28
Jul 2007

Fantasy Filmfest 2007: Perfect Creature

Themen: Fantasy Filmf. 07, Film, TV & Presse, Neues |

Perfect Creature (Neuseeland 2007, 90 min, englische OV)

REGIE: Glenn Standring
DARSTELLER: Dougray Scott, Saffron Burrows, Leo Gregory, Scott Wills, Stuart Wilson
DREHBUCH: Glenn Standring
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Story:
In einer Welt, die unserer ähnelt, und doch ganz fremd ist: Vampire, genannt „Brüder“, bilden den Kern der dominanten Religion. Sie schützen die Menschen, und löschen den Durst nach Blut mit freiwilligen Spenden. Doch die Vampirpriester haben ein Problem: Es werden keine weiblichen Artgenossen geboren, Fortpflanzung ist praktisch unmöglich, und seit langer Zeit kam kein neuer „Bruder“ mehr auf die Welt. Edgar sollte eigentlich einen Weg finden, dieses Problem zu lösen – doch zu enger Kontakt mit einem Virus hat ihn zu einem blutsaugenden Monstrum gemacht. Er ist nun genau die Sorte Vampir, die es eigentlich nicht geben dürfte – und er lebt seinen Blutdurst auf den Straßen der Stadt aus. Die Kirchenoberen beauftragen ihren besten Mann Silus, Edgar zu finden und unschädlich zu machen. Der enge Kontakt mit den Menschen, besonders der Polizistin Lilly, bringt in Silus Gefühle hervor, die er bisher nicht kannte.

Kritik:
„Perfect Creature“ war für mich die erste wirkliche Überraschung auf dem FFF. Dem unvorteilhaften Titel nach erwartete ich eine Schmonzette über schöne Frauen, die allen Männern den Tod bringen. Sowas im Format von Frauenfernsehsendern halt. Doch weit gefehlt: „Perfect Creature“ ist großes, ausschweifendes Kino, visuell irgendwo zwischen Verne und Dickens, mit Anleihen an Steampunk und Graphic Novels. Der Film kreiert eine eigene Welt, die unsere hätte sein können, wenn vor ein paar hundert Jahren Vampire die soziale und moralische Kontrolle übernommen hätten.

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Produktionstechnisch ist „Perfect Creature“ ein Prachtstück, auch wenn nicht jedes Digital Compositing perfekt sitzt – hier ist Zuschauen höchster Genuss, nicht Zuhören oder Mitdenken. Man kann sich in der Welt des Films völlig verlieren. Dabei helfen auch die exzellenten Darsteller, die getragene Musik, und die sorgsam geschnittenen Actionszenen, von denen es allerdings ruhig mehr hätte geben können.

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Leider hat „Perfect Creature“ Probleme, die so verführerische Mythologie des eigenen Universums in die Geschichte des Films einzuweben. Der Grundplot ist eher banal, und manches mal wünscht man sich, die Handlung würde lieber den angedeuteten Verschwörungen hinter den Kulissen folgen, statt sich nur auf die Jagd nach Edgar zu konzentrieren. Es ist fast schon paradox: der Film gibt sich unglaublich Mühe, eine eigene Realität zu erschaffen – nur um diese dann nicht auszuleben. Und dadurch ist auch das Ende unbefriedigend, ganz abgesehen von der Tatsache, dass der große Schlusskampf etwas mau ausfällt. Wieviel hier dem mangelden Budget geschuldet ist, sei dahingestellt.

Insgesamt gebührt Standring aber großes Lob für den Versuch, nicht nur eine Geschichte, sondern gleich dazu eine neue, phantastische Welt zu erzählen. Mit einem Bruchteil des Geldes gelingt es ihm, Big Budget-Heuler wie „League of Extraordinary Gentlemen“ und „Underworld“ zu deklassieren. Er kann sich damit stolz neben „Hellboy“ und „From Hell“ stellen.

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SO hätte „Van Helsing“ sein müssen.

Dringlichkeit: Sollte man auf dem FFF sehen, denn regulär wird er kaum ins Kino kommen, und die visuelle Pracht bedingt eigentlich die große Leinwand

5belas.jpgPositiv:
Die Kamerarbeit, die Mythologie, die Darsteller, das Produktionsdesign.

Negativ:
Das Finale, die Mängel der Mythologie, einige der CGI-Effekte

Hört nicht auf mich:
“Writer/director Glenn Standring (THE IRREFUTABLE TRUTH ABOUT DEMONS) has a great handle on the action, utilizing a combination of slick CGI, dizzying camerawork … the notion of vampires as making up the Church and living to serve humans, but secretly and simply hoping to preserve their own species is rather intriguing.” – Beyondhollywood.com



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3 Kommentare
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Peroy
Peroy
28. Juli, 2007 18:24

“Mit einem Bruchteil des Geldes gelingt es ihm, Big Budget-Heuler wie „League of Extraordinary Gentlemen“ und „Underworld“ zu deklassieren. Er kann sich damit stolz neben „Hellboy“ und „From Hell“ stellen.

SO hätte „Van Helsing“ sein müssen.”

“Van Helsing” war der beste der genannten Filme… und neben “From Hell” ganz unten auf der zweiten Leitersproße möchte wohl wohl kein Streifen wirklich stehen… 8)

comicfreak
29. Juli, 2007 18:09

..weißt du, wann der Film auf DVD rauskommt?

Peroy
Peroy
11. März, 2010 00:45

This movie was fucking boring. 2/10