05
Jan 2013

Der zunehmend abnehmende Wortvogel (10)

Themen: Diet Diary, Neues |

Die Leserin, die vom “Flug-Fett” zu den Feiertagen sprach, hatte erfreulicherweise Recht:

5.1.2012: 92,4 Kilo.

Ich bin wieder da, wo ich am Tag vor Heiligabend war. Nicht bestreiten lässt sich aber, dass die Geschwindigkeit des Gewichtsverlusts sich stark verlangsamt hat. Von den 1,5 Kilo pro Woche, die ich im ersten Monat abgenommen habe, kann ich nur noch träumen. Nun ist es ein Kampf um jedes Gramm – und den führt mein Körper gegen mich.

Ich habe angefangen, meine Diät ein wenig zu normalisieren. Der Juicer ist eingemottet, wie angekündigt trinke ich “normalen” Gemüsesaft. Wenn mich ein oder zwei Mal in der Woche der Heißhunger auf Schokolade überkommt, habe ich Schoko-Pudding im Kühlschrank (erfreulich wenig Kalorien). Es passieren auch immer wieder Fehler: Ich hatte mich an einen leckeren “7 Frucht-Saft” von ALDI gewöhnt, ohne auf die Packung zu schauen – satte 200 Kalorien pro Glas!

Mein Ziel ist nun, bis Mitte Februar unter 90 Kilo zu kommen – damit wäre ich wieder auf dem Stand der Jahrtausendwende. Ende März sollte alles im grünen Bereich sein, Sport UND Gewicht.

A propos Sport: In diesen Rhythmus wieder reinzukommen ist erheblich schwerer als die kulinarische Umstellung. Momentan regnet es draußen wie aus Eimern und ich bin nicht Masochist genug, das als Ansporn zu sehen. Weil ich auch künftig nicht vorhabe, mehr als dreimal die Woche eine halbe Stunde zu laufen, werde ich die Einheiten selbst dann mal intensivieren müssen. Zu diesem Zweck habe ich Trainingsgewichte gekauft, u.a. Handschuhe mit 500 Gramm Ballast pro Seite. Damit wird beim Joggen die Armmuskulatur zusätzlich gefordert.

Denn siehe, in der Tat schrumpft der Körper bei der Diät nicht einfach in die “prä-Bauch”-Proportionen zurück. Mit 30 war ich dünn, aber auch gut proportioniert und straff. Mit 44  ist man ganz anders angelegt, die Haut legt sich nicht mehr so glatt über die Muskulatur. Vor allem raubt mir die Diät einiges an Kraft, z.B. an den Oberarmen. Da muss ich gegensteuern. Glücklicherweise habe ich noch die Hanteln aus meiner Teenager-Zeit.

Spannend wird der Urlaub in der Türkei, den wir ab nächste Woche antreten. Die Büffets dort sind so ausladend wie einladend, so üppig wie happig. Andererseits hat das Hotel auch einen großen Fitness-Bereich mit Geräten, Sauna und Schwimmbad – und wenn ich etwas mitbringe, dann ausreichend Zeit, um die reingefutterten Kalorien auch wieder auszuschwitzen. Wenn mir die Balance gelingt, wäre das ein guter Indikator für die Zukunft.

Wenn wir gerade schon von der Zukunft sprechen: Der bisherige Erfolg der Diät ist unglaublich motivierend, weil er mir beweist (vorgaukelt?), dass ich erheblich mehr schaffen kann, wenn ich nur mal die Zähne zusammen beiße und den Arsch hoch bekomme. Darum plane ich für die Zeit nach der Diät das nächste Großprojekt und wer mich kennt, der kann den Berg einschätzen, den ich dafür besteigen muss: ich möchte meine Schlafgewohnheiten soweit in den Griff bekommen, dass ich morgens zu einer halbwegs zivilen Zeit aus dem Bett kriechen kann. Millionen Bundesbürger können (müssen!) es – das hat bestimmt seine Vorteile.

Und mehr Bücher werde ich 2013 auch lesen. Ich habe schon damit angefangen. Aber das ist das Thema für einen ganz eigenen Beitrag…



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Marcus
Marcus
5. Januar, 2013 13:00

“ich möchte meine Schlafgewohnheiten soweit in den Griff bekommen, dass ich morgens zu einer halbwegs zivilen Zeit aus dem Bett kriechen kann. ”
Freiwillig? Bist du verrückt? 🙂
“Millionen Bundesbürger können (müssen!) es – das hat bestimmt seine Vorteile.”
Aus guter Erfahrung: nein, hat es nicht. Außer dass es Voraussetzung ist, seinen Job mit geregelten Arbeitszeiten zu behalten, aber das Problem stellt sich dir ja nicht.
Ernsthaft: nach allem, was ich gelesen habe, ist es erwiesen, dass Schlafrhythmus etwas ist, was man kaum ändern kann – und jeder Versuch, es trotzdem zu tun, ist ein uphill-Battle, den man nie gewinnen wird. Man kann sich mittels Disziplin darauf umstellen (nach ein paar Wochen Eingewöhnung), aber ein langes freies Wochenende reicht (eigene Erfahrung!) aus, um wieder vollkommen in alte, dem eigenen Naturell entsprechende Muster zurückzufallen. Einmal “Eule”, immer “Eule”.
Deswegen wird ja auch seit Jahr und Tag von Pädagogen gefordert, die Schule später anfangen zu lassen, weil die Hälfte der Kinder, die keine Frühaufsteher sind, sonst in ihrer Leistungs- und Aufnahmefähigkeit zu stark beeinträchtigt und damit benachteiligt sind.

Karsten
5. Januar, 2013 13:36

92,4 Kilo? Nice! Damit hast du mich seit Beginn deines “Projekts” das erste Mal….überholt ist eigentlich das falsche Wort 🙂
Ich schwanke seit September zwischen 88 und 92 Kilo (mhm…in dem Monat bin ich mit meiner Freundin zusammen gekommen…..zwar sehr viel mehr “ihr wisst schon”, aber auch sehr viel weniger normaler Sport und sehr viel besseres Essen (meine Freundin wohnt 50 Meter vom besten Döner weg, den ich jemals gegessen hab – fatal!) “grübel”)…und dank Weihnachten und Sylvester bei der Familie bin ich jetzt sogar auf 94 wieder hoch (93,6 heute morgen)
Hab aber auch schon die ersten zwei Lauf-Sessions im Jahr 2013 hinter mir und die Weihnachtsschokolade wurde bereits erfolgreich gegen Erdbeeren, Äpfel, Honigmelone und Orangen ausgetauscht 😉
Lustig, dass du die Schlafgewohnheiten ebenfalls ändern magst. Meine sind auch seit geraumer Zeit “durch den Wind”. Bin ich bei meiner Lady, stehe ich mit ihr um halb 6 auf. Bin ich in Berlin, schlafe ich gerne auch mal bis 11 und fange dann erst mit der Arbeit an. Liegt aber auch daran, dass ich dann deutlich später ins Bett komme – gestern war es auch schon wieder 5. Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem alten und allen neuen Projekten 😉

Pascal
Pascal
5. Januar, 2013 14:34

Zitat: ,,Und mehr Bücher werde ich 2013 auch lesen. Ich habe schon damit angefangen. Aber das ist das Thema für einen ganz eigenen Beitrag…”
Wie angeraten die HDR-Trilogie, richtig? 😉
Von dieser Stelle aus natürlich viel Erfolg bei der Bekämpfung des inneren Schweinehundes!
Tschakka, du schaffst es!

Stefan
Stefan
5. Januar, 2013 14:38

Gehsu in die Muckibude, Alta, mach ick och, bissu stark und kannz Getränkekisten wuchten. 🙂

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2013 15:14

Mach am besten mal Urlaub in Nordkorea, das hilft am besten, lol.

sergej
sergej
5. Januar, 2013 16:05

“werde ich die Einheiten selbst dann mal intensivieren müssen.”
Gut erkannt.
http://www.runnersworld.de/ernaehrung/tempowechsellaeufe-zum-kalorienverbrennen.61477.htm
“…Handschuhe mit 500 Gramm Ballast pro Seite. Damit wird beim Joggen die Armmuskulatur zusätzlich gefordert.”
Naja, nicht so richtig.
http://www.runnersworld.de/training/laufen-mit-gewichten.49603.htm

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2013 18:24

@ sergej: Die Tempowechsel sind ja schon Bestandteil des C25K-Programms.
Was die Gewichte angeht: Der Artikel scheint mir sehr dünn und erklärt an keiner Stelle, warum das mit den Gewichten ein Fehler sein sollte. Der Tenor ist doch nur “Unfug, machen Sie lieber etwas anderes…”
@ Pascal: Nein, ich werde HdR nicht lesen. HP auch nicht.
@ Marcus: Die Wissenschaft ist sich (wie so oft) uneins – aber das hier klingt plausibel:
http://goo.gl/65Mq8
@ Karsten: für dich dürfte der obige Artikel auch lesenswert sein – dein Problem ist die Unterschiedlichkeit der Schlafphasen.

Marcus
Marcus
5. Januar, 2013 18:42

@Torsten: “damit man morgens nicht so müde ist, muss man früher schlafengehen.” Duh. 😉
Ernsthaft, aus eigener Erfahrung: meine komplette 13jährige Schullaufbahn, plus Studium, plus mittlerweile mehr als 6 Jahre Berufserfahrung – und ich pendele immer zwischen “zu früh aufstehen müssen” und “viel zu früh aufstehen zu müssen”. Wenn es möglich wäre, sich das Frühaufstehertum mit reiner Disziplin und Hartnäckigkeit anzuerziehen, wäre es mir schon lange passiert. Es geht einfach nicht.
Man kann sich ein Stück weit dran gewöhnen, damit es nicht mehr ganz so schwer fällt, ja. Rechtzeitig und immer etwa zur selben Zeit ins Bett zu gehen hilft, das stimmt. Und am Wochenende (oder sogar für länger) zu lange zu schlafen ist kontraproduktiv, auch richtig.
Aber sonst ist der Typ, der den Artikel schrieb, vermutlich eh kein Langschläfer. Denn glaub mir: wenn man als Nachtmensch veranlagt ist, dann wird sich Frühaufstehen nie natürlich und “richtig” anfühlen. Du wirst nie sagen können “ich stehe morgens um 5:30 Uhr auf und fühle mich sauwohl damit”. Es wird immer Mühsal bleiben.

Peroy
Peroy
5. Januar, 2013 18:46

Pff, ich hab’ dank Kotzerei über Silvester die 90 geknackt… der Vogel kriegt mich nicht…

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2013 19:24

@ Marcus: Glaub es oder nicht, ich bin auch 13 Jahre zur Schule gegangen und musste morgens raus. Und ich war auch 40 Jahre lang davon überzeugt, dass man seinen Schlafrhythmus nicht so einfach anpassen kann. Meine LvA hat mich vom Gegenteil überzeugt. Die Frage ist eher, wie sinnvoll es ist. Man behauptet gerne, in den frühen Morgenstunden ließe sich viel erledigen. Mag stimmen. Aber dafür muss ich abends deutlich früher ins Bett – und ich bin in den späten Abendstunden sehr kreativ. Mag also sein, dass ich morgens nur gewinne, was ich abends verliere.
Mir gefällt dieser Absatz hier:
I feel that waking up early sets the tone for my day of “making a choice.” If I leave it to fate as to when I roll out of bed, then I feel like that’s the outlook I’m taking in general. On the other hand, if I choose to get up early and do amazing things in those quiet hours, that’s when I feel like I’m grabbing hold of my life and controlling where I go. That’s the choice I want to make.

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2013 19:33

Ist bei mir gleich.
Ob ich morgens früh aufstehe, und dafür abends früh ins Bett gehe, oder eher ein Langschläfer bin, und dafür spät ins Bett gehe kommt aufs gleiche raus. Der Tag hat weiterhin effektiv 16-18 Stunden, und wie man die sich jetzt aufteilt ist IMO völlig wurscht.

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2013 19:35

@ Exverlobter: Ich denke nur, dass ich morgens gewillter bin, Steuern zu machen, Seiten zu hämmern, aufzuräumen, etc. Das mache ich nachts nie.

Marcus
Marcus
5. Januar, 2013 19:40

@Torsten: “Glaub es oder nicht, ich bin auch 13 Jahre zur Schule gegangen und musste morgens raus.”
Ach? 😉
Bei dir ist das aber länger her als bei mir, und du bist in regelmäßigem Frühaufstehen im Gegensatz zu mir länger aus der Übung. Deshalb traue ich eher meiner Erfahrung. Aber trotzdem viel Glück – Versuch macht kluch…
@Ex: “und wie man die sich jetzt aufteilt ist IMO völlig wurscht.”
Du hast keinen normalen Job, oder? Falls doch, sehen das Chefs und Kollegen leider anders….

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2013 19:50

“Du hast keinen normalen Job, oder? Falls doch, sehen das Chefs und Kollegen leider anders….”
Ich habe Montags und Freitags einen Werkstudentenjob, da muss ich früh raus. Dienstags-Donnerstags ist es egal, da meine Seminare am Nachmittag sind. Kenne also beide Seiten der Medaille. Bin flexibel, habe aber persönlich keine Präferenz.

Michael
Michael
6. Januar, 2013 12:12

@Wortvogel “Ich denke nur, dass ich morgens gewillter bin, Steuern zu machen, Seiten zu hämmern, aufzuräumen, etc. Das mache ich nachts nie.” aber das ist doch eher ein Motivations- denn ein Schlafrhythmusproblem?

Wortvogel
Wortvogel
6. Januar, 2013 12:50

@ Michael: Darüber sind sich die Forscher uneins. Ich vermute auch, dass Körper und Geist in verschiedenen Phasen und zu verschiedenen Zeiten besser für verschiedene Zwecke genutzt werden können. Es liegt nicht an mir, den Grund dafür zu finden – ich will es nur nutzen.

Marcus
Marcus
6. Januar, 2013 13:45

@Ex:
Was ich dir sagen wollte, war, dass ANDERE eine Präferenz haben werden, wann DU zur Arbeit zu erscheinen (und damit, wann du aufzustehen) hast; dass dieselben nach DEINEN Präferenzen nicht fragen werden; und dass du das noch merken wirst, wenn du aus dem Elfenbeinturm der Studienzeit (ich darf das so sagen, hab selber studiert ;-)) ins richtige Berufsleben wechselst.
Wenn du dann JEDEN Tag das frühe Aufstehen immer noch gut abkannst – gut für dich.

Mieze
Mieze
6. Januar, 2013 15:36

Ich hab das mit dem früher aufstehen auch schon versucht .. ich hab da auch keine Steuern gemacht oder aufgeräumt. Kreativ arbeiten konnte ich aber auch nicht. Am Ende hab ich die Zeit dann zum Serien-Gucken genutzt – und am Ende noch weniger geschafft als vorher. Zusätzlich war ich chronisch nickelig, war einfach nicht meins.
.. zur Zeit versuche ich, um 3 ins Bett zu kommen .. um 7 muss ich das erste Mal raus, Kind muss ja in den Kindergarten.. dann daddel ich so rum, frühstücke in Ruhe, und gegen 10 kann ich dann weiterschlafen. Um 13 Uhr klingelt der Wecker, damit ich das Kind auch pünktlich wieder abhole 😉
.. ja, ist nicht ideal – aber für mich der beste Kompromiss, den ich finden konnte .. die Zeit nachts bis 3 Uhr will ich einfach nicht missen U(und brauche sie auch manchmal zum Arbeiten), 4 Stunden Schlaf reichen nicht, ergo geh ich halt nochmal aufs Sofa^^