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Sep 2013

Der zunehmend abnehmende Wortvogel (20): Die Toten Hosen

Themen: Diet Diary, Neues |

Vor knapp einem Jahr habe ich mir das Ziel gesetzt, bis Halloween 2013 wieder auf ein für mich verträgliches Normalgewicht zu kommen. Nach einem harten Einstieg mit strikter Diät und viel Gemüsesaft habe ich meine Ernährung weiter umgestellt und angepasst. Mittlerweile stehen sogar diese Dinger hier auf meinem Speiseplan:
reiswaffeln Styroporplatten zum lustlos drauf rumkauen – geil.
Weil ich in meiner Ernährungsumstellung nicht frustriert werden will, gehe ich nur noch selten auf die Waage. Ich verlasse mich im wahrsten Sinne des Wortes auf mein Bauchgefühl. Abgerechnet wird zum Schluss.
Es gibt aber durchaus sichtbare und unbestreitbare Beweise für den Erfolg meiner konzeptionell doch sehr hausgemachten Diät:
tote hosen 11 Hosen. 2 Shorts. Keine davon kann ich mehr tragen. Nicht mal im Notfall oder zum Keller ausräumen. Ich könnte vorne den Daumen reinklinken, den Bund vorziehen und Reklame machen nach dem Motto “Wie ich mit der Abrakadabrafix-Diät in nur 15 Wochen…”.
Ich denke mit Schauern an das zurück, was das jetzt freigewordene Volumen bisher ausfüllte.
Wie geht’s mir dabei? Sehr gut. Ich fühle mich fitter, schlafe besser, geschnarcht wird kaum noch. Mein Energielevel ist höher und bei Mister Minit (ich sagte es ja) wurden sechs meiner Gürtel um zwei Löcher ergänzt – und bei den meisten bin ich auf dem zweiten Loch. Von Bundweite 36 bin ich auf Bundweite 34 runter, bei Hemden und T-Shirts ist L lässig,, wo letztes Jahr XL notwendig war.
Ich werde bis Halloween die 90 Kilo knacken, hoffentlich sogar die gewünschten 88 erreichen. Aber das ist es nicht, was für mich den Erfolg definiert, davon hänge ich nicht ab.
Klar ist, dass ich nach Halloween 2013 nie mehr zu “business as usual” zurückkehren kann. Wenn ich wieder esse wie vorher, wird mein Körper die Gelegenheit beim Klops packen und sich in ein paar Monaten das alte Gewicht wieder anfressen. Ich habe nicht vor, das passieren zu lassen. Die alten Hosen habe ich entsorgt, um keinen Plan B zu ermöglichen. Ich hege aber die Hoffnung, wieder ETWAS mehr lukullische Freuden in meinen Alltag lassen zu dürfen. Doch mal wieder ein weißes Toast, einen Schokoriegel, eine Scheiblette. Alles in Moderation, natürlich.
Zum aktuellen Stand – aus dem hier
fetti
ist mittlerweile der hier geworden:
schlanki
Es geht. Man muss nur dran bleiben. War bisher nie meine Stärke. Man lernt nicht aus. Die nächsten Ziele sind bereits gesteckt.



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Hennah
Hennah
28. September, 2013 08:33

Lieber Wortvogel,
Ich finde deinen Erfolg großartig! Du siehst toll aus!
Liebe Grüße
Hennah

Exverlobter
Exverlobter
28. September, 2013 09:54

Und das alles ohne Slim-Fast.

G
G
28. September, 2013 10:12

Kann mich Hennah nur anschließen! Gratuliere!

Martin
28. September, 2013 11:05

Du kannst echt stolz auf Dich sein. Was Du an “überflüssiger” Substanz verloren hast, ist echt enorm und Du sieht erheblich gesünder und fitter aus.
Bei mir lief das alles nicht ganz so gut, deswegen hab’ ich Dein zunehmendes Abnehmen auch mit zunehmendem Interesse verfolgt. Wir sind etwa gleich alt und haben ähnliche Gewichtsprobleme. Seit einigen Jahren pendele ich jetzt zwischen 111 Kg (maximum) und 85 Kg (minimum) hin und her. Wobei ich die meiste Zeit davon zwischen ü90 und u100 bin.
Mein Problem ist meine Selbstdisziplin, ganz klar. Ich stürze zu häufig in heftige Fress-Attacken und lass mich auch mal länger als eine Woche lang gehen, so dass jeder Erfolg wieder zunichte gemacht wird. Wenn ich gut drauf bin und Zeit habe, koche ich gerne und dann auch mager und (trotzdem) lecker, doch sobald ich Stress habe, gibt’s nur noch Fertigkost und richtig üblen Stress kann ich nur mit süßen Sünden ertragen und verarbeiten.
Ich bin halt fresssüchtig. Gut muss es sein. Und viel. Sehr viel. Und damit schieß’ ich mir früher oder später jeden Abnehmversuch kaputt. 🙁
Naja… *sigh* wird wohl früher oder später auf eine stationäre Therapie hinauslaufen… Klinik für Essgestörte… irgendwie gehör’ ich da auch hin. Ich müsste mir nur mal die Mühe machen und Infos sammeln, was dort gemacht wird und wie groß die Erfolge bzw. Rückfallquoten so sind.
Torsten, ich drück’ Dir alle erdenklichen Daumen, damit Du Dein Gewicht langfristig halten kannst! Ich befürchte, das ist schwieriger als das Herunterkommen vom Übergewicht. Aber irgendwie bist Du auch der Typ dafür, alles zu schaffen, was Du Dir so vorgenommen hast. 😉
Beste Grüße von mir (gerade wieder knapp uHu (unter Hundert))

chaosmonger
chaosmonger
28. September, 2013 11:07

Mit einer Prise Salz werden die Styroporplatten eigentlich richtig lecker…

Wortvogel
Wortvogel
28. September, 2013 11:45

@ Martin: Ich glaube, der “cheat day” macht bei mir viel aus. Die Möglichkeit, einmal die Woche nach Herzenslust reinzuhauen, verringert auch den Heißhunger an den anderen Tagen und hilft der Disziplin. Und dass ich vor meiner LvA und euch nicht wie ein Versager dastehen möchte, ich definitiv auch ein Faktor.
@ chaosmonger: Ich sehe immer, dass es die auch gesalzen gibt, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass das schmeckt. Paprika ginge vielleicht – so wie Kartoffelchips.

Martin
28. September, 2013 11:51

@Torsten: Dein “cheat day” hieß bei mir “refeed day”, was prinzipiell das Gleiche ist. Dummerweise hatte ich nach so einem Tag immer große Probleme, zurück zur “normalen” Ernährung zu kommen.
Ach, ich hab’ schon eine Menge Sachen ausprobiert, Atkins, FdH, Trennkost, WeightWatchers, Kein Geld fürs Essen haben… irgendwie war nie das Richtige dabei. Ich denke, es muss zunächst in meinem Kopf etwas passieren, sonst ändert sich nicht in der Wampe. 🙁

Mic
Mic
28. September, 2013 12:06

Wahnsinn, dieser Kontrast auf den beiden Bildern! Von “El Wampo” (wobei das Bild auch wirklich unvorteilhaft ist) zu einem vollkommen neuen Menschen in einem Jahr! Also, den Applaus hast du dir verdient! Und außerdem meinen Neid, denn so hart gegen mich selbst könnte ich wahrscheinlich nie sein – auch wenn es dringend nötig wäre …

Wortvogel
Wortvogel
28. September, 2013 12:08

@ Mic: Klar habe ich die Bilder mit dem größten Kontrast genommen 🙂

Dietmar
Dietmar
28. September, 2013 13:37

Klar: Derhier sieht erheblich besser aus als Demhier.
Röschpöckt! Wirklich toll! Ich fand ja zu Beginn Deine Diät zu selbstkasteiend und damit schwer durchführbar. Aber dass das so geklappt hat, ist schon ein Ding!

Johannes
Johannes
28. September, 2013 19:03

Eine kleine Anregung: Versuch es doch mal mit Crossfit.
Ein hochefektives wie erfolgsgarantierendes Konzept und in
puncto Selbst und Grenzüberwindung wohl genau nach deinem Geschmack. Natürlich nur so weit ich das von hier beurteilen kann und auch vollkommen frei von Schleichwerbungs/ Missionierungsgedanken.
Eine Story ist das Probetraining alle Male…

Arnonym
28. September, 2013 21:42

Wer sind Sie und was haben Sie mit dem Wortvogel gemacht?
Glückwunsch! Meine Güte, da ist ja einiges runter:-) Nächstes Ziel ist ein Halbmarathon in akzeptabler Zeit?

DMJ
DMJ
29. September, 2013 13:08

Zur Ernährungssache an sich habe ich wenig zu sagen, aber die Reiswaffeln verlangen von mir doch den Einwurf, dass man mit denen sehr viel Spaß haben kann, wenn man sie an eine Bulldogge verfüttert.
Denn wenn die auf dem Boden liegen, kriegt das Tier sie nicht richtig zu fassen und versucht gleichzeitig, sie mit der Zunge anzuheben und gierig bereits reinzubeissen. Das ist eine ziemliche Freude. 😛
Ach ja: Man sollte allerdings aufpassen, wo man es tut. Denn der Boden ist danach so ziemlich vollgesabbert.

Jürgen
Jürgen
29. September, 2013 21:02

Hut ab vor deiner Willenskraft, ich könnte das nicht. Ich stelle mich lieber 90 minuten auf den Crosstrainer, bevor ich auf Pizza, Hamburger oder Bier verzichte.

Thorben
1. Oktober, 2013 17:51

Ich stagniere gerade bei 94kg – aber noch vor Weihnachten will ich alle alten Hosen, die gerade noch zu ertragen sind, entsorgen und neu kaufen. 90kg sind mein Ziel.
Bissel Muffel habe ich auch vor dem Jojo – aber wer 16.5 kg abnehmen kann, der kann auch ein Jojo besiegen denke ich mir.

Hausmeister
1. Oktober, 2013 22:09

Es wird Dich ja vielleicht überraschen, aber ausgerechnet Du, der Drehbuchautor und Filmkritiker warst für mich ein Auslöser dafür auch eine Diät anzufangen. Ebenso wie Du habe ich anfangs viel mit Gemüsesäften gegen das Hungergefühl angearbeitet. Auch ich habe gemerkt, dass ein halber Liter Gemüsesaft zum Frühstück, zusammen mit einer Scheibe Toast, durchaus bis zur Mittagszeit satt machen kann. Für diese Idee bin ich Dir sehr dankbar.
Zusätzlich habe ich meine Diät mit einer Smartphone-App begleitet: einfach Strichcode einscannen und schon rechnet mir das Handy die Kalorien zusammen – so einfach geht das heute. Wenn dann die mehrmals wöchentlichen Sport-Einheiten mit einberechnet wurden, hatte ich jederzeit einen Überblick über meinen Kalorienverbrauch und mein Kalorienziel. So konnte ich mir so auch ohne schlechtes Gewissen jede Woche mal einen Döner und andere „Schweinereien“ gönnen. Auf Pizza wird inzwischen zwar verzichtet, aber bei so manchem Brunch oder All-you-can-eat habe ich wie früher zugeschlagen und konnte trotzdem mein Gewicht um 13 Kilo reduzieren.
Was ich eigentlich sagen will: danke für den Denkanstoß eine Diät zu machen! Ich habe mir gedacht „Wenn der Dewi das macht, der sonst immer so authentisch ist und auch mal mit sich selbst schonungslos ins Gericht gehen kann, dann kannst Du das auch.“ Es hat gefruchtet. Schon irgendwie spannend, dass ausgerechnet Du der Auslöser für meine Diät warst und nicht irgendeiner dieser Wellness-Päpste. Tja, so spielt das Leben – und es spielt gut!

Wortvogel
Wortvogel
2. Oktober, 2013 09:59

@ Hausmeister: Es freut mich sehr, dass ich tatsächlich mal so etwas wie ein “Vorbild” gewesen bin. Und dass es bei dir so gut geklappt hat.
Ich glaube zwar nicht, dass ich dem Jojo-Effekt zum Opfer fallen werden, aber Sorgen mache ich mir darüber natürlich auch. Das ist der Preis von 40 Jahren sorgloser Fastfood-Futterei: die nächsten 40 Jahre muss ich zumindest aufpassen.

DieFrauVomHausmeister
DieFrauVomHausmeister
2. Oktober, 2013 20:53

Wie oft hab ich meinem Mann in den letzten Jahren geraten, abzunehmen?! Bluthochdruck + Bauchfett + Fettes Essen = das wird nicht gut ausgehen!
Aber nein, alle guten und gesunden Argumente sind verpufft. Musstest erst Du um die Ecke kommen und ihn motivieren, Gewicht zu reduzieren und ein Bewusstsein für Ernährung zu entwickeln! Ich weiß nicht, wie ich das finden soll? 😉 Egal. Der “Hausmeister” hat es geschafft und ich freu mich mit ihm und werde mit gesunder Küche auch weiter meinen Beitrag leisten.
Danke für den Denkanstoß 🙂

Achim
Achim
10. Oktober, 2013 20:35

OK, ich bin spät.
Irgendwie warst du ein kleiner Teil meiner Motivation, sportlicher zu werden, ein riesiger Teil war aber mehr meine Ablehnung gegen Diabetes Typ2.
Ich habe seit dem Frühjahr über 12 Kilo abgenommen, aber als ich das von deiner T-Shirt-Größe las, musste ich irgendwie doch was schreiben. Bei Jacken (also keine T-Shirts) werde ich auch weiterhin auf XXL angewiesen sein, schon für XL sind meine Schultern einfach zu breit. Mit Ausnahme meiner lächerlich dünnen und schwachen Arme war ich aber immer recht muskulös und stark, auch ohne Training.
Die radikale Umstellung meiner Ernährung gibt es jedoch nicht, ich esse halt nur wesentlich mehr Gemüse und weniger Brot, Chips fast gar nicht mehr. Aber fast täglich etwas Süßes.