24
Jun 2007

Ich bin ein Verbrecher

Themen: Neues |

KnastEigentlich wollte ich mit der weniger spektakulären Überschrift “Ich bin ein Raubkopierer” anfangen, aber laut der “Zukunft Kino Marketing” ist es ja ein und dasselbe. Ich halte meine Raubkopien allerdings für legale Selbstverteidigung gegenüber einer Industrie, die scheinbar besessen davon ist, den legalen Besitz von Software so kompliziert und unkomfortabel wie möglich zu machen.

Meine Gegenstrategie ist einfach: Ich hole mir halblegal das, was mir für meinen Kaufpreis vorenthalten wurde.

Drei Beispiele:

Beispiel 1: Final Draft. Als Drehbuchautor kommt man einfach nicht drum herum – man mag “Movie Magic Sceenwriter” vorziehen, oder sich mit einer komplexen Word-Makrovorlage behelfen, aber letztlich ist Final Draft die beste Software, um einfach und schnell standardisierte Skripts zu schreiben.

Weil gute Software ihren Preis wert ist, habe ich das Programm vor einigen Jahren für über 300 DM in den USA bestellt (aktueller Preis: 169 Dollar). Dafür bekam ich – drei Disketten. Zwei mit dem Programm, und eine zur “Authentifizierung”. Das böse Erwachen: Final Draft läßt sich nur auf maximal zwei Rechnern gleichzeitig installieren, und bei jeder Nutzung muss die Authentifizierungs-Diskette im Laufwerk liegen.

Das schuf Probleme zuhauf: Ich hatte damals drei Computer plus Arbeitsplatz-PC, mein Haupt-Notebook besaß kein Diskettenlaufwerk, und die Authentifizierungs-Diskette war nach einer Woche (!) im Eimer, und damit verweigerte das Programm jede Zusammenarbeit. Es dauerte vier Wochen, bis die Herstellerfirma kulanterweise mit einer CD-Fassung rüberkam, die dann allerdings nicht weniger Schwierigkeiten machte.

So geht’s nicht. Ich kann es nicht riskieren, unterwegs plötzlich festzustellen, dass die Authentifizierungs-Diskette noch zu Hause liegt. Oder immer ein externes Diskettenlaufwerk mitschleppen, weil Notebooks heute praktisch nur noch ohne solche Laufwerke gebaut werden. Das Programm im Tagesrhythmus neu zu installieren, nur weil ich den Rechner wechsle, ist natürlich auch nicht drin.

Seither benutze ich eine geknackte Fassung von Final Draft aus dem Internet. Die hat 27MB, und ich kann sie auf meinem USB-Stick mit mir rum tragen. Keine Authentifizierung, keine kaputten Disketten, keine Beschränkung. DAFÜR habe ich meine 300 DM ausgegeben.

Beispiel 2: SPIEGEL digital. Ich bin Abonnent sowohl des Magazins, als auch des Digi-Archivs. Großartige Sache, kann ich nur sagen. Und mit 3 Euro monatlich für Abonnenten ist das Archiv auch nicht überteuert. Kleiner Bonus: Ab Mitternacht kann man sich samstags schon die neue Ausgabe als PDF-Datei runterladen.

Trotzdem ziehe ich mir den PDF-SPIEGEL sonntags aus dem Usenet. Warum? Die offizielle Fassung von der SPIEGEL-Webseite enthält neben den Artikeln auch die grafisch aufwändigen Werbeseiten der gedruckten Ausgabe. Das bläst die Dateigröße von 7Mb auf satte 70Mb (Durchschnittswert) auf. Damit kommt mein Adobe Reader schwer klar, und man verbringt zuviel Zeit, behäbig durch bunte Seiten zu scrollen. Und außerdem ist die offizielle Ausgabe digital gesichert – jeder Versuch, einen einzelnen Artikel daraus zu archivieren, ist zum scheitern verurteilt.

Kurz: Die offizielle Digi-Ausgabe ist ein drm-kastrierter Speicherfresser, während die Usenet-Version genau so klein und handlich ist, wie ich den Digi-SPIEGEL gerne haben möchte.

Beispiel 3: meine Rosenstolz-CD. Ist schon drei Jahre alt, und mit Kopierschutz derart verseucht, dass sie sich nirgendwo abspielen läßt – außer in meiner heimischen Stereoanlage. MP3-Player? Auto-CD-Wechsler? Notebook? Fehlanzeige.

Ich habe die CD dann “geknackt” per Bit Torrent gezogen. Eigentlich habe ich was gegen dieses System, aber was soll ich machen? Bezahlt hatte ich die CD, und in meinen Augen habe ich damit ein Anrecht auf die Songs. Und das Recht, sie dort zu hören, wo ich Musik hören mag. Ich bin in begrenztem Maße bereit, Musik auf einen User zu beschränken – aber nicht auf eine Hardware.

Nochmal: Ich habe in allen drei Fällen offiziell bezahlt. Ich raubkopiere nicht, was mir nicht sowieso gehört. Aber in allen drei Fällen wurde ich für meine Bereitschaft, ein guter Kunde zu sein, von einer paranoiden Industrie abgestraft. Es ist natürlich unfair, das so zu pauschalisieren, aber zumindest bei diesen Beispielen gilt: Die Raubkopien sind benutzerfreundlicher.

Die Frage ist also: Wehrt sich die Industrie gegen Raubkopierer – oder gegen ihre Kunden? Verhindert sie Raubkopien – oder schafft sie erst deren Notwendigkeit?

Dies ist eine ganz persönliche, auf konkrete Einzelfälle bezogene Sicht der Dinge. Natürlich sind Raubkopien generell zu verurteilen. Aber vielleicht sollte die jammernde und angeblich immer sieche Industrie die Käufer mal wieder als das sehen, was sie eigentlich sind – Kunden, die es zufrieden zu stellen gilt. Nicht als potentielle Verbrecher, denen man beim Kauf schon Handschellen anlegen muss.

Die ewig gleichen Sprüchlein von (nicht belegbaren) Milliarden, die der Branche jährlich verloren gehen, höre ich seit meinem C64 anno 1984. Für den Sportwagenpark von John Carmack scheint es immer noch zu reichen…



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Peroy
Peroy
24. Juni, 2007 22:33

Also, dafür, dass sich die Rosenstolz-CD nicht abspielen lässt, solltest du eigentlich dankbar sein… 😕

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2007 22:43

Ach Quatsch – ideal, um Kunststudentinnen flachzulegen 🙂

General Failure
General Failure
25. Juni, 2007 02:54

Raubkopierer sind Verbrecher? Unsinn! Raubkopierer sind Vergeher! ( http://bundesrecht.juris.de/stgb/__12.html )

Das Vervielfältigen von Inhalten verursacht im wesentlichen keine großen Kosten, so dass man dem zahlenden Kunden im Prinzip keinen realen Gegenwert bietet. Sobald die ursprünglichen Produktionskosten gedeckt sind könnte man den Handel mit diesen Inhalten als Gelddruckmaschine bezeichnen.
Dass die Kunden sich weigern da mitzuspielen löste dann wohl die momentan Hysterie aus.

wfhg
wfhg
25. Juni, 2007 09:12

Ich kann das alles sehr gut verstehen und handhabe es bei Spielen ähnlich. Ich besitze (legal) etwa 40 Spiele, fast alle mit Kopierschutz und ich käme aus dem CD-Wechseln nicht mehr raus. Mit einer fehlerbereinigten .exe-Datei kann ich die Spiele nutzen, ohne 20 Minuten nach einer CD zu suchen. Ganz schrecklich sind Spiele mit farbcodierten Sicherheitsabfragen – ich bin farbenblind und könnte die Ware legal de facto nicht benutzen.

Jan
Jan
25. Juni, 2007 09:59

Jupp, sehe ich ganz genau so…

Ich besitze z.B. so ziemlich alle erschienenen Depeche Mode CDs, die allerdings bedingt durch das Medium und meine Schlampigkeit nicht immer greifbar sind (CDs im Büro oder im Auto oder einfach irgendwo im Regal). Wenn mir diese dann bei Bedarf neu runterlade fühle ich mich nicht im Unrecht. Einziges Problem bislang ist für mich, dass ich in diesem Moment auch anderen Personen den Zugriff erleichtere (durch Sharing).

Die Sache mir den Spiegel PDFs hat mich auch immer schon gestört. Den Service an sich nutze ich von der ersten Minute an, weil er einfach praktisch ist, besonders unterwegs. Aber im Hotel über die dödelige Modem Leitung 70 MB saugen, das ist dann doch sehr mühsam. Auf die Idee mit dem Usenet bin ich aber noch gar nicht gekommen

Und zu guter Letzt eine Packung „Klugscheisse“, aber der Betreiber, der sich Wortvogel nennt, muss sich das glaube ich gefallen lassen 😉

Anscheinend / scheinbar: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,315125,00.html

*klugscheiss Modus aus*

manhunter
25. Juni, 2007 12:49

@ Jan: Weiss ja nicht, ob der Wortvogel seinen Eintrag inzwischen umgeschrieben hat, aber solange dort “scheinbar” steht, stimmt die Wortwahl doch? Schliesslich verhält es sich kaum tatsächlich so, dass die Unterhaltungsindustrie davon besessen ist, “den legalen Besitz von Software so kompliziert und unkomfortabel wie möglich zu machen”.

Jan
Jan
25. Juni, 2007 14:36

@manhunter

Hm, ja… jetzt, wo ich’s mir so 5 mal durchgelesen habe, kann sein. Ich war einfach davon ausgegangen, dass ein Absprechen dieser Besessenheit als zu unkritisch für diesen Eintrag erscheinen würde. Aber realistisch betrachtet ist die Besessenheit wohl nicht vorhanden, auch wenn man manchmal das Gegenteil vermuten möchte.

Touché… 🙂

Martin
25. Juni, 2007 14:41

etwas off-topic:

Ich würde mal gerne wissen, was du von celtx (www.celtx.com) im Vergleich zu Final Draft hälst? Praktisch deine Meinung als professioneller Drehbuchschreiber.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2007 15:14

Ich habe mir Celtx gerade mal runtergeladen, installiert, und ein wenig damit rumgespielt. Ziemlich sexy, schick gemacht, und auch relativ einsteigerfreundlich. Vor allem – kostenlos. Das ist natürlich ein Knaller, und macht es automatisch zum “must have” für angehende Autoren mit kleinem Budget.

Die Frage ist aber – was will man machen, und welches Programm braucht man dafür?

“Final Draft” ist für Drehbuchautoren. Punkt. Es ist Industrie-Standard, und ich kenne praktisch keinen professionellen Drehbuchautor, der etwas anderes benutzt.

Celtx scheint mehr für den Absolventen der Filmhochschule zu sein, der seine Filme dann auch selber produziert, dreht, und schneidet. Da ist auch der Web-Service sehr gut gelöst, um ein kleineres Team bei der Stange zu halten. Praktische Sache, aber für mich irrelevant, denn mit Zeitplänen und Storyboards habe ich nichts am Hut.

Als integriertes Paket scheint mit Celtx aber bisherigen Lösungen wie der “Movie Magic”-Reihe überlegen. Es ist gut durchdacht, und die Teile scheinen prima ineinander zu greifen. Solche Software-Pakete kosten gewöhnlich vierstellige Beträge, und können auch nicht signifikant mehr. Celtx ist damit für Filmproduktion das, was Gimp für Bildbearbeitung, Bryce für Landschaftsrendering, und Poser (evtl. Blender) für 3D-Charakteranimation ist.

Zu bedenken ist natürlich, dass in der Branche Kompatibilität gewünscht wird. Es ist mir nicht gelungen, ein Drehbuch aus Final Draft sauber in Celtx zu heben. Schlimmer noch – der Weg zurück ist dann auch verstellt. Daran müssen die Macher unbedingt arbeiten, denn professionelle Firmen verlangen .fdr-Standard, um Skript-Reports zu erstellen und weiter zu verwenden.

Ich danke aber für den Tipp, und werde Celtx weiter genau im Auge behalten. Da könnte sich eine exzellente Alternative für junge Filmemacher entwickeln…

Tym
Tym
25. Juni, 2007 20:01

Zu Punkt 2:
Hast du dir schonmal den Foxit Reader als Alternative zu der Adobe-Software angeschaut? Wenn es hauptsächlich um das Lesen der pdf-Dokumente geht, ist der Foxit Reader insbesondere in den Punkten Schnelligkeit und Ressourcenverbrauch meiner Meinung nach haushoch überlegen. 😉

Allgemein zum “Besorgen” der Programme, Musik etc.:
p2p-Netze zu nutzen ist momentan höchst gefährlich und das Argument, man habe für die Software schon bezahlt gilt aufgrund des verbotenerweise umgangenen Kopierschutzes nicht.
Stattdessen würde ich empfehlen, One-Klick-Hoster wie beispielsweise Rapidshare oder Oxedion als “Quellen” zu nutzen – in dementsprechenden Foren findet man die benötigten Links…
So beziehe auch ich als Spiegel-Abonnent jeden Samstag aus dem Gulli-Forum* eine werbefreie pdf-Ausgabe der Zeitschrift aus dem im ARtikel erläuterten Grund.

*Ja, das Forum ist legal – Falls dieser Comment dennoch in irgendeiner Art als kriminalitätsfördernd empfunden wird, würde ich euch eine Teilzensur nicht verübeln 😉

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2007 20:21

@ Tym: Danke für die Tipps. P2P nutze ich eigentlich gar nicht – abgesehen davon, dass es erheblich zu langsam ist, finde ich es auch gefährlich. Ich bin ein echter Usenet-Junkie.

Und was den umgangenen Kopierschutz angeht: Ist mir klar, aber DAS ist eine Spielregel, der ich mich auch öffentlich widersetze. Egal, was Staat und Industrie sagen: Ich KAUFE Software, ich lizensiere sie nicht. Und wenn ich mit Kopien von Final Draft mein Arbeitszimmer tapezieren will, habe ich das Recht dazu. Nicht das juristische vielleicht, aber das moralische.

“Es ist vielleicht nicht Recht, Mister Wayne – aber es ist das Gesetz” (aus irgendeinem alten Batman-Album, das ich in den 70ern mal fledderig gelesen habe)

Martin
26. Juni, 2007 14:39

Danke für die Kurzanalyse von Celtx. Ich arbeite ab und zu damit, auch weil ich mir Final Draft nicht leisten kann/will und wollte gern wissen, was Leute davon halten, die regelmäßig mit solcher Software arbeiten. Und besser als die ganzen Formatvorlagen für words ist das Ding allemal.
Zum fdr-Standard: Ich glaube nicht, dass die FinalDraft Macher da seelenruhig zuschauen würden, wenn in celtx eine Konvertierung in ihr Format funktionieren würden (oder ist sowas opensource), dass könnte richtig Kunden kosten.

comicfreak
29. Juni, 2007 13:48

@ Martin

..ich habe hier “Corel Office” auf dem Rechner, und das ermöglicht das Einlesen von Microsoft-Word- und noch 10 anderen Schreibsoftware-Dateien, ebenso kann ich alle meine Dateien in jedem dieser möglichen Formate speichern.
Ich gehe also mal davon aus, dass es einen legalen Weg gibt, Dateifortmatmehrfachkompatibelität (?) einzubauen.

@ Torsten
..ich halte es ähnlich; ich würde mir eher den Brenner rausreißen, als die Sippe und den Bekanntenkreis mit Kopien neuer gekaufter(!) DVDs zu füttern, aber ich habe keine Skrupel, meiner Mutter ihre gewünschte “Arsen und Spitzenhäubchen”-Kopie zu schenken.
Was zum 20sten Mal mit jeweils 60 Minuten Werbung drin frei im Fernsehen lief, hat meines Erachtens keinen besonderen Schutz mehr verdient.

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2007 14:02

@ Comicfreak: Auch das ist natürlich ein legitimer Punkt – wann kann, was MUSS ein Copyright auslaufen? Es gibt ja derzeit den Konflikt, dass viele populäre Musiker (Udo Jürgens, Paul McCartney) verlangen, ihre Eigentumsrechte über 50 Jahre hinaus zu verlängern – denn z.B. würden ab 2010 immer mehr Beatles-Songs in die “public domain” fallen. Ich denke, es MUSS eine Grenze geben, einen Punkt, an dem aus einem Film/Song ein allgemeines Kulturgut wird. Das ist besonders bei Werken wichtig, deren Urheber sich nicht mehr eindeutig ermitteln lassen. Wenn da unbegrenzt Copyright gegeben wird, können solche obskuren Werke niemals frei verfügbar gemacht werden.

Ich erlebe die Problematik auch bei literarischen Werken, die ich gerne für neue Filme adaptieren würde – es ist absurd, wie teilweise späte Generationen von Erben problemlos blocken können. Weder der Kunst noch der Kultur wird damit ein Gefallen getan.

General Failure
General Failure
29. Juni, 2007 17:09

Ich glaube, wir leben in einem Land, das allein von seinem Technischen Know how, seinen Experten, von Wissen lebt. Wir haben keine Rohstoffe, die wir effizient ausbuddeln können und besonders billige Arbeitskräfte haben wir auch nicht. Aber wir (oder eigentlich unsere Volksvertretung) arbeitet schon lange daran, unseren Bildungsvorsprung zu verheizen.
Ich glaube, dass es einen Bildungs-, Kultur- und Technologieschub geben würde, wenn man restriktive (Copyright-)Gesetze etwas lockert, und wirkliche Inovation nicht durch sinnlose (E-)Patente abwürgt. Unternehmen wollen keinen Fortschritt, sie wollen Geld, deswegen halte ich es für töricht, ihnen die Hoheit über unser Know How und unser Kulturgut anzuvertrauen. Der so genannte Schutz des geistigen Eigentums (den ich vom Prinzip her zwar für berechtigt, aber in seiner derzeitigen Form für fehlgeleitet halte) darf nicht zum Bremsklotz unserer Zivilisation werden.

Andy Simon
Andy Simon
1. Juli, 2007 14:13

@Torsten re: Copyright… erinnert mich an die Story “Melancholy Elephants” (siehe URI) – liegt genau auf Deiner Linie.

Re: Final Draft… für andere Programme empfiehlt sich doch, das FCF-Format als Exportgrundlage zu benutzen; so wie ich das sehe, ist es dafür (u.a.) vorgesehen!

corny
corny
3. Juli, 2007 13:10

Eigentlich bezahlst du ja nicht denjenigen, der dir die unabhängige Nutzung deiner gekauften Medien ermöglicht (das ist nämlich der Cracker, bzw. derjenige, der die PDFs erstellt), sondern du bezahlst weiterhin diejenigen, die diesen Service eben nicht anbieten. Und so wird sich das auch niemals ändern. Und derjenige, der sich wirklich die Mühe macht Inhalte aufzubereiten, im Gegensatz zu den Verlagen die nur verkaufen wollen, geht wie immer leer aus.

Den Bild-Verschnitt namens Spiegel würde ich auch nicht unbedingt mit dem Wort ‘”gut” in Verbindungen bringen.

Wortvogel
Wortvogel
3. Juli, 2007 14:30

Ein Autodieb könnte mir einen Wagen auch billiger als Mercedes besorgen – trotzdem bezahle ich ihn nicht. Ich erkenne die Leistung der Cracker an, aber ihr Treiben unterstütze ich nicht. Immerhin steckt hinter einer Software nicht nur eine CD mit Verpackung, sondern die Arbeitsleistung vieler Menschen, die sich einen Wolf programmiert haben. Und DIE verdienen meinen Respekt.

Keiner zwingt dich, den SPIEGEL zu lesen. Ihn mit der BILD-Zeitung gleichzusetzen, ist bestenfalls naiv, schlimmstenfalls polemisch und dumm.

Thorben
5. Juli, 2007 14:39

Neue Kampagne der Musikindustrie gegen Raubkopiere, die ja bekanntlich allesamt Verbrecher sind:

http://ich-werde-politiker.blogspot.com/2007/06/neue-kampagne-gegen-raubkopierer.html

Martin
21. Juli, 2007 15:54

Mit welcher Final Draft Version arbeitest du denn? Immer mit der neusten oder macht das keinen Unterschied? Du sagst ja, du benutzt eine stand-alone version, die du auf deinem usb-stick herumtragen kannst.

Wortvogel
Wortvogel
21. Juli, 2007 15:56

Ich bin bei 7.12 (glaube ich). Das Problem des Herstellers ist genau das – es gibt wenig Möglichkeiten, das Programm weiterzuentwickeln. Die Bedienfreundlichkeit ist bereits am Anschlag, und neue Features nutzen nichts, weil ein Skript am Ende eben wie ein Skript aussehen muss. FD tut, was es soll – was kann man mehr wollen? Oder besser noch: womit kann man einen erneuten Kauf rechtfertigen?

martzell
29. November, 2019 10:57

Das komplexe Microsoft Lizenzkonstrukt macht es 2019 immer noch schwer legal zu bleiben. Adobe hat das viel besser gelöst. DRM macht legalen Kunden immer noch das Leben schwer. Schön im Urlaub offline endlich Zeit eine Software oder eine Spiel zu nutzen oder einen Film anschauen aber “Computer sagt nein”. Steve Jobs / Apple haben netterweise die Musik von DRM befreit.