27
Mrz 2010

Random Charts (12): Übersetzungs-Unfug

Themen: Film, TV & Presse, Random Charts |

Wanetschka_0159 Holla! Als letztes Mitglied der Blattgold-Redaktion hat mich ein grippaler Infekt (oder eine godzilla-eske Erkältung, was weiß ich) darnieder geschlagen. Tage in verrotztem Nebel, Träume wie im Drogenrausch, keinerlei Zeitgefühl, selbst Direktsaft schmeckt nach Leitungswasser, und der Schüttelfrost letzte Nacht wurde sicher auf irgendeiner nach oben offenen Richterskala registriert. Ich komme mir vor wie ein Junkie auf Entzug – ohne den fragwürdigen Spaß der vorherigen Sucht.

Meine besten Freunde derzeit: Olynth, Kleenex, Grippostad, und Craig Ferguson.

Egal, da muss ich durch.

Weil die Geisteskraft für einen längeren Text nicht reicht, rekapituliere ich heute mal meine liebsten Übersetzungspatzer, die ihr gerne durch eigene Beispiele ergänzen dürft. Besonders wichtig ist mir der Beleg, dass es Übersetzungsfehler wirklich überall und in allen Formen gibt – nicht nur bei Kino- und TV-Synchronisationen.

Unangebracht ist dabei das Genöle über aktuelle Synchronisationen – auch früher wurde schon massiv geschlampt: Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft im Nachkriegskino der “detective” (im Sinne von Polizeibeamter) mit “Detektiv” (im Sinne von “private eye/detective”) übersetzt wurde. Der Sinatra-Film “Detektiv” hat den Fehler sogar im Titel. Trivia: Die Hauptfigur dieses Streifens wurde später zur Action-Ikone “John McLane” in den “Die Hard”-Filmen umgebaut.

drinks

Das Folgende mache ich “aus dem Kopf”, also bitte ich kleinere Detailschwächen in der Wiedergabe zu entschuldigen.

Warnung – ab jetzt wird es schmerzhaft:

  1. In dem Buch “Der klassische amerikanische Zeichentrickfilm” von Leonard Maltin wird die “Punchline” (also die Pointe eines Gags) mit “Schlaglinie” übersetzt.
  2. In “Total Recall” nutzen die Bösewichte einen Sender in Arnolds Stirnhöhle, um ihn zu verfolgen. Im Original sagt der Typ mit dem Tracker in der Hand “I have a lock” (oder so). Korrekt wäre demnach “Ich habe ein Signal” oder “Ich habe eine Peilung”. Stattdessen wird “Ich habe ein Schloss” geradebrecht.
  3. Die erste Übersetzung von Stephen Kings Sachbuch “Danse Macabre” verdanken wir Joachim Körber, einem der glühendsten Verfechter dessen, was ich “Langenscheidt-Übersetzung” nenne: Wann immer man ein Wort nicht kennt, übersetzt man es 1:1, auch wenn es keinen Sinn ergibt (“schwarzer Pudding” für “black pudding”, “totes Ende” für “dead end”, etc.). So kommen dann auch Redewendungen wie “Er zeigte seine wahren Farben” (für “he showed his true colors“) zustande. Die neue Übersetzung ist deutlich besser, versagt aber bei der “amerikanisch-internationalen Produktion“, die im Original schlicht der Name einer Produktionsfirma (American International Pictures) ist.
  4. Ein ganz aktuelles Beispiel finden wir im Pressematerial zur DVD der vierten Staffel von “How I met your Mother”: “Großmaul Barney (Neil Patrick Harris) hingegen bleibt sich weiterhin treu und setzt seine Suche nach fairem Sex ungebremst fort”. Fairer Sex? Ähem – “fairer sex” ist nichts anderes als das “schönere Geschlecht“…
  5. Kein Übersetzungsfehler, aber eine ziemliche Schlamperei findet sich in Brian Aldiss Sachbuch “Der Milliarden Jahre Traum”: In diesem eigentlich extrem lesenswerten Sachbuch wird der Titel von Wells Erzählung “Men like Gods” an zwei Stellen verschieden übersetzt: Einmal als “Menschen wie Götter” und einmal als “Männer, Göttern gleich” (so ich mich recht erinnere). Da hat das Lektorat geschlafen.
  6. In der Zeichentrickserie “Megaman” ist mir ein Fehler aufgefallen, der die Lustlosigkeit der Synchroredakteure beweist: “Ein Lastwagen voller Nitrogen” (das letzte Wort deutsch ausgesprochen) ist natürlich Unfug. Der englische Begriff “nitrogen” steht simpel für “Stickstoff“.
  7. Ich kann nicht sagen, ob das ein generelles Problem bei den “Peanuts” ist, aber zumindest im Jahresband zum 50. Geburtstag der Cartoon-Serie werden die Baseball-Spiele der Kinder im Text konsequent zu Fußball umdeklariert (mit Einwurf, Ecke, Tor, etc.). Dass das mit den Bildern nicht überein stimmt, scheint niemanden zu stören.
  8. In der “Twilight Zone”-Neuauflage der 80er gibt es eine Episode namens “I of Newton”, in der ein Mathematiker mit dem Teufel konfrontiert wird. Dieser gewährt ihm einen Wunsch, fordert im Gegenzug die Seele – und erklärt, dass es keine Möglichkeit gäbe, das eine durch das andere zu verhindern. Der Mathematiker sagt schließlich einfach “get lost“, und der Teufel vergeht. In der deutschen Synchro sagt er (arg lippen-asynchron) “lös’ dich in Rauch auf“, was zwar dem folgenden Effekt entspricht, inhaltlich aber Unsinn ist.
  9. In diversen edlen Supermärkten in Flughäfen wie München und Hamburg werden die Produktbereiche auf englisch markiert. Über dem Kühlbereich mit den Getränken steht “Cooled Drinks“. Wenn ich mich nicht schwer irre, müsste das “Chilled Drinks” heißen. “Cooled” heißt eben nicht “gekühlt”.
  10. In “Explorers” von Joe Dante haben sich die Synchronredakteure gar keine Mühe bei der Recherche gegeben. Die Kids im Film reden sinnfrei von SciFi-Klassikern wie “Die Erde eine Insel” (“This Island Earth”, hierzulande “Metaluna 4 antwortet nicht“) und “Verbotener Planet” (“Forbidden Planet”, hierzulande “Alarm in Weltall“).
  11. Der Titel des französischen Films “La peau de Torpedo” (“Die Haut von Torpedo”) bezieht sich auf einen Mann, der sich die Identität eines anderen zulegt. Der deutsche Titel “Der Mann mit der Torpedohaut” klingt zwar knallig, ist aber total Banane.
  12. In einer deutsch untertitelten VH1-Sendung erzählte Phil Collins dereinst, dass er sich bei einer unangenehmen Situation vorkam “as if I was on ‘Oprah’ or something” (bezugnehmend auf die bekannte Talkshow von Oprah Winfrey). Der Übersetzer machte daraus “Ich kam mir vor wie in einer Oper“…
  13. Kürzlich auf B5 aktuell: US-Vizepräsident Biden versichert den Israelis, man verstehe das Problem mit den Attentaten der Palästinenser: “We get it“. Der Übersetzer macht daraus: “Wir werden das in den Griff kriegen.

Isses denn wirklich sooo schwer?!



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

117 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
voerdus
voerdus
27. März, 2010 00:20

Ich muss da immer an eine Simpsons-Folge denken.

Homer stürmt in voller Fanmontur in Moe´s Bar und ruft “Isotopes rules!” im deutschen schreit er “Isotopen Regeln!”

Julian
27. März, 2010 00:22

Mir hat’s mal die Zehennägel aufgestellt, als jemand in der synchronisierten Fassung Doku über Spezialeffekte sprach: “Wir haben industrielles Licht und Magie benutzt”. Gemeint war natürlich die Trickfirma ILM, Industrial Light & Magic.

Oh Gott, es gibt noch so viele Beispiele!

Julian
27. März, 2010 00:26

Bei den Simpsons gibt’s ja noch eine ganze Menge anderer Fehler: “Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich schwöre nicht!” zum Beispiel (swear = schwören, fluchen), aber den größten Hammer hat Ivar Combrinck sich in der Folge geleistet, in der Mr. Burns und Lisa diese Recyclingfirma aufmachen. Bei der Rückgabe von Altmetall an der Recyclingstelle grüßt der zu diesem Zeitpunkt bankrotte Mr. Burns den Hippie an der Kasse mit “Leuchte weiter, Du verrückter Edelstein!”. Es hat ganz schön gedauert, bis ich auf “Shine on you crazy diamond” (Pink Floyd) kam… Die Schmerzen! Der Mann konnte echt kaum Englisch.

Marcus
Marcus
27. März, 2010 00:34

Zu Punkt 9: Jepp, “chilled drinks” ist korrekt, “cooled drinks” ist (bestenfalls) pidgin english.

Aber solange man über Nonsense-Übersetzungen wenigstens noch lachen kann… die meisten sind ja eher in der Preisklasse “lieb-, hirn- und witzlos” anzusiedeln. Bestes Beispiel ist für mich “Buffy The Vampire Slayer”. Ich habe die Serie größtenteils im Fernsehen verfolgt, bis die DVDs ins Haus kamen. Und was soll man sagen: GRÄSSLICH. Der Großteil der Synchro ist nicht mal wirklich falsch, nur i.d.R. vollkommen “Dienst nach Vorschrift”. Sprachwitz, persönliche “Stile” der Figuren, Dialekte, Popkulturreferenzen werden alle gnadenlos glattgebügelt, als hätten die Synchro-Macher das Motto:”Unser Job ist es nur, dafür zu sorgen, dass man der Handlung folgen kann.”

Gute Besserung an den Wortvogel!

DerTim
27. März, 2010 00:43

Mir fällt da immer eine Szene aus Spin City ein, in der Mike (Michael J.Fox) seine auf der Couch lümmelnde Freundin mit Walkman im Ohr fragt: “Was hörst Du denn da? Die Kürbisse oder die ranzigen? Oder die ranzigen Kürbisse?”

Ohne den O-Ton zu kennen, weiß ich das er da mit Sicherheit nach den Bands “(Smashing) Pumpkins” und “Rancid” fragt.

Ich frage mich da ja auch immer, wie wenig Ahnung die Synchronsprecher on Popkultur haben, zugegeben, Rancid muß man nicht unbedingt kennen, aber die Smashing Pumpkins sind nun wirklich nicht total unbekannt.

Wortvogel
Wortvogel
27. März, 2010 00:46

@ DerTim: Es ist sicher das Zeichen einer besonders miesen Übersetzung, wenn man problemlos noch das Original “durchhört”…

Allerdings möchte ich auch keine Comedy übersetzen müssen, die stark auf Wortwitz setzt. Im von dir genannten Beispiel: Wie hättest DU den Dialog denn übersetzt?

Möchte sich irgendjemand hier daran versuchen?

Andreas
Andreas
27. März, 2010 00:51

Simpsons: Mark Hamill zu Homer:
“Nimm die Gabel”
“Den Schnabel?”
“Nein, die Gabel”
An der Stelle muss man die englische Version nicht kennen, um den ursprünglichen Witz zu verstehen.

(ich tippe auf ein fork/force-Wortspiel)

Marcus
Marcus
27. März, 2010 01:17

Zum Rancid pumpkins-Beispiel:

Wörtlich übersetzen geht natürlich gar nicht, und übersetzen und die Bandnamen englisch stehen lassen auch nicht, denn auf Deutsch ist die Kombination aus den Bandnamen im Bedeutungsinhalt (“ranzige Kürbisse”) nicht auf Anhieb verständlich und damit nicht lustig.

Eine gute Übersetzung müsste sich m. E. an dieser Stelle (ich setze voraus, dass die konkreten Bands für die weitere Handlung irrelevant sind) von der Vorlage lösen und etwas freier rangehen. Einen zu Fox’ Filmfigur passenden Witz über den Musikgeschmack der Freundin einbauen, der “den Ton trifft” – also wenn’s z.B. etwas herablassend klingt, auch herablassend sein.

Schwer, da was passendes auszuknobeln ohne den Kontext. Vielleicht: “Was hörst du denn da? Kiss? Metallica? Beides gleichzeitig?” Oder: “Was ist das denn? Guns’n’Roses? Nirvana? Guns’n’Roses IM Nirvana?”

Und dann muss es ja auch noch lippensynchron sein. Ja, manchmal ists auch wirklich schwierig…

Peroy
Peroy
27. März, 2010 01:38

Schönes Thema, hier mal frei aus dem Kopf, was mir so an krassen Beispielen einfällt…

– In dem John Frankenheimer-Trash “The Holcroft Covenant” mit Michael Caine geht es im englischen Original um “four and a half billion Dollars”. Logisch, dass der Streifen hierzulande natürlich den Titel “Der 4 1/2 Billionen Dollar Vertrag” bekommen musste. Autsch.

– In dem DVD-Horror “Die Vögel – Attack from Above” schreit Stephen MacHattie, als er auf einen Krähenschwarm ballert und ihm die Munition ausgeht “Ich bin draußen!”. Ja, das seh’ ich auch, du stehst ja auffem Feld, du Dödel… (hieß im Original vermutlich mal “I’m out (of ammo)!”…)

– Stichwort “Stirb Langsam”: “Euch beiden nenn ich Hans und Karl, wie die bösen Riesen im Märchen”… no comment…

Peroy
Peroy
27. März, 2010 01:48

Ach ja, ein wunderhübscher athentischer Simultanübersetzungspatzer, der mich immer wieder erheitert: “May the force be with you. – Am vierten mai werde ich bei euch sein.” 8)

Drudatz
Drudatz
27. März, 2010 02:12

Übersetzungen und Synchronisationen werden in Deutschland leider immer sehr lieblos gemacht 🙁
Noch ein Beispiel für falsche Übersetzung:
Jeff Somers Buch “The Electric Church” wird im deutschen zu “Der elektronische Mönch”….

Peroy
Peroy
27. März, 2010 02:38

Wer allgemein gegen deutsche Synchronisationen wettert, der soll mal nach Polen oder Russland gehen…

voerdus
voerdus
27. März, 2010 03:14

Wie der Wortvogel auch schon sagte, ich will nicht unbedingt etwas Synchronisieren wo es auf den Wortwitz ankommt.

Erinnere mich da an eine “Two and a half men”-Folge.

Charlie sagt was in Richtung von “Das ist ja wie bei Alfred Hitchcocks Vögeln” Jake: “Hahahahaha!” Charlie: “Was ist so witzig?” Jake: “Du hast “Vögeln” gesagt.”.

Ich kenn das Original in dem Fall nicht, aber ich könnte Wetten es läuft darauf hinaus das es statt ums Vögeln um “Cock” geht.
Ich glaube es is verdammt schwer in solchen Dialogen überhaupt was halbwegs passendes zu finden .

Stephan
Stephan
27. März, 2010 04:55

Zunächst auch von mir: Baldige Genesung! Soll ich Dir Hühnersuppe bringen? 🙂

Ein weiterer Simpsons-Klassiker: “Lasst uns Kerker und Drachen spielen!”

Als positives Beispiel würde ich die Scrubs-Synchro herausheben, die zwar nicht immer perfekt ist, aber sich Mühe gibt, unübersetzbare Witze (siehe “rancid pumpkins” oben) komplett neu zu erfinden. An ihre Grenzen stößt sie, wenn in der Serie Deutsche auftreten – die werden dann zu Dänen (wie bei “Malcolm in the middle”). Warum Dänen in einem Tagtraum dann zu 99 Luftballoons tanzen, bleibt dem Uneingeweihten verborgen.
Mein Vorschlag wäre hier gewesen (hätte mich jemand gefragt) die Szenen statt mit dem grottigen Deutsch des Original mit ähnlich grottigem Englisch zu übersetzen. Aber das wäre wahrscheinlich zu wenig Mainstream gewesen.

Brandenburgerin
Brandenburgerin
27. März, 2010 07:57

@Julian: solche Fehler heißen im Simpsons-Jargon ja schon “Combrinck”. (ähnlich, wie ein “Homer” 😉 )

Aber der Mann kann einem auch leid tun. Der hat einen solchen Zeitdruck in der Ünbersetzung, dass soetwas einfach durchrutschen muss. Zeit für vernünftige Recherchen zu Wortwitzen oder Ähnlichem gibt es nicht.

Ein Klassiker in der falschen Übersetzung vom Englischen ins Deutsche ist für mich immer wieder “bite me” – zu Radebrech “Beiß mich” – Real soviel wie “leck mich”. Da könnte ich dutzende Filme nennen. Im Moment fallen mir eine AkteX-Folge und die Simpsons ein.

Ich habe das aber auch schon auf Petit Fours gesehen (das süße Zeug, was manchmal auf teuren Partys anstatt Kuchen gereicht wird. Da wollten die Macher so schlau sein und Törtchen im Sinne von Alice im Wunderland zaubern. Auf meinen Hinweis, was da steht wollten die nicht eingehen. Aber “Leck mich” wollten die auch nicht auf die Dinger schreiben…

Baumi
27. März, 2010 08:33

Die deutsche Übersetzung von Robert McKees Drehbuch-Bibel “Story” spricht vom “Gesetz der abnehmenden Wiederkehr”, wo ganz klar das “law of diminishing returns”, also das Ertragsgesetz (oder meinetwegen “Gesetz des abnehmenden Ertrags”) gemeint ist.

Und selbst der eigentlich geniale Harry Rowohlt hat zumindest einen kräftigen Bock geschossen: In seiner Übersetzung von Kurt Vonneguts “Sirens of Titan” erklärt eine Figur, die auf mehreren Zeitebenen existiert, nach einem fehlgeschlagenen Versuch, in die Zukunft zu blicken: “Ich werde nur noch statisch.”
Das ergibt keinen Sinn – im Original sagt er nämlich “I’m getting only static”, was soviel heißt wie “Ich kriege nur Rauschen rein,” und im Text-Zusammenhang sogar etwas amüsant ist. (“Static noise” ist das Rauschen, das man im Radio oder Fernsehen hört, wenn kein Sender eingestellt ist.)

Und weil’s in eine ähnliche Richtung geht:

Neben der Entnazifizierung von Magnum (Altnazis wurden zu Drogenschmugglern) und Star Trek (Nazi-Folge wurde nicht ausgestrahlt) wurden früher von den ÖR ja auch gerne vermeintlich zu amerikanisch klingende Begriffe durch teils sinnfreie deutsche Wortschöpfungen ersetzt – bei der ZDF-Synchro von “Family Ties” wurde so aus einem “Cheerleader” ein “Hurra-Hurra-Mädel”.

Nicht zu vergessen natürlich die grandiose US-Serie “Prost, Helmut” aud dem ZDF – mit Figuren wie dem Barkeeper Hubsi Milbe uns seiner Freundin Diane Zimmerlinde. Wer’s noch nicht kennt: Hier ist der Vorspann:

http://www.youtube.com/watch?v=rziprdaE_SI

(Das haben wir übrigens auch Ivar Combrinck zu verdanken…)

Ach ja: Und gute Besserung nach München!

aCks
aCks
27. März, 2010 08:33

Nicht nur in “Megaman” werden englische Fachausdrücke einfach eingedeutscht. Insbesondere “potassium” (Kalium) und “sodium” (Natrium) scheinen da die meisten Synchrondrehbuchschreiber an ihre Grenzen zu führen. Dabei sind die internationalen Begriffe sogar mit den deutschen identisch. Besonders peinlich wird es dann, wenn die Ermittler bei den diversen CSI-Serien zu Beginn einer Szene nicht vernünftig “Natriumchlorid” aussprechen können, um dann zum Ende der selben Szene mit Hilfe ihrer coolen, blinkenden und mit irgendwelchem Laser-Firlefanz ausgestatteten Laborausstattung nobelpreiswürdige Ergebnisse zu erzielen. Mein Favorit, was die falsche Übersetzung bei CSI angeht, ist ja “heptan-2-one” konsequenter Weise eine ganze Folge lang als Heptan-21 zu übersetzen, anstatt das korrekte 2-Heptanon zu verwenden.

Allerdings muss ich zugeben, dass es nicht unbedingt jedem in die Wiege gelegt ist, diese speziellen Übersetzungsfehler zu erkennen und sie auch noch lustig zu finden. Ich für meinen Teil werde mich jetzt mit meinen Nerd-Freunden zusammensetzen und eine Strichliste über Übersetzungsfehler bei den “Mythbusters” führen. Oder ich lerne einfach die Avogadro-Konstante bis auf 1000 Stellen hinterm Komma auswendig.

Baumi
27. März, 2010 08:43

Und weil es noch keiner erwähnt hat: Die grandiose MDR-Simultanübersetzung von La Toya Jacksons Rede in der Semperoper:

http://www.youtube.com/watch?v=DctbPiI0rIU

Gwildor
Gwildor
27. März, 2010 09:04

in fast jedem SciFi Film wird von der “Außenhülle” geredet. Im englischen Original aber von “hull”- Rumpf. Ein Riss in der Außenhülle ist eigentlich ein Leck im Rumpf.
Bei Austin Powers 1 wird er bei seiner Untersuchung gefragt. “Geschlecht?” und Austin antwortet “Ja bitte!”

michael
michael
27. März, 2010 09:18

Au, ich weiß auch einen:
Anfang der 80er, Eiskunstlauf. Der Reporter: “Sie (das Paar) laufen zu der Filmmusik von ‘On golden Pond – Ein goldenes Pfund'”.

Michael
27. März, 2010 09:38

@Marcus: “Gun’s ‘n Roses im Nirvana” ist eine sehr gute Idee, finde ich zumindest witzig.
@Stephan: Das Deutsche zu Dänen werden in der Deutschen Übersetzung scheint mir normal zu sein (ok, 99 Luftballons passen kurz nicht). Ist mir auch lieber als zu einem Franzosen gemacht zu werden. Ich denke die Strategie dahinter ist einfach, das Zielgebiet nicht zu beleidigen. 99% werden das Original sowie so nie kennen lernen.

Mir ist auch ein Fehler in einer Übersetzung aufgefallen in “Der Kindergarten Cop” mit Arnold Schwarzenegger, habe auch nicht das Original gesehen. Das kann auch Definitiv mit der 12 konkurrieren.

Ein Junge <10 Jahre haut von zu Hause ab und klettert auf einen Sendemast. Die Mutter findet ihn, will/kann nicht auf den Sendemast klettern bis Arnold kommt, und sagt zur Beruhigung "Du bist brav"…

Dr. Acula
27. März, 2010 10:09

@Vogel

Danke für die “I am Newton”-Geschichte. Ich hab mich sprichwörtlich seit Jahren gefragt, wie die Pointe funktionieren soll…

Dirk
27. März, 2010 10:56

Die Anzahl der peinlichen Übersetzungsfehler ist ja Legion, wie wir ja auch an der Zahl der Kommentare sehen können 🙂 Ich möchte trotzdem noch ein Beispiel beisteuern, das mir auf Grund der Peinlichkeit sehr weh getan hat. Das ganze spielte sich in “Married with Children” (übersetzt zu “Eine schrecklich nette Familie”) ab, und zwar war das zu dem Zeitpunkt, als Kelly mit ihren Freundinnen eine Talkshow hatte, und sie dann einen Kerl beurteilen mussten. Kelly machte dazu mit beiden Händen eine greifende Geste und sagte dazu in der deutschen Synchro: “Zwei Palmen hoch”. Im Original war das sicherlich ein “two palms up”, wobei in dem Fall aber die Handflächen gemeint sind, nicht die Bäume. Aber es ist leicht, das zu kritisieren, eine gute Übersetzung zu finden ist auch da nicht leicht.

Oibert
Oibert
27. März, 2010 12:02

Einer meiner Lieblingspatzer ist in Star Trek 5 – Als McCoy vom rösten der Marschmelonen erzählt.
Ganz schrecklich ist auch immer, wenn in deutschen Übersetzungen das Wort organisch für organic auftaucht, was ziemlich häufig vorkommt. Zum Glück gibts bei mir nur noch Originalversionen…

Bernd
Bernd
27. März, 2010 12:40

Warscheinlich weniger Übersetzungsfehler dafür wohl eher eine politische Entscheidung.

Letzte Folge von “Band of Brothers”. Ein Wehrmachtsgeneral der gerade kapituliert hat hält eine Ansprache an seine Leute. Im Orginal wird während dieser Rede immer wieder auf einen Ami geblendet der das ganze simultan ins Englische übersetzt. Dabei sind alle ganz Ernst und am Ende wird sogar festgestellt das die deutschen Soldaten im Prinzip das gleiche durchgemacht haben wie die Amerikaner. In der deutschen Fassung reißt der amerikanische Übersetzer allerdings nur dumme Witze über den General…

The_Real_McCoy
The_Real_McCoy
27. März, 2010 12:44

@Oibert: Das bei Star Trek 5 ist kein Übersetzungsfehler! Im englischen O-Ton sagen sie ebenfalls “marshmelon”.

Erklärung:

In J.M. Dillard’s novelization (and in the original script William Shatner contributed to) Doctor McCoy played a practical joke on Spock, reprogramming the computer to display “marshmelon” instead of “marshmallow”. Although this wasn’t filmed, the error in Spock’s pronunciation and Doctor McCoy’s delight in it are evident in the movie.

Who knows?
Who knows?
27. März, 2010 12:53

Ich bin ja großer Football-Fan, und meine Lieblings-Patzer hat es im Football-Film “Die Bullen von Dallas” (OT: North Dallas Forty) mit Nick Nolte gegeben.

Ich muss dazu sagen, dass ich den Film nie in der Originalversion gesehen habe, aber wenn…

– der Running Back ständig vor sich hin murmelt: “Ich darf nicht fummeln, ich darf nicht fummeln, ich darf nicht fummeln” (to fumble heißt im Football-Jargon: den Ball verlieren, den Ball fallen lassen)…
– der Head Coach sagt: “Wir wollen dieses Jahr die Superschüssel gewinnen” (Super Bowl, anyone?)…

dann weiß man, wo der Hase lang läuft 🙂

Na schön, der Film ist von 1979, da hatte hierzulande noch keiner Ahnung von Football – aber trotzdem…

PabloD
PabloD
27. März, 2010 13:16

Bei den Simpsons darf natürlich die “Hallo Kätzchen”-Fabrik nicht fehlen.

Kann den Film grad nicht zuordnen, aber anstatt “Sauerstoff” wurde O2 auch schon mit “Null-Zwei” übersetzt.

xanos
xanos
27. März, 2010 13:16

Mein Lieblingzitat bleibt da Star Trek. Janeway steht in gewohnt steifer ST Manier da und sagt zum Computer: “Was ist denn das für ein Mist da draußen?”

Generell stören mich kleinere Patzer nicht. Was mich aber aufregt sind die Versuche von Neuinterpretation oder wenn ich das Gefühl kriege, dass die Synchro (oder Lokalisation) versucht hat etwas zu verbessern. Eingriffe in das künstlerische Original. Wenn z.B. aus Once Upon A Time In the West was ganz anderes wird und dann auch noch Inhalt verändert werden muss, damit der neue Titel passt. Oder wenn bei The Good, The Bad and the Ugly auf einmal der Mexikaner im deutschen Titel weggelassen wird und man irgendwie ein komisches Gefühl nicht loswird ^^

Wortvogel
Wortvogel
27. März, 2010 13:41

@ Xanos: Da widerspreche ich aber vehement. Synchronisation MUSS, wenn sie dem Original gerecht werden will, interpretieren und neu formulieren können. Es geht nicht um die verwendeten Worte, sondern um den Spirit. “Die Gute, die Bösen, und die Hässlichen” hätte mir als Filmtitel ebenso wenig gefallen wie “Es war einmal im Wilden Westen” (der deutsche Titel ROCKT). Ebenso Star Trek: “Der schlafende Tiger” ist in meinen Augen ein schönerer und passenderer Titel als “Space Seed”. “Blue Thunder” sagt weniger über den Filminhalt aus als “Das fliegende Auge”.

Natürlich gibt es viele verfälschende und beschissene deutsche Filmtitel, aber es ist falsch, das an der Entfernung der Übersetzung zum Original festzumachen.

voerdus
voerdus
27. März, 2010 13:48

Wo wir gerade bei Filmtiteln sind, wer kam auf die Idee nen Film “Der Kautions-Cop” zu nennen?

Mahwa
Mahwa
27. März, 2010 13:49

Ich bin der Meinung, man hätte “Inglourious Basterds” nicht übersetzten dürfen. Weite Teile sind sowieso auf Deutsch gehalten, aber bei der Stelle, an der Brad Pitt sich mit einem deutschen Soldaten unterhält und Gedeon Burkhard als Dolmetscher fungiert geht jeder Sinn verloren, auch wenn sie durch eine freie Übersetzung versucht haben, dem zumindest etwas entgegen zu wirken. Subtitles wären besser gewesen.

Nobbes
Nobbes
27. März, 2010 14:26

@Xanos: Da täuscht Dich Deine Erinnerung. Das war nicht Janeway, das war Beverly Crusher in der TNG-Episode “Das Experiment (Remember me)”.

Grundsätzlich kann ich damit leben, wenn Übersetzer nicht jede Popkulturreferenz kennen. Das ist sicher ärgerlich, aber verständlich. Bei der Übersetzung auf falsche Freunde hereinzufallen, ist aber meiner Meinung nach ein Anfängerfehler, der einem professionellen Übersetzer nicht unterlaufen sollte.

Wortvogel
Wortvogel
27. März, 2010 14:31

@ Nobbes: Das ist grundsätzlich richtig – auch ich habe als Übersetzer vermeidbare Fehler gemacht, weil ich gar nicht drauf kam, dass da ein Fehler versteckt sein könnte. In meinem ersten “Babylon 5”-Roman habe ich “self conscious” als “selbstbewusst” übersetzt, obwohl es das Gegenteil heißt.

ABER: Auch wenn man einen popkulturelle Referenz nicht erkennt, so sollte man doch wenigstens bemerken, dass genau deshalb der Satz keinen Sinn macht. Um bei den Simpsons zu bleiben: Man KANN NICHT “Isotopen regeln!” schreiben, und sich dann rausreden: “Keine Ahnung, was das bedeutet.” Referenzen hin oder her – am Ende muss der deutsche Text verständlich, stimmig, und halbwegs plausibel am Original bleiben.

Emanuela
Emanuela
27. März, 2010 14:43

Ich finde es merkwürdig, wenn ein amerikanischer Promi im Dialog fällt und er bei der Übersetzung eingedeutscht wird. Mr. Burns, als sich die Welpen in seinem Keller auf die Hinterbeine gestellt haben “schaut wie sie da stehen. Wie lauter kleine Boris Beckers.” Boris Becker kommt auch häufig bei den Golden Girls vor, wobei da ein ähnlicher Bruch entsteht, als würden statt Dollar plötzlich Euros in den amerikanischen Serien vorkommen. Selbst wenn die amerikanischen Namen hier weniger geläufig sind – das ist wesentlich schmerzfreier, als “Boris Becker”.

Peter
Peter
27. März, 2010 14:49

Das mit den “Regeln” kommt bei den Simpsons öfters vor. In einer Folge taucht der Satz “AOL Rules” auf der Titelseite des Time Magazine auf. Übersetzt wurde es mit “AOL-Regeln”! Das macht überhaupt keinen Sinn! (Hintergrund: AOL hatte damals Time Warner aufgekauft)

Emanuela
Emanuela
27. März, 2010 14:56

Ja, in der Folge “ein Sommer für Lisa” schrieben ihre Freunde “Lisa rules” auf das Auto von Homer und die Übersetzung lautet “Lisa gibt die Anweisungen”…

charlotte sometimes
27. März, 2010 16:25

Zum Rancid Beispiel: Mit den Original Bands kommt man hier nicht weiter. Man muss sich also deutsche bekannte Bands suchen, mit denen ein ähnliches Wortspiel möglich ist.

Zum Thema kann ich generell nur sagen: Teil meines Studiums ist eine Ausbildung zum Übersetzer. Englisch Deutsch, Deutsch Englisch. Fiktion sowie Sachtext anhand von diversen Beispielen. Da wird man dann auch jedes Jahr mehrmals geprüft. Mit solchen Sachen würde man aber ganz stramm durch die Prüfung fliegen. Das ist niemals die Arbeit von “richtigen” Übersetzern, nämlich solchen die es gelernt haben, sondern “unqualifizierten” die wohl Sprachkenntnisse vorzeigen können. Sowas ist immer billiger für die Bilanz als jemanden zu nehmen, der weiß was er tut. Und selbst bei den qualifizierten Übersetzern gibt es ein paar faule Eier, wer versucht hat Trainspotting auf deutsch zu lesen, weiß was ich meine.
Jemand der darauf spezialisiert ist, Texte aus dem 18. Jahrhundert zu übersetzen, würde wahrscheinlich an dem Rancid Beispiel verzweifeln, da es Teil der Jugend Kultur ist, und damit nur bedingt voraus zu setzen. Dazu kommt, dass die Zeiträume die gegeben sind, wirklich kurz sind, da muss alles besser gestern als heute fertig sein.

charlotte sometimes
27. März, 2010 16:33

@ Emanuela sowas macht man wenn man davon auszugehen hat, dass den amerikanischen Promi in Deutschland keiner kennt. das ist eine Entscheidung die man als Übersetzer immer irgendwann hat. Manchmal muss man vom Original etwas abweichen um ein Grundverständnis zu gewährleisten.
Wahrscheinlich handelt es sich in der englischen Fassung um einen Baseball oder Football Spieler den man hier nicht kennt.

Mein Liebling ist übrigens im Langenscheid meines alten Herrn aus den Sechzigern zu finden. “I break your face” zu deutsch “Ich mach dich fertig/hau dich zu brei” ist da tatsächlich mit “Ich brech’ dir das Gesicht!” übersetzt. Super!

Peroy
Peroy
27. März, 2010 16:37

Vom Hörensagen: Wurde in einer der neueren “Herr der Ringe”-Auflagen in der Übersetzung der “Streicher” nicht zum “Penner”… ?

charlotte sometimes
27. März, 2010 16:40

@ Peroy, nein eher zu “Läufer” was im Kontext mit einem Waldläufer auch Sinn macht.

ed: ups, verlesen. Ob das in der neuen Version so ist weiß ich nicht, aber zur Bedeutung, siehe oben.

Baumi
27. März, 2010 17:01

@Peroy: Lt. Amazon.de-Rezensionen hat es zwar nicht Streicher erwischt – das wäre wohl zu krass gewesen, aber “Herr” wurde z.B. durch “Chef” ersetzt und “Taugenichts” eben durch “Penner”.

Saudämlicher Fall von Sprachmodernisierung. Wenn die Figuren in einer magisch-mittelalterlich anmutenden Welt leben, irritieren zu moderne Begriffe nur.

aCks
aCks
27. März, 2010 18:27

@ Emanuela: Was die eingedeutschten Promis angeht: Bei “Eine schrecklich nette Familie” machte Al auch ständig Sprüche über Klaus-Jürgen Wussow, die einem irgendwie immer unpassend vorkamen. Auf der anderen Seite waren die damaligen amerikanischen Serien-Ärzte, auf die sich die Original-Sprüche wohl bezogen, hier nicht wirklich bekannt.

Walter
Walter
27. März, 2010 18:28

Roman “Enigma” von Robert Harris. Es geht um einen Atlantikgeleitzug, der torpediert werden wird und um die Verschlüsselungsmaschine “Enigma”. Die Haupfigur refferiert: “Nun meine Herren, dies ist die Geschichte der Enigma in einer Nußschale”.

@Baumi: Und Galadriel würde niemals etwas wie “Na klar!” rufen. Herr der Ringe ist übrigens ein gutes Beispiel, warum radikale Eindeutschungen Sinn haben können. “Auenland” klingt für deutsche Leser eben viel heimeliger als “The Shire”, und die Heimeligkeit ist wichtig für die Geschichte als Kontrast.

Baumi
27. März, 2010 20:05

@Walter:
Wenn ich mich recht erinnere, haben die HdR-Übersetzer in einem Vorwort oder einer Fußnote sogar erklärt, wieso sie bei “Shire” eine nicht komplett korrekte Übersetzung gewählt haben: Der Begriff war schon zu Tolkiens Zeiten altmodisch und bezeichnet die Art von Verwaltungseinheit, die heute eher “county” genannt wird, also in etwa einen Landkreis.

Die entsprechende deutsche Alternative wäre eigentlich “Gau” gewesen – aber seit den Nazis verbindet man als deutscher Leser mit diesem Begriff etwas ganz anderes als ein Brite mit “shire”. Insofern ist “Auenland” zwar lexikalisch falsch aber emotional tatsächlich völlig korrekt übersetzt.

Jack Crow
Jack Crow
27. März, 2010 20:22

Ein Klassiker, und weils grad auf Tele 5 mal wieder läuft:
“Earth Alliance Passenger” als “Reisender vom Verbündeten Erde” im Babylon 5-Pilotfilm…

Oibert
Oibert
27. März, 2010 20:32
Julian
27. März, 2010 22:24

@Brandenburgerin Wobei ich allerdings finde, dass man von Haus aus mehr “up the sleeve” (= auf der Pfanne) haben sollte, wenn man so einen Beruf hat. Nun, Ivar Combrinck ist ja nicht mehr. Also nil nisi bene an dieser Stelle.

voerdus
voerdus
27. März, 2010 22:50

Zu der Herr der Ringe Übersetzung, ich erinnere mich, dass in der Krege Übersetzung neben Chef auch das Wort “Fundbüro” vorkommt.
Hab leider die Stelle nicht mehr parat aber ich weiß noch wie verdammt unpassend das klang.

Lutz
Lutz
28. März, 2010 00:11

Och Mann… so oft fallen mir Dinge auf, die mich ärgern, aber wenn mal nach Beispielen gefragt wird, fällt mir natürlich wieder nichts ein.

Was mich grundsätzlich ärgert ist die grundsätzliche Weigerung, in Serien wie “Lost” oder “Six Feet Under” Polkultur Anspielungen mitzuübersetzen. Den Synchronautoren sei zugutezuhalten, dass sie diese zumindest in der Regel erkennen, aber es ist schon traurig, dass sie nur selten mitübersetzt werden.

Shah
Shah
28. März, 2010 01:50

Lieblingsbeispiel für völlig verkackte Synchro: “Land of the Lost” mit Will Ferrell. Wenn die Synchro da völlig neue Sätze schmiedet, mit grausigen Stimmen…..uhaa….

Ich find das generell schade, wenn einem Synchro den Film kaputtmacht…..und ja: Ab und an gucke ich auch gerne auf deutsch.

Dietmar
Dietmar
28. März, 2010 03:02

,,Die Zwei” soll durch die Synchro besser geworden sein. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber ich fand das damals urkomisch.

Will Tippin
Will Tippin
28. März, 2010 03:31

Beispiele aus Family Guy:

Peter baut im Garten einen “Scarejew” auf, schön übersetzt mit “Judenscheuche”. Also eine Vogelscheuche mit Bärtchen und Naziuniform. Mort Goldman, der jüdische Nachbar kommt vorbei.

Original: “Oh my god it’s Hitler! Save Jon Stewart, he’s our most important jew!”

Deutsch: “Oh mein Gott es ist Hitler! Rettet Woody Allen, er ist unser wichtigster Jude!”

Beispiel 2:

Peter wirft seinem homosexuellen Chef einen phallusförmigen “Marmorstab” durchs Fenster. Der hebt ihn auf, schmiegt sich an diesen “Dildo” und säuselt beeindruckt “I call you ‘Eduardo'”. Na, wie wird das übersetzt? Richtig: “Ich ruf dich an Eduardo”. Es MUSS doch auffallen, dass das keinen Sinn ergibt.

Nicht zu vergessen die Simpsons-Folge, wo Patty (oder Selma?) diese Transe heiratet. Die Transe steht im Bad, rasiert sich, und singt dabei “Der Typ sieht aus wie ne Fraaa-hau”. Und das auch noch zu einer Fantasiemelodie! (Für alle nicht Aerosmith-Fans, der Song heißt ‘Dude looks like a lady’)

Sebastian S.
28. März, 2010 04:34

“Die Zwei” hat bei der Übersetzung eine ganze Genrewanderung erfahren, von der Krimiserie zum Klamauk. Das mag da noch ganz gut funktioniert haben, aber Bill Cassidy & Sundance Kid wurde durch diese Art der Synchronisierung meiner Meinung nach ziemlich verhunzt.

Als weiterer Klassiker der gelungenen Übersetzung wird auch immer Life of Brian herangezogen, die ist auch ordentlich, aber dann denkt man auch gleich wieder an Holy Grail und dann beisst man auch schon wieder in den Tisch. Stichwort Angelsachsen.

Sehe gerade, dass das Phänomen “Schnodderdeutsch” sogar einen eigenen Wiki-Artikel hat. Ich finde solche Skurrilitäten immer sehr interessant.

Ein anderes schönes Thema sind auch die Stimmen und ihre Pendants. Vielleicht mal als Idee an den Wortvogel für einen Folgeartikel. Hier fällt mir zuerst Gillian Anderson ein, deren Synchrostimme ich immer besser fand als das Original, bis sie von diversen Dokus “verbrannt” wurde und Clint Eastwood, dessen raubeinige Synchro immer weniger zum Alterswerk passen will (zumal er selbst ja eine relativ sanfte Stimme hat).

Dietmar
Dietmar
28. März, 2010 05:31

@Sebastian S.: Das stimmt. Mit ein bisschen Nachdenken würden mir bestimmt noch andere Beispiele einfallen, bei denen gewollt lustige Synchro nur albern und ziemlich nervig ist.

Wie gut, dass das harte ,,Die Profis” davon verschont geblieben ist.

TRESIE
28. März, 2010 09:11

Natürlich gibt es immer wieder ärgerliche Fehler und die Diskussion orginalgetreue vs. sinn- bzw. tonalitätsgetreue Synchronisation wird zwischen den jeweiligen Fraktionen wohl kaum zu einem versöhnlichen Ende führen. Ich halte gute Synchro jedenfalls für eine eigene Kunstform und einen Mehrwert, wenn man das Original nicht zu verstehen in der Lage ist.
Was ich bei der ganzen Diskussion vermisse und was nur kurz von der Dame vom Fach (Charlotte Sometimes) angesprochen wurde: Die Synchro-Übersetzer stehen vor drei Problemen: 1. Keine Zeit, 2. keine Zeit und 3. keine Zeit und dann müssen sie auch noch korrekt UND lippensynchron schreiben, ggf. zusätzlich lustig (Synchronautoren, die Comedy können sind die höchstbezahlten!) bzw. fachspezifische Begriffe kennen und übertragen.
Ich kenne eininge Synchrokollegen, die berichten, dass Produktionen die Zeit für Synchro (Texte schreiben + einsprechen) im Laufe letzten 20 Jahre praktisch halbiert haben. Zudem drängen für die Rohübersetzungen, die von den Synchro-Autoren dann lippensynchron gemacht werden, immer mehr Billigkräfte in den Markt. Und nicht zuletzt sorgen Zeitruck, Konkurrenz und Routine dafür, dass häufig nur Dienst nach Vorschrift gemacht wird und da lautet die Prämisse die deutschen und fremdsprachigen Verschlusslaute (Bilabiale z.b. m und Plosive wie p, b) müssen übereinstimmen. Denn mangelnde Lippenychronität FÄLLT ZUERST AUF. Die Mehrheit der Zuschauer hat kein Spezialwissen oder kennt das Orginal. Aber wenn die Lippen “Nicht stimmen” das merkt jeder. Sicher gibt es auch hier genug Beispiele für Patzer, aber im Durchschnitt herrscht hier ein hohes Niveau in Deutschland, ja gilt Deutschland als qualitativ und quantitativ führend in der Synchro.
Nun war das Thema hier nur peinliche Synchron-Patzer, insofern würden Vorschläge zur Verbesserung des Status Quo wohl zu weit führen…

MountainKing
28. März, 2010 09:28

Schlimmstes bekanntes Beispiel in einer Futurama-Folge: Fry, Leela und Bender wollen gemeinsam Poker spielen, der allseits unbeliebte Dr. Zoidberg will unbedingt mitmachen, wird aber erst abgewimmelt, auch mit dem Argument, dass er ja das Spiel gar nicht kennen würde, was er allerdings abstreitet. Nachdem die anderen dann doch zustimmen, endet die Szene mit dem Satz Zoidbergs: “As I always say: let the DICE do the talking!”

In der deutschen Synchro sagt er an dieser Stelle doch tatsächlich: “Lasst die KARTEN sprechen!”. Ich bin immer wieder fassungslos darüber, wie man hier die eigentliche Pointe des Ganzen, die ja zeigt, dass Z. tatsächlich keine Ahnung von Poker hat, ruinieren konnte. Hier liegt ja kein spezieller Wortwitz vor, eine simple WÖRTLICHE Übersetzung würde genügen, aber stattdessen “korrigiert” man die Aussage, übersetzt falsch und killt damit den Witz. Unglaublich.

aCks
aCks
28. März, 2010 10:21

Zu den gelungenen Übertragungen ins Deutsche würde ich auch die kleinen Zeichentrickfilmchen mit Paulchen Panther zählen. Die sind nicht nur lustig, die reimen sich auch noch!

xanos
xanos
28. März, 2010 10:22

Tresie hat natürlich Recht. Im Allgemeinen ist die Qualität recht gut (darum gings in dem Post ja auch nicht, es geht um die Aussetzer). Wenn man denn eine andere Sprache kann und mal dort im Ausland war, sieht man das etwas anders. Ich war immer fassungslos, wenn in Polen ein einziger Synchrosprecher den kompletten Text gesprochen hat. Kam besonders gut in Dialogen, wenn mal beide Personen eben OS sind. Mad Max z.B. hab ich so auch mit völlig neuen Ohren gesehen ^^

Dietmar
Dietmar
28. März, 2010 10:58

@TRESI: ,, …und da lautet die Prämisse die deutschen und fremdsprachigen Verschlusslaute (Bilabiale z.b. m und Plosive wie p, b) müssen übereinstimmen.”

Das ist alles sehr interessant! Zum Obigen fällt mir aber sofort die Trickfilm-Heidi ein, die mit offen stehendem Mund über die Wiese laufend ,,Peter!” ruft. Eine Klassiker!

Oibert
Oibert
28. März, 2010 11:39

Was ich auch ganz schrecklich fand, war die Synchro von Johnny Depp in Fluch der Karibik. Während der im Original einfach nur die ganze Zeit sternhagelvoll ist, mussten sie ihm auf deutsch diese extrem tuntige Stimme verpassen (oh der ist ja geschminkt und die Deutschen lachen ja so gerne über Schwulenwitzchen – siehe Bully und Co)

TRESIE
28. März, 2010 11:51

@ Dietmar (tresiE! sonst hieße ich ja Isert)
Heidis offener Peter-Mund hat wohl auch mit dem Manga-Stil zu tun, der überwiegend auf standartisierte Mundöffnungsgrade zurückgreift (was die Produktion übrigens auch billiger macht). Zweifelsohne hätte man es in der Synchro besser machen können. Aber: War das nicht auch der Charme von Heidi???

Tornhill
Tornhill
28. März, 2010 12:38

“Simpsons”- und “Futurama”-Beispiele gibt es wohl in Hülle und Fülle (und da meist am schlimmsten), die “Ja bitte!”-Stelle in “Austin Powers” war schon, dann werfe ich doch mal einen anderen “Liebling” ein:

“Minstrel” wird sowohl in dem Dan Aykroyd-Film “Sehr verdächtig”, als auch in der Zeichentrickserie “Drawn Together” mit “Minnesänger” übersetzt, was nach Langenscheids natürlich richtig ist, aber beide Male keinen Sinn ergibt, weil hier natürlich der schwarz geschminkte Weiße gemeint ist.

Wie hart und stressig auch immer die Arbeitsbedingungen von Übersetzern sein mögen, Mist, den sie bauen, bleibt Mist. Anspielungen nicht zu bemerken und darum nicht zu übertragen ist daher vollkommen verzeihlich, aber sinnlose Wortfolgen zusammen zu stümpern, bei denen jeder, inklusive ihnen selbst merkt, dass es falsch ist, geht nicht. Im Notfall einfach einen Gag weniger, das ist zwar schade, aber macht das Ergebnis runder.
In Sachen Promi-Witzen finde ich es hingegen ganz okay, wenn man da regionale Alternativen findet. Auch oben beim “Family Guy”-Beispiel: Der Witz klappt mit Allen ebenso wie mit Steward, aber ersteren kennen hierzulande etwa hundertmal so viele Leute – also war es sinnvoll, den Joke (der ja in den Staaten wesentlich breiter wirkt, also nicht etwa als Insider konzipiert ist) mehr Leuten zukommen zu lassen, als nur wenigen.

charlotte sometimes
28. März, 2010 13:22

Im Ernst: eine perfekte Synchronübersetzung ist FAST unmöglich, eben weil wie Tresi gesagt hat so viele Faktoren hinzu kommen. Wenn es so sehr stört, dann besser im Original schauen. Wenn nicht, ignorieren.
Schlimm finde ich es aber, wenn man richtig schlechte Buchübersetzungen vor sich hat. Da wird zum teil was hinzugedichtet (Virginia Wolf, Orlando) oder man merkt dass der Übersetzer von Satz zu Satz arbeitet ohne sich den Kontext anzuschauen (Stolz und Vorurteil). Wenn ich dann über den Quatsch mit LOTR lese, wird mir ganz anders.

Peroy
Peroy
28. März, 2010 13:59

“Als weiterer Klassiker der gelungenen Übersetzung wird auch immer Life of Brian herangezogen, die ist auch ordentlich, aber dann denkt man auch gleich wieder an Holy Grail und dann beisst man auch schon wieder in den Tisch. Stichwort Angelsachsen.”

Die Kokosnuss-Synchro ist göttlich. Besser als das Original.

“Erklärt mir nochmal, wie man mittels Tüten-Aufblasen Erdbeben verhindern kann, mein Lensherr…” 8)

Wortvogel
Wortvogel
28. März, 2010 14:10

Mal ein paar generelle Aussagen:

Akzeptiert man, dass überhaupt synchronisiert wird, dann ist Deutschland sicherlich das Land mit den besten Synchronisationen überhaupt.

Schlampige Synchros sind unverzeihlich. Entweder man übersetzt einen Satz richtig, oder eben nicht. Das ist keine Zeit- oder Geldfrage. 2+2 sind 4, auch wenn ich gerade in Eile bin. Allenfalls in subtilen Details und einer allgemeinen Stimmigkeit zeigt sich eine größere Sorgfalt.

Es gab vor 40 Jahren schon beschissene Synchros, und es gibt auch heute exzellente Synchros. “House” ist trotz aller Widrigkeiten toll eingedeutscht, auch wenn ich Hugh Lauries Stimme nicht mag.

“Die 2” ist meines Erachtens ein Beispiel für eine miese Synchro, weil sie das Original total verfälscht, und das ist eben nicht die Aufgabe einer Synchronisation. Lustig ist es aber.

“Lippensynchron” ist meist nicht durchgehend lippensynchron. Es reicht gewöhnlich, wenn die erste und die letzte Silbe eines Satzes passen, um den Zuschauer zu überzeugen.

Eine der besten Synchros aller Zeiten: “Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft”

http://www.youtube.com/watch?v=-pWMBRS7Eq8

Peroy
Peroy
28. März, 2010 14:27

“Akzeptiert man, dass überhaupt synchronisiert wird, dann ist Deutschland sicherlich das Land mit den besten Synchronisationen überhaupt.”

Frankreich ist wohl noch einen Tick besser, aber Platz 2 ist zumindest drin…

Baumi
28. März, 2010 14:33

Die klasse Synchro bei den Monty Python-Filmen erinnert mich wieder an das, was mich bei den Simpsons am meisten frustriert: Es hakt *nur* an den Übersetzungen. Das Originalmaterial ist gut (jedenfalls in den meisten Staffeln…), die Sprecher machen ihre Sache besser als bei den meisten anderen Serien – nur das Synchron-Drehbuch versagt komplett. 🙁

Wie kam es eigentlich, dass gerade die Python-Filme so genial synchronisiert wurden? War das nur ein glücklicher Zufall, dass an allen Positionen die richtigen Leute saßen, oder ist so ein gutes Ergebnis planbar?

Dietmar
Dietmar
28. März, 2010 15:10

Besonders schön ist ,,Asterix und Kleopatra” (das Heft, denn die Filme taugen nichts): Da sind die Ägypter dargestellt, als würden sie in Hieroglyphen sprechen und tragen in den Wortblasen kleine Comics. Dann werden diese durch Sätze ersetzt, mit dem Hinweis, dass das leider nicht Lippensynchron sei, denn die Synchronisations-Technik sei 50 vor Chr. noch nicht so ausgereift gewesen. Ein Gag, der in den unsäglichen Film wie so viele nicht halb so lustig übertragen wurde.

Bernd
Bernd
28. März, 2010 16:40

Was ich auch immer ganz schlimm finde ist wenn einfach über die orginalen Akzente mit perfekten Hochdeutsch drübergebügelt wird. Fällt immer dann besonders auf wenn ein Hardcore-crack-dealender afroamerikanischer aus dem Ghetto wie ein Doktor der Germanistik artikuliert…

Wortvogel
Wortvogel
28. März, 2010 16:53

@ Bernd: Das hat aber auch zwei Seiten – auf deutsch “Ghettosprech” zu simulieren, kann ganz bös nach hinten losgehen. Der Bikerfilm “Wilde Engel” von Corman ist in der deutschen Fassung unvorstellbar amüsant…

milan8888
milan8888
28. März, 2010 17:05

Ältere Simpsons-Staffel: »Eat my shorts« wurde zu »Iss meine Kurzen«

Disneyworld Behind the Scenes Doku: »Are these maneating Dionsaurs?« wurde zu »Essen diese Männer Dinosaurier?«

Baumi
28. März, 2010 17:34

Thema “Ghettosprech”: Ganz schlimm war da “Mo’ money” – der Film hieß auf Deutsch tatsächlich “Meh’ Geld” (statt etwa “Mehr Kohle” o.Ä.) und in einer Szene sagen die beiden Hauptfiguren auch noch beim Begutachten der Beute begeistert: “Meh’ Geld, meh’ Geld, meh’ Geld!”

Marcus
Marcus
28. März, 2010 19:34

Oder auch nett: hat mal einer von euch die Erika-Fuchs-Übersetzungen der alten Carl-Barks-Comics gelesen? Die werden zwar von Donald-Duck-Fans (zu Recht) als literarische Sternstunden der Comic-Übersetzung gefeiert, aber bei allem stilistischen Feinschliff nehmen sie sich doch teilweise wirklich bizarre Freiheiten heraus. Nicht nur drücken sich insbesondere Donald und die drei Neffen viel gewählter aus als im Original, auch werden Zusammenhänge radikal “eingedeutscht”, mit teilweise höchst kuriosen Resultaten. Es gab. z.B. mal eine Geschichte, in der das Fähnlein Fieselschweif sich einen Brückenbauwettbewerb mit einer weiblichen Pfadfindergruppe liefert, und deren Leiterin ihren Brückenbauplan mit den Worten erläutert:

“Alte Wehrmachtsdienstvorschrift, versteht sich.”

Die Übersetzung dürfte aus den 60ern oder 70ern stammen, aber trotzdem, ernsthaft: WTF?

Wortvogel
Wortvogel
28. März, 2010 19:39

@ Marcus: Na ja, dank Erika Fuchs kenne ich Worte wie “Tryptichon” und “Tapisserien”.

Allerdings kam in einem Donald Duck-Band auch mal das grausige Wort “unnett” vor…

aCks
aCks
28. März, 2010 19:52

@ Bernd: Ich glaube nicht, dass man so ohne weiteres alle möglichen Akzente aus der Originalsprache ins Deutsche übertragen kann. Wenn man das von Dir genannte Ghettosprech im Deutschen mit den üblichen “Ey Alder”-Sprüchen übersetzen würde, wäre das Ganze nur noch nervig. Und wenn man die schwarzen Drogendealer in den einschlägigen Film- und Fernsehproduktionen mit bayerischem Dialekt, wie in “Eine ungewöhnliche Reise in einem verrückten Flugzeug” ausstatten würde, wäre das zwar evtl. lustig, würde aber irgendwie deplatziert wirken.

voerdus
voerdus
28. März, 2010 20:07

Zum Thema eventuell passend:

Ich find es ansich sehr schade wie wenig Filme in den großen Kinos OmU gezeigt werden, traut man dem deutschen Publikum so wenig zu oder hat es sich finanziell nicht gelohnt?
Wobei mir persönlich bei englisch sprachigen Filmen ja Orginalsprache + Englischer Untertitel am liebsten ist. Bleibt halt nur die DVD.

Howie Munson
Howie Munson
28. März, 2010 20:24

hmmm, wenn man das Fähnlein von Huey, Dewey und Louie nicht Woodchucks nennt wieso sollte man dann sich auf irgendeine amerikanische Vorschrift beziehen, die hier mutmaßlich fast keiner kennt?
(wenn es nicht sogar ein im original vorhandene Anspielung auf unser Kosten war… wie lautet denn die entsprechende Stelle im original??)

Peroy
Peroy
28. März, 2010 20:38

“Alte Wehrmachtsdienstvorschrift”… *löl* 😛

Baumi
28. März, 2010 21:05

@Marcus:

Zur Wehmachtsdienstvorschrift kann ich ohne Kenntnis des betreffenden Comics nichts sagen,aber ich glaube, dass die gewählte Ausdrucksweise und die vielen kulturellen Anspielungen ein Versuch waren, gegen das in Deutschland verbreitete Vorurteil zu arbeiten, Comics seien Schund und Kinderkram.

Choddy
Choddy
29. März, 2010 09:41

Friends war ja auch bekannt für gruselige Falschübersetzungen.

Am besten im Kopf geblieben ist mir die Situation mit dem Quiz, bei welchem unter anderem gefragt wird, von welchem Film Rachel behauptet, es sei ihr Lieblingsfilm und welches ihr tatsächlicher Lieblingsfilm ist.

In der deutschen Fassung wird daraussowas wie, welches ist ihr Lieblingsfilm und welches ist ihr derzeitiger Lieblingsfilm. Drei mal dürft ihr raten, welcher dämlicher Anfängerfehler da gemacht wurde 🙂

floham
floham
29. März, 2010 10:04

Nach dem ganzen Unmut über schlechte Synchro auch mal was positives:

Bei mir im Freundeskreis hat es sich als urbaner Mythos etabliert zu behaupten, die Bud Spencer/Terrence Hill Filme wäre im Rest der Welt nur so lala gelaufen (weil eigentlich im original gar nicht so spassig) und nur in Deutschland wären die wie wahnsinnig gelaufen.

Ich kenne das italienische Original zwar nicht, Übersetzungsperlen wie “lass fallen aus dem Sprechgebälk” sind aber sicherlich mit ordentlich künstlerischer Freiheit entstanden.

Choddy
Choddy
29. März, 2010 10:23

Sind sie, da hat Rainer Brandt ganze Arbeit geleistet. Wobei ich das Gesabbel in den Spencer/Hill-Filmen schon immer furchtbar witzig fand.

Zu “Gott vergibt, wir beide nie” gabs ja unter anderem zwei verschiedene Synchros. Die eine war sehr ernst und passte recht gut zu dem rauhen Western, die andere war im Brandt-Stil und machte daraus ne Klamotte. Auf jeden Fall interessant zu sehen, wie sehr die Synchro den Film verändert hat. (Ich glaub bei “Die rechte und die linke Hand des Teufels” war’s ähnlich).

Olsen
Olsen
29. März, 2010 10:27

@ Wortvogel:

“Die Gute, die Bösen, und die Hässlichen” hätte mir als Filmtitel ebenso wenig gefallen wie “Es war einmal im Wilden Westen” (der deutsche Titel ROCKT). Ebenso Star Trek: “Der schlafende Tiger” ist in meinen Augen ein schönerer und passenderer Titel als “Space Seed”. “Blue Thunder” sagt weniger über den Filminhalt aus als “Das fliegende Auge”.

Ein klassisches Beispiel, warum ich filmtechnisch mit dir so gut wie nie einer Meinung bin. Fangen wir mal an: Die deutsche Synchro von “Once Upon A Time In The West” hat sicherlich ihren eigenen Charme, verfälscht das Original aber teilweise erheblich, da den Figuren andere Dinge in den Mund gelegt werden. Bestes Beispiel ist der Titelsatz: Im Original wird an dieser Stelle GAR NICHTS gesagt.

Zu “Das fliegende Auge” und ähnlichen deutschen Verleihtiteln: Für meinen Geschmack ist das reine Kunsteverfälschung. Ich wüsste nicht, was daran verkehrt sein sollte, immer die Originaltitel zu verwenden. Oder wie würde es dir gefallen, wenn dein Zweiteiler im ausländichen Fernsehen zu “Doktor Hoffnugn” werden würde? (Gut, da wäre noch grob ein Zusammenhang vorhanden.)

P.S. “Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo” ist übrigens jeweils der Singular. Die Titelsequenz macht das unmissverständlich deutlich.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
29. März, 2010 11:02

In einer idealen Welt würde ich mir ja wünschen, das auf Synchronisation komplett verzichtet wird.

Es geht ja auch jede menge Atmosphäre verloren durch die deutsche Tonspur, die meistens zu laut ist (im Vergleich zum Original) und die Hintergrundgeräusche des originals meistens komplett überdeckt.

Dazu leisten sich deutsche Sender bei vielen Serien unnötige künstelerische Freiheiten. Da waren allerdings die viel gerühmten öffentlich rechtlichen sender schon immer am schlimmsten. Ich möchte nur mal an die sinnentstellenden Veränderungen bei Star Trek oder Magnum erinnern, die Sat 1 respektive RTL durch Neusynchronisation und teilweisen Restaurieren der Folgen erst wieder rückgängig machen mussten.

Es gibt allerdings wirklich gute deutsche Synchronfassungen (Scrubs ist eines der positivsten Beispiele überhaupt).

Die Qualität hat aber gerade in den letzten Jahren sehr nachgelassen. Worüber wir bei den Simpsons mit Ivar Combrinck noch gelacht haben ist mittlerweile gang und gäbe.

Dazu lässt auch die Qualität der Synchronsprecher deutlich nach.

Hat man sich bei alten Serien noch die Mühe gemacht Sprecher zu finden, die ähnlich klingen wie der Originalschauspieler und die auch noch schaupsielern konnten, so hat man bei neuen Produktionen oft den Eindruck man hätte jeden genommen der von der Straße ins Studio gelaufen kam.

Absolutes Negativbeispiel der letzten Zeit die deutsche Fassung von Battlestar Galactica, bei der gar nichts stmmt, weder die Stimmen, noch die schauspielerische Leistung der Sprecher noch die Übersetzung.

Mich würde mal interessieren, wie viel des Mißerfolgs da an der schlechten Umsetzung hängt.

Lieblingssynchroschnitzer hab ich eigentlich keinen, wer übele Wortspiele oder kulturelle Anspielungen des Originals zumindest halbwegs hinkriegt verdient meinen Respekt, das ist ganz große Kunst.

Leider scheitern ja viele Übersetzer schon an einfachsten Phrasen und an vielen falschen Freunden.

xanos
xanos
29. März, 2010 11:39

@olsen
Sagt er nicht “keep your brother a happy man” oder sowas? Meine mich zu erinnern, dass da die Bedeutung verloren ging, dass es um den Bruder ging. Die gesamte Synchro des Films war so unnötig schlecht. Auch an Stellen, an denen es eigentlich keinen Grund (Lokalisation, Filmtitel) ging.

charlotte sometimes
29. März, 2010 12:18

heute im Spon: da wurde die Aussage, der Bahnhof Victoria in London wäre ein “bloody jungle” zu einem blutigen Dschungel. Macht das Thema das ohnehin schon schlimm genug ist unnötig reißerisch.
Aber sowas passt ja dann dem Schreiber gut in den Kram wenn man wieder so schön rein hauen kann.
Das original Zitat wie in der hiesigen Presse zu lesen war ist übrigens “this place is becoming a bloody jungle”-“Dieser Ort wird zu einem (verdammten) Urwald!” Eg: De führen sich hier auf wie die Wilden. Mit Blut (bis auf die Tat selbst) hat das nix zu tun. Ein gutes Beispiel dafür ist auch der Film “East is East” in dem jedes zweite Wort “bloody” ist.

Wortvogel
Wortvogel
29. März, 2010 12:58

@ Olsen: Steig mal lässig vom Gaul der aufrechten Empörung, Meister.

“Die deutsche Synchro von “Once Upon A Time In The West” hat sicherlich ihren eigenen Charme, verfälscht das Original aber teilweise erheblich” – von der Synchro habe ich gar nicht geredet, nur vom Titel. Und der gefällt mir.

“Zu “Das fliegende Auge” und ähnlichen deutschen Verleihtiteln: Für meinen Geschmack ist das reine Kunsteverfälschung.”- für meinen eben nicht.

“Ich wüsste nicht, was daran verkehrt sein sollte, immer die Originaltitel zu verwenden.” – z.B. wüssten dann Menschen, die kein englisch sprechen, überhaupt nicht, worum es geht. Man synchronisiert ja, weil es von denen recht viele gibt. Oder hätte man “Das fliegende Auge” tatsächlich “Blauer Donner” nennen sollen?

“Oder wie würde es dir gefallen, wenn dein Zweiteiler im ausländichen Fernsehen zu “Doktor Hoffnugn” werden würde?” – genau das wäre ja deiner Meinung nach der einzige Weg – die exakte Übersetzung. Ich hätte kein Problem damit, wenn “Dr. Hope” in Italien übersetzt “Die erste Doktorin” heißen würde, in England “Doktorin mit Gewissen”, und in Kroatien “Das Leben einer Ärztin”.

“P.S. “Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo” ist übrigens jeweils der Singular. Die Titelsequenz macht das unmissverständlich deutlich.” – macht es nicht besser. Ich fände den auch im Singular übersetzt scheiße.

Falls du meinst, man sollte nicht wörtlich übersetzen, sondern gar nicht, dann wüsste ich gern, wie das bei Filmen geht, deren Sprache kaum jemand spricht (Island, Japan, Portugal).

OJ
OJ
29. März, 2010 15:27

@Wortvogel: Was bei mir zu regelmäßigen WTF-Momenten führt, ist, dass immer wieder leicht zu übersetzende (“The Arrival”) bzw. im Deutschen komplett bedeutungsfreue (“The Limey”) Titel einfach nicht übersetzt oder — noch besser — durch einen anderen englischen Titel ersetzt werden. (“Kick It Like Beckham” sehe ich ja ein, aber bei sowas wie “The Night Watchman” -> “Street Kings” bin ich immer etwas baff.)

Bevor ich jetzt noch von der Unart anfange, Filmtitel statt sie zu übersetzen einfach durch eine meist strunzdumme Tagline zu verlängern (“Burn After Reading — Wer verbrennt sich hier die Finger?”), kehre ich lieber wieder zum eigentlichen Thema zurück und gebe noch die “alternative Kontrolllöschung” (für den bei der Urteilsermittlung abgestürzten Richter-Computer bei Futurama) und das “zweistöckige Außenhaus” von Kent Brockman bei den Simpsons (im Bild: zwei übereinander stehende Holzhütten mit herzförmigem Loch in der Tür; auf der Tonspur: ein klatschendes Geräusch, gefolgt von einem angeekelten Schrei — offenbar wird nur auf dem Papier übersetzt) zum Besten geben.

Oh, und folgenden Dialog aus einer “Law & Order”-Folge:
Detective: “Haben er und das Opfer sich nicht gemocht?”
Witwe: “Und dann ist da noch etwas!” (sagt nichts weiter)

Ich verwette 12 Rentenpunkte, dass sie im Orginal “And then some” (= “Das ist noch untertrieben”) sagte.

Will Tippin
Will Tippin
29. März, 2010 19:09

Auch noch ein schönes Family Guy Beispiel: Chris kommt in die Highschool, wobei er Angst vor dem legendären “Freshmen Hunt” hat. Die “Freshmen” werden gejagt und bekommen mit Paddeln den Hintern versohlt. Für mich war klar, das wird in der deutschen Version mit “Neuling” übersetzt oder noch besser mit “Frischling”. Dann seh ich die Folge auf Deutsch und das ganze wird mit “Schulanfänger” übersetzt. Das verstehe ich nicht, was ist denn so abwegig daran hier “Frischling” oder wenigstens “Neuling” zu nehmen? Das wäre sogar die gleiche Silbenzahl wie im Original, außerdem denke ich bei “Schulanfänger” an Erstklässler.

Und zum Dialekt. Peter redet schnodderiges Englisch, Stewie vornehm wie ein britischer Admiral. In der Synchronfassung reden beide feinstes Hochdeutsch. Da wird der schöne Kontrast abgeschwächt. Ich will kein “Ey Alder” hören, aber ein schlichtes “Wasn’ los?” statt “Was ist denn los?” ist doch z.B. nicht so schwer.
Seit die Serie bei MTV gelandet ist, wird die Synchro allerings besser. Jetzt wird aus einem “awww crap” auch ein schön knackiges “ach kacke!”.

Marcus
Marcus
29. März, 2010 19:41

Auf (behaupte ich jetzt mal) allgemeinen Wunsch hin hier ein Nachtrag zum “Fieselschweiflinge vs. Nazis”-Fass, das ich gestern aufgemacht habe:

Wie mein Zitat im Original heißt, weiß ich nicht, aber im Gedächtnis kramen und fleißiges Googeln liefert folgende Erkenntnisse:

1. Donald sagt über die Anführerin (sinngemäß, aus dem Gedächtnis): “Die Leiterin der ‘Kohlmeisen’ ist eine alte Wehrmachtsdiensthelferin, die bei den Pionieren gedient hat. Die kennt sich aus.”

2. Das Original hieß hier wohl: “A hard-shelled gal and an old-time WAC from the army engineers.” Die Anführerin heißt bei Barks übrigens offenbar “Captain Ramrod”. Vgl. hier (mit Bild der Dame – s. Bilder linke Spalte):
http://www.cbarks.dk/THEGIRLSCOUTS.htm

3. Der Verlag hat für Neudrucke die Übersetzung wohl entschärfen lassen. Jetzt ist nur noch von einer “Kantinenwirtin bei den Pionieren” die Rede. Mehr dazu und zum Thema “Nazis in Disney-Comics” unter http://www.dw-world.de/dw/article/0,,1546720,00.html

@Wortvogel: Ja, auch meinen Wortschatz als Kind hat Frau Fuchs nachhaltig beeinflusst. Hier für alle noch ein paar Fuchs’sche verbale Doppelrittberger zum Genießen:
http://www.savoy-truffle.de/zippo/donaldpics.html

@Baumi: Das hat die Fuchs sogar irgendwann mal gesagt, dass sie den Kindern mit Ihrer Arbeit (sie übersetzte ja für die Micky Maus und damit für ein Kinderpublikum) ein wenig Kultur beibringen will. Und ihrem Kinderpublikum war es wohl auch geschuldet, dass sie jede dezidiert amerikanische Kulturreferenz konsequent tilgte. Mein Lieblingsbeispiel ist, als Donald die Kinder mit lauter Marschmusik aus einem Schrank vertreiben will und die Musik ankündigt: “…der Posaunenchor Poggenpühl mit ‘Es braust ein Ruf wie Donnerhall’.” Ich kann mir nicht vorstellen, dass Carl Barks das so geschrieben hat…

Wortvogel
Wortvogel
29. März, 2010 19:53

@ Marcus: Super Infos, vielen Dank!

Marcus
Marcus
29. März, 2010 20:05

@Xanos und Olsen: Ihr habt beide Recht. Der Satz, den du meinst, heißt: “Keep your lovin’ brother happy!”, und das sagt Frank, als er in der Rückblende Harmonika die Harmonika in den Mund steckt. Als der erwachsene Harmonika das bei dem sterbenden Frank tut, wird in der Tat nichts gesagt. In der deutschen Fassung (die ich übrigens sehr mag) heißt es in beiden Fällen “Spiel mir das Lied vom Tod.”
Interessanterweise meine ich mal irgendwo gelesen zu haben, dass für den internationalen Markt gedrehte Italowestern mit internationalem Cast (wie eben die von Leone) ohnehin in schlampigstem Sprachwirrwarr gedreht und dann erst im Studio vertont und nach Drehbuch von den Synchronsprechern oder, wann immer möglich, den Darstellern synchronisiert wurden, wie man es für den jeweiligen Markt haben wollte – und damit hätte “Spiel mir das Lied vom Tod” eigentlich gar keinen “Originalton” im eigentlichen Sinne.

@Wortvogel: und deine Retoure an Olsen hat fast selber schon Fuchs’sche Qualitäten: “Steig mal lässig vom Gaul der aufrechten Empörung, Meister.” Herrlich…

Marcus
Marcus
29. März, 2010 20:24

Hey – die Ironie des “Fieselschweiflinge vs. Nazis”-Falls fällt mir ja erst jetzt auf: heute werden “leichtfertige” Nazianspielungen aus Comics wegzensiert. Vgl. die Nazi-Tattoos der Straßengangs in den deutschen Ausgaben von “Watchmen” und “The Dark Knight Returns” (wo die Hakenkreuze ja eh nur Ausdruck hirnloser Provokation um der Provokation willen sein sollen) oder die Hakenkreuzfahnen der “Hellboy”-Schurken (ein Anti-Nazi-Comic, wenn überhaupt: Hellboy und Dr. Indiana “Nazis. Ich HASSE diese Kerle.” Jones hätten sich bestimmt super verstanden.). Und Computerspielen a la Wolfenstein gehts ja wohl genauso, hab ich mir sagen lassen.
Damals kam man sogar damit davon, Nazi-Anspielungen in Comics REINzuschleusen. Tja, liebe Zensoren: “Hindsight’s a bitch!” Oder, wie der Simpsonsübersetzer sagen würde: “Seht ihr die Schlampe da hinten?” 🙂

jubelfreu
jubelfreu
29. März, 2010 21:24

sehr cooler thread(dazu gehört natürlich auch wortvogels artikel!) ! danke @alle poster !

habe mich bisher sehr gut amüsiert! 🙂 ich hoffe es werden noch mehr kommentare! 🙂

ich kann leider nichts zum thema beitragen.mich wundert manchmal auch die synchro in serien und filmen.pannen kann ich mir zwar merken …aber leider nicht länger als 24 stunden 🙁

aber naja…danke nochmal an alle 🙂

edit: sorry hab was vergessen. gute besserung wortvogel!!

jubelfreu
jubelfreu
29. März, 2010 21:29

mist, war zu langsem fürn “edit2”

vielen dank @baumi für das theme von “prost horst” ! ich lag WIRKLICH aufm boden vor lachen XD

Howie Munson
Howie Munson
29. März, 2010 21:50

Danke Marcus für die Recherche…
Dann hast du wohl recht gehabt und die Übersetzung ist wirklich übertrieben gewesen…

aber Pioniere ist auch nicht sooo glücklich, sind ja die von der Armee gemeint und nicht die mit dem Halstuch…

jubelfreu
jubelfreu
29. März, 2010 22:12

eins noch: ich finde synchros nicht generell schlecht! ich gucke sogar öfter eher die deutsche version von serien und filmen.

aber leider gibs oft schwarze schafe….

und wie hier schon öfters erwähnt wurde: scrubs z.b ist echt eines der einigen positiven beispiele ( eines meiner lieblings beispiele-> http://www.youtube.com/watch?v=mzcdu9BAG5E ) synchro ist nich immer doof! ich gucke (wenn die synchro gut ist) sogar lieber die deutschen versionen!

mfg und gute nacht :=)

ps: beim beispiel war nich viel (lippen-)synchro…aber die leute sind kreativ 😉

Peter Krause
Peter Krause
30. März, 2010 02:45

In dem absolut nicht empfehlenswerten Buch “Die Katze in der Mikrowelle”, bei dem ich mich die ganze Zeit während des Lesens nur ärgern mußte, konnte mich zumindest eine herrlich falsche Übersetzung eines berühmten Einstein-Zitats wieder etwas aufheiteren:
“Nur zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, und ich weiß nicht, was zuerst da war.”
(muß natürlich heißen: “… bei ersterem bin ich nicht sicher”.)

Dirk
Dirk
30. März, 2010 10:38

Noch ein echter Klassiker: In dem Film “Singles” von Cameron Crowe muss Bridget Fonda niessen, und ihr Freund Matt Dillon sagt dann in der deutschen Fassung “Gott schütze dich” (“Bless you”)…

Dirk
Dirk
30. März, 2010 10:42

Manchmal ist die falsche Synchronfassung ganz gewollt völliger Stuß. Beispiel “Die hard”, da wollte Verleih Fox dem deutschen Publikum verschweigen, dass der Obergauner ein Deutscher ist (Hans), und taufte ihn um in “Jack”. In einer Szene schreibt sich Bruce Willis die Namen aller Bösen auf den Arm, um sie dann nach und nach auszuschalten; er schreibt also auch “Hans” – und die geniale Lösung des armen Synchronautors: Er sagt dabei “Und dich, Jack, dich nenne ich Hans, wie den aus dem Märchen”!

xanos
xanos
30. März, 2010 11:58

Gab es nicht auch eine Casablanca Synchro ohne Nazis?

Walter
Walter
30. März, 2010 12:15

Ja, in Casablancas erste Syncro war Laszlo ein norwegischer Wissenschaftler, der irgendwelche Strahlen erfunden hatte und dem “übel mitgespielt wurde”. Major Strasser tauchte erst gar nicht auf. Die brauchbare Syncro gab es erst IIRC 1968, bezahlt von der ARD.

Aber Casablanca ist auch ein gutes Beispiel für Syncrozwänge: Rick und Ilsa in Paris; die Wehrmacht rückt ein, ein Wehrmachtlautsprecherwagen plärrt auf deutsch (Originalgoof: Wieso auf deutsch und nicht auf französisch?) Verhaltensmaßregeln für die Besetzten. Rick fragt Ilsa auf englisch nach der Übersetzung. Wie syncronisiert man sowas auf deutsch?
(Lösung: Rick fasst sich ans Ohr und sagt “Was sagen sie? Ich versteh sie nicht richtig”. Relativ clever: Offenbar kann Rick also ideologisch oder körperlich bedingt nicht gut hören).

Johannes
30. März, 2010 19:45

Mein Lieblings-Synchrofehler stammt aus der Star-Trek-TNG-Folge “Redemption”, wo Worf seinem Bruder meldet “Die Unterbrecher sind ausgefallen!” Erst Jahre später habe ich beim x-ten Schauen der Episode verstanden, dass damit die “disruptors” des Schiffes gemeint waren, die sowohl vorher als auch danach immer einfach zu “Disruptoren” eingedeutscht wurden.

Generell habe ich ein wenig Angst davor, zurück nach Deutschland zu ziehen und Kinofilme nur in Synchro zu sehen zu kriegen. Über Weihnachten habe ich “Doctor Parnassus” im Kino in deutscher Synchro gesehen und das hat doch extrem vom eigentlichen Film abgelenkt. Wenn man längere Zeit die Sachen im Original schaut, hört man das sogar, ohne hinzuschauen. 😉

MountainKing
31. März, 2010 21:15

Der Umgang mit englischen Filmtiteln wäre ja noch mal ein Thema für sich. Beklopptestes Beispiel in jüngster Zeit: “Holiday”. Der Titel ist ja nun wirklich nicht so kompliziert, als dass ihn der normale deutsche Kinogänger nicht adäquat übersetzen und verstehen könnte. Aber nein, es geht auch diesmal nicht ohne einen Zusatz. “Holiday – Liebe braucht keine Ferien”. Zu dumm, dass das die Story des Filmes komplett auf den Kopf stellt, denn die Liebesbeziehungen zwischen den Hauptcharakteren entstehen NUR deshalb, WEIL sie Urlaub gemacht haben.

Peroy
Peroy
31. März, 2010 23:07

Motzen wir jetzt über die bekloppten Verschlimmbesserungen der deutschen Titelschmiede ? Wenn ja, dann möchte hier meinen Lieblings-Hirnzwirbler einbringen, über den ich mir schon seit ein paar Jahren den Brägen zermatere…

Achtung, jetzt kommt’s… *räusper*

“Pulse – Du bist tot bevor du stirbst”

Is’n Ding, oder… ?

StB
StB
5. April, 2010 15:24

mh… also es ist, glaub ich, damals gang und gebe gewesen, beispielsweise sportarten zu “übersetzen”. man denke nur an hanni und nanni von enid blyton, die im original lacrosse spielen, aber für die deutsche version auf volleyball umgesteigen mussten

Wortvogel
Wortvogel
5. April, 2010 15:34

@ StB: Ja, aber bei Hanni und Nanni hat man nie das Lacrosse-Spielfeld und die Schläger gesehen…

Heino
Heino
5. April, 2010 21:42

Einen hab ich auch noch. Wobei das streng genommen keinen Übersetzungsfehler, sondern einen idiotische Eintitelung darstellt:

“A smile like yours” – Kein Lächeln wie deins

Wortvogel
Wortvogel
5. April, 2010 21:50

@ Heino: Das halte ich für gar nicht so schlimm. Aber ich bin bei Filmtiteln sowieso der Meinung, dass nicht übersetzt werden sollte, sondern dass frei getitelt darf.

Ich habe auch nix gegen Untertitel, solange sie nicht total unsinnig sind – “Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall” ist doch okay.

Heino
Heino
5. April, 2010 22:32

Ich halte das in dem Fall schon für dämlich, weil es ja genau das Gegenteil des Originaltitels ist. Sonst hätte ich auch nix dagegen. Ganz schlimm finde ich es wenn z.B. aus “About Schmidt” dann “Jack Nicholson ist Schmidt” wird, weil es dem Sinn des Schauspielberufes (das Verkörpern anderer/fiktiver Personen) zuwider läuft, denn es lenkt die Aufmerksamkeit des Zuschauers weg von der Hauptperson des Films hin zum Darsteller.

Bei “Beverly Hills Cop” gebe ich dir recht, das passt zum schnodderigen Charakter des Films. Leider ist das aber eine Ausnahme, in der Regel sind diese Untertitel völlig unpassend oder sinnentstellend.

Baumi
6. April, 2010 00:52

Mein Lieblings Hirnriss-Titel ist der von “Poltergeist III” – der kriegte im Deutschen nämlich den wunderbar sinnfreien Zusatz: “Die dunkle Seite des Bösen”

Ali
Ali
10. April, 2010 00:41

Ein Beispiel habe ich gerade nicht parat, allerdings versteh ich nicht, warum immer gegen deutsche Synchronisationen gewettert wird. Ich finde, dass die meisten Synchronisationen gut sind.

Mir fallen nur zwei Filme ein, die ich lieber auf Englisch schaue. Der eine ist Inglourious Basterds, weil die Charaktere super witzig wirken; z.B. wenn Deutsche Englisch reden. Super ist natürlich auch Brad Pitt. 😀

Der andere Film ist District 9, weil bei dem Film südafrikanische Schauspieler mitwirken und die viele unterschiedliche Dialekte sprechen. Das wirkt dann gleich ganz anders. Die Bevorzugung des Originals mag natürlich daran liegen, dass ich gerade für ein paar Monate in Südafrika war. ^^

krio
krio
26. April, 2010 16:51

Futurama, 1. Folge: Fry findet heraus, dass er Farnsworths “great-great-great-great-…-great-uncle” ist, im Deutschen also? Richtig: Der “Groß-groß-groß-groß-Onkel”

m(

joersch
joersch
19. Mai, 2010 19:23

Wollte nur mal anmerken das bei youtube der Nutzer: malinky2stoatir gesperrt wurde…Adé Craig, war schön mit dir_oder kennt hier wer Alternativen…:-(

Dietmar
Dietmar
19. Mai, 2010 22:57

@joersch: NEEEIIIIN!!!!!!!!

Scheiße!

Mr M
Mr M
6. August, 2023 00:34

In den 80er war es auch ganz schlimm mit den Übersetzungen. Z.B. in “Blues Brothers” sagte Elwood im Deutschen etwa: “…und Ihr habt für uns die Harfe geblasen.”. Gemeint mit “harp” im Original war natürlich, dass sie Blues-Harp – also Mundharmonika – gespielt haben.