12
Mrz 2010

“Dr. Hope”: Waffenruhe

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

45034-0-07

((c) ZDF und Erika Hauri)

Die SZ hat es eben vermeldet:

“”Dr. Hope”: Lösung in Sicht

(…) Danach erhält Krauss 15 000 Euro “als Abgeltung der wissenschaftlich-publizistischen Leistung, die in Auffindung und Darstellung des verfilmten Stoffes liegt”; so seien alle etwaigen Rechte Krauss” an der Verwertung des Films und eines Begleitromans abgegolten, sie erhebe keinen Plagiatsvorwurf (…)  tyc”

Nochmal fürs Protokoll: sie erhebe keinen Plagiatsvorwurf.

Am Ende musste die Gegenseite einsehen, dass der Plagiatsvorwurf nicht halt- oder belegbar ist, und hat gar nicht erst Anzeige erstattet. Aus dem Skandal wurde plötzlich wieder eine Verhandlungssache, und was noch vor zwei Jahren unverschämt und inakzeptabel war, schien der Gegenseite plötzlich fair und angemessen. Schau an.

Damit ist die hässliche Angelegenheit ausgestanden, der Vorwurf hinfällig, und ich kann mich wieder mit Sachen beschäftigen, die tatsächlich relevant sind. Zum Beispiel dem Badmovies-Forumstreffen in Nürnberg an diesem Wochenende.

Es ist kein fauler Kompromiss, ganz im Gegenteil. Schon in unserem Autorenvertrag hatten wir die Bitte eintragen lassen, Frau Krauss als Beraterin zu würdigen. Ihr erinnert euch vielleicht:

“Darum wurde der Historikerin, die die größte „Hope“-Biographie geschrieben hatte, von uns als Beraterin der Produktionsfirma vorgeschlagen. Wir hofften darauf, dass sie uns bei den Details zur Seite stehen könne, für ein Honorar, eine Erwähnung im Nachspann, eine Danksagung.”

Es wurde ihr Geld für ihre Quellenarbeit und ein Credit angeboten.

Das lehnte sie unter allerlei Forderungen und Drohungen ab. Sie wollte mehr. Viel mehr.

Jetzt bekommt Geld für ihre Quellenarbeit und einen Credit.

Weniger Geld, als sie bekommen hätte, wenn sie vor zwei Jahren unterschrieben hätte. Sie bekommt auch keine Rechte an der Figur Hope. Den Vorwurf des Plagiats muss sie zurückziehen. Den Zweiteiler in ihrem Sinne zu beraten und zu beeinflussen, die Chance hat sie ebenfalls vertan. Sie wurde beim Filmfest nicht auf die Bühne geladen, bei den Pressekonferenzen nicht als Fachfrau präsentiert. Das muss schal schmecken, und weh tun.

Sie hätte es einfacher haben können – ohne Drohungen, ohne Verleumdungen, ohne Schmierkampagne in der Presse. Das Ergebnis wäre dasselbe gewesen. Sogar besser noch: Hofmann & Voges hätte ihr sicher mehr geboten, hätte man nicht in den letzten Wochen beträchtliche Honorare an Anwälte zahlen müssen, die gegen die Vorwürfe vorgehen.

Auch der Sache ist nicht gedient: Da Frau Krauss explizit keine Rechte an dem Stoff zugesprochen bekommt, ist kein Präzedenzfall für andere Sachbuchautoren und Biographen geschaffen worden. Ihre kreative Eigenleistung wurde weder anerkannt, noch vergütet.

Viel Lärm um nichts also? Na ja, ich fühle mich wohler damit, dass die primäre Quelle unserer Recherchen entsprechend gewürdigt wird. Ich habe ihr das ja nie missgönnt. Noch vor drei Wochen habe ich in einem Interview mit dem Münchner Merkur betont:

“Meine Mit-Autorin Katrin Tempel hat Frau Krauss kontaktiert, weil wir so begeistert waren von dem Stoff und der Arbeit, die sie geleistet hat, dass wir unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollten.”

Die Pressekampagne werde ich Frau Krauss allerdings nicht verzeihen. Das war niederträchtig und verlogen. Letztlich ineffektiv, aber trotzdem niederträchtig.

Ich bin auch froh, dass der Plagiats-Vorwurf aus der Welt ist. Wer mich kennt weiß, dass ich sowas nicht nötig habe. Oder zumindest nicht dumm genug wäre zu glauben, ich käme damit durch.

sie erhebe keinen Plagiatsvorwurf

Ich bin sauber. Und jetzt habe ich es auch schriftlich.

Besonders dankbar bin ich den Lesern meines Blogs, die daran nicht gezweifelt haben.



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

46 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Lari
Lari
12. März, 2010 14:47

Nee, warum hätte man daran auch zweifeln sollen? Die Sachlage war schließlich von Anfang an offensichtlich. Auffällig war allerdings, dass nachdem die “Story” in der Presse war, die Zahl der Trolle zwischenzeitlich deutlich gestiegen ist. Interessantes Phänomen.
Jedenfalls gut zu hören, dass der Mumpitz jetzt offiziell vorbei ist.

PabloD
PabloD
12. März, 2010 14:51

Na dann: Glückwunsch!

Es gibt zwar kein rechtskräftiges Urteil, aber die (Vergleichs-)Geschichte wird bei ähnlichen Fällen in Zukunft sicher nicht unbeachtet bleiben. Von daher doch ein kleiner Sieg für die kreativ-schreibende Zunft.

Shah
Shah
12. März, 2010 14:59

Hoffentlich wird das von den Medien jetzt genauso breitgetreten wie vorher.

Glückwunsch, auch wenn es ja nur eine Frage der Zeit war 🙂

charlotte sometimes
12. März, 2010 15:05

Vom Standpunkt der Schillerforschung aus betrachtet ist der Ganze Kokollores eh nichts als lächerlich gewesen. Ich meine es würde ja auch niemand auf die idee kommen Fritz als geistiges Eigentum für sich zu beanspruchen.
Was man da alleine in Klassenzimmern einklagen könnte, herrlich!

Aber so wie das jetzt ausgegangen ist, passt’s schon. Manchmal frage ich mich sowieso ob Historiker zuviel Staub einatmen oder woher diese Ideen sonst stammen? Geistige Verkalkung macht sich auch bei mir bemerktbar,aber soweit isses dann doch noch nicht.

charlotte sometimes
12. März, 2010 15:06

bemerkbar natürlich, d’oh! ich sags ja, Verkalkung.

Wortvogel
Wortvogel
12. März, 2010 15:09

@ charlotte: Kommentare sind eine Weile lang editierbar!

Stephan
Stephan
12. März, 2010 15:34

@Torsten
Glückwunsch, daß die Sache ausgestanden ist.

Der Halbsatz “sie erhebe keinen Plagiatsvorwurf” stört mich aber trotzdem. Das klingt wie: “Ja, es ist ein Plagiat, aber ich halte die Füße still, weil ich Geld bekommen habe und Angst vor den bösen Juristen haben muß…”.

Aber Hauptsache das ganze ist vom Tisch.

Tornhill
Tornhill
12. März, 2010 16:01

Na, immerhin!
Als professioneller fanatischer Hasser (wechselnder Ziele) bin ich natürlich unzufrieden damit, dass sie überhaupt noch Geld bekommen hat und diverse ach so kluge Medienkritiker nun nölen werden, sie sei vom TV-Teufel für ihr Schweigen bezahlt worden, aber im wahren Leben enden Konflikte nun halt nicht damit, dass der Schurke von eine Klippe stürzt.

Mathias
Mathias
12. März, 2010 16:03

Glückwunsch zur Beilegung dieser unerfreulichen Geschichte. Wieso hätten wir Leser auch zweifeln sollen?

Dr. Acula
12. März, 2010 16:09

Mir geht’s da ein bisschen wie Tornhill. Einerseits freut’s mich, dass die Sache faktisch recht eindeutig zu einem Ende gebracht wurde, andererseits hätte es mir aus bloßen Schadenfreudeerwägungen schon gefallen, wenn das gerichtliche Äquivalent eines “FU” rausgekommen wäre. Zumal das dann auch die Arbeit von Autoren an fiktionalisierter Historie abgesichert hätte. So bleibt ja dem nächsten Historiker oder dem, der sich dafür hält, der Weg einer öffentlichen Diffamierungskampagne mit geschwungener Moralkeule nach wie vor offen…

Lutz
Lutz
12. März, 2010 16:18

Freut mich für dich, dass die ganze Sache jetzt durch ist und das noch vor der ersten Ausstrahlung. Somit hast du dann ja bei eventuellen Anfragen dazu auf jeden Fall eine gute Replik parat um das kurz aus der Welt zu bringen.

Glückwunsch!

gespannter
gespannter
12. März, 2010 20:06

ich freu mich für dich. gut dass das endlich offiziel geklärt ist 🙂

gut finde ich ausserdem dass die dame als (natürlich nicht offiziele) strafe weniger abgeltung ,beim filmfest nicht auf die bühne geladen usw.(hab das andere schon wieder vergessen XD ) wurde.

mfg

Andi
Andi
12. März, 2010 21:40

Eine so saubere Lösung gelingt nicht jedem, der ungerechtfertigt des Plagiats bezichtigt wird.
Glückwunsch!
Andi

Joe
Joe
12. März, 2010 21:48

Na also. Alles in Ordnung. 🙂

Dietmar
Dietmar
12. März, 2010 23:59

Weiß Dr. Mäckler das schon?

Gleich mal schauen …

Dietmar
Dietmar
13. März, 2010 00:00

Nö.

Allerdings meine ich, seine Meinung dazu vorhersehen zu können …

(Glückwunsch übrigens, mit leichtem Beigeschmack siehe Dr. Acula und Tornhill)

Emanuela
Emanuela
14. März, 2010 15:06

Tja, die Frau hatte ihre 15 Minuten Ruhm, konnte sich ein wenig empören und hat zum Glück eingesehen, dass sie da auf Granit beisst.

Herzlichen Glückwunsch!

Nevermore
Nevermore
14. März, 2010 20:46

Auch ich schließe mich den Zynikern an: Für die Allgemeinheit heißt “sie erhebe keinen Plagiatsvorwurf“übersetzt soviel wie “Man hat ihr Schweigegeld gezahlt, damit die Plagiatoren noch mal mit einem blauen Auge davonkommen”. Der Vorwurf des Plagiarismus wird dir noch lange nachhängen.

Eindeutiger wäre ein Gerichtsurteil zu deinen Gunsten.

Dietmar
Dietmar
15. März, 2010 00:02

Na, jetzt steht es so da, wie es zu erwarten war: Prof. Krauss und ihr Anwalt verkaufen das als Sieg gegen ungerechte Behandlung. 9.500 € seien ihr geboten worden, jetzt hat sie 15.000 € als Ergebnis einer Verhandlung, bei der sie verklagt werden sollte. Ein Plagiat habe sie nie vorgeworfen, wohl aber eine Synopse erstellt, bei der 20 gleichlautende Stellen aufgeführt seien. Herr Dr. Mäckler beglückwünscht den Anwalt von Prof. Krauss mit ,,Chapeau”.

Viele Jahre und viel Geld habe Frau Prof. Krauss ihre Forschung gekostet. Glaube ich ihr. Daraus ergibt sich aber kein Recht auf Einkünfte künstlerischer Arbeiten zum gleichen Thema. Aber genau das wird jetzt so dargestellt.

Dietmar
Dietmar
15. März, 2010 00:10

Ich habe übrigens Dr. Mäcklers Meinung ganz gut vorhergesehen …

Dietmar
Dietmar
15. März, 2010 09:37

Jetzt habe ich mich doch wieder hinreissen lassen, dort zu kommentieren …

Da liegt wohl eine Kontroll-Störung bei mir vor.

Dietmar
Dietmar
15. März, 2010 09:59

Bei Dr. Mäckler aber auch, wie ich gerade sehe 🙂

Frozzel
Frozzel
15. März, 2010 15:27

Wortvogel ist kein Plagiator. Trotzdem wurde er nur zweiter Sieger. Die Filmfirma muss Geld an die beklagte Professorin zahlen. Schadensersatz erhält Wortvogel nicht. Hoffentlich bleibt das böse Wort nicht an ihm kleben.

Wortvogel
Wortvogel
15. März, 2010 17:02

@ Frozzel: Ich bezweifle, dass du in der Lage bist, den Unterschied zu verstehen, aber natürlich ist das Unfug – die Produktionsfirma “muss” gar nichts. Die Professorin hat den Vorwurf des Plagiats kassiert. Sie bekommt Anerkennung für ihre Rechercheleistung, was mir recht ist, und “Dr. Hope” bleibt MEIN Zweiteiler, in den sie nicht hat reinquatschen können. Es ist eine Einigung, kein Gemetzel.

Dietmar
Dietmar
15. März, 2010 21:22

Erstaunlich, wie manche Leute in der Lage sind, völlig am inhaltlichen Schwerpunkt der Argumentation vorbeizureden, aber gleichzeitig einem vorwerfen, man würde sich an nebensächlichen Spitzfindigkeiten auslassen.

Oder mit anderen Worten: Wieder keine sachliche Antwort.

Dann werde ich es mal gut sein lassen.

Frozzel
Frozzel
16. März, 2010 01:14

Wolltest Du nicht Entschädigung für die Rufschädigung? Wieso bekommt die Professorin Geld, obwohl sie etwas Falsches behauptet hat?

Dietmar
Dietmar
16. März, 2010 01:22

@Frozzel: Weil es nicht darum ging, jemanden zu bestrafen oder zu belohnen. Ein Vergleich ist eine Einigung vor einem Rechtsverfahren, das mit einem Urteil oder Beschluss abgeschlossen würde. Da hat also kein Richter irgendetwas entschieden oder irgendjemandem Recht zugesprochen.

Aber Dein Nick ist ja wohl ein mehr als zarter Hinweis darauf, was Deine Kommentare darstellen sollen. Mit anderen Worten: Auch Dich werden sachliche Informationen nicht interessieren …

Lari
Lari
16. März, 2010 01:57

@Dietmar: Ich glaube, Du tust ihm Unrecht – sein Nick ist Frozzel, nicht Frotzel. 😉

Frozzel
Frozzel
16. März, 2010 01:57

Welchen zarten Hinweis enthält der Nick “Dietmar”?
Der Vergleich ist schön und gut, denn beide Seiten haben ihm zugestimmt. Ziel des Klägers war es aber nicht, Geld an die Professorin zu zahlen, sondern ihr zu untersagen, von einem “Plagiat” zu sprechen.
Das Geld hätte man ihr früher geben können, dann wäre es nicht zu der Eskalation gekommen.

Howie Munson
Howie Munson
16. März, 2010 02:01

Ich würd das bei allen faden Beigeschmack immer noch als vollen Sieg werten… ist doch gut, dass sich das nicht monatelang hingezogen hat, was ja bei dem Weg durch alle rechtlichen Instanzen der Fall gewesen wäre…

Ich frag mich gerade ob die in den Raum gestellten 9.500 soviel schlechter gewesen wären, wenn man die Kosten für Anwälte und verlorener Zeit mal gegenrechnet…

zumal im anderen Fall eventuell noch ein “Folgeberatungvertrag” hätte folgen können (weiß ja nicht was sie sondt noch erforscht hat), der nun sicher ausgeschlossen ist… (hat ja keinen Sinn vorher nett zu fragen…)

Waffenruhe
Waffenruhe
16. März, 2010 02:04

Ich verstehe das erlich gesagt auch nicht.

Laut dem was Torsten letztes mal geschrieben hat wollte die gute Frau doch eine beträchtliche Summe Geld und einen Credit, beides hat sie jetzt auch bekommen oder?

Ich hatte beim Lesen hier den Eindruck, dass die Frau Professorin KEINEN rechtlichen Anspruch auf ein Copyright oder sonst etwas hat was mit dem TV-Zweiteiler Dr.Hope zu tun hat. Und sry aber ich kann mir auch nicht vorstellen das Produktionsfirmen Geld verschenken weil sie so nette Leute sind.

Ich meine: Ich könnte mich doch auch hinstellen und irgendwelche Plagiatsvorwürfe erheben und damit für etwas Aufruhr sorgen. Und ich habe rechtlich genausoviel Anspruch auf Dr. Hope wie Frau Professor (nämlich garkeinen). Bekomme ich dann auch 15 000 Euro? Eigentlich müsste ich doch ein Verfahren an den Hals bekommen oder?

Also wofür bekommt die Frau Geld von euch? Und wieso ist das ein Sieg für dich?

(Das ist kein getrolle Dietmar, ich verstehe es wirklich nicht!)

Howie Munson
Howie Munson
16. März, 2010 02:32

die frau SOLLTE eine vier bis fünfstellige Summe und den Credit bekommen, sie WOLLTE aber deutlich mehr und hat nun das bekommen was sie bekommen SOLLTE und nicht das was sie WOLLTE…

( Und zwar nicht für’s “Urheberrecht” am Stoff, sondern für die Recherchearbeit durch die Forschung…. )

Klar man (bzw. die Produktionsfirma) kann die Frau natürlich auch in Grund und Boden klagen, nur wird die Presse sie dannzur Märtyrer hochstillisieren und das eigene Image nimmt schaden… (von den Nerven des Hausherrn mal ganz zu schweigen)

Lari
Lari
16. März, 2010 02:44

@Dietmar: Okay, Du hattest doch Recht…

Dietmar
Dietmar
16. März, 2010 07:55

@Waffenruhe: ,,Laut dem was Torsten letztes mal geschrieben hat wollte die gute Frau doch eine beträchtliche Summe Geld und einen Credit, beides hat sie jetzt auch bekommen oder?” Nach dem, was Torsten geschrieben hat, wollte sie aber mehr als das. Sie sollte sogar mehr bekommen, nämlich einen Beratervertrag und damit eine Beteiligung an dem Projekt. Prof. Krauss stellt das jetzt so dar, als wollte sie genau erreichen, was sie jetzt bekam, und ihr Anwalt verkauft das sogar als gloriosen Sieg.

Das Geld hat sie nicht für Copyright bekommen sondern für ihre Recherchearbeit. Diese besonders zu würdigen war offenbar im Sinne der Autoren.

Ich bin wie Du der Meinung, dass sie keine Urheberrechte bei der weiteren insbesondere künstlerischen Verwendung des Stoffes hat und Plagiatsvorwürfe unhaltbar sind. In ihrem letzten Statement stellt Frau Prof. Krauss das so dar, dass der Begriff Plagiat von der Zeitung und nicht von ihr verwendet wurde; sie habe diesen Vorwurf nicht erheben wollen.

So, wie ich das verstehe, wäre eine Einigung dem Vergleich entsprechend, für Frau Prof. Krauss wohl sogar günstiger, ohne diesen Ärger für alle erfreulicher gewesen. Aber was soll man machen, wenn sich jemand so verhält?

@Frozzel: q. e. d.

@Lari: Danke, das tut gut 🙂

Stephan
Stephan
16. März, 2010 09:13

Ich finde es recht herzerfrischend, wie hier ohne jegliche Kenntnis der Aktenlage wild herumspekuliert wird. Sowas gefällt mir, deshalb mache ich mit:

Das Gericht hat wahrscheinlich durchblicken lassen, daß es die EV nicht erlassen wird (z.B. weil die gute Frau glaubhaft machen konnte, daß sie nie etwas von einem Plagiat gesagt hat -> kein Unterlassungsanspruch), dem Kläger ging es hauptsächlich um Ruhe im Karton. Und 9.500EUR sind ja nicht wirklich Geld. Rechtsfrieden durch Beilegung, jeder darf sich ein wenig wie der Sieger fühlen und (das wichtigste natürlich!) die Anwälte machen ihren Schnitt ohne zu viel Arbeit zu haben 😉

Dietmar
Dietmar
16. März, 2010 09:26

@Stephan: Ein schwacher Versuch zu meiner Ehrenrettung sei mir gestattet:

Ohne die Aktenlage zu kennen, kann man sich von dem Fall ein Bild machen, wenn man beiden Seiten zuhört. Das habe ich gemacht und sogar mit beiden Seiten ausgiebig diskutiert.

Und zu der eigentlichen Frage, ob es nämlich ein Urheberrecht auf die historische Person aufgrund eines Sachbuches geben kann, darf man sich eine Meinung erlauben, ohne Jurist zu sein. Dies vor allem, wenn auf der anderen Seite sachliche Argumente komplett fehlen und man stattdessen darüber lamentiert, wieviel Blut, Schweiß und Tränen bei der Arbeit (deren Wert und Leistung ich aber nicht in Abrede stellen will) vergossen wurden, was einer Entlohnung bedürfe.

Stephan
Stephan
16. März, 2010 11:55

@Dietmar
Wieso Ehrenrettung? Das oben sollte weder gegen Dich, noch gegen einen anderen gehen.

Deinem letzten Absatz stimme ich ja ausdrücklich zu. Wie Du dem Dir übersandten Aufsatz entnehmen kannst, findest Du Dich damit ja auch in der h.M. wieder.

Allerdings sollten wir uns schonmal Gedanken um unsere Tantiemen machen, Torsten macht aus unseren gesammelten Ergüssen sicher bald ein Buch 😀

Dietmar
Dietmar
16. März, 2010 12:01

,,Wieso Ehrenrettung? Das oben sollte weder gegen Dich, noch gegen einen anderen gehen.”

Ich weiß; das war nur eine überspitzte Floskel.

Tantiemen?

Hmmm ….

🙂

Nevermore
Nevermore
19. März, 2010 16:32

Und auch die Formulierung bei SpOn schlägt in die gleiche Kerbe:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,684467,00.html

“Bei einem Vergleich vor dem Münchner Landgericht einigte man sich inzwischen – Krauss erhält 15.000 Euro für ihre wissenschaftlich-publizistische Leistungen und erhebt dafür keine Plagiatsvorwürfe mehr.”

Das “dafür” erweckt den Anschein eines kausalen Zusammenhangs. Nicht gut.

Dietmar
Dietmar
19. März, 2010 16:35

Wiederum gut: Dass in den Kommentaren jemand auftaucht, der genau diese falsch hergestellte Kausalität kritisiert. Es ist aber zu fürchten, dass nicht die Mehrheit so genau hinsieht.

Nevermore
Nevermore
19. März, 2010 23:12

Dieser Jemand bin ich.

Dietmar
Dietmar
19. März, 2010 23:19

@Nevermore: Finde ich richtig gut!

Edit: Ich meinte die Kommentar bei SPon zu dem Artikel.

Nevermore
Nevermore
19. März, 2010 23:36

Bis auf die Rechtschreib- und Wortfehler, die mir erst im Nachhinein aufgefallen sind.

Dietmar
Dietmar
19. März, 2010 23:42

Wem sagst Du das …

Dietmar
Dietmar
26. Juni, 2015 02:14

Vor drei Jahren hat der Admin von Dr. Mäckler noch mal nachgetreten, wie ich gerade gesehen habe. Weil der Vorwurf da war, bliebe die “Schmach des Plagiatsverdachts” als “größte Schmach eines Autoren” haften. Und dann noch der Versuch, das Gesamtwerk einzuordnen.

Ich bin zufällig drauf gestoßen.

(Und ich habe die Biografie von Frau Krauss beiseite gelegt, als es kapitelweise um Berghüttenbau ging. Irgendwann lese ich mal an einer Stelle weiter, wo es wieder interessant zu werden verspricht. Aber das Ding ist einfach weder Drehbuch noch Roman.)

Wortvogel
Wortvogel
26. Juni, 2015 08:21

@ Dietmar: Lass gut sein. Da war einfach viel Neid seinerseits im Spiel.