08
Jan 2011

Wenn Websticks die Woche versauen…

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Es ist mal wieder eine Leidensgeschichte – und weil ich da durch musste, müsst ihr es (second hand) nun auch.

Wir wollen bei meiner LvA den Anbieter wechseln, was Telefon und Internet angeht. Die völlig überteuerte Telekom haben wir rechtzeitig zum Jahreswechsel gekündigt. An der Hotline war der Mitarbeiter so verzweifelt, dass er uns zuerst das Ablaufdatum nicht nennen wollte, vermutlich in der Hoffnung, wir würden dann versehentlich in einen weiteren 2 Jahres-Vertrag schlittern. Aber nicht mit mir!

Zu Weihnachten machte Alice (ihr wisst ja – in meinem Haus die wohlmeinende Herrin) ein gutes Angebot: 16mbit Internet flat und Telefon flat für 19,90 im Monat – und das bei monatlichem Kündigungsrecht (wichtig, falls wir bald umziehen). Also fix alles online ausgefüllt, auch wenn wir damit ein wenig spät dran waren. Andererseits war es uns egal, ob über den Jahreswechsel das Telefon ein paar Tage lang nicht geht, wir hatten ja London gebucht.

In London erreichte mich eine Email von Alice, dass bestimmte unserer Angaben nicht mit den Angaben unseres bisherigen Anbieter überein stünden – leider aber nicht, welche Angaben. Damit war klar: Zur Rückkehr würden Telefon und Internet nicht funktionieren. Ein Anruf war ernüchternd: Weil wir den Telekom-Anschluss schon gekündigt hatten, war unsere Nummer von der Telekom wieder freigegeben worden. Die erwünschte Rufnummern-Mitnahme war damit unmöglich, und weil Alice uns deswegen nicht erreicht hatte, hatte man den ganzen Auftrag storniert. Am 6.Januar ging also alles wieder von vorne los.

Wir behelfen uns derzeit mit Handys und Websticks – keine sehr preiswerte Variante. Größere Downloads aus dem Netz sind damit ebenfalls tabu. Aber es geht. Irgendwie.
Die Websticks sind allerdings ein ganz eigenes Thema.
O2stick

Ich habe von Alice seinerzeit einen O2-Webstick geschenkt bekommen, als O2 das Unternehmen übernommen hat. Inklusive fünf Tagesflatrates. Praktische Sache gerade in der aktuellen Situation. Und was soll ich sagen: Läuft wie geschmiert. Mit dem Tageslimit von 1 GB sind zwar keine allzu großen Sprünge zu machen, aber es ist flott, und ich bin online.

Die fünf Tagesflats waren allerdings bald verbraucht, und meine LvA erbot sich, im O2-Shop neben ihrem Arbeitsplatz neue Flats zu kaufen (zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch nicht daran, eine Monatsflat zu brauchen). Weil sie daheim ja auch gerne surft und sich gerade ein schickes Macbook Air gegönnt hat, nahm sie sich gleich einen eigenen Webstick mit. Schon das war sicher nicht die beste Idee, denn geschenkt ist der O2-Stick angesichts der Tarife gerade mal okay. Für den Vollpreis ist er zu teuer. Und die inklusiven fünf Tagesflats “vergaß” man augenscheinlich beizupacken.

Das Problem: Der neue O2-Webstick weigerte sich beharrlich, die eingesteckte Sim-Karte auch nur zu erkennen. Ein Besuch in der Filiale brachte keine Abhilfe. Seither liegt das Teil hier rum. Weil ich bis zum Umtausch allerdings nicht warten konnte, recherchierte ich gestern mal Alternativen: Tchibo und Aldi haben ganz gute Tarife. Also Tchibo – ist hier gleich um die Ecke.

Erstes Problem: Die Sim-Karte im Tchibo-Webstick (übrigens von O2, mit der mir schon bekannten O2-Software) muss erst freigeschaltet werden – was schon mal mehrere Stunden dauern kann, in denen man keine Ahnung hat, ob alles in Ordnung ist. Okay, da muss man halt durch. Irgendwann blinkte der Stick blau, und die Karte wurde von der automatisch installierten Software erkannt. Beim Verbindungsaufbau ins Netz allerdings – Fehlermeldung. Ich beschloss, es erst mal gut sein zu lassen, und ging ins Bett.
Heute morgen: Der Stick leuchtet durchgehend blau, laut Anleitung ein gutes Zeichen.

Wieder auf “Verbindung” geklickt – Verbindung steht! Hurra! Browser angeworfen – nix. Er lädt sich einen Wolf, bricht irgendwann ab. Die Mobil-Software meldet immer noch stolz “Verbindung”. Ich werde langsam sauer. Mein eigener O2-Stick arbeitet derweil wie ein Uhrmacher: ruhig, zuverlässig, stressfrei.

Ich denke mir, es liegt vielleicht an dem Macbook Air. Also rüber ins Büro zum iMac. Selbe Prozedur, selbes Problem. Angeblich steht die Verbindung, aber das Internet bleibt unerreichbar.

Ich rufe die Tchibo-Hotline an. Eine sehr nette und kompetente junge Dame will helfen, scheitert aber daran, dass sie sich eher mit dem PC auskennt und der einzige Mac-Profi im Haus gerade nicht erreichbar ist. Ich werde wütend, denke darüber nach, erst mal beide nicht funktionablen Sticks zurück zu geben, damit sich hier kein Hardware-Friedhof bildet. Meine LvA möchte Online-Banking machen, ist genervt, der Haussegen droht zu kippen.
Was nun? Angepisst bin ich bereit, wirklich ALLES zu probieren, und plömpel den Tchibo-Webstick in das alte Windows-Notebook mit Vista. Die PC-Variante der Verbindungssoftware wird installiert, alles wie gehabt. Nichts geht.

Aber da: In der Windows-Variante gibt es eine Statuszeile, die in der Mac-Version fehlt: “WLAN-Verbindung aufgebaut; Mobilnetz-Verbindung gestoppt”. Ich denke kurz nach: Angesichts unseres abgeschalteten Internet-Anschlusses ist der WLAN-Router natürlich eine Sackgasse – versucht die Software etwa, sich erstmal über Router zu verbinden, und lässt deshalb das Mobilnetz ungenutzt? Ich drücke testweise den Schalter, der die WLAN-Verbindung am Notebook kappt. Die Mobil-Software meldet plötzlich: “WLAN-Verbindung unterbrochen; Mobilnetz-Verbindung aufbauen?”. Sicher doch. Und siehe da: Das weltweite Web erscheint auf dem Monitor.

Warum kümmert sich eine Mobilfunk-Software, die von einem Mobilfunk-Stick stammt, und dem Verbindungsaufbau über eben diesen Stick verpflichtet ist, vornehmlich um meinen WLAN-Anschluss?! What. The. Fuck?

Ich gehe wieder zum iMac, stecke den Stick ein, deaktiviere aber zuerst einmal Airport. Nun geht es hier auch. Allerdings bleibt es dabei, dass die Software keinen Hinweis darauf gibt, dass sie sich zuerst immer mit einem WLAN-Netz verbinden will. Das ist scheiße programmiert und bei der Software auf meinem älteren Stick auch nicht der Fall.

Kurz darauf stellen wir allerdings fest, dass der Stick und der iMac sich nicht mögen: Alle fünf Minuten stürzt das Betriebssystem ab. Also Umzug auf das Macbook Air. Hier scheint es zuverlässiger zu gehen. Und dank Monatsflat für 19,90 auch durchaus bezahlbar.

Unser Not-System steht nun also: Zwei Websticks und ein iPhone bringen uns über die Runden, bis Alice als Provider greift. Aber es bleibt die bittere Erkenntnis, dass trotz aller Versprechen der Hersteller und Provider nichts so einfach ist, wie es sein soll. Und manchmal braucht man Ausdauer, Querdenkerei und vier verschiedene Computer, um einem vergleichsweise harmlosen Problem auf die Schliche zu kommen. Das kostet zuviel Zeit – und als Freiberufler damit auch zuviel Geld. Und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn O2 nachher den überzähligen Stick klaglos zurück nimmt…

Es wäre sicher nett von mir, die Hotline von Tchibo noch mal anzurufen und denen meine Lösung (WLAN-Verbindung kappen!) zu verraten, falls noch mal ein Kunde damit aufläuft. Momentan bin ich allerdings zu sauer, um ihnen den Gefallen zu tun.



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Henry Gerloff
Henry Gerloff
8. Januar, 2011 14:46

Also bei dem hin und Her hättet ihr auch gleich nen Mifi bestellen können und wäret (zusammen) flexibler gewesen. Nutze ich beruflich mit Kollegen recht häufig, wenn wir bei Kunden sind um da nicht Probleme aufzureissen. Und BlackBerry und Android nutzen den Mifi dann auch…

Sébastian
Sébastian
8. Januar, 2011 15:02

Das ist kein Bug, sondern vermutlich ‘n Feature?! Sollte in der näheren Umgebung ein offenes/bekanntes WLAN zu finden sein, erhält das automatisch die höhere Priorität. Der Kunde spart sich somit die Einwahl ins teure und volumenbegrenzte Mobilfunknetz.
Windows7 hat diesbezüglich entsprechende Rückmeldungen auf Lager gehabt, sodass ich weitaus weniger angepisst war als ich den O2-Stick zum ersten Mal ausprobiert hatte 😉

Trantor
Trantor
8. Januar, 2011 15:03

Ich weiß, dass ich hier gleich Gefahr laufe entweder gesteinigt oder als Troll beschuldigt zu werden – oder beides – aber genau diese Geschichte mit Alice habe ich so oder so ähnlich schon von so vielen Freunden und Kollegen gehört, dass ich seit 10 Jahren bei der Telekom geblieben bin. Ja, da muss ich Torsten recht geben, die Preise sind die teuersten, allerdings auch wieder nicht so utopisch hoch. Und alle zwei Jahre denke ich mir auch kurz: “Soll ich nicht den tollen 19,90 EUR Schnäppchen der Konkurrenz verfallen?”. Aber jedes Mal bin ich so etwas von froh, dass ich -ungelogen- in den 10 Jahren noch kein einziges Mal irgendwelche Probleme mit der Telekom hatte. Aber da mag ich auch eine Ausnahme sein, ich gebe zu, ich kenne auch einige Horrorstories von der Telekom im Bekanntenkreis. Und fragt mich mal in 2 Wochen wieder, denn nach 10 Jahre Handytreuer zu Eplus wechsel ich mit meiner Nummer zu T-Mobile… und bin mal gespannt, was da alles schieflaufen kann 🙂

Achim
Achim
8. Januar, 2011 15:37

Zuerst habe ich mal gerätselt, was denn die LvA ist, klar, die Liebste von Allen, fallte mir wieder ein.
Aber den Bericht fand ich ausgesprochen gruselig, diese teuren, voll proprietären Systeme, deren Hersteller ich nicht weniger als die Pleite wünsche, nachzulesen in meinen eigenen, selten mit neuen Einträgen versehenen Blog, das also kein wirkliches Blog ist.
Daher möchte ich mal kurz erläutern, was für mich “voll Proprietär” bedeutet:
Das Betriebssystem wird nur vom Hersteller von Software und Hardware, was ein Hersteller ist, auf seinen eigenen Systemen verkauft. Mein Rechner hat zwar auch ein proprietäres Betriessystem, aber ich könnte mir den Rechner selber zusammen bauen und dann dieses BS installieren, oder ich gehe zu einem der vielen Hersteller von Rechnern, die die Systeme zusammen bauen (lassen) und dann alle das gleiche BS nutzen.
Auf dem Mobiltelefon, das mehr kann, können halt alle möglichen Hersteller das gleiche BS nutzen.
Deshalb bin ich auch von diesen schon länger erhältlichen Klugfonen von diesem kleineren Obst nicht so arg begeistert.

Wortvogel
Wortvogel
8. Januar, 2011 16:55

@ Sébastian: Natürlich ist das ein Feature – aber wenn es die eigentliche Bestimmung des Sticks überlagert, ohne mir das klar und deutlich mitzuteilen, dann ist die User-Führung und Information für den Hintern.

Wortvogel
Wortvogel
8. Januar, 2011 16:57

@ Trantor: Fakt ist aber auch – ich bin seit ca. fünf Jahren bei Alice, und das ist super. Keine Probleme, super Preise, bequeme Abrechung online, und dank der monatlichen Kündigungsfrist kann ich immer wieder den Tarif wechseln, wenn es billiger wird.
Es ist meistens nur die Umstellung, die zickt. Dein Fall ist typisch für “never touch an running system”. Man muss sich überlegen, was es einem wert ist.

Sébastian
Sébastian
8. Januar, 2011 17:08

Ja, eleganter und benutzerfreundlicher wäre ‘ne Rückmeldung vom Programm selbst. Kann doch aber keiner ahnen, dass der Apfel so sparsam mit Informationen ist 😉
Ich bin ebenfalls seit 3 Jahren überaus zufriedener Alice-Kunde. Nicht einmal irgendwelche Probleme gehabt. Wird im Bekannten- und Familienkreis regelmäßig weiter empfohlen.

Peroy
Peroy
8. Januar, 2011 18:09

Landesvollzugsanstalt…

Johannes
Johannes
8. Januar, 2011 19:50

Ich habe auch nach 3 Jahren Kabel Deutschland (KD) wieder zurück zur Telekom gewechselt. Es empfiehlt sich Rufnummernportierung (RNP) und Kündigung getrennt durchzuführen. Also RNP zwei bis drei Monate vor dem Kündigungstermin. Dann hat man noch Puffer falls was nicht funktioniert. Nachteil ist natürlich dass man die drei Monate doppelte GG bezahlt.
Klar ist Telekom mit 44,- relativ teuer, aber dafür kann ich auch durchgehend mit 25Mbit surfen und habe nicht die tausend Probleme wie bei KD.

Marcus
Marcus
8. Januar, 2011 19:58

@Henry: “Mifi”?
Wie meine Mutter jetzt sagen würde: wenn das ‘ne Sauerei ist, gibt’s was hinter die Löffel. 😀

Henry Gerloff
Henry Gerloff
8. Januar, 2011 20:17
Anderl
8. Januar, 2011 20:46

Ich bin in der DSL-Thematik nicht ganz unverfangen, arbeite selber für einen Münchner Anbieter und deshalb zwei Anmerkungen:
Also erstens kommt die Rückmeldung von der Telekom, also dem alten Anbieter. Wenn die nicht angeben, was falsch ist, kann Alice auch nur weitergeben, dass “irgendwas” falsch ist. Aus Datenschutzgründen können die Daten auch nicht direkt erfragt werden.
Dazu kommt, dass die Telekom natürlich nicht erpicht darauf ist, ihre Kunden an andere Anbieter zu “verlieren”.
Zweitens ist es eher unklug, den Anschluß selber zu kündigen, weil das die Rufnummernmitnahme erschwert. Normalerweise übernimmt der neue Anbieter bei der Portierung der Rufnummern die Kündigung des alten Anschlußes. Sofern die Telekom die Kündigung natürlich mit solchen Spielchen verzögert (womit die Kündigungsfrist verfällt), ist man mit der eigenen Kündigung natürlich besser dran.
Wenn du den Stick benutzt hast, wird’s schwierig mit einer Rücknahme.

Anderl
8. Januar, 2011 20:53

UnBEfangen, ich meinte natürlich unbefangen!

Wortvogel
Wortvogel
8. Januar, 2011 21:08

@ Anderl: Der Stick hat ja nicht funktioniert, also habe ich ihn nicht wirklich “benutzt”…
Natürlich wäre es klug gewesen, den Anschluss von Alice kündigen zu lassen. Es drängte aber die Deadline bei der Telekom, keine weiteren zwei Jahre verpflichtet zu sein. Und wie ich erwartet hatte, gab es zu Weihnachten gut DSL-Angebote – vorher hätte diese Alice-Variante 10 Euro pro Monat mehr gekostet.
Eine neue Rufnummer ist mir eigentlich wurscht. Da kann ich mit umgehen. Die alte war auch nicht sehr erinnerlich.
Ich verstehe die Problematik durchaus, und habe auch mit Problemen gerechnet. Es hat mich nur geärgert, dass Alice den Auftrag sofort storniert hat, statt tatsächlich auf mein Feedback zu warten.
Es bleibt außerdem dabei, dass ich den größten Ärger meines Lebens eben mit der Telekom hatte, als ich damals auf Alice umgestiegen bin. Da musste ich zu T-Punkt-Laden-Stalking und Psycho-Terror greifen, um meine Rechte als Kunde durch zu setzen. Eine körperbehinderte Verkäuferin habe ich mehrfach zum Weinen gebracht. Keine meiner Sternstunden. Aber die haben mich damals echt provoziert.

Anderl
8. Januar, 2011 21:35

Nicht die Alice hat den Auftrag storniert, sondern die Telekom, also zumindest bei der Rufnummernmitnahme ist das Usus, sprich die Bestellung muss zwangsläufig nochmal den gesamten Orderworkflow durchlaufen. Oder musstest du nochmal in den Laden und nochmal einen neuen Vertrag abschliessen?
Wobei die Alice mit ihrem Prozess der nachträglichen Rufnummernportierung einen Prozess lebt, den’s bei uns (noch) nicht gibt. Evtl. hätte eine parallele TAL-Bestellung da Sinn gemacht, mangels Prozesskenntnis kann ich da aber nix zu sagen.
Mit Telekom-Futzis hatte ich auch schon meinen Spaß. Ich bin aktuell noch bei der Telekom, weil bei uns hier auf dem Land noch nicht so lang der eigene Arbeitgeber verfügbar ist und hab aktuell noch ein Jahr Restlaufzeit. Letztens stand so ein Telekom-Futzi vor der Tür und wollt mir einen neuen Tarif mit natürlich wieder 24 Monaten Laufzeit andrehen.
Auf meinen Hinweis, dass ich vorhabe zu wechseln, fängt der an, über meinen Arbeitgeber herzuziehen, bis ich ihn mal ganz diskret darüber informiert hab, dass das mein Arbeitgeber ist. Danach ist er winselnd und mit eingekiffenem Schwanz abgezogen.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. Januar, 2011 08:15

@Achim: In dem Falle ist das aber kein Manko des Apple-Rechners. (Ich weiß ja, dass kein paranoider Rant über “vollproprietäre Hersteller” komplett ist ohne kreative Verballhornung des Namens und dem Wunsch nach nichts weniger als der Pleite der Firma aber wenn du Apple meinst dann schreib die auch so, Steve Jobs ist nicht der Candyman, es wird also auch nichts passieren wenn du den Namen mehrfach erwähnst).
Die Schuld ist vielmehr bei den Herstellern dieser Sticks zu suchen. Die funktionieren nämlich fast alle nur mit eigens mitgebrachter Software, die – formulieren wir es mal diplomatisch- eher suboptimal funktioniert.
Was absurderweise aber die Schuld der Netzbetreiber ist, die unbedingt eigens gebrandete Sticks und Software mitbringen wollen (schließlich soll ja kein böser Kunde auf die Idee kommen das Ding nächstes Jahr vielleicht mal mit einer anderen SIM verwenden zu wollen).
Diese Sticks werden fast alle von HuaWei produziert und sind in der Regel auch alle Baugleich (es gibt vielleicht zwei oder drei Modellreihen)
Für die Sticks ohne Netzbetreiber-Branding gibt es auch für Windows, Mac OS und Linux zahlreiche Softwarepakete, die relativ unproblematisch funktionieren, die Sonderversionen mit Netzbetreibermodifikationen, die den Sticks beiliegen sind aber meiner Erfahrung nach alle Mist.
Meist sind es uralte, um essentielle Funktionen gekürzte Varianten die dafür halt grün oder magenta eingefärbt worden sind.
Launch2net, das z.B. die Telekom ihren Sticks beilegt ist in der Originalversion (von Novamedia vertrieben) ein nettes kleines Tool für UMTS-Sticks und -Karten, die Telekom-gebrandete Variante die meiner UMTS-Karte beilag habe ich aber nie zum Laufen bekommen.
Ich bin da mittlerweile Experte, weil ich mal 2 Monate über UMTS surfen musste, da die Telekom meinen DSL Vertrag gleich mehrfach vergessen hatte.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
9. Januar, 2011 08:36

Das ist übrigens der Grund warum ich im Leben nie wieder zur Telekom gehen werde. Mein Vertrag ist gekündigt und läuft Ende Januar aus.
Hab damals Entertain + VDSL bei der Telekom bestellt und auch gleich die Kündigung meines alten Anbieters inklusive Portierung der Rufnummer von denen Übernehmen lassen (weil es ja ansonsten bei der Protierung klemmen kann). Ich habe sogar die Beauftragung 2 – 3 Monate vor dem Ablauf angestossen, damit genug Zeit bleibt um die Umstellung direkt im Anschluss zu bewerkstelligen und ich eben nicht ohne Internet dastehe.
Die Kündigung meines alten Anschlusses haben sie auch noch hingekriegt, den restlichen Auftrag haben sie aber offenbar vergessen oder verlegt, jedenfalls hieß auf meine Nachfrage einen Monat vor der Schaltung das es meinen Auftrag nicht im System gäbe. (Da hatte ich die Kündigungsbestätigung und die Auftragsbestätigung aber schon mindestens einen Monat).
Also musste ich alles neu beauftragen und den verantwortlichen Stellen ne Woche lang hinterhertelefonieren, um die gleichen Konditionen zu bekommen, wie beim ursprünglichen Auftrag (150 Euro Wechselgutschrift, Befreiung von der Anschlussgebühr und einen anderen Router hätte es geben sollen.)
Am Tag des Schaltungstermins hatte ich weder meine Zugangsdaten noch Telefon oder Internet. Auf Nachfrage kam raus, dass mein zweiter Auftrag automatisch storniert worden sei, angeblich weil die Verfügbarkeitsprüfung ergeben hätte, dass VDSL an meinem Wohnort nicht verfügbar sei. War komisch, weil VDSL-Router und Entertain-Receiver schon bei mir zu Hause standen und ich natürlich die Auftragsbestätigung hatte (inklusive Verfügbarkeitsprüfung).
Nachhaken ergab dann, das VDSL zwar verfügbar ist, aber aktuell kein Port mehr frei ist, was angeblich die Verfügbarkeitsprüfung nicht weiß, aber die Techniker vor Ort feststellen können. Ich müsste das schon verstehen, schliesslich stünde in den AGBs ja drin, dass man VDSL-Verfügbarkeit nicht garantiere, selbst wenn man erzählt es sei vorhanden (was stimmt, laut AGBs erklärt man sich einverstanden DSL 16.000 zu beauftragen falls VDSL trotz Verfügbarkeitsprüfung nicht geht)
Selbst wenn es sei im Moment kein Port frei, das könne noch dauern.
Moral der Geschichte:
2 Monate ohne Internet, da der alte Vertrag gekündigt war, der neue unterschrieben aber die Telekom die Technik nicht im Griff hatte.
Storno auf Kulanz wurde abgelehnt, Eskalation über Mahnungen und einen später hinzugezogenen Anwalt wären auf einen Prozess rausgelaufen. Alte Nummer ist weg, weil der ursprüngliche Auftrag verloren ging (und die Portierung mit ihm) und bis heute habe ich weder die Wechselgutschrift noch den versprochenen Router je erhalten.
Dazu kommt noch das Entertain als Kabelersatz nicht viel taugt und dafür das ganze als Paket einfach viel zu teuer ist

Johannes
Johannes
9. Januar, 2011 11:25

Ich habe das eben nochmal recherchiert: normalerweise sollte Deine bisherige Rufnummer erst frühestens drei Monate NACH deiner Kündigung vom alten Anbieter (in diesem Fall Telekom) neu vergeben werden. So sieht es jedenfalls das Telekommunikationsgesetz vor.
Dass Du erst einmal die Auskunft bekommen hast, dass Deine Rufnummer schon weg ist, ist in diesem Fall egal. Einfach nochmal nachfragen mit dem Hinweis auf Bundesnetzagentur und TelkoGesetz, dass hat bei Kabel Deutschland auch immer funktioniert.
http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1932/DE/Verbraucher/VerbraucherserviceTelekommunikation/InformationenZuHaeufigGestelltenFragen/MitnahmeFestnetz_Basepage.html
“Wird eine portierte Rufnummer bei Kündigung des Zugangs zum öffentlichen Telefonnetz ohne weitere Portierung frei, muss sie an den ursprünglichen Anbieter (“originären Zuteilungsnehmer”) zurückgegeben werden. Die Rückgabe soll bei Ortsnetzrufnummern erst drei Monate nach dem Wirksamwerden der Kündigung erfolgen, damit dem bisherigen Anbieter innerhalb dieser Frist eine Wiederzuteilung an den bisherigen Kunden möglich ist.”

Kommentator
Kommentator
9. Januar, 2011 11:39

@Johannes:
Entscheidend ist “…bisherigen Anbeter…”: Wenn der bisherige Anbieter einen Weggang zu einem anderen Anbieter hinnehmen muss: Wie soll er dem weggehenden Kunden die Rufnummer zuteilen? Der ist ja nicht mehr im eigenen Netz…
Beim Wechsel des DSL-Anbieters gibt es zig- Fallstricke, nicht umsonst ist das immer ein heißes Thema, auch bei den Verbraucherzentralen. Wenn einem die Rufnummer wichtig ist, sollte man den Vertrag nie selber kündigen, sondern die Kündigung samt Rufnummernübernahme dem neuen Anbieter überlassen, sonst… (siehe oben).

Wortvogel
Wortvogel
9. Januar, 2011 11:43

@ Kommentator: Jein – denn auch wenn das Telefon abgeschaltet ist, kann der alte Anbieter das per Bandansage übermitteln. War in unserem Fall auch so: “Bitte teilen Sie Ihrem neuen Anbieter folgende Nummer mit…” in der Dauerschleife aus dem Hörer.

Johannes
Johannes
9. Januar, 2011 11:56

@Kommentator: Der bisherige Anbieter kann das natürlich selber nicht. Daher muss man ja als Kunde einen Antrag auf Rufnummernportierung zum neuen Anbieter stellen. Das muss laut TelkoGesetz aber auch noch drei Monate nach Kündigung möglich sein. Bis dahin darf die Rufnummer nicht neu vergeben werden.

Achim
Achim
9. Januar, 2011 15:10

@Jeff Kelly:
bei Apple gruselt es mich grundsätzlich, und wenn einer Software in Mac-Version ein Hinweis fehlt, ist das selbstverständlich nicht die Schuld von Apple oder Steve Jobs, dem ich an dieser Stelle wieder einmal herzlichst die wirtschaftliche Pleite wünschen möchte. Aber vielleicht denkt man auch, die Anwender, die sich freudestrahlend von Apple entmündigen lassen, könnten mit so einem Hinweis nichts anfangen?

jo
jo
10. Januar, 2011 04:00

@Henry: Mifi-APs sind ein nettes Spielzeug, mit 130 Euro (Huawei 5830) bzw. 160 Euro (Novatel Mifi 2352) aber nicht gerade günstig für eine Übergangslösung. Zumal die auf Akku realistisch ja max 4h durchhalten, was für die mobile Nutzung später also auch nur so halbsexy sind.
@Wortvogel: Hmm. Bei mir funktioniert der ZTE K3565-Z von Vodafone (gibt es immer mal wieder für 10 Euro) ohne Probleme mit MacBook und 11″ MacBook Air. Den Stick bekommst du auch bei o2, alternativ wohl den Huawei E169 (Den man überall bekommt).
Ich nutze ihn mit einer T-Mobile-Karte, weshalb ich ihn a) “de-branded” habe und b) auch nicht die Standardsoftware nutze (die will man nicht. nie.).
Und “De-Branden” ist ohnehin eine gute Idee, wenn man etwas flexibler bei der Netzwahl und den Tarifen sein will.
Die Standardsoftware, die mit (je)dem Stick kommt und sich beim Einstecken aufdrängt, brauchst du auf dem Mac ja ohnehin nicht. Die eigentliche Einwahl läuft viel bequemer über die Netzwerkeinstellungen bzw. aus der Menüleiste oben.
Wie du die Sticks ggf. “frei” bekommst, wird hier erklärt: http://3g-modem.wetpaint.com/ – Eigentlich recht simpel, wobei die Anleitung für den ZTE-Stick einen ärgerlichen Fehler hat (“/dev/tty.ZTEUSBATPort” tut nicht, da fehlt was. Was, sieht man, wenn man im Terminal unter /dev/ schaut, wie das Device _genau_ heißt …).
Ist der Treiber erstmal installiert, poppt beim ersten Einstecken ein entsprechender Dialog zur einmaligen Einrichtung der Netzwerkeinstellungen auf.
Die nötigen Einstellungen für die jeweiligen Provider findest du z.B. unter http://www.surfstickvergleich.com/apn-einstellungen-von-t-mobile-vodafone-o2-und-e-plus
@Achim: Ich weiß, wir Mac-User sind alle unmündige Idioten, die ihrem Guru alles abkaufen würden, aber:
Warum sollte es Schuld von Apple oder Jobs sein, wenn ein Drittanbieter einen defekten Treiber liefert?
Grundsätzlich sind Macs im Umgang mit UMTS-Sticks nämlich pflegeleicht. Das Problem liegt üblicherweise auf Seiten per Software verbastelter/verrammelter Sticks.
PS: Ich hatte übrigens noch nie Stress mit der Telekom oder T-Mobile (Wobei ich auch noch nie wechseln wollte ,). Nervig sind mitunter nur die mitunter ebenso penetranten wie uninformierten Callcenter-Dronen. Das ist zwar ärgerlich (gerade wenn sie nicht einsehen wollen, dass man kein VDSL will), aber bei anderen Provider wohl auch nicht anders.
PPS: Eine beliebte Bonusfalle sind SIMs mit aktiver PIN-Abfrage! Die sollte man bei Nutzung der “Netzwerk-Einwahl” auf dem Mac natürlich vorher deaktivieren. Die Abfrage, meine ich. Geht in einem Handy ja recht fix.

Wortvogel
Wortvogel
10. Januar, 2011 11:10

@ jo: Viele spannende Infos, danke!