin, weil er faktisch Beschiss war. In irgendeinem staatsfeindlichen, linksradikalen Pamphlet las ich damals, dass der Staat auch und gerade bei Zivildienstleistenden Fürsorgepflicht habe, was Unterkunft und Verpflegung anging. Konkret hieß das: Nicht nur Sold müsste ich bekommen, sondern auch die Übernahme meiner Mietkosten. Die ich nicht hatte, weil ich bei meiner Mutter wohnte.
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Um zu verhindern, dass Zigtausende Zivis sich auf Staatskosten eigene Wohnung suchten, hatte man behördlicherweise die Weisung ausgegeben, nur Mietkosten zu tragen, falls der Zivildienstleistende schon länger (sechs Monate, meine ich mich zu erinnern) auf eigenen Füßen stehe. Das machte mich stutzig, denn der Staat kann nicht per Weisung seine Pflicht aushebeln. Ein wenig Beratschlagung mit kundigen Rechtsrebellen später war ich überzeugt, dass die 6 Monats-Regel eine Nebelkerze war, ein Blindgänger. Und ich war bereit, das zu testen: Ich nahm mir mit einer Bekannten zusammen eine Wohnung in Bilk, mit dem Fahrrad gerade mal fünf Minuten von der Zivildienststelle entfernt. Eine Woche später stellte ich den Antrag auf völlige Übernahme meiner Mietkosten.

Ich kam damit durch: zusätzlich zu den ca. 350 Mark Sold bekam ich noch 350 Mark Miete ausgezahlt. Das war für mich ein Haufen Geld – schließlich war ich im Jahr davor noch mit 20 Mark Taschengeld im Monat ausgekommen. Eigene Wohnung, 350 Euro auf die Kralle, so konnte ich den 20 Monaten vergleichsweise entspannt entgegen sehen.
Vor den Zivildienst hatte Vater Staat allerdings noch die Schulung gesetzt. Dazu musste ich zwei Wochen in eine alte Industriellen-Villa nach Witten-Herdecke, die angemessenerweise “Haus Ende” hieß. Für mich war das nur eine Fahrt von einer halben Stunde mit der Regionalbahn, andere Jungs reisten aus Hamburg und München an. Es ist bezeichnend, dass ich mich an praktisch nichts mehr erinnern kann, was wir damals gelernt haben. Es war sicher ein Erste Hilfe-Kurs dabei.

Gut erinnern kann ich mich allerdings an das Kameradschaftsgefühl, das sich schnell einstellte – und an den Schulungsleiter, der ein strammer Sozi war und darüber wetterte, dass die Villa in den 30er Jahren arisiert worden war. Er erzählte uns auch, wie er damit umging, wenn er in der gemischten Sauna einen Ständer bekam – ich unterstelle einfach mal, dass er uns damit die Scheu vor dem körperlichen Umgang mit den Klienten nehmen wollte. Abends zogen wir um die Häuser, was im Fall von Witten-Herdecke bedeutete, dass wir uns in mehreren Autos auf den Weg nach Bochum, Düsseldorf oder gar Münster machten, um kräftig zu feiern. Einer der Jungs von damals ist noch heute einer meiner besten Freunde. Go figure.

Es gibt exakt eine Erfahrung, die ich von Witten-Herdecke mit heimbrachte und die ich bis heute zu schätzen weiß: der Tag als Rollstuhlfahrer in der Bochumer Fußgängerzone. Um auch nur den Hauch einer Vorstellung zu bekommen, wie sich ein Behinderter fühlt, setzte ich mich in einen Rollstuhl und verbrachte einen Tag lang auf der Einkaufsmeile. Einzige Vorgabe: nicht aufstehen und niemandem verraten, dass ich gehen kann.

Das mag jetzt ein wenig anbiedernd und selbstgerecht klingen, aber sei’s drum: Jeder sollte so eine Erfahrung mal machen. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie selbst die bequeme und anheimelnde Konsumwelt plötzlich dein Feind wird, wie Barrikaden aus dem Nichts auftauchen können, wie schnell man angewiesen ist auf Hilfe, wo man sonst einfach ausweicht. Souveränität und Autonomie sind eine Illusion gesunder Menschen. Man kommt sich vor wie ein alter Dalek vor einer Wendeltreppe. Die Kehrseite der Medaille: Mitmenschen sind hilfsbereit, wenn man sie anspricht. Ich wurde nicht beleidigt oder missachtet, nicht verhöhnt oder ignoriert. Als der Reifen auf der einen Seite sichtlich Luft brauchte, rollerte ich in die Sportabteilung eines Kaufhauses und bat einen der Verkäufer, mir mit einer Pumpe zur Seite zu stehen. Grundgütiger, der Typ hat sich fast überschlagen und es war ihm sichtlich wichtig, dass ich mich ja nicht unwohl fühlen solle, nur weil ich um Hilfe bitte. Solche und ähnliche Erlebnisse hatte ich an dem Tag mehrfach, eigentlich überwiegend.

Weil ich damals schon die Wurzeln zum miesen Drecksack in mir trug, spielte ich am Ende des Tages kurz mit dem Gedanken, eine „Ich kann wieder GEHEN!“-Nummer mitten in der Fußgängerzone abzuziehen, ganz im Eddie Murphy-Stil: „Scheiße, erst Moses und jetzt DAS!“. Ich hab’s aber gelassen und stattdessen lieber ein paar sehr intensive Eindrücke mit in die Schulung zurückgenommen.

Am 1.12.1988 zog ich in meine erste eigene (halbe) Wohnung in der Heresbachstraße.

Am 1.1.1989 begann beim Sozialdienst mein Zivildienst.

Der Einstieg war nicht so lässig, wie ich gehofft hatte – er war lässiger. Die Beamten im Sozialdienst waren eine menschlich höchst angenehme Mischung aus Spießern und Altlinken, die sich immer aufseiten ihrer Klienten gegen den Staat sahen, mittags in Ruhe Fairtrade-Tee trinken wollten und darauf spekulierten, im frühen Ruhestand irgendwo auf dem Land zu leben. Man war irgendwie politisch, irgendwie links, aber auch irgendwie bequem. Ich fühlte mich gleich wohl.
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Es gab zwei Zivildienststellen, die sich immer um sechs Monate überschnitten, damit je ein „Alt-Zivi“ einen „Neu-Zivi“ einarbeiten konnte. Den Zivis stand in dem modernen Neubau ein erstaunlich großes und helles Büro zur Verfügung mit eigenem Telefon. Strenge Überprüfung von Arbeitszeit und Abläufen galt als verpönt, solange die Klienten gut versorgt waren. Ich stellte zuerst einmal eine Vectrex-Konsole auf den Schreibtisch, um die Lücke zwischen Arbeitsantritt und Arbeitsbeginn mit High Scores zu überbrücken.

Zwei Menschen waren in den ersten zwei Wochen meines Dienstes für mich überlebenswichtig. Da war zuerst einmal der Alt-Zivi, dessen Job ich fließend übernehmen sollte. Er wusste alles über die Klienten, kannte ihre Macken und ihre Marotten. Dadurch war ich vorgewarnt, denn alte Menschen reagieren nicht immer rational oder vorhersehbar.

Die Leiterin des Amtes versorgte mich mit ein paar knappen, aber wichtigen Überlebens-Tipps in Sachen Altenhilfe. Der wichtigste: „Die Menschen sind so alt geworden, wie sie sind. Du wirst sie nicht mehr ändern. Respektiere das.“

Es ist ein Rat, der an Bedeutung gewinnt, je älter ich selbst werde – und der mir in den letzten 30 Jahren viel vergebene Liebesmüh’ gespart hat. Dafür bin ich dankbar.
Ich merke schon – zu den versprochenen “25 Frauen” kommen wir heute gar nicht mehr…



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Lars
Lars
6. Januar, 2014 08:21

Sehr interessant und macht Lust auf den zweiten Teil.
Ich fühlte mich spontan an meine eigene Zivizeit erinnert, die zugegebenermaßen noch nicht so lange zurückliegt… immerhin noch 13 Monate 1999 / 2000. Aber ich habe etwas ganz Änhliches gemacht, soziale Betreuung älterer Leute (meist Frauen) bei ihnen zu Hause, putzen, einkaufen und manchmal einfach quatschen. War eine interessante und prägende Zeit.

Thorben
6. Januar, 2014 09:23

“Die Menschen sind so alt geworden, wie sie sind. Du wirst sie nicht mehr ändern. Respektiere das” – Sehr schön.
Dazu passt: Wenn Du etwas nicht ändern kannst, ändere Deine Einstellung – diese Einstellung macht mir seit einigen Jahren das Leben erheblich einfacher

heino
heino
6. Januar, 2014 09:45

Ah, der Zivildienst. Da habe ich auch noch etliche schöne wie unschöne Erinnerungen dran. Ich gehörte zur Hinternwischerbrigade, und das freiwillig. Und ich durfte äußerst unangenehme Erfahrungen mit dem Zivildienstausschuß vom Kreiswehrersatzamt Wuppertal sammeln, die mich volle 2 Jahre gekostet haben. Der Dienst an sich war trotzdem eine tolle Zeit.

DerStefan
DerStefan
6. Januar, 2014 10:20

Vor Kurzem erst habe ich selbst die ebenfalls durchlaufene Zivi-Schulung geschildert, und das einpraegenste (produktive…) war auch da tatsaechlich die Rollstuhlaktion. Faszinierend hier jetzt eine aehnliche Schilderung zu lesen.
Trozdem fuehle ich mich jetzt irgendwie alt…

Chabneruk
Chabneruk
6. Januar, 2014 12:21

Herdecke ist eine eigene Stadt und war soweit ich weiß auch nie Teil von Witten. Haus Ende liegt in Herdecke. Allerdings sagen viele “Witten-Herdecke”, weil die Privatuni diese Ortsmarke trägt (was wohl an der Gründungszusammenarbeit mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke liegt).

Endstille
Endstille
6. Januar, 2014 12:27

einfach “danke” für den schönen text, ich freue mich auf die fortsetzung(en) 😉
gruß aus neuss
ein düsseldorfer

Hannah
6. Januar, 2014 13:08

Auch ohne die 25 Frauen schon sehr lesenswert! Ich hoffe, wir müssen auf die Fortsetzung nicht allzu lange warten.

Wortvogel
Wortvogel
6. Januar, 2014 14:12

@ Hannah: Keine Sorge, die weiteren Teile sind bereits fertig. Und da werden die 25 Frauen auch angemessen gewürdigt.

Marko
6. Januar, 2014 15:23

“Bereits fertig”, ich brech ins Essen … und warum zum Geier sind die dann noch nicht ONLINE?! Hopp, hopp, hurtig!
😛

Wortvogel
Wortvogel
6. Januar, 2014 15:30

@ Marko:
“Like life, all stories have a beginning, a middle and end. But the distances between beginning and end, between story and life, can sometimes be deceptive. Especially when viewed through the shifting prisms of the Twilight Zone.”

Lutz
Lutz
6. Januar, 2014 15:38

Da kommen Erinnerungen hoch… Die Erfahrung mit dem Rollstuhl haben wir damals ebenfalls beim Zivildienstlehrgang machen können, nur nicht Witten-Herdecke, sondern in der Johanniterschule in Münster.
Ich verstehe nur nicht, warum der Teil mit der Mietkostenübernahme faktisch Beschiss gewesen sein soll. Ihr habt die Wohnung in Bilk doch tatsächlich gemietet und das Einzugsdatum nicht verheimlicht, oder? Nach meiner Ansicht wäre das nur dann Beschiss gewesen, wenn man mit Scheinverträgen (kreuzweise gefakte Untermietverträge mit den Eltern der Kumpels etc.) eine Anmietung vorgetäuscht hätte.
Also, kein Grund zum schämen… 🙂

Wortvogel
Wortvogel
6. Januar, 2014 15:45

@ Lutz: Na ja, es galt halt die Regel, dass man nicht FÜR den Zivildienst zu Hause ausziehen dürfe. Es hieß bei der Behörde, dann werde die Miete nicht übernommen. Ich habe das für einen Bluff gehalten – und Recht gehabt.
Faktisch gab es aber keinen Grund, auszuziehen. Ich hatte es bei meinen Eltern nicht schlecht. Eigene Wohnung war aber geiler.

DJ Doena
6. Januar, 2014 16:07

Ironischerweise bin ich zum Bund gegangen aus dem gleichen Grund, aus dem du nicht zum THW bist:
Im Jahr 1997 war die Aufteilung nur noch 10 Monate / 13 Monate, aber diese drei Monate hätten mich ein komplettes Semester gekostet, weil ich noch ein dreimonatiges Vorpraktkum verpflichtend machen musste.
Also bin ich am 1.7.97 brav als Panzerschütze Schramm zum Dienst angetreten, was aber den Vorteil hatte, dass Juli und September primär die Abitur”jahr”gänge waren und dadurch das Niwoh etwas höher lag.
Und erstaunlicherweise hab ich beim Bund dann tatsächlich etwas sinnvolles gemacht, wir wurden nämlich Ende Juli / Anfang August bei der Oderflut ’97 eingesetzt.
Zwei Wochen Sandsäcke schleppen, “Brunnen bauen” (Sickerstellen an Deichen per Gegendruck abdichten) usw. Die Dorfbewohner waren unendlich dankbar über uns und haben uns mit reichlich Kuchenblechen eingedeckt, aber auch sonst war es eine prägende Erfahrung.
Danach war dann wieder rumsitzen in der Stabskompanie der Brigade angesagt (als Fernmeldezug war es unsere Aufgabe, Weihnachtsfeiern und Stabsoffiziersübungen auszurichten).

Dr. Acula
6. Januar, 2014 20:02

Hach ja… da kann ich auch ein bisschen was beitragen 🙂
Mir ging’s ähnlich wie dem Vogel – auf Bund hatte ich absolut keinen Bock und THW war wegen der Langfristigkeit keine echte Option; da mich die Bundis trotz meiner eigenen Einschätzung als völliges menschliches Wrack unbedingt haben wollten, musste ich also verweigern. Ging auch eigentlich alles ganz prima (hierzulande, Bavaria, musste ich damals ein “Beratungsgespräch” mit einem evangelischen Pfaffen führen, der aber ganz entspannt war). Und dann bekam ich irgendwann den Einberufungsbescheid zum Bund… (Fernmeldeausbildungskompanie 1/4, Regensburg). Das kam mir freilich ein wenig unkoscher vor, aber was willste machen? Also ein paar Wochen Grundausbildung (mit eigentlich ganz coolen Leidensgenossen), bis sich herausgestellt hat, dass das glorreiche Kreiswehrersatzamt im Zuge eines Umzugs meinen Verweigerungsantrag verschlampt hatte. War eigentlich nicht weiter tragisch, weil ich, sobald das Ding dann wieder vorlag, dem Spieß “und tschüss” sagen konnte und aus der Kaserne rausmarschierte (und zudem vorher den Spaß mitmachen durfte, dass von der ganzen Kompanie bis auf mich und zwei andere alle an Salmonellen fast krepierten) – und wenn mich einer “hamse jedient?” fragt, brauche ich nicht zu lügen 🙂
Weniger schön war, dass ich mich durch den ganzen Terz nicht um die Zivistelle hatte kümmern können (obwohl ich mir eigentlich mit dem entsprechenden Träger alles klar gemacht hatte, aber halt nicht formalisiert) und dann eine zugewiesen bekam – wieder in Regensburg. Das hielt ich für eine mittelschwere Unverschämtheit, ließ mich ebenso unverschämt vier Monate krankschreiben und zog dann eine von bayernweit fünf vorhandenen Bürostellen an Land. So wurde ich zur Quasi-Verwaltung einer Arbeiterwohlfahrt und verbrachte eine recht entspannte Restzeit mit ein bissl Telefonieren, die Essen-auf-Räder-Menüs bestellen, Computerspielen und, wenn’s mir ganz langweilig war, fuhr ich halt mal bei ‘ner EaR-Runde mit.

Exverlobter
Exverlobter
6. Januar, 2014 20:07

“Ich wollte nach dem Abi nicht zum Bund, weil ich absolut kein Interesse hatte, in einem Mehrbettzimmer zu schlafen und weil mir als ausgewiesenem Kind der 80er „der Soldat“ nicht nur als Mörder, sondern auch als pathologisches Arschloch mit hohem Alkoholpegel und niedrigen sexuellen Standards vermittelt worden war. Die wollte ich nicht kennenlernen, geschweige denn einer von ihnen werden.”
Da muss ich als ehemaliger Wehrdienstleistender + zusätzlichem freiwilligem Wehrdienst Protest gegenüber der Einstellung deines früheren Ichs einlegen.

Marko
6. Januar, 2014 20:10

@ Ex: Ändert aber nichts daran, dass das früher so vermittelt wurde, war bei mir nicht anders …

Exverlobter
Exverlobter
6. Januar, 2014 20:19

“Ändert aber nichts daran, dass das früher so vermittelt wurde, war bei mir nicht anders …”
Ist wohl eine Generationenfrage. Mein Vater und Onkel hatten jedoch stets ein positives Bild ihrer Wehrdienstzeit vermittelt, obwohl sie selbst rote Socken waren.

McCluskey
McCluskey
6. Januar, 2014 20:46

Sehr schöne Geschichte, zu der Zeit hockte ich noch auf der anderen Seite der Mauer – und bin dann später trotzdem zum Bund gegangen (@Dr. Acula: In Regensburg. Bei den Fernmeldern. :D)
Hab ein paar Anekdoten aus der Dienstzeit hier zusammengetragen:
http://nostalgietruhe.wordpress.com/category/flecktarnabenteuer/
Zum herzigen Bettfoto: Wusste ich doch, dass mir das Bild unter dem Nena-Poster bekannt vorkam:
http://www.gruselromane.de/frames/sinclair/romane/sb0250/js0227.htm

Dr. Acula
6. Januar, 2014 21:35

@McCluskey
Ah, auch einer, der zu nix Vernünftigem zu gebrauchen war 🙂

McCluskey
McCluskey
6. Januar, 2014 22:01

Mir ging es ja im Grunde genommen andersrum: Ich wollte eben nicht Hintern abwischen etc. und möglichst schnell fertig werden. Zudem steckte in mir noch soviel Ehrlichkeit, dass ich nicht irgendwelche Gewissensgründe anbringen wollte, die es nicht gab. Z.B. hätten religiöse Motive einem Atheisten auch schlecht zu Gesicht gestanden.

Dietmar
Dietmar
6. Januar, 2014 23:21

Ich liebe ja so etwas:

deren Wohnung gerade mit Schleifmaschinen und Brecheisen renoviert wird, als müsse man das Leben dieser Frau gewaltsam aus den Mauern stemmen.

Ich habe Wehrdienst geleistet. Obwohl seinerzeit aktiver und gläubiger Christ wogen für mich die Argumente für eine Landesverteidigung schwerer (Auge um Auge … höhöhö). Mehrfach habe ich versucht, eine Verweigerung zu begründen, kam mir dabei aber immer irgendwie verlogen vor und merkte, dass ich eigentlich wohl eher aus Gruppenzwang heraus verweigern wollte.

Peroy
Peroy
7. Januar, 2014 02:24

Ich wär’ ja zum Bund gegangen (Zivildienst kam nicht in Frage), aber die wollten mich nicht. Hab’ ich halt gar nix gemacht…

Doc Knobel
Doc Knobel
7. Januar, 2014 06:51

Danke für den wieder einmal schönen Text. Ich war erst zwei Monate beim Bund und habe danach Zivildienst geleistet. Für mich eine der wichtigsten Erfahrungen überhaupt, dadurch hat sich vieles in meinem Leben geändert. Ich habe da rückblickend eher schöne Erlebnisse, arbeitete aber auch überwiegend bei der “Essensauslieferung” und kutschierte behinderte Kinder und alte Menschen von A nach B.
Freue mich auf Teil 2.

Dieter
Dieter
7. Januar, 2014 10:04

Ja, damals. Anfang der 1980er Jahre. NATO-Doppelbeschluss. Helmut folgte auf Helmut. Und ich folgte dem Ruf der Truppe zur Verteidigung der FDGO gegen die Gefahr aus dem kommunistischen Machtbereich.
Eine der wenigen Zeiten in meinem Leben, die ich lieber missen möchte. Denn die Truppe (Fernmelder) war nichts für mich. Hätte ich auf meinen Vater gehört, der den WKII noch als Soldat erlebt hat, und für den “Partei, Militär und Kirche” für immer verschissen hatten, wäre ich auch den Weg zum Zivildienst gegangen. Aber ein bisschen Protesthaltung gegenüber den Eltern ist doch immer ganz gut, dachte ich. Zum Glück hatte das unwürdige Gastspiel bei den wehrhaften Männern nach zwei Monaten durch das Zutun eines sehr umsichtigen Spießes keine unkorrigierbare Folgen für mich.
Zu dem Satz “Oder im Juli 2011, als mit der allgemeinen Wehrpflicht auch der Zivildienst abgeschafft wurde.” kacke ich jetzt mal Korinthen: Die Wehrpflicht wurde leider, leider nicht abgeschafft, sondern lediglich durch einen verfassungsrechtlich höchstbedenklichen Beschluss des Bundeskabinetts in Friedenszeiten ausgesetzt.

Wortvogel
Wortvogel
7. Januar, 2014 11:47

@ Dieter: Ich weiß, aber ich wollte nicht so sehr in die Details einsteigen.

Dieter
Dieter
7. Januar, 2014 11:52

@Wortvogel: Ok. Die Formulierung klang so endgültig. Nichts für ungut.

Exverlobter
Exverlobter
7. Januar, 2014 13:48

“Die Wehrpflicht wurde leider, leider nicht abgeschafft, sondern lediglich durch einen verfassungsrechtlich höchstbedenklichen Beschluss des Bundeskabinetts in Friedenszeiten ausgesetzt.”
Der Napoleon-Schock sitzt anscheinend noch tief in den Knochen.

Wortvogel
Wortvogel
7. Januar, 2014 13:57

Ist ja auch klar: Wenn der Russe vor der Tür steht, müssen wir schnell mobilisieren können.
Wenn bei mir der Russe vor der Tür steht, hat die Putzfrau mal wieder den Schlüssel vergessen.

michbech
michbech
7. Januar, 2014 14:31

Ich habe nach dem Fachabi erstmal eine kaufmännische Ausbildung gemacht, weil ich sonst nicht hätte studieren können. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mich danach zu verpflichten und evtl. beim Bund Informatik zu studieren.
Habe mich dann aber doch dagegen entschieden, weil meine Firma mir das Angebot gemacht hatte, nach der Ausbildung in die Konzern-IT als Entwickler zu wechseln und berufsbegleitend zu studieren (inkl. Finanzierung des Studiums). Voraussetzung: Weder Bund noch Zivildienst. Also hab ich (damals 7 Jahre) Ersatzdienst bei der Feuerwehr gemacht, obwohl ich anfangs auch dachte, das es doch eine ziemlich lange zeit ist.
Heute bin ich aber froh, mich dafür entschieden zu haben. Ich bin jetzt beinahe 15 Jahre dabei, habe meine engsten Freunde dort kennen gelernt und in der Zeit sehr viele interessante Dinge erlebt. Sowohl im Einsatz als auch auf unserer alljährlichen “Feuerwehr-Jahrestour” 😉

S-Man
S-Man
7. Januar, 2014 15:34

Hmm, traf mich alles nicht.
Meine Anekdote dazu:
Ich bin ins Kreiswehrersatzamt einbestellt worden, mit allen möglichen Tests und weil die doofen Theorie-Tests alle RTL-Gucker gemacht haben, die die Ost-West-Grenze zwischen Japan und Australien malen, hab ich noch irgendwelche Super-Sonder-“Intelligenz”-Tests anschließen dürfen. Danach hat man mir irgendwelche großen Posten bei den Funkern versprochen. Wollte ich nicht. Da ich vorher schon beim Rettungsdienst war, wollte ich die Chance nutzen und mich weiterbilden lassen und Sani werden. Die haben ewig mit mir rumdiskutiert, bis sie ihr Einverständnis gegeben hatten.
Dann kam irgendwann der Einberufungsbefehl. Zeitgleich hatte ich aber bereits eine Studienzusage in der Tasche. Also hab ich beim KWEA angerufen und folgenden legendären Satz von dem Typen gehört:
“Gehnse mal ruhig studieren. Ohne Sie ist die Freiheit Deutschlands auch nicht weiter bedroht.”
Ich hab gefeiert. Nun, ich wurde “zurück gestellt” – offiziell bis Ende meines Studiums, musste mich aber jedes halbe Jahr melden und per Bescheinigung nachweisen, dass noch fleißig am Lernen bin. Das habe ich im ersten Semester getan, vielleicht noch im zweiten und dann hab ich es “vergessen”. Hat sich nie jemand bei mir gemeldet deswegen. Ich wurde vermutlich einfach vergessen. Bis zur “Abschaffung” der Wehrpflicht.
So kam ich um den Dienst trotz Eignung und Einberufung 🙂

Exverlobter
Exverlobter
7. Januar, 2014 15:47

“Also hab ich beim KWEA angerufen und folgenden legendären Satz von dem Typen gehört:
“Gehnse mal ruhig studieren. Ohne Sie ist die Freiheit Deutschlands auch nicht weiter bedroht.”
Ich hab gefeiert.”
Also unabhängig davon ob man jetzt Bund, Feuerwehr oder Zivi bevorzugt war ich einfach froh, eine staatlich subventionierte Pause nach der Schule zu haben, in der ich mir erstmal Gedanken machen konnte, wie es mit dem Leben so weiter gehen soll. Die heutige G-8 Generation, die kein “Gap-Year” mehr haben, gehen abhängig vom Sternzeichen manchmal schon minderjährig an die Uni. Also ich hab die zusätzliche Zeit zu reifen gebraucht. Ging vielen meiner Bekannten ähnlich.

S-Man
S-Man
7. Januar, 2014 15:51

Ich habe dennoch ein gutes dreiviertel Jahr zwischen Abi und Uni gehabt. Das hat mir gereicht. Auch im Studium hatte ich bis zu 5 Monate im Jahr einfach frei. Kann mich also nicht beklagen.

Wortvogel
Wortvogel
7. Januar, 2014 15:54

Ich denke auch, dass es immer von Vorteil ist, nach der Schule ein Jahr zu haben, dass nicht der direkten Weiterführung in die Berufswelt dient. Man muss Zeit haben, sich zu orientieren, sich zu finden.

Exverlobter
Exverlobter
7. Januar, 2014 15:57

“Ich habe dennoch ein gutes dreiviertel Jahr zwischen Abi und Uni gehabt. Das hat mir gereicht.”
Yepp, aber Bund oder Zivi wird dir im Lebenslauf nicht als Müßiggang gewertet(da erzwungen), FSJ, Jobben, Work and Travel in Australien etc. je nach Personaler hingegen schon.

S-Man
S-Man
7. Januar, 2014 16:09

Hmm, mag sein. Aber das ist mir bisher nicht auf die Füße gefallen: Wie auch? Ging ja faktisch gar nicht anders 🙂
Für mich persönlich war es bisher eine der schönsten Zeiten meines Lebens, aber mir hat es dann auch gereicht und ich wollte weiter machen.
Sicherlich fehlen mir Eindrücke aus dem Zivildienst oder dem Bund, aber vieles habe ich durch die Aktivität im Rettungsdienst schon vorweg gehabt und in meinen 5 Monaten studienfreie Zeit habe ich auch den einen oder anderen Monat sozial mit Kindern gearbeitet – und das hat rein gar nichts mit meinem Beruf zu tun gehabt.
Faktisch kann ich sagen: Ich habe durchaus mehrere Jahre Sozialdienst geschoben, wenn auch aufgeteilt. Geschadet hat es mir nicht 🙂 Aber ich verstehe, was ihr sagen wollt. Ich fand es gut so wie es lief. Studium zeitnah abgeschlossen, schnell unabhängig von den Eltern – was mein Hauptziel all die Jahre war. Und dennoch viel Freizeit gehabt und sie zumindest teilweise dem Wohl der Gemeinschaft “geopfert”.

gerrit
gerrit
8. Januar, 2014 00:20

Wehrdienst abzuleisten wäre mir vorgekommen wie Drückebergerei. Grund: Pflegekräfte wurden benötigt, Idioten, die ausser Sport und Saufen nichts können, gibt es hingegen reichlich. Habe bis jetzt auch nur zwei Menschen kennengelernt, die beim Bund waren und keine Arschlöcher sind. Hingegen ist “wo hast du Zivi verbracht?” eine Einstiegsfrage auf Partys um nette Bekanntschaften zu vertiefen. Ich den meinen übrigens in München, bei der Stiftung Pfennigparade.

Howie Munson
Howie Munson
8. Januar, 2014 11:33

Naja ca. 20% waren beim Bund genauso verkehrt wie ich, weil sie weder täglich saufen wollten, noch sonderlich gut im Sport waren, aber halt einfach zu unmotiviert/unselbstbewußt um zu verweigern oder von den Eltern dazu gedrängt wurden. (war halt auch bisschen umständlich, wenn man vom Land kommt und die Kreisstadt 80 Minuten mit dem Bus entfernt ist, wenn denn einer außerhalb der Schulzeiten fährt, man hätte quasi Schule schwänzen müssen, um sich bei den Trägern zu informieren und früh genug zu erfahren, dass es eben nicht nur den Dienst an der Bettpfanne gibt…)
Wie schlimm der (gänzilich freiwillige) wilde Haufen jetzt beim Bund ist, will ich lieber gar nicht wissen…

invincible warrior
invincible warrior
9. Januar, 2014 21:27

Bin auch stolzer Zivi und das aus Überzeugung. Das hatte ich auch versucht möglichst authentisch in meinen Verweigerungsantrag zu schreiben, der wurde aber natürlich nicht angenommen. Da ich dann aber keinen Bock mehr hatte, hatte ich mir einfach so nen Plüschantrag aus dem Netz gezogen und durch war ich.
Tätig war ich dann im heimischen Altenheim, war echt eine tolle Zeit. War auch sehr prägend für mich und daher bin ich auch der Überzeugung, dass jeder ein FSJ machen sollte, zumindest wenn man später nicht in die Pflege/Medizin einsteigt.
Meine Fortbildung führte mich damals auf ne einsame Kaserne auf nem Berg irgendwo am Arsch der Welt, eine halbe Stunde entfernt von Hameln. Zum Glück ging meine Fortbildung nur noch drei Tage, ansonsten wäre ich elendig an Langeweile verreckt. Dort gabs auch außer wirklich belanglosen Informationen nix interessantes. Immerhin war ich mit nem Kumpel von der Schule dort und konnten uns die Zeit mit Playstation 2 spielen/Filme gucken und durch die Walachei fahren vertreiben.