30
Nov 2011

Die alten Zähne wurden schlecht – man begann, sie auszureißen. Die Neuen kamen gerade recht…

Themen: Neues |

Kurzer Abriss meiner Dental-Historie: Ich hatte immer brüchige und nicht perfekt ineinander greifende Zähne. 1997 machte ein Backenzahn außerordentlich schmerzhaft auf sich aufmerksam, was eine Wurzelbehandlung zur Folge hatte. 2001 entschied ich mich, mein Gebiss kernsanieren zu lassen: In zwei Operationen wurden alle Zähne abgeschliffen und danach mit Vollkeramik-Kronen überzogen. Das Ergebnis macht mich heute noch jedes Mal glücklich, wenn ich mir die Zähne putze. Allerdings sagte der Zahnarzt, der die Operationen durchführte, damals schon: “Den stillgelegten Backenzahn sollten wir besser rausnehmen und durch ein Implantat ersetzen”. Ich wollte mir zu der aufwändigen Schleifarbeit nicht auch noch den Kiefer aufstemmen lassen, also sagte ich: “Dafür ist Zeit, wenn es mal wirklich akut wird.”

Wirklich akut wurde es vor drei Tagen.

Es fing mit einem Puckern im Zahn und einer Druckempfindlichkeit an, die nicht wirklich schmerzhaft ist, aber extrem schlafstörend. Nach 24 Stunden half kein Thomapyrin mehr, die Suche nach Dolomo in der Hausapotheke war erfolglos. Die letzte Nacht saß ich mit Eischips im Mund bis 5 Uhr vor dem Notebook, um mich irgendwie von den Schmerzen abzulenken – damit konnte ich die Hoffnung, die Sache gäbe sich wieder, endgültig ad acta legen.

Ein Röntgenbild beim Zahnarzt später war klar: der muss raus. Also Krone rausbrechen, Zahn in der Mitte durchsägen und dann die Wurzeln einzeln ziehen. Erwähnte ich schon mal, dass ich eine extreme Pussy bin, was Spritzen und Zahnärzte angeht?

Erfreulich, dass mein Onkel Doktor nebenher auch Psychologe mit Verständnis für Angstpatienten ist. Wir entschieden gemeinsam, nicht lange zu fackeln. Die gesamte Prozedur dauerte keine 15 Minuten und war erstaunlich schmerzfrei.

Für die empfindsamen Seelen unter meinen Lesern habe ich das Ergebnis hinter den Break gelegt:

Die nächsten drei Monate habe ich ein Loch im Gebiss. Hurra.

 



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heino
heino
30. November, 2011 15:56

Da bin ich ganz bei dir, meien Zähne waren auch schon immer katastrophal schlecht und ich habe sicherlich mehr als einem Zahnarztnachkommen das Studium finanziert. Und an den hier rumliegenden Kostenvoranschlag denke ich lieber erst gar nicht…..

PabloD
PabloD
30. November, 2011 15:59

Na toll, der Beitrag kommt an dem Tag, an dem ich seit langer Zeit mal wieder so ein komisches Pochen im Dentalbereich verspüre…Und Pussy sein beim Zahnarzt ist nicht schlimm, ich muss am 27.12. hin (man braucht ja offiziell diesen blöden Jahresstempel) und ich zittere heute schon.

Aber Zahn-Bilder hingegen sind immer toll, ich hab noch eine persönliche Großaufnahme frontal ohne Schneidezähne 😀

viewer
viewer
30. November, 2011 16:40

Danke, ich hab meinen Zahnarzttermin MORGEN! Und auch ich bin eine Pussy, wenn es nur darum geht zum Zahnarzt zu gehen. Am besten nehm ich gleich mein Notebook mit ins Bett…

Uli
Uli
30. November, 2011 17:28

Ist ja witzig, mir ist heute ein (schon toter) Zahn gebrochen und muss wohl raus.

Gerd
Gerd
30. November, 2011 17:34

Der Zahnarzt, der “nebenher” auch noch Psychologe ist. Klingt nach einem *hüstl* vertrauenswürdigem Mann.

Aber so eine Kernsanierung interessiert mich auch. Geht doch nichts über ein perfektes Gebiss ohne Lücken und einem Hollywood-Lachen.

Eitelkeit ist eben doch die schönste Sünde. Sagte schon der filmische John Milton xD

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2011 17:37

@ Gerd: Es war keine Eitelkeit. Meine Zähne wären nach und nach gebrochen. Es ging darum, ein für allemal Ruhe zu haben.

Bluescreen
Bluescreen
30. November, 2011 17:37

Boah… Zahnarzt… *schüttel*
Und ich weiss, dass ich da wieder hin muss. Habe letztens ein Stück vom Provisorium des rechten oberen Schneidezahn verloren (hat aber immerhin acht Jahre gehalten). Und ne Zahnruine hab ich auch in der Backe…

Torsten hat meine Fresse ja life miterlebt, er kann sich die Zahnlücke vorstellen. Aber eines muss ich sagen: Es hilft sehr, wenn man kompetentes Personal hat, was sich um Einen kümmert. Ein Kieferchirurg, der an beiden Weisheitszähnen drei Betäubungsstiche setzt, und dann sagt “Wenn sie jetzt noch etwas spüren heben sie den Arm und ich höre sofort auf”, das beruhigt.
Ausser Geknirsche in den Backen gabs da nix, nur kräftig Blut spucken am Abend. Das war OK.

Was weitaus schlimmer war, das Rumpulen in den Zähnen mit diesem komischen Haken und bloss keine Betäubung geben (bei der Zahnärztin).

Ich weiss, dass ein Zahnarztbesuch nicht weh tun muss. Kann aber. Kann man wegstecken? Sicher.
Nur wenn man mit zwölf Jahren zwei Stunden auf so einem verfickten Stuhl gehockt hat und einem ein Backenzahn ausgegraben wurde, und der Zahnarzt nebenher sagte “Der simuliert doch nur”… dann hat man einfach keinen Bock mehr.

Zum Glück hat sich in 30 Jahren einiges getan. Drogen, zu mir…

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2011 17:40

@ Bluescreen: Die zweite OP, bei der mein Gebiss kernsaniert wurde, dauerte sechseinhalb Stunden und 38 Spritzen. Der Chirurg gab dann selber zu: “Das ist wirklich die absolute Grenzen des Zumutbaren”. Zumal ich mit dem Kopf nach hinten unten gekippt lag. Obendrein hätte ich von den Kosten eine Eigentumswohnung anzahlen können.

Bluescreen
Bluescreen
30. November, 2011 17:57

@ Torsten

Hey, ich wollte hier keinen Schwanzvergleich aufziehen. Und schon garnicht Operation gegen Eingriff zum Vergleich stellen.
Es sollte die Erklärung sein, … ach ihr wisst schon, warum ich so scheisse aussehe.

Darf ich dazu ein paar Fragen stellen? Bitte per Mail melden. Ich bedanke mich.

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2011 18:01

@ Bluescreen: Ich habe das auch nicht als Schwanzvergleich begriffen – deine Aussagen erinnerten mich nur an meine Folter.

Ich melde mich per Mail.

Patrick
Patrick
30. November, 2011 18:25

High Five Wortvogel!

Ich war am Freitag dran 😉

Kai
Kai
30. November, 2011 19:38

I feel your pain.

Ich sitze hier und trinke einen Schluck Wasser nach dem anderen, um nicht ganz vor Schmerzen abzudrehen. Aspirin hilft nicht, und das heißt mit großer Wahrscheinlichkeit: Wurzelentzündung.

Und da ich momentan in Brüssel weile und erst am Samstag wieder in Deutschland bin, freue ich mich aber mal so richtig…

Exverlobter
Exverlobter
30. November, 2011 19:53

Angst vor Spritzen?
Beim Gesundheitsamt in der Dachauerstraße gibt es immer 20 Euro fürs Blutspenden. Dann verliert man die Angst vor Spritzen.

Shah
Shah
30. November, 2011 21:09

Auch hier schlechte Zähne. Und nur sehr zum Teil gute Zahnärzte.

Als ich das erste Mal in Bamberg zum Zahnarzt ging, kam der mit dem Röntgen wieder rein: “Herr S., wir sollten Freunde werden” “Wieso das denn?” “Wir werden uns definitiv öfter sehen”….700 Euro für 6 Füllungen waren dann doch sehr unfreundschaftlich..

Ich mag nichmal das Gefühl, so viel Kunststoff im mund zu haben..:/

Peroy
Peroy
30. November, 2011 22:11

Cool. Erinnert mich daran, wie ich mit zwölf oder so vier ABSOLUT GESUNDE Backenzähne gezogen bekam, um Platz für die Spange zu haben…

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2011 22:16

@ Peroy: Das hat man bei meinem Bruder im Kindesalter auch gemacht.

Peroy
Peroy
30. November, 2011 22:19

Und wozu das Ganze ? Meine Zähne sehen immer noch scheisse aus…

Patti
Patti
30. November, 2011 22:45

Kai, dass hatte ich auch schon des öfteren. Wenn du bis Samstag durch hälst oder gar bis Montag,m iust der Zahn tot und du hast die Schemrzen los.
Anbsonsten probiere, ein Stück Kokosnussschale zu entzünden, den schwarzen Russ auf ein Stück Watte reiben und dass an die kaputte Zahnstelle drücken. Das Problem: Der Zahn stirbt dadruch schneller ab und du musst erst mal die kaputte Stelle finden!

MILE
MILE
1. Dezember, 2011 04:16

@ Wortvogel: Falls dein Zahnarzt hier in München angesiedelt ist, kannst du mir vielleicht seine Kontaktdaten zukommen lassen…?! Gerne per E-Mail, meine Mail-Adresse sollte dir (als Admin) in der Kommentarmaske angezeigt werden, denke ich…

Vielen Dank vorab…!

chaosmonger
chaosmonger
1. Dezember, 2011 16:14

@Kai: versuch es mal mit Ibuprofen, damit bekommst Du die Schmerzen und auch die Entzündung in den Griff. 400er gibts rezeptfrei in der Apotheke…

Kai
Kai
1. Dezember, 2011 22:04

@Patti + @Chaosmonger — Tja, Ibuprofen oder die anderen guten Sachen hätte ich in der Tat gleich mal holen sollen. Aber nun werde ich tapfer bis Samstag durchhalten und schauen was der liebe Zahnarzt alles so ausgraben (örgs) wird…

Peroy
Peroy
1. Dezember, 2011 22:22

Vielleicht stößt er ja beim Bohren auf Öl… ?

Kai
Kai
1. Dezember, 2011 22:23

Nej, die Zahnärzte finden in meinen Zähnen seltsamerweise nur Geld. Viel Geld…

Comicfreak
Comicfreak
2. Dezember, 2011 13:21

..komme gerade von Zahnarttermin 7 von hoffentlich nur 9 wegen einer entzündeten Wurzel zurück..

Earonn
Earonn
2. Dezember, 2011 19:38

Oh je, Du Ärmster. Na wenigstens ist halbwegs Ruhe.
Würde gerne “mit-leiden”, aber ich hab elendig gute Zähne und keinerlei Ängse etc. bei Zahnarztbehandlungen (trotz einer Kieferoperation)…

Also stell ich mir zum Vergleich vor, Du hättest mit bloßen Händen den Syphon der Spüle reinigen müssen, uärch. *mitleidigtätschel*

Achim
Achim
4. Dezember, 2011 19:01

Ich habe super Zähne, überhaupt kein Karies und so, ich vermute mal, Karies gibts gar nicht.

Diesen Monat werden es zehn Jahre, dass ich zuletzt beim Zahnarzt war, ist einfach Zeitverschwendung, wenn man tolle Zähne hat.

Sarah
Sarah
6. Dezember, 2011 12:43

“In zwei Operationen wurden alle Zähne abgeschliffen und danach mit Vollkeramik-Kronen überzogen.”

Darf man fragen, wie teuer das (ungefähr) damals war? Bei mir stünde in die Richtung auch mal was an, aber ich hab jetzt schon Angst vor den Kosten. 😉

heino
heino
6. Dezember, 2011 16:03

@Achim:das rächt sich spätestens dann, wenndu mal doch Beschwerden hast. Zahnärzte finden immer einen Grund für eine Kernsanierung:-)

Georg
Georg
15. Dezember, 2012 13:47

Beitrag 29 verstehe ich nicht… *grübel*

Howie Munson
Howie Munson
15. Dezember, 2012 14:18

@Georg: Ist nur ein Hinweislink, weil es in dem Absatz im anderen Eintrag auch um Zähne geht.