31
Jul 2013

Meine Narben, meine Farben

Themen: Neues |

Ich gebe zu, diesen Beitrag habt ihr diesem Bild zu verdanken, das heute bei Facebook gepostet wurde:
idioten
Ich kommentierte das folgendermaßen: “Doch, wir waren komplette Idioten – ich habe genug Narben, das zu beweisen. Aber es hat noch keinem Kind geschadet, ein Idiot zu sein. Das gehört dazu. Und genau DAS scheinen Eltern heute nicht zu verstehen.”
Narben. Das ist so ein profaner, aber doch gerne mit dramatischer Schwere aufgeladener Begriff, der oft vom Physischen ins Psychische übertragen wird, wo ich ihn noch weniger verstehe. Dabei habe ich wahrlich genug Narben.
Man sagt, jede Narbe erzähle eine Geschichte. Es klingt wie ein Klischee, aber es stimmt. Die wenigstens meiner Narben sind das Ergebnis irgendwelcher Stürze oder Rempeleien. Sie haben einen Kontext, der mal mehr, mal weniger lustig ist, zumindest auf Partys aber keine Langeweile aufkommen lässt.
Das hier ist z.B. die Unterseite meines rechten Oberarms (auf der anderen Seite befindet sich bekanntermaßen mein Superman-Tattoo):
narbe
Die fette Narbe, die sich über die ganze Breite zieht, habe ich einem Urlaub auf dem Bauernhof meiner Oma zu verdanken. Ich war so zehn oder elf Jahre alt und durfte auf dem Heuwagen des Nachbarn mitfahren. Das war toll. Dann rief mich mein Stiefopa zum Essen. Ich sprang vom Heuwagen. Zwei, drei Meter. Kein Problem. Leider übersah ich wegen des heraus quellenden Heus ein Rohr, das von der Ladefläche abstand. Im Fall stieß ich mit dem Arm dagegen.
Dann ging ich essen.
Während des Essens bemerkte ich, dass es unter meiner Achselhöhle am rechten Arm unangenehm zog. Ich fasste mit der linken Hand unter den Pullover, um danach zu fühlen – und tappste in rohes Fleisch und Muskelgewebe. Weil von meinem cholerischen und alkoholkranken Stiefopa keine erzieherische Pflichterfüllung zu erwarten war, entschuldigte ich mich kurz und ging ins Badezimmer. Dort zog ich den Pullover aus und hob vorsichtig den Arm. Der Pullover war in Ordnung – unter meiner Achsel sah es aus, als wäre eine Granate eingeschlagen. Ein faustgroßes Loch. Fleisch, Muskeln, Fettgewebe, Knochen. Aber kein Blut. Und keine Schmerzen. Vielleicht der Schock.
Ich zog meinen Pullover vorsichtig wieder an und ging rüber zu Tante Käthe. Da wohnte zu diesem Zeitpunkt mein Onkel, dem ich erheblich mehr Souveränität im Umgang mit so etwas zutraute als meinem Stiefopa. Ich sagte so etwas wie: “Onkel Dieter, ich glaube, ich muss zum Arzt”. Dann zog ich meinen Pullover hoch und zeigte ihm den Arm. Fünf Sekunden später saßen wir im Auto zum Krankenhaus Schiffdorf. Erst nachdem der Arzt mit sechs Betäubungsspritzen rund um die Wunde gesetzt und sie (semi-) professionell vernäht hatte, rann ein einzelner Tropfen Blut meinen Arm hinunter.
Hauptsache: Als Oma von der Arbeit bei der Post kam, war der Arm bereits vernäht und bandagiert. Ich wollte nicht, dass sie sich zu große Sorgen machte – oder mir gar verbieten würde, am nächsten Tag wieder auf dem Heuwagen mitzufahren.
Dem oben verlinkten Bauernhof habe ich eine zweite Narbe zu verdanken, diesmal auf meinem rechten Mittelfinger. Sie sieht aus wie ein dreizackiger Stern und stammt von unserem Hofhund Lux. Lux war sensationell, wunderschön, anhänglich und kinderlieb. In Bramel war er immer mein bester Freund. Er liebte das Spiel “Stöckchen werfen” – er verstand es nur nicht. Die Regel, dass man den Stock erst fangen darf, NACHDEM er geworfen wurde, blieb ihm zeitlebens fremd. Und so kam es, dass ich eines Tages eines Stock nahm, den rechten Arm nach hinten bog, um auszuholen – und Lux einfach um mich herum rannte und zubiss. Mit dem Stock erwischte er ein Stück meines Fingers. Ich nahm es ihm nicht übel. Ich hätte ja besser aufpassen können.
Wenn ihr auf dem Bild oben genau hinguckt, seht ihr am oberen Bildrand eine weitere, hellere Narbe. Diese geht auf eine Story zurück, die mein Bruder und ich völlig verschieden erzählen. Ich konzentriere mich deshalb auf die Schnittmenge: ich jagte ihn durch unsere Wohnung in der Ellerkirchstraße. Da muss ich sechs oder sieben gewesen sein. Von der Küche ins Wohnzimmer. Er ist viereinhalb Jahre älter als ich und dementsprechend immer schneller und stärker gewesen. Im Wohnzimmer angekommen, warf er die Tür hinter sich zu. Es war eine dieser Türen mir großem Milchglaseinsatz, wie sie in den 60er und 70er Jahren populär waren. Ich weiß noch, dass ich versucht habe, abzubremsen, aber mit Kopf und Oberkörper spektakulär durch die Scheibe gerauscht bin. Im Rahmen, umgeben von Splittern, blieb ich schließlich hängen. Dass es nur eine vergleichsweise kleine Schnittwunde am rechten Arm gab, kann man unter “Glück gehabt” verbuchen. Die Ohrfeige, die ich von meinem Vater für diese Eskapade bekam, nahm ich als angemessen hin.
Mein Bruder meint übrigens, er wäre nur vor mir geflohen, weil ich ihn mit einem Messer verfolgt hätte. Wir kamen ja aus der Küche. Ich will das gar nicht weiter kommentieren.
Unter meiner Oberlippe gibt es eine kleine Narbe, die ein bisschen an “Indiana Jones” erinnert:
scar
Mittlerweile ist sie kaum noch zu sehen, zumal ich mich ja ungern täglich rasiere. Bekommen (verdient?) habe ich sie mir bei einer Aktion, die an die 30 Jahre zurück liegt und der Action-Dramaturgie eines Spielberg würdig gewesen wäre.
Ich meine, es wäre einer meiner Geburtstage gewesen. Ich meine, ich hätte Freunde zu Gast gehabt. Die Tatsache, dass wir eine Art “Action-Fangen” in der einbrechenden Dunkelheit spielen wollten, lässt mich hoffen, dass ich maximal 13 war – oder dass Mädchen dabei waren. Jedenfalls war ein Spielplatz in der Nähe unserer Wohnung die Location und ein alter Baum der “safe place”: wenn man die Hand auf der Rinde hatte, konnte man nicht mehr “gefangen” werden. Keine Ahnung.
Irgendwann robbte ich mich aus einem Versteck, weil ich meinte, der Suchende schaue gerade in die falsche Richtung. Dann sprintete ich los. Ich rechnete mir eine gute Chance aus, den Weg zum Baum radikal zu verkürzen, in dem ich in vollem Lauf über den Lattenzaun springen und durchs dahinter liegende Gebüsch drängen würde. Ein perfekter, teuflischer Plan. Mwaahahaaa!!!
Hätten wir das Spiel bei Tageslicht gespielt, hätte ich vielleicht sehen können, dass direkt hinter dem Zaun, versteckt durch das Gebüsch, ein Drahtseil gespannt war. Angesichts der Dunkelheit merkte ich es erst, als mein Kopf mitten im Sprung nach hinten gerissen wurde und ich schwer rücklings auf den Boden krachte.
Auch an meiner linken Hand habe ich eine Narbe, eigentlich sogar zwei. Oder eine, die sich über die ersten Glieder von Mittel- und Zeigefinger verteilt. Zu verdanken habe ich diese immer noch gut erkennbaren Ehrenzeichen diesen Dingern hier:
amorces
Kennt die noch wer? Knallplättchen, die man in Spielzeugpistolen steckte. Super Sache. Päng Päng! Einziges Problem: hatte man eine dieser schweren Pistolen aus Metall, schlug der Bolzen manchmal so hart zu, dass der Weichplastikring mit den Plättchen förmlich in das Metall des Zylinders getrieben wurde und so fest klemmte, dass man ihn auch mit den besten Fingernägeln nicht heraus pulen konnte. Als mir das mal passierte, stellte ich mich nicht doof, sondern griff zu einem Hilfsmittel – einem riesigen, sehr scharfen Küchenmesser meiner Mutter. Damit müsste sich der blöde Ring doch leicht aus dem Colt hebeln lassen… Wie die Geschichte ausging, überlasse ich eurer Fantasie.
Über den ganzen Körper verteilt habe ich auch noch vier oder fünf kaum sichtbare Narben von der Größe eines Streichholzkopfes. Die verdanke ich einer Blutkrankheit, die ca. 1975 zuerst als Leukämie fehldiagnostiziert wurde und mir zwei Wochen Aufenthalt in der Kinder-Krebsstation der Düsseldorfer Uni-Klinik einbrachte. Mit der Krankheit einher ging eine unangenehme Furunkulose, die zu einzelnen dicken Pusteln an Zehen, Knien, Fingern und Unterarmen führte. Es gab damals kaum eine andere Möglichkeit, als diese kleinen Bastarde aufzuschneiden. Eine genauere Beschreibung erspare ich euch.
Und damit haben wir noch nicht einmal über die diversen Finger- und Zehenbrüche gesprochen, die ich aus der Kindheit mitgebracht habe. Oder den Tag, an dem mir Ralf Freibeuter in der achten Klasse mit einem gezielten Haken die Nase brach (was man heute noch sehen kann). Oder den Riss im Schneidezahn, den ich einer unautorisierten Radtour nach Ratingen verdanke – auf einem Fahrrad, das mir derart zu groß war, dass ich nur im Stehen strampeln konnte und das ich über den Lenker segelnd in Richtung einer Bordsteinkante zurück lassen musste.
Ja, wir waren komplette Idioten. Aber glückliche Idioten.
In dem Sinne: Was sind eure Narben, was sind eure Geschichten?

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Dr. Acula
31. Juli, 2013 19:45

Am linken Unterarm hab ich eine Narbe, die ich mir mit… 8 oder 9? zugezogen hab. Bei meiner Oma jagte ich unsere Katze durch die Wohnung, ins Schlafzimmer, sprang aufs Bett, dengelte dabei irgendwie gegen die Lampe, die (feinstes Glas) ging krachen und fuhr mir scherbenmäßig so locker zwei-drei Zentimeter breit und tief in den Arm. Wurde dann ein “lustiger” Abend in der Notaufnahme 😛 (Bin aber heute noch beeindruckt, wie sauber der Arm auseinanderklaffte, ohne zu bluten).
Dem russischen Actionklopper “Im Alleingang” verdanke ich einen gebrochenen Knöchel (da müsste ich 15 gewesen sein) – happy, dass ich damals meine Eltern überreden konnte, das frisch ausgeliehene Video auf dem “großen” Fernseher im Wohnzimmer kucken zu dürfen, sprang ich über einen Hocker (man erkennt ein Muster: ich sollte in Wohnungen einfach nicht springen) und knickte wunderprächtig um. Focht mir zunächst nicht weiter an, doch nach ein paar Stunden hatte mein linker Knöchel den Umfang einer mittleren Wassermelone. Das brachte meiner Schulklasse dann sechs Wochen ein Klassenzimmer im Erdgeschoss ein 🙂
Im Sportunterricht hab ich mir zwei-drei Jahre vorher das linke Handgelenk gebrochen. Das war allerdings ein einfaches Ausrutschen, Hinfallen und Abstützen. Mein Sportlehrer, für den’s der erste “Arbeitsunfall” überhaupt war (und der trainierte nebenher noch die Handballdamen vom FCN), war, glaub ich, verzweifelter als ich. Da war die Krankenwagenfahrt aber noch lustiger als vor sechs Wochen…
Outdoors bin ich zu meiner eigenen gesteigerten Verblüffung unfallfrei geblieben – trotz Briefkastensprengens, Waldspaziergängen bei Gewitter und ähnlichen guten Ideen 😛

Daniel
Daniel
31. Juli, 2013 20:01

Sehr schön und zum Mitfühlen geschildert. Aua. Die Geschichte mit den in den Colt eingehämmerten Knallplättchen und wie man die wieder rauszubekommen versucht, kann ich schon mal teilen. Und als KInd habe ich dermaßen oft mit dem Gesicht gebremst, dass mein Opa sich irgendwann weigerte, mit mir spazieren zu gehen: “Der sieht ja aus, als würde er zu hause verprügelt werden!”. Das Ziepen von Mercuro-Chrom auf geschredderten Kniescheiben war Alltag. Höhepunkt war mit ca. 12 Jahren, als ich mit meinem damals ziemlich besten Freund auf einem Spielplatz auf einem Balken balanciert bin und “Wer kann wen zuerst runter schubsen” gespielt habe. Der Boden war aus Waschbeton und ich habe dieses Spiel verloren. Das Kopfschütteln der Zahnärztin, als sie das Ergebnis betrachtete und versuchte zu retten, was zu retten war, vergesse ich nie. Mein Bruder hat aber damals die größte Nummer gehabt: Mit einem Freund auf der Straße mit einem Tischtennis-Ball Foot-Bag gespielt, Tischtennis-Ball rollt in den Gulli. Sein Kumpel hebt den Gullideckel an (einer von diesen ca. 30x30cm großen, bleischweren) während mein Bruder versucht, den Ball wieder aus dem Brackwasser zu fischen. Dann wurden dem Kollegen die Arme lahm. Ich saß vorm Fernseher, als mein Bruder über die Terrasse in Richtung Küchentür gerannt kam. Es war ein Blutbad. Zwei Chirurgen und ein Anästhesist waren mehrere Stunden damit beschäftigt, die Sauerei wieder zusammen zu flicken. Gottseidank folgenlos.
Yup, komplette Idioten in dem Alter. Wie seit je her und hoffentlich auch in alle Zukunft. Da ist Kindheit schließlich für da.

Sir Richfield
Sir Richfield
31. Juli, 2013 20:30

Hmm, diverse am Kopf, hauptsächlich meinem Temperament und der Ehre geschuldet, sich nicht mit Schwächeren anzulegen.
Dann am Kinn von meinen Versuchen, das Schwimmen zu lernen ohne nass zu werden. (Beim Absprung immer gedreht, um sich an den Beckenrand zu klammern – ging halt mal schief).
Eine an der Stirn, deren Geschichte ich auch immer gerne erzähle, von der Flasche, die ich extra an Seite stellte, damit sie im Karnevalstrubel keiner an den Kopf bekäme.
Relativ neu sind bei mir die Versuche, mich von den Fingern meiner rechten Hand zu trennen, indem ich einmal versuchte ein fallendes Messer zu fangen (Schnitt am Mittelfinger, links vom Nagel bis auf den Nagel. Und einmal übersah, dass eines meiner Beile falschherum in den Schublade lag und ich beim Einsortieren des Bestecks plötzlich einen Schmerz am kleinen Finger (genau zwischen Knöchel und erstem Glied, schön quer rüber wie ein doofer Emo am Handgelenk) spürte.
Alle anderen habe ich dann wieder vergessen, deren Geschichte kann also nicht interessant genug gewesen sein.
Glücklicherweise, Klopf auf Holz, noch nie was gebrochen. Aber ich habe ja auch hauptsächlich den Schädel hingehalten, was soll da schon passieren? 😉
Unter strengen Maßstäben, wie das so schön Neusprechig heißt, könnte man den Nagel des rechten Ringfingers noch mitzählen, der musste mal komplett nachwachsen, nachdem er wegen einer Quetschung dann mehr oder minder abfiel. (DIE Story, wie ich meinen Nagel dann immer in sein Bett schieben und rausholen konnte, weil er nur noch an einigen Fetzen an der Spitze hing, das ist interessanterweise immer die, bei der die Leute am meisten das Zucken bekommen…)
Warum erzähle ich das irgendwelchen wildfremden Menschen? Danke, Internet. 😉

Der Karsten
31. Juli, 2013 20:41

Ich glaube, meine schlimmste Wunde war das gebrochene Bein mit 12 Jahren.. ich habe versucht, verschwundenes Lego hinter dem 3 Zentner schweren Heizkörper zu suchen und der ist dann auf mich drauf gekippt. Ansonsten viele Schürfwunden, nichts ernstes. Dabei handelte es sich oft um Versuche, mit BMX Rädern und selbstgebastelten Rampen Sprünge zu üben und solche Sachen. 😉

comicfreak
31. Juli, 2013 20:42

O.o
..mir hat nur mal der Riesenschecke meines Onkels mit den Krallen den rechten Unterarm aufgerissen, weil ich beim Versuch, ihn schnell zurück in den Stall zu setzen, gestolpert und auf ihn gefallen bin.

soederberg
soederberg
31. Juli, 2013 20:43

Die Geschichte mit der verglasten Wohnzimmertür habe ich auch durchexerziert. Als gegnerischen Kombattanten muss ich allerdings meine Schwester ins Feld führen. Die hat mich zur Weißglut getrieben, abgewartet bis ich in unserem 5 Meter langen Flur genug Geschwindigkeit aufgenommen hatte und schloß dann einen halben Meter bevor ich sie erreichte einfach die Tür. Ich hätte wahrscheinlich noch stoppen können, aber dann hätte ich ja klein bei gegeben. ^_^ Ja, auch ich war dumm mit 15.

Peroy
Peroy
31. Juli, 2013 21:08

Großartige Narben habe ich nicht, wenn man mal von kleinen Kratzern die beim Spielen mit dem Hund verursacht wurden absieht. Bin einmal auf dem Schulhof über einen offenen Schnürsenkel gestolpert und mit dem Kinn volle Kanne auf eine Steintreppe geknallt. Weiß nicht, was da dann rausgebaumelt ist, ein bißchen Gewebe oder eine Sehne (hat man Sehnen am Kinn?) oder sowas. Nicht der Rede wert gewesen und macht heute auch nicht wirklich was her. Knochen habe ich mir glücklicherweise nie wirklich gebrochen (ein angesplitterter Mittelfinger, auf den ein Basketball geknallt ist und der nicht mal wirklich weh getan hat, zählt nicht. Aber der Gips sahr lustig aus… kostenlose obszöne Gesten für alle).
Die beste Narbe, die ich vermutlich habe, hab’ ich nie gesehen. Bin mal mit dem Kopf gegen ein Haus gelaufen, weil ich es nicht gesehen habe. Wie sowas geht? Wenn man beim Romtollen mit anderen hinter sich guckt, um eine Kurve läuft und dabei nicht merkt, wo die Straße aufhört und das Haus anfängt. Das hat ordentlich geknallt, geblutet wie die Sau und ist dann getackert worden…ich wusste garnicht, dass man sowas auch tackern kann. Nun ja, wie meine Mutter immer sagt “Das werden die besten Köpfe”. Ich stoße mir auch heute noch die Birne an allem möglichen an… Türrahmen, Rohre, tiefhängende Lampen, Schubladen, can’t help it…

Daniel
Daniel
31. Juli, 2013 21:08

Ach, ich vergaß, weil keine Narben aber autsch: Als ich mit 12 “Back to the future” geguckt habe und danach auch mal wieder unbedingt Skateboard fahren wollte. Ich bin bis zu besagtem Gulli gekommen. “Hoffentlich nichts gebrochen?” sagte eine mir völlig unbekannte Passantin hilfreich. Doch. Und als der Chirurg mir den dislozierten Radius wieder einrenkte, wusste ich hinterher, was “Bewusstlosigkeit” bedeutet. Ein Jahr später auf dem Pausenhof: Ein Soft-Fußball kam auf mich zugerollt. Ich wollte ihn aufheben, ein Mitschüler wollte ihn im gleichen Moment aufs Tor schießen… Zweimal Gips, zweimal Erfahrung und zweimal (retrospektiver) Spaß. Mit dem zweiten Gips habe ich dann aber in der 2 Wochen später stattfindenden Jugendherberge meinen ersten richtigen Kuss mit der von mir umschwärmten Mitschülerin erleben dürfen. Und der war toll.

Uli
Uli
31. Juli, 2013 21:17

Ich habe eine Narbe am Unterschenkel, als wir auf einer BMX Bahn im Winter “Snowboard” gefahren sind. Dazu hat man sich auf ein herumliegendes Brett gestellt und ist den Kieshügel runter gebrettert. Stürze waren Ehrensache, leider landete ich auf einem herausstehenden Stahlstift und musste bis auf den Muskel genäht werden. Ich konnte aber noch locker heimlaufen.
Die zweite dicke Narbe ist am Oberarm als wir fangen spielten und ich über einen Weidezaun flüchtete. Leider blieb der Arm am Stacheldraht hängen, an den Anblick der Fettzellen erinnere ich mich noch heute. Obwohl privat versichert wurden die Fäden zu früh gezogen und die Wunde ging noch mal etwas auf. Das Ergebnis ist noch heute gut sichtbar.
Dann war da noch eine Zyste am anderen Oberarm, ehe ich beim Hautarzt ausgesprochen hatte, war schon das Skalpell in der Hand. Und eine kleine Narbe am Kinn, als ich auf einen Holzstapel gefallen bin, das kenne ich aber nur aus Erzählungen.

Peter Krause
31. Juli, 2013 21:30

Bei mir war’s der Bauernhof der Tante, kurz bevor ich 8 wurde.
Da lag so eine metallene Trommel, vielleicht 40cm Durchmesser, auf der ich balancieren wollte wie die Leute im Zirkus.
Keine 2 Sekunden und ich fiel hintenüber, wollte mich mit den Händen abfangen und dann schmerzte es im rechten Ellenbogen.
Ich ging in die Blockhütte am See und legte mich aufs Sofa, weil ich plötzlich furchtbar müde war.
Stunden später wunderten sich meine Eltern, daß ich so ungewöhnlich ruhig war, und ich sagte nur, mir tue der Arm weh.
Meine Cousine war gerade mit ihrem Freund da, einem Wehrdienstleistenden in Uniform (NVA), der sich das kurz angucjte und meinte: “ist gebrochen, ab ins Krankenhaus”.
Er hatte recht und ich verbrachte 2 Monate mit dem rechten Arm in Gips, genau über die Sommerferien. Nix mit baden.
Und als die Schule wieder anfing reichte es nur noch für 2 Wochen Sportbefreiung, das war das schlimmste daran.
Durch eine Glastür bin ich auch gegangen, das war dummerweise die Eingangstür unseres Hauses.
Von gegenüber aus dem Schuppen hatte ich Getränke geholt und wollte schnell zurück, “Wetten dass” hatte schon angefangen (noch mit Elstner).
Irgendwas muss beim Griff zur Klinke schiefgegangen sein, leider hatte ich damit nicht gerechnet und nicht abgebremst …
Und unser Hund hat mich auch mal ordentlich zerbissen, nur leider ganz ohne Grund, aus heiterem Himmel, das gibt keine Geschichte. Er war wohl schon etwas senil.

McCluskey
31. Juli, 2013 21:44

Ich komme nach eingehender Körperinspektion auf fünf. In der Reihenfolge der Erwerbung:
Rechte Handoberfläche zwischen den Knöcheln des Zeige- und Mittelfingers, etwa 1983-1985: Ein Resultat des Anstoßens an die Glühbirne meiner damiligen Schreibtischlampe beim Hausaufgaben machen. Aua, heiß.
Rechte Hand, Innenseite auf dem Daumenballen, etwa 2 cm lang und knapp neben der dort befindlichen Arterie mit dem schönen Namen Arteria princeps pollicis plaziert, Entstehungsdatum etwa 1984-1986: Bekanntlich wurde in der DDR nur rudimentär in den Erhalt und die Sanierung der Bausubstanz gesteckt. Überraschenderweise wurde dann aber doch eine Neugestaltung des Treppenhauses unserer aus den 50er jahren stammenden viergeschossigen Behausung angesetzt. Der Treppenbelag bestand aus einer dicken Plastikschicht, die an der Kante noch einen extradicken Falzabsatz hatte. Die Handwerker hatten, um die jahrzehntealte Wandfarbe zu entfernen irgendwelche chemischen Mittel auf die Mauern geklatscht, die fröhlich runterlliefen und die Stufen in eine Rutschbahn verwandelten. Und dann kam ich im jugendlich flotten Tempo von oben mit einem prall gefüllten Exemplar des berühmt-berüchtigten DDR-Einkaufsnetzes voller leerer Glasflaschen…
Rechter Oberarm Innenseite, punktförmig, 1 cm im Durchmesser, etwa 1987/88: Diese habe ich männlichem Imponiergehabe zu verdanken und nicht mal meinem eigenen. Drei Jungmänner hockten damals in weiblicher Gesellschaft auf einem Geländer herum und mein nebenmann hatte nix Besseres zu tun, mir ohne Vorwarnung mal einen kräftigen Schubs zu geben. ich flog also in die hinter mir befindliche Hecke und spießte mir einen der Zweige recht schmerzhaft in den Arm.
Meine Größte, etwa 10 cm lang, rechter Oberschenkel Oberseite, Spätsommer 1989. Ich hab auf meinem Blog schon mehrfach über meine Bootstour wenige Wochen vor der Wende im Rahmen der vormilitärischen Ausbildung geschrieben. Die Narbe entspringt einem abendlichem Bad in der sogenannten “Alten Oder” nahe der deutsch-polnischen Grenze und ist das Resultat einer Unterwasserwurzel. hat damals geblutet wie Hölle, ich hab das aber irgendwie in Eigenregie gestillt bekommen.
Über der linken Augenbraue, 1991: Die Konfirmationsfeier meines Cousins fand im Vereinsheim eines Niederlausitzer Dorffußballclubs statt. Wir spielten irgendwann am späten Abend in voller Festtagskluft auch ein wenig auf dem Platz, als der ball weit nebens Tor ging und hinter eine baracke rollte. Ich flitzte also hinterher, angelte den ball aus einer etwas schwer zugänglichen Ecke, richtete mich wieder auf und donnerte volle Lotte mit dem Gesicht gegen die scharfe Kante des Wellblechdachs. ich tauchte also wild blutüberströmt wieder ums Eck auf und versetzte die gesamte Gesellschaft in helle Panik. Mir gings eigentlich ganz gut, aber ich muss wohl wirklich sehr heftig ausgesehen haben, sowohl meine Mutter als auch meine Oma sind damals fast in Ohnmacht gefallen.
Seltsamerweise habe ich mir bei einigen schweren Autounfällen in den 90ern (z.B. einer mit mehrfachem Überschlag) gar nix Bleibendes eingefangen…

sergej
sergej
31. Juli, 2013 21:44

Ein gebrochenes (Waden)Bein, beim Spielen mit meinen Bruder, im Kindergartenalter. Ich war in eine Decke gewickelt, er zog daran, auf das ich mich drehte, ein paarmal ging es gut, einmal nicht. Da war es gut, dass meine Schwester mit der Tochter des Kinderarztes befreundet war. Der brachte mich auch ins Krankenhaus.
Im Winter beim Schlittern hingefallen, die Oberlippe aufgeschlagen/aufgebissen. Damals hatten viele Ärzte an einem Wochentag (Mittwochs?) zu), so dass ich erst bei einem unbekannten Allgemeinmediziner landete und dann in der Notaufnahme des Roten Kreuzes. Dort wurde es genäht, die Ärzte unterhielten sich dabei, was sie zu Mittag essen wollten. Hatte danach jahrelang einen Knubbel in der Oberlippe.
Wieder mein Bruder, wollte mit einer Hacke neben mein Knie schlagen, eine Zinke traf aber. Seitdem habe ich eine kleine kreisrunde Narbe, sieht aus wie ein kleiner Krater, links neben der Kniescheibe.
Einmal mit den Fahrrad in einer Kurve gestürzt, linke Wange aufgeschürft. Mit so einem roten Kram (Mercurochrom wahrscheinlich) behandelt, sah danach schlimmer aus als die eigentliche Verletzung.
Auch habe ich einmal einen Feuerwirbel* auf einen Finger gesteckt und wollte ihn dort anzünden. Glücklicherweise habe ich es mir dann doch noch anders überlegt.
*so in etwas http://www.weco-pyro.de/index.php?id=958&no_cache=1&item=4404

Pogopuschel
31. Juli, 2013 21:58

Wenn man mit Dartpfeilen aus Metall spielt, sollte man nicht ohne Brille rückwärts werfen, das könnte ins Auge gehen. Ging es bei mir auch, da war ich gerade in der dritten Klasse. Operation am nächsten Tag, Augenlicht gerettet, seitdem aber ein sichtbares (genähtes) Loch unterhalb der Pupille, aber keine Beeinträchtigungen, die Brille habe ich auch schon vorher getragen. Nur wenn man rückwärts wirft und sein Ziel nicht sehen kann, wozu dann eine Brille aufsetzen?
Auf diesem Foto kann man das Loch einigermaßen erkennen (Die Pupille sieht größer aus, als die andere): http://translateordie.files.wordpress.com/2013/07/13a564-7.jpg
Beim einem unserer Erkundungsgänge durch die dörfliche Kanalisation ließ mir ein Junge aus der Nachbarschaft den Kanaldeckel auf den Fuß fallen. Fuß gebrochen, Gips und Krücken und jede Menge kostenlose Videofilme, da den Eltern des »Übeltäters« die örtliche Videothek gehörte, und er mir jeden Tag einen Film vorbeibringen musste. An »Nummer 5 lebt« kann ich mich noch erinner, der Rest ist vergessen, da das erst in der zweiten Klasse war.
Ansonsten gibt es noch eine längere Narbe am linken Knie, die von einem ganz unspektakulären Kreuzbandriss im Knie herrührt, den ich mir im Alter von 16 beim Fußballspielen zugezogen habe. Seit dem ist nichts mehr passiert. In den letzten 15 Jahren war ich vielleicht dreimal beim Arzt.
Ich bin auch durch diverse Scheiben geflogen und von Bäumen gefallen (sogar mal aus 10 Meter Höhe), aber immer ohne größere Blessuren.
Die Knallblättchen waren übrigens genial. Wenn man die in der Mitte gefaltet hat, und dann ganz viele um einen Stein gewickelt und das ganze noch mit Allufolie verpackt hat, dann hatte man eine Bombe von nicht geringer Sprengkraft, wenn man diese fest genug auf den Boden geworfen hat.

Crook
Crook
31. Juli, 2013 22:16

Es gab mal eine Phase Januar 1994 – Januar 1995, in der ich eigentlich nie vor die Haustür hätte gehen dürfen.
21. Januar 1994, in der großen Pause in der vierten Klasse irgendwann zwischen 9.00-9.15 Uhr, bin ich vor einer Mitschülerin weggelaufen, drehte mich im Laufen nach hinten zu ihr um und habe dabei glatt die korpulente Neuntklässlerin übersehen, die ungünstigerweise in meinem Fluchtweg stand. Mit der linken Schulter voran knallte ich gegen sie, mit einer solchen Wucht, daß sogar sie umfiel. Recht beachtlich. Allerdings hatte ich auch ein Opfer gebracht und mir das Schlüsselbein gebrochen. Obwohl besagte Neuntklässlerin ja für meine Schusseligkeit nichts konnte, ist sie trotzdem nach meiner einwöchigen Zwangspause von der Schule in die Klasse gekommen, um sich bei mir zu entschuldigen, was meine Mitschüler mit lauten “Panzerschrank! Panzerschrank! Panzerschrank”-Rufen im Chor kommentierten, bis die Arme wieder gegangen war.
Ein paar Monate später spielte ich im Gymnasium auf der Spielfläche im Schulgebäude mit anderen Leuten Fußticker. Dazu mußte man meiner Erinnerung nach auf alle Viere gehen und, während man sich auf seine Hände stützte, Schwung mit den Beinen holen und mit den Füßen irgendjemanden erwischen. Keine Ahnung, wie das genau funktionierte. War ein blödes Spiel, das wir aber gerne gespielt haben – ich an jenem Tage sogar letztmals, als ich mich beim Versuch, Schwung zu holen, auf die Schnauze packte. Nach einer kurzen Phase von Benommenheit stellte ich fest, daß das, was da vor mir auf dem Boden lag, große Teile meiner beiden großen oberen Schneidezähne war.
Dies toppte ich im Januar 1995, exakt drei Monate später, indem ich es schaffte, auf dem Schulhof auf einer Eisfläche erst hochzuspringen, dann auszurutschen und Zähne voran auf den Boden zu fallen. Resultat: Ich hatte mir exakt an den gleichen Stellen noch einmal Teile meiner Schneidezähne rausgehauen. Da ich zu dem Zeitpunkt auch noch keine Kronen haben durfte (erst ab 18), mußte ich mich in den nächsten Jahren erst einmal mit Füllungen zufriedengeben, die mir dann hin und wieder, z.B. beim Döneressen, herausfielen und einen erneuten Zahnarztbesuch nötig machten.
Eine Narbe am rechten Schienbein trug ich noch etwas früher vom Toben im Keller meiner Großeltern davon. Dabei stieß ich gegen eine Kommodenkante. Wie der Wortvogel auch spürte ich zunächst nichts, zudem kein Blut. Meine relative Ruhe änderte sich allerdings schnell, sobald ich feststellte, daß ich mir einen richtigen Hautbrocken aus dem Bein gerissen habe und einen Blick auf den Knochen werfen konnte.
Jaja, auch ich war ziemlich trottelig. Heute stoße ich mir nur noch den Kopf, egal ob U-Bahn-Türen, Schränke oder Lampen.

Moepinat0r
Moepinat0r
31. Juli, 2013 22:27

Am Kinn 1: als kleines Kind sind wir mal schwimmen gegangen. “Hey Papa, guck mal!” Er guckt nicht, ich spring trotzdem. Ich pralle mit voller Wucht (eines kleinen Kindes) mit dem Kinn auf seinem Kopp auf. Das Kinn ist wohl aufgeplatzt, denn ich erinnere mich noch wie ich auf der Fahrt ins Krankenhaus meinen Kieferknochen fühlen kann. Ich fand das damals irgendwie cool. Die Narbe sieht man immer noch, wenn ich nicht grad nen Bart hab, dem Vater ist, ausser ner dicken Beule, nix passiert.
Am Kinn 2 und Handgelenk, aka Kind vs. Glasscheibe Teil XXVIII – The Quickening: Es war wohl Weinachten oder so, denn die ganze Familie war bei den Grosseltern versammelt. Ich geh kurz raus auf die Terasse. Obwohl es schon stockdüster war, muss ich wohl etwas interessantes gesehen haben, denn ich bin sofort aufgeregt wieder reingerannt. Bzw. ich wollte reinrennen, aber die Glastür war im Weg. Lohn der Mühe: eine weitere Narbe am Kinn (diesmal etwas höher) und eine kleine Naht über der Pulsader am Handgelenk. Wegen der hat Opa gemeint, dass das ganze sehr böse hätte ausgehen können.
Unter der rechten Augenbraue: nix besonderes, bin bei Glatteis auf’s Maul gefallen und die sieht man auch kaum mehr. Allerdings lief ich ein paar Wochen lang mit blauem Auge rum.
Am linken Zeigefinger: Als Sommerjob arbeitete ich mal in der IT-Abteilung eines kleinen Betriebes. Eines Tages hab ich versucht Netzwerkkabel zu erstellen. Ein paar hab ich hinbekommen, dann bin ich mit der Schere ausgerutscht.
Am linken Arm: Nix besonderes, bin mit dem Rad auf dem Heimweg ausgerutscht. Allerdings sieht die Narbe aus, als wär sie von einem Brand, da die Armhaare auf ihrem Weg durch die Haut komische Vertiefungen verursacht haben. Kann’s schlecht beschreiben, vielleicht poste ich später mal ein Bild davon.
Am Hinterkopf, aka streit unter Geschwistern Teil 153: Ich weiss nicht mehr was der Auslöser war, aber ich muss meine Schwester (ich glaub wir waren ca. 3-5) wohl geärgert haben, denn aus irgendeinem Grund verpasste sie mir von der Couch aus einen beidbeinigen Tritt in meine Brust. Ich bin dann nach hinten mit dem Kopp gegen den Wurzeltisch geknallt. Die Narbe sieht man immer wenn ich kürzlich beim Friseur war. Auch hier meinte Opa dass ich nur ganz knapp an der Querschnittslähmung vorbeigeschrammt bin.
An der linken Seite meines Bauches: Meine neueste Trophäe. Vor ein paar Jahren hab ich mit meiner Freundin ihre Eltern besucht. Da sie eine Hütte (und ich meine Hütte!) an einem See haben, sind wir mal für einen Tag hingefahren. Tja, was soll ich sagen? Der Bootsteg war rutschiger als ich gedacht hatte. Ich muss wohl auf irgendeinen Nagel gefallen sein, denn ich hatte einen ca. 5cm langen Riss an der Flanke. Hätte man wohl von nem Artzt vernähen lassen sollen. Egal, sieht zusammen mit der Narbe am Handgelenk fast wie die Stigmata aus. ^^ Jetzt muss ich mir nur noch ne Kugel durch die Haxxen jagen…
Ansonsten: kleinere Narben überall, da ich oft ungeduldig an den Gerinnseln herumgekratzt habe.

hilti
hilti
1. August, 2013 02:29

Ich erkenne ein Muster. Ich glaub ich war 11, als ich meinen kleinen Bruder jagte. Er schaffte es grade eben die Badezimmertür direkt vor meiner Nase zuzuwerfen, deren obere Hälfte verglast war. Davon hab ich vier Narben, eine am Kinn, linke Achsel (die größte) und an beiden Handgelenken über den Pulsadern. Haben aber alle erstaunlich wenig geblutet. Bonus war, dass wir beide nackt waren, weill wir duschen und danach ins Bett sollten. Ich wurde dann in ein Bettlaken gewickelt und von einem Bekannten meiner Mutter zum Hausarzt gefahren.
An der Fingerkuppe des rechten Mittelfingers. Da war ich in der 5. oder 6. Klasse in der OS. Die Klotür fiel zu und ich hab den Finger nicht schnell genug weggezogen. Die Kuppe war fast ab und es hat geblutet wie Sau.
Daumenseite am rechten Handgelenk: War ein Mitschüler mit einem Teppichmesser im Schulbus. Kam fast gar kein Blut und ich hab einfach ein Pflaster draufgeklebt.
Linkes Handgelenk: Hab mich mit dem Moped hingelegt und hab mir auf dem Asphalt schön die Haut aufgeschürft, weil mir die Handschuhe zu warm waren. Hab Glück gehabt, weill wohl das Metallarmband meiner Uhr das schlimmste verhindert hat.
Als Baby hatte ich einen Leistenbruch und davon ist eine ziehmlich wilde Narbe geblieben, die schön mit mir mitgewachsen ist.
Die anderen Unfälle haben keine Narben oder bleibenden Schäden verursacht. Zum Zahnarzt musste ich übrigens auch mal nachdem ich vom Fahrrad über den Lenker abgestiegen bin, weil bei einem Rennen der vor mir mich geschnitten hat.
An einem Wochenende haben wir eine aus Beton gegossene Garagenauffahrt abgebrochen. Erst hat ein Bagger mit Hydraulikhammer den Beton aufgestemmt (nein, ich durfte das leider nicht machen), dann musste ich helfen die Brocken in die Baggerschaufel zu wuchten. Nun war das nicht richtig armiert, aber seltsamerweise war ein Stahlseil mit eingegossen. Ihr ahnt es, als ich einen Brocken in die Schaufel wuchtete gings auf einmal nicht weiter und der Brocken bewegete sich wieder nach unten wo er auf einen anderen Brocken prallte. Und meine Hand dazwischen. Tat sauweh und der Nagel vom Mittelfinger hing nur noch an einem Hautfetzen. Ich fand das aber nicht so wild, ging hoch zu Mama und hab ihr gesagt sie soll nen Pflaster holen. Als sie mit dem Pflaster wieder kam hab ich Sterne gesehen und meinte wir sollten doch besser zum Arzt. Der hats geschient und drei Finger zusammengebunden.
Es war das Wochenende vor den Abiturprüfungen. Und es war die linke Hand…
Gehirnerschütterung 1: Bin in der OS (irgendwie hatte ich das Meiste 85/86) im Flur rumgerannt und irgendso ein Volldepp hat mir einen Ranzen zwischen die Beine geworfen. War dann ein bis zwei Wochen im Krankenhaus. Nummer 2 hab ich ganz gut alleine hinbekommen. Ich bin viel auf Bäume geklettert. Es gab bzw gibt immer noch einen Baum sehr dicht an unserer Garage. Ich bin vom Balkon auf das Garagendach geklettert, hab ein Abschleppseil am Baum festgebunden, dann durchs Haus runter und am Seil hochgeklettert. Das Seil hat gehalten, aber der Ast war morsch…
Auch da hab ich wieder Glück gehabt, dass ich nicht auf die aus dem Boden ragende Metallstange gefallen bin.

CthIngo
CthIngo
1. August, 2013 07:19

Nix. Gar nix. 38 Jahre nix. Holzklopf. Und es hätte reichlich Gelegenheit gegeben, vom Absaufen im Torfmoor, Ersticken im Strohschober, Gebissenwerden von Kreuzottern, rostige Nägel in den Kopp hauen, Gottweißwas. Mehr Glück als Verstand. Da kommt bestimmt noch was nach :-/

Tanja
1. August, 2013 08:15

Ich habe mehrere Narben am Knie, an einer Hand und irgendwo in der Nähe des Halses von einer Glastür, durch die ich auch beim Fangen-Spielen in der Wohnung der Nachbarn gerauscht bin als ich 5 oder 6 war. Keiner der Schnitte war wirklich tief, aber ich erinnere mich, dass die zwei am Knie schrecklich geblutet haben – was für mich schlimmer war als alles andere. 🙂
Die anderen Narben sind Ergebnisse von Operationen wegen Knochenbrüchen und Bänderrissen. Meinen rechten Fuß hatte ich sehr kompliziert gebrochen, weil ich im Winter bei glatten Straßen viel zu schnell mit dem Rad gefahren war. Da war ich 11 und hatte verschlafen und eine Mathearbeit stand an. 5 Wochen Krankenhaus und fast 3 Monate Krücken! Habe mich danach nie wieder so für Mathe eingesetzt 😀

S-Man
S-Man
1. August, 2013 09:49

Im Grund auch nur Narben von harmlosen Sachen, wie Schorf-Abkratzen, etc. Später kam mal eine hinzu weil ein Nazi meinte, seine Kippe auf meinem Arm ausdrücken zu müssen. Und beim Wegräumen einer von den prominenten Türscherben von mir beaufsichtigten Kindern hab ich eine Narbe am Arm. Nicht schmerzvoll, aber mit viel Blut verbunden gewesen.
Als Kind hatte ich nur eine “dumme” Sache:
Mit 8 Jahren hatte ich ein neues Fahrrad bekommen, mein Kumpel hatte noch son altes klappriges. Er wollte mal fahren, also tauschten wir. Ich war nicht darauf gefasst, dass sein Lenker mehr Spielraum hatte als er brauchte.
Jedenfalls saß dann in einer mit etwas Sand bedeckten Kurve auf der Straße ein kleines Vögelchen. Ich wollte es nicht überfahren, denn ich hatte damals nicht bedacht, dass es vermutlich eh wegfliegen würde (ernsthaft! :D). Nur war bei dem Rad nicht mehr viel mit normalem Bremsen. Ich entschied mich zu einem Abgang über den Lenke und Bremse mit Kinn. Die Naht sieht man noch heute, manchmal sogar trotz Bart 😀 Zusatz: gesplitterter Backenzahn und daraus resultierender Kieferchirurgie. Ich muss so geschrien haben, dass ein normaler Arzt aufgab und mich ins Krankenhaus überwies. Selbst die bekamen es nicht hin und erst Jahre später zog mein damaliger cooler Zahnarzt mit einem Ruck den letzten Splitter aus dem Kiefer – ganz ohne taraa…

Printe71
Printe71
1. August, 2013 11:00

Die älteste Narbe habe ich zwischen Unterlippe und Kinn. Da habe ich es als Baby geschafft, unbemerkt von meiner Mutter, an einer Seite des Kinderwagens die Fixierung des “Bettchens” mit dem Fahrgestell zu lösen. Folge: Mutter will Straße überqueren, überrollt vorsichtig den Bordstein, Bettchen gerät in Schieflage, kippt und ich knalle mit Unterlippe/Kinn auf ebendiesen den Bordstein. Muss ein ziemliches Blutbad gewesen sein, sah aber wohl schlimmer aus als es war. Ist außerdem immer eine gute Entschuldigung, wenn mein Hirn gerade nicht so will, wie ich 😀
Im Sportunterricht habe ich es dann so mit 12/13 geschafft, mir beim Abhocken aus dem Handstand selbst die Nase anzubrechen. Da war das Knie schnell unten und der Kopf zu langsam aus dem Weg.
Ansonsten sind meine Hände und Knie mit jedermenge kleinerer und größerer Narben versehen. An den Händen sind es Hauptsächlich Brandwunden, weil wir als Kinden sehr gerne mit Feuer gespielt haben. Eine Lieblingbeschäftigung dabei war das Verschmelzen von Glasscherben. Kind + Feuer + (heißes) Glas = Narben. Ist halt so.
Die Narben an den Knien stammen von vielen Fahrradstürzen, vor allem von Fahrten über selbst gebaute Rampen, Sprungschanzen u.ä. und von verschiedenen Gelegenheiten, bei denen ich Bäume unfreiwillig verlassen musste…
Hach, war das eine tolle Zeit!

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
1. August, 2013 12:53

Hehe, die Türgeschichte mausert sich langsam zum Klassiker 😀 Bei mir ebenso in jungen Jahren: Kumpel gejagt, er schmeißt die Tür zu und ich verfehle die Holzvertäffelung und haue den Arm komplett durchs Milchglas. Hat gut gesuppt und hinterließ eine Narbe am linken Unterarm.
An der rechten Hand habe ich eine, weil ich es für eine gute Idee hielt, eine Glasflasche mit Süßkram – nachdem der Deckel klemmte – aufzuschlagen… Ende vom Lied war eine genähte Hand und keine Süßigkeiten, da diese ja voller Splitter waren…
Mein Bruder hat es als Kind geschafft, dauernd irgendwo dagegen zu knallen (bevorzugt an Kanten vom Aquarium oder Türen) und hat dementsprechend auf der Omme auch eine gut zu sehende Narbe, weil er auch immer wieder die gleiche Stelle erwischt hat…

Oibert
Oibert
1. August, 2013 18:52

Eigentlich nur eine prominente Narbe an deren Ursprung ich mich erinnern kann. Die entstand folgendermaßen:
Ich wollte eine Flaschenpost machen. Eine leere Flasche Wein hatte ich schon gefunden – und das obwohl meine Eltern so gut wie nie Wein tranken. Um es schonmal zu testen, bevor ich die Post in die Flache packe hab ich den Korken reingedrückt. Und dann dummerweise nicht mehr rausbekommen. Korkenzieher war keiner zu finden, dafür aber ein Skalpell (meine Mutter war Krankenschwester). Also hab ich versucht mit dem Skalpell den Korken aufzuschneiden – und es mir dabei bis auf den Knochen kurz vor dem Anfang des Zeigefingers der linken Hand reingerammt. Es war auch niemand daheim ausser mir, es blutete wie die Sau und dann bin ich zur Nachbarin die mir das versorgen musste. Dürfte so zwischen 8 und 10 gewesen sein dabei. Die Narbe ist einen guten Zentimeter lang.
Ist allerdings sehr erstaunlich, dass nicht viel mehr passiert ist.
Wir haben auf riesigen(so kamen sie uns damals zumindest vor) Heuballen mit 2-3 Meter langen Holzstangen aufeinander eingedroschen, die älteren Kids mit ihrer Bande haben uns ihre Rambomesser an die Kehle gehalten weil wir ihr Lager verwüstet hatten und so weiter und so fort.
Ich glaube bei den vielen Helikopter Eltern gibts heute sowas viel seltener. Gibt kaum noch einen Mittelweg zwischen Eltern denen es scheissegal ist, was die Brut treibt und denen die am liebsten jeden Schritt überwachen würden.

Walter K. aus H.
Walter K. aus H.
1. August, 2013 21:12

Die Glaser müssen gut zu tun gehabt haben, damals.
Auch ich hinter Bruder her (auch ohne Messer), Tür zu, Schepper, Aua. Scherben in Schläfe und Fuß. Fuß ordentlich tief (da ist auch die Narbe), Schläfe nicht. Puh.
Originär: Dicke Narbe auf Oberschenkel.
Wir waren auf Besuch bei Opa in der DDR-Provinz (Eichsfeld). Opa hatte neues, aber altes Haus. Wir toben und spielen Verstecken. Das uralte Bett sieht gut aus: Schnell druntergekrochen. Aua – dicke Bettfedern. Dicke und spitze. Zunächst kaum Blut, und daher tiefe Einblicke in den Hautaufbau.

Exverlobter
Exverlobter
1. August, 2013 22:02

Ich hab keine Narben

Mika
Mika
1. August, 2013 22:34

Man lernt schnell, dass bei einem Sprung von zwei Meter Höhe Abrollen die bessere Alternative gewesen wäre und nicht der Versuch sich bei der Landung mit den Händen abzustützen. So ein Ellenbogen ist doch nicht unzerbrechlich.
Und beim Fahrradfahren lernt man auch schnell den Unterschied zwischen Rücktrittbremsenfahrrad und “Erwachsenenbremsenfahrrad”, wenn man die erste Bremsaktion startet, wenn man mit recht hohen Tempo auf eine Mauer zufährt rüchwärts im Leerlauf tretend mit dem Kinn bremst.

Wortvogel
Wortvogel
1. August, 2013 23:06
Shiny
Shiny
2. August, 2013 00:45

Handrasenmäher umgedreht, Schwungrad betätigt, Grashalm langsam verhackstückelt, linken Ringfinger genau am Nagel entlang erwischt.
Großes Trampolin aufgespannt, mit schweißigen Händen die Feder gezogen, Feder zischt los und mir durch den rechten Zeigefinger.

Dietmar
Dietmar
2. August, 2013 02:18

Die letzten Narben habe ich mir geholt, als ich vor ein paar Jahren auf die Bühne gesprungen bin: Bisschen Anlauf und wie beim “Bocksprung” mit den Händen auf dem Bühnenboden hochdrücken (Bühnenhöhe ca. 1,50 m). Sollte eine Abkürzung kurz vor dem Auftritt sein, weil der Aufgang vollgestellt war. Dabei blieb ich mit dem rechten Fuß in dem Vorhang hängen, der den Bühnenunterbau verbarg (Open Air-Bühne). Deshalb knallte ich mit beiden Schienbeinen gegen die Metallkante der Bühne und rutschte mit dem rechten Bein daran entlang abwärts. In Kniehöhe konnte ich den Sturz stoppen, drückte mich dann hoch und kam auf die Bühne. Zähne zusammenbeißen, lässigen Spruch machen, cool bleiben, lächeln, Show must go on. Wir spielten mehrere Stunden. Zuhause zog ich mich um und stellte fest, dass das unbekannt feuchte Gefühl im rechten Schuh während des Tages nicht vom Versagen der Fußbelüftung herrührte, zudem einen tiefen Kratzer links und eine klaffende Wunde rechts, die ich dann druckverbandmäßig versorgte. Da sie mehrere Wochen nicht heilen wollte und immer wieder aufbrach, blutete und anschwoll, dachte ich, es könnte eine nicht so sehr schlechte Idee sein, damit mal zum Arzt zu gehen. Der entfernte dann die Stoffreste/Fasern meiner Hose aus der Wunde, wies mich darauf hin, dass das Weißliche, das da aus der Wunde ragt, die gerissene und hoch geschobene Knochenhaut sei (nicht gut, aber interessant irgendwie), ich vor einem Jahrhundert jetzt tot sei und schnitt beim späteren Operations-Termin die Wundränder unter Betäubung aus.
Kindheit:
Tannenbaum abschmücken, ich bin fünf Jahre alt und helfe, stolpere irgendwie über den Läufer und knalle mit der Stirn auf die Holz-Armlehne des Sofas. Platzwunde, Arzt kommt, klammert.
Aus der Kindheit gibt es eine weitere Narbe: am Hinterkopf (der Arzt sagte damals, das sei nicht schlimm, die Narbe würde man wegen der Haare später nicht sehen. Haha … Witzbold … Ò.ó). Ich kippelte in der zweiten Klasse mit dem Stuhl, entweder hat mein Nachbar den weggestubst (lustig, lustig) oder ich bin weggerutscht. Jedenfalls knallte ich mit dem Hinterkopf auf die Rippenheizung. Aufrappeln, nix anmerken lassen, cool “Oh, das zieht ganz schön.” rausquetschen. Wurde komisch feucht am Kopf und Rücken, ich tastete und sah das Blut auf der Hand. Also bin ich zum Arzt gestiefelt, der wenige Häuser weiter praktizierte (Dr. Krämer hieß der), Mutter kam mit dem Fahrrad angerauscht, Spritze gegen Wundstarrkrampf in´s Gesäß und dann wurde die Wunde geklammert. Tränenlos weggesteckt.
Da wir im Wald aufwuchsen, gibt es zahllose Narben, die ich nicht mehr zuordnen kann. Stürze von Bäumen oder mit dem Fahrrad, Prügeleien etc.
Aus der Jugendzeit habe ich eine Narbe innen da, wo der untere Teil meines Oberarmknochens durchgestochen ist und außen von den Operationen, die den Arm retten mussten. Prügeleien können hässlich sein. (Meinem Chirurgen Dr. Lange bin ich heute noch dankbar. Er war gerade frisch im Krankenhaus als Chefarzt angekommen, hat sich sehr um mich gekümmert (es gab einige Behandlungs-“Eigenartigkeiten” vorher); 2011 ist er verstorben.)
Als junger Erwachsener bin ich nachts mit meinem ersten Auto auf der Landstraße (anthrazitfarbene Kadett City, der lief so super) unter einen Pferdewagen gerauscht. Der mittlere Balken des Leiterwagens, auf dem ein Bauer aus dem Dorf, Bauer Bode, Heu transportierte (nachts. um zwei. kann man ja machen.), traf das Auto mittig, rutschte quer über die Motorhaube und traf das Lenkrad, bog es nach innen und schabte über meine Fingerknöchel. Bei der Unfall-Untersuchung (Totalschaden natürlich) kam raus, dass mein Auto auf die Leiterwagen-Achse prallte und damit den Balken knapp vor meinem Kopf stoppte. Kürzeres Auto, längerer Balken, andere Sitzposition, das wäre ganz anders ausgegangen. Die Tür musste ich auftreten. Eine Anwohnerin zwang mir ihre “erste Hilfe” auf. Die Frau ist echt nett, wir kennen uns natürlich auf dem Lande, und ich wollte sie nicht enttäuschen, also ließ ich sie machen, obwohl ich es für unnötig hielt. Sie wickelte dann Verbands-Mull so stramm um die Finger, dass die Fingerspitzen aneinander gedrückt wurden und ich quasi “Pfötchen” machte. Meine Mutter kam mit meinem Ziehvater an den Unfallort und verfiel in Panik. Sie nahm gar nicht wahr, dass mir eigentlich nichts passiert und ich ganz klar und ruhig war. Auf der Fahrt in´s Krankenhaus saß ich hinten im Krankenwagen, meine Mutter vorne und war kaum zu beruhigen. Da fielen mir die Horrorgeschichten ein, wie Menschen Finger verlieren und das wegen des Schocks nicht merken. Hatte ich vielleicht auch einen Schock? Lieber mal nachgucken, ob die Finger da sind. Ich gucke also von oben in den “Verband” und zähle die rausguckenden Fingerspitzen. Pro Hand vier. ó_Ò Ruuuhig bleiben! Fragen, ob man vielleicht umdrehen kann, Finger suchen? Findet meine Mutter bestimmt nicht gut. Also erstmal unauffällig mit den Zähnen “Verband” aufziehen: Puh, der fünfte Finger wurde durch den “Verband” nur runter gedrückt und war nicht zu fühlen, weil die Hände natürlich schmerzten. Wunden mussten geäht werden, Narben an Zeige- und Mittelfingern beider Hände.

Dietmar
Dietmar
2. August, 2013 02:31

Gerade Oiberts Geschichte gelesen, da fällt mir doch noch etwas ein: Mein Ziehvater baute sehr viel. Holzvertäfelung der Decke (kann man ja ungefähr einordnen, wann das modern war … Tipp: letztes Jahrhundert), ich säge die Bretter auf Länge zu. Ging super. Bis ich den Daumen der linken Hand im Weg ließ. Da ich durch die Küche in´s Bad musste, um die Wunde zu versorgen, und in der Küche meine in solchen Fällen immer panische Mutter war, ging ich zügig, fröhlich lächelnd, das tropfende Blut mit der Hand auffangend da durch. Alle dachten, ich hätte Verstopfung, weil es doch etwas dauerte, die Blutung zu stoppen.
Aber ich stelle gerade fest, dass ich die Narbe nicht mehr finde…
Gilt also nicht.
Müssen wir abziehen.

Dietmar
Dietmar
2. August, 2013 02:44

“Hey Papa, guck mal!” Er guckt nicht, ich spring trotzdem.

😀 Klasse!

Lothar
Lothar
2. August, 2013 15:12

Eine Narbe am Zeigefinger, bei der ich gelernt habe, beim Gemüseschneiden immer vom Körper wegzuschneiden.
Eine Narbe am Gelenk des Daumens, mit der ich gelernt habe, dass man beim Zwiebelhobeln auch dann schon den Finger hobeln kann, wenn man noch Zwiebel in der Hand hat.
Eine Narbe am Knie als Überbleibsel einer Schleimbeutelentzündung, mit der ich gelernt habe, dass der Eisbach nicht durchgehend tiefer als ein Meter ist und dadurch gehockt reinspringen schmerzhaft enden kann.
Eine Narbe am Handgelenk, mit der ich gelernt habe, dass auch Plastikkappen von Alufässern scharf sein können, wenn man stolpert und schnell genug darüber “hinwegsegelt”.
Und eine Narbe an der Schläfe. Da habe ich nicht viel gelernt, sondern festgestellt, dass der Schläger des Corpsstudenten mit dem ich gefochten habe, tatsächlich scharf geschliffen war und ich meine Deckung nicht hätte vernachlässigen sollen.
BTW: Warum wird der RSS-Feed dieses Blogs immer nur am Freitag aktualisiert, so dass alle Beiträge in einem Rutsch im Reader landen statt zum jeweiligen Zeitpunkt ihres Entstehens?

Marcus
Marcus
2. August, 2013 19:46

Kleines “pockennarbenartiges” Oval rechts auf meiner Stirn. Soweit ich mich erinnere, war das noch vor meiner Einschulung. Grund: ein Kopfsteinpflaster, und ich zu doof zum Rennen…
Bessere Story: beim “Wintersporttag” in der Realschule (7. Klasse oder so) kam ich auf die dusslige Idee, mit zum Eislaufen zu gehen. Dazu muss man wissen, dass mein Gleichgewichtssinn nicht mal zum Fahrradfahren reicht.
Mit ein bisschen Hilfe von eher karitativ eingestellten Mädels schaffte ich es tatsächlich, ein paar Runden auf dem Eis zu drehen. Fiel sogar seltener auf den Arsch als erwartet. Aber dann war da auf einmal diese Kette, die einen Teil der Eisfläche absperrte. Ich bremste rechtzeitig, aber dann wollte ich mich an der Kette festhalten. Kette bewegt sich nach vorne, meine Füße nach hinten, und den Sturz aufs Eis fange ich mit dem Kinn ab.
Wurde danach leicht groggy vom Eis geführt. Nix weiter getan, nicht mal geblutet – aber das hätte auch mit einem Kieferbruch ausgehen können. Und nicht auszudenken, wenn ich in dem Moment gerade die Zunge ein bisschen aus dem Mund gestreckt gehabt hätte… 😯

Nulpe
Nulpe
4. August, 2013 12:56

Und wie wir zum Teil doof waren.
An meiner linken Hand am Daumen eine lange Narbe von einer Säge. Man sollte sich bei Sägearbeiten nicht von Mädchen ablenken lassen und seinen Damen nicht zwischen Holz und Säge halten.
Rechtes Bein lange Narbe weil ich als Kind immer auf Sprudelkästen gestanden habe um an die Garderobe zu kommen. Ging irgendwann mal daneben.
Am Linken Auge zwei kleine Stichpunkte zeugen davon, das es keine gute Idee ist sich selbst die Haare am Spiegel zu schneiden.
Rechte Brust ein Andenken von einem Gefecht mit Dekosäbeln das ein wenig aus dem Ruder lief. Statt auf zu hören machten mein Kumpel und ich weiter. Fazit der Fechtrunde. Meine Narbe auf der Brust und bei ihm ein Schmiss an der Wange und der Schulter.
Und dann noch an der Pobacke zeugt davon, das man Holzdächer nicht als Rutsche zweckentfremden sollte ;).

Printe71
Printe71
5. August, 2013 11:02

Zu den ganzen “Tür-Geschichten” muss ich noch ein Ulrich-Roski-Zitat nachschieben:
“Und als der Rektor mal zerstreut durch eine Scheibe lief
Warst du es nicht, der da „Zugabe!“ rief?
Dann sag ehrlich: „Das war ich, ich muss es gesteh’n
Doch Sie dürfen das nicht so verbissen seh’n!“

TimeTourist
TimeTourist
8. August, 2013 12:59

Fangen im Dunkeln? Das kenne ich! Bin beim Fangenspielen gegen einen großen Beton-Blumenkübel auf der Straße gerannt. So ein großes, rundes Ding, was zur Absperrung von Straßen manchmal benutzt wird. Zwei Narben auf beiden Schienbeinen in gleicher Höhe erinnern mich an den peinlichen Unfall.
Und natürlich waren wir Idioten! – Ich besonders! Die Mutprobe bei der „roten Zora“ (Im Clip am Ende http://www.youtube.com/watch?v=-GZhZ1eFd2k ), als man schnell das Messer zw. den Fingern stecken musste hatte mich als Kind begeistert. Musste natürlich direkt mit den Freunden wiederholt werden. Eine Narbe am Finger zeugt noch immer davon.